CH 53K und Eurocopter HTH

Diskutiere CH 53K und Eurocopter HTH im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; AW: CH 53K und Eurocopter HTH Ist es eigentlich beschlossene Sache, dass die BW dieses Gerät anschafft oder doch wieder eine europäische Lösung...
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Ist es eigentlich beschlossene Sache, dass die BW dieses Gerät anschafft oder doch wieder eine europäische Lösung, die dann ab 2032 einsatzbereit ist?
 

Praetorian

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Ist es eigentlich beschlossene Sache, dass die BW dieses Gerät anschafft oder doch wieder eine europäische Lösung, die dann ab 2032 einsatzbereit ist?
Es gibt keine Beschaffungsentscheidung. Ich bin nicht ganz sicher, wo genau im CPM-Prozess sich die Nachfolge CH-53 deutscherseits derzeit realistisch befindet, aber ich vermute irgendwo im Nebelfeld zwischen Bestimmung der Fähigkeitslücke und Systemfähigkeitsforderungen.
Die EDA hat - mit Input aus Deutschland und Frankreich - ein (Preliminary) Common Staff Requirement für das Vorhaben Future Transport Helicopter erarbeitet. Die darin definierten Rahmenleistungen sind mit dem CH-53K wohl nicht abzudecken:

  • Dienstgipfelhöhe 7 000 m MSL, mindestens aber 5 000 m,
  • HOGE für mindestens 30 min bei maximal zugelassener Leistung und bei:
    - 1000 m Höhe und 35,5 Grad Celsius Außentemperatur mit einer Useful load von 13.000 kg,
    – 1800 m Höhe und 23,5 Grad Celsius Außentemperatur mit einer Useful Load von 12.000 kg,
    – 3000 m Höhe und 17,5 Grad Celsius Außentemperatur mit einer Useful Load von 9.000 kg.
  • Fluggeschwindigkeit höher als 300 km/h,
  • Nutzlast 13 bis 15 Tonnen,
  • Reichweite 1000 km mit 6.5 Tonnen Nutzlast,
  • Reichweite 300 km mit 13 Tonnen Nutzlast,
  • bis zu 50 vollausgerüstete Soldaten, mindestens jedoch 36
  • Transport von Fahrzeugen in der Kabine analog Größe und Gewicht von Bv206, Wiesel 2, Mungo, AGF, Wolf
 
ramier

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Ist es eigentlich beschlossene Sache, dass die BW dieses Gerät anschafft oder doch wieder eine europäische Lösung, die dann ab 2032 einsatzbereit ist?
Man will wieder die bundeswehrtypische eierlegende Wollmilchsau, quasi eine C130 Hercules getarnt als Hubschrauber
 
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Es gibt keine Beschaffungsentscheidung. Ich bin nicht ganz sicher, wo genau im CPM-Prozess sich die Nachfolge CH-53 deutscherseits derzeit realistisch befindet, aber ich vermute irgendwo im Nebelfeld zwischen Bestimmung der Fähigkeitslücke und Systemfähigkeitsforderungen.
Die EDA hat - mit Input aus Deutschland und Frankreich - ein (Preliminary) Common Staff Requirement für das Vorhaben Future Transport Helicopter erarbeitet. Die darin definierten Rahmenleistungen sind mit dem CH-53K wohl nicht abzudecken:
OK, da ist sie wieder, unsere Bundeswehr. Gott sei Dank haben wir keinen Krieg bzw. die Amis.

Situation: man hat einen Satz vollkommen veralteter und abgeflogener Hubschrauber. Egal welches Szenario, ob Afgahnistan oder Elbe-Flut, Helis mit ordentlich Nutzlast stehen immer im Mittelpunkt. Sie sind die Lastesel des Heeres, und ohne sie braucht man gar nicht kommen. Dann kann ich nämlich auch gleich das THW schicken.

Was tut man: anstatt sich am Markt einzudecken, bastelt man sich ein noch viel härteres Requirement zusammen, so dass man einen Mungo oben auf eine Bergspitze stellen kann, und dass bei 35°C auf der Spitze. Wieso? Weil man es ja mal brauchen könnte. Natürlich: den Heli muss man dann selber bauen.

Was passiert: kein Mensch braucht ein derart überspezifiertes Ding, welches mit Goldrand versehen ist. Die Stückkosten gehen durch die Decke. Am Ende wird man technische Schwierigkeiten haben, Leistungen werden schrumpfen, und man bekommt weniger.

Konsequenz: man bekommt zu einem späteren Zeitpunkt ein schlechteres Produkt, aber zu einem höheren Preis.

Warum nicht einfach den US Marines die Plage lassen und nach 5 Jahren fertige Dinger kaufen. So einen blöden Mungo (der 10cm zu hoch für die Kabine des CH-53K ist) kann man auch anhängen. Bevor der Hubschrauber in den Einsatzverbänden ist, ist sowieso ein Nachfolger beschafft.

Ernstgemeinte Frage am Ende: haben die beim BWB eigentlich noch alle Latten am Zaun?
 

Rhönlerche

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Ich halte das Konzept auch für das nächste Fass ohne Boden. Ein teurer Exot für einen Minibedarf. Leider wieder der gleiche Fehler. Warum kaufen wir nicht mehr bei denen von der Stange und die umgekehrt bei uns? Außerdem könnte man auch das "Ladegut" so umkonstruieren, dass es passt.
 

arneh

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Ernstgemeinte Frage am Ende: haben die beim BWB eigentlich noch alle Latten am Zaun?
Genau das habe ich mich auch gefragt.
Irgendwie ist das Gerät, welches die Amis auch in echten Kriegen einsetzen trotzdem für die BW nie ansatzweise gut und leistungsfähig genug. Wieso kommen die eigentlich stets mit kleinerem/weniger leistungsfähigem Gerät aus?

Und ich habe das Gefühl, das Ganze ist seit dem Wegfall des Kalten Krieges deutlich schlimmer geworden. Seit man den wirklichen Ernstfall nicht mehr berücksichtigen muss, sondern die Aufgaben, die man wahrnimmt aus den eigenen Möglichkeiten heraus definieren kann, ist 'Alice in Wonderland' auf der Beschaffungsseite vollends ausgebrochen. Ich glaube, das geht in Wahrheit nur noch um Industrie-/forschungs Förderung und nicht mehr primär um die Deckung eines tatsächlich vorhandenen Bedarfes.

Mit so einer Mühle wie dem CH53K ist doch das Thema schwerer taktischer Transport Heli super abgedeckt.
Die Entwicklungskosten werden weitgehend von Uncle Sam bezahlt. Die Kiste kann auch noch taktisch halbwegs vernünftig eingesetzt werden, etwas was mit einem Teil, welches die BW Forderungen erfüllt, dann aufgrund Größe, Trägheit und Verwundbarkeit sicher nicht mehr brauchbar ginge. Also: Wo liegt das Problem?
Wir können natürlich auch wieder 10Mrd € ausgeben für die Entwicklung und Beschaffung von 20 -30 Hubschraubern. Zu mehr reicht es dann in der Beschaffung nämlich wieder nicht mehr.
 

Praetorian

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Was tut man: anstatt sich am Markt einzudecken, bastelt man sich ein noch viel härteres Requirement zusammen, so dass man einen Mungo oben auf eine Bergspitze stellen kann, und dass bei 35°C auf der Spitze. Wieso? Weil man es ja mal brauchen könnte. Natürlich: den Heli muss man dann selber bauen.
Ich würd's nicht ganz so fatalistisch sehen.

Die entwurfsbestimmenden Kernforderungen an den CH-53K, nämlich ein zum CH-53E identischer Footprint an Deck bzw. im Hangar und die OMFTS-Mission (Transport externer Nutzlasten von Schiff zu Land, größtenteils in geringen Höhen und aufgrund des ganzen restlichen amphibischen Drumherum überschaubaren Distanzen) sind außerhalb des US Marine Corps nicht ganz so relevant. Ein anderer Nutzer legt andere Schwerpunkte, und man ist in Deutschland und Frankreich ja nu erstmal nur dabei, die eigenen Wünsche als Fähigkeitslücke zu definieren. Ob die in ihrer Gesamtheit erfüllt werden kann, oder ob es ggf. marktverfügbare Alternativen im Sinne der 80%-Lösung gibt - dafür sind die nächsten Schritte im CPM-Prozess da. Im Idealfall richtet sich das Angebot am Markt nach den Fähigkeitslücken, und nicht die Fähigkeitslücken nach dem Angebot am Markt.

So, an diesem Punkt kommt Europa ins Spiel. Halte ich es für sinnvoll, auf Teufel komm raus ein europäisches Entwicklungsvorhaben für einen schweren Transporthubschrauber durchzuprügeln (Why? Due to reasons!)? Nö. Langen wir an einem Punkt an, an dem mal wieder Eurocopter alleine das Rad nochmal erfinden soll, und noch viel runder als alle existierenden Räder, dann soll man das Vorhaben bitte schnellstmöglich einstampfen und sich tatsächlich an einer Kauflösung versuchen. Das ist nicht mal gehässig gemeint, die Erfahrungen mit so großen Hubschraubern sind in Europa einfach nicht vorhanden. Beim A400M hat man gesehen, wie leicht auch hervorragende zivile Flugzeugbauer viele Dinge unterschätzen können, wenn sie plötzlich militärische Flugzeuge bauen sollen. Und dann auch gleich noch auf vielerlei technologischem Neuland.

Es gäbe es jedoch eine Konstellation, die meiner Meinung nach durchaus erfolgversprechend wäre* - und zwar die von EC verfolgte Kooperation mit Boeing, im Besonderen das zuletzt auf der ILA 2012 nachdrücklich gezeigte FTH-Konzept in Tandemkonfiguration. Boeing hat Jahrzehnte an Erfahrungen mit Chinook und Sea Knight, mangels echter Drehflügler-Großprojekte freie F&E-Kapazitäten und ist als Unternehmen groß genug. Und noch viel wichtiger gehen langsam die Abnehmer für den Chinook aus. Das Muster ist am Ende seines Lebenszyklus, das Ende der Produktion ist absehbar (2019?). Boeing hätte also erhebliches Eigeninteresse, einen Nachfolger für den Chinook auf die Beine zu stellen. Der potentielle Kundenkreis ist umfangreich.

Rückblick nach 2011. Damals gabs in den USA Überlegungen, was man mit dem Chinook zukünftig anstellen möchte, und wie Vertical Lift langfristig zukünftig aussehen soll. Da JMR-Heavy nicht vor 2040 zu erwarten ist, braucht der Amerikaner eine Übergangslösung. Es gab mehrere Optionen für den Chinook:
  • Neue Rotorblätter, überarbeiteter Rotorkopf, überarbeitetes Hauptgetriebe (Nutzlastgewinn ~1 Tonne)
  • Neue Triebwerke ~7500 shp und einhergehende Änderungen (Nutzlastgewinn 30% auf 29,5 Tonnen)
  • Neues Modell mit vergrößertem Rumpf bei Wegfall der Forderung nach Lufttransportfähigkeit in C-17 (Nutzlastgewinn 50% auf 34+ Tonnen)
  • CH-47F unverändert weiter beschaffen
Mittlerweile hat sich die letzte Option durchgesetzt, und angesichts des Sequestration-Gehampels und der generellen Budgetkürzungen ist da wohl auch nichts mehr anderes zu erwarten. Das wäre allerdings wohl DIE Chance gewesen, auch noch die US Army mit ins Boot zu kriegen. Das hätte auf einen Schlag ein Mehrfaches der kritischen Masse für das Vorhaben bedeutet. Wir stellen fest, daß sogar Boeing selbst Potential für einen "Growth Chinook" sieht. Einen fliegenden Prototypen in grob dieser Richtung gab es mit dem BV-347 schon in den 70ern, und danach sind nicht wenige Mittel in das Konzept des Advanced Tandem Rotor Helicopter geflossen.

Aber gut, nicht jeder ist (mehr) so optimistisch, was Neuentwicklungen in Europa angeht. Schauen wir uns also Optionen für eine mögliche Kauflösung an:
  • Die am schnellsten verfügbare Lösung wäre der CH-47F. Das Muster ist in laufender Serienproduktion, welche nach derzeitigem Stand ohne weitere Bestellungen 2019 auslaufen würde.
    Angenommen, man würde sich "hinten anstellen", dürften die ersten Produktionsslots 2017 oder 2018 zur Verfügung stehen. Da man sich an eine laufende Ausbildung anhängen könnte, wäre dies für die ersten Crews schon parallel zur Fertigung möglich. Andere (schnellere) Möglichkeiten wäre ein "Abkaufen" früherer Produktionsslots (für spezifisch deutsche Lfz) von Bestandskunden oder, wie es die Schweden mit den Blackhawk gemacht haben, das simple "Umleiten" des amerikanischen Standard-Rüststands aus der laufenden Produktion.
  • Der CH-53K wäre eine alternative Kauflösung, die (deutlich?) später zur Verfügung stehen würde. Der Erstflug ist derzeit für Ende 2014 terminiert, die Initial Operational Capability beim USMC für 2019. Da eine Fertigung erstmal priorisiert für das USMC laufen würde, wären frühe Produktionsslots kaum zu bekommen. Angenommen, daß Lfz für Deutschland mit Erreichen der vollen Produktionsrate abgezweigt werden könnten, wäre das in etwa 2024. So früh in der Einführungsphase stehen auch bei den Amerikanern kaum Kapazitäten für eine Ausbildung von ausländischen Besatzungen zur Verfügung. Nichtsdestotrotz könnte man wohl auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, allerdings nicht so schnell wie bei den Chinook.
  • AW101 wären eine Option hart am unteren Rand des Spektrums. Mit BERP IV und CT7-8E liegt das MTOW >15 Tonnen, mit entsprechender Nutzlast. Allerdings landen wir dann schon unterhalb des CH-53G und nahe am NH90.
  • Den Ostalgiern zuliebe sei noch der Mi-26T zumindest am Rande erwähnt, der allerdings keine ersthafte Option darstellen würde. Nicht zuletzt in der derzeitigen politischen Großwetterlage...
Kauflösungen sind entsprechend auch nicht zwingend wesentlich bessere oder schnellere Möglichkeiten, an einen Nachfolger für den CH-53 zu kommen...

---
*: Vielleicht auch "war", weil es möglicherweise ein, zwei, drei Jahre zu spät dafür ist und man sich früher und deutlicher hätte entscheiden müssen.
 

Sens

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OK, da ist sie wieder, unsere Bundeswehr. Gott sei Dank haben wir keinen Krieg bzw. die Amis.

Situation: man hat einen Satz vollkommen veralteter und abgeflogener Hubschrauber. Egal welches Szenario, ob Afgahnistan oder Elbe-Flut, Helis mit ordentlich Nutzlast stehen immer im Mittelpunkt. Sie sind die Lastesel des Heeres, und ohne sie braucht man gar nicht kommen. Dann kann ich nämlich auch gleich das THW schicken.

Was tut man: anstatt sich am Markt einzudecken, bastelt man sich ein noch viel härteres Requirement zusammen, so dass man einen Mungo oben auf eine Bergspitze stellen kann, und dass bei 35°C auf der Spitze. Wieso? Weil man es ja mal brauchen könnte. Natürlich: den Heli muss man dann selber bauen.

Was passiert: kein Mensch braucht ein derart überspezifiertes Ding, welches mit Goldrand versehen ist. Die Stückkosten gehen durch die Decke. Am Ende wird man technische Schwierigkeiten haben, Leistungen werden schrumpfen, und man bekommt weniger.

Konsequenz: man bekommt zu einem späteren Zeitpunkt ein schlechteres Produkt, aber zu einem höheren Preis.

Warum nicht einfach den US Marines die Plage lassen und nach 5 Jahren fertige Dinger kaufen. So einen blöden Mungo (der 10cm zu hoch für die Kabine des CH-53K ist) kann man auch anhängen. Bevor der Hubschrauber in den Einsatzverbänden ist, ist sowieso ein Nachfolger beschafft.

Ernstgemeinte Frage am Ende: haben die beim BWB eigentlich noch alle Latten am Zaun?
Das sehe ich genauso. Falls für den Mungo 10 cm fehlen, dann machen wir es wie Russen. Einfach die Luft aus den Reifen lassen. Wozu hat man denn die Reifendruck-Regelfunktion. :wink:
 

Sens

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Kauflösungen sind entsprechend auch nicht zwingend wesentlich bessere oder schnellere Möglichkeiten, an einen Nachfolger für den CH-53 zu kommen...

---
*: Vielleicht auch "war", weil es möglicherweise ein, zwei, drei Jahre zu spät dafür ist und man sich früher und deutlicher hätte entscheiden müssen.
Nach den bisherigen Erfahrungen ist das genau die einzige sinnvolle und bezahlbere Lösung.
Wenn man jetzt den Auftrag erteilt, dann hat man das Teil in zwei Jahren auf dem "Hof" stehen und kann damit in den Einsatz gehen.
 

Rhönlerche

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Das gute Stück soll ja weltweit im Verbund mit Partnern eingesetzt werden können. Je weniger exotisch groß es ist und je mehr andere auch sowas haben, desto besser. Würde hier auch auf "fertig kaufen" plädieren. Mal ein worst case Szenario: Es dauert länger und wird viel teurer. Dann kaufen wir wieder nur ganz wenige. Das hilft dann auch nicht. Wir brauchen auch Stückzahl und noch "Rest"-Geld für Ausbildung, Training und Einsatz - und Reparatur danach...
 
Schorsch

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Ich denke der CH47F wäre nach den Aussagen der beste Kandidat. Technisch lässt er natürlich was zu wünschen übrig.

Eine Frage: Gesamtleistung des Antriebs ist ja irgendwo proportional zur "Hebeleistung":
CH47F: 7.2MW bei 22.3t MTOW
CH53D: 6.0MW bei 19.1t MTOW
CH53K: 16.8MW bei 38.4t MTOW

Der CH53K hat also 133% mehr Leistung als der CH47F, aber nur grob 72% mehr MTOW.
 

Rhönlerche

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Eventuell kriegt man die CH-47 auch gerade besonders günstig. Die großen Kriegsaufträge laufen aus und die groß ausgebaute Linie muss ausgelastet werden.*
Allerdings hat man die CH-53-Infrastruktur schon da und auch das Personal dafür. Die klingt ja auch verheißungsvoll von den Leistungen.
Hängt wohl von der internen Dringlichkeit des Beschaffungsbedarfs ab, die ich nicht einschätzen kann.

*Der jüngste Rahmenauftrag der US Army wurde um fast 20 Prozent billiger.
http://www.flightglobal.com/news/articles/us-army-boeing-conclude-price-negotiations-for-second-ch-47-384591/
 
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Eventuell kriegt man die CH-47 auch gerade besonders günstig. Die großen Kriegsaufträge laufen aus und die Linie muss ausgelastet werden.
Allerdings hat man die CH-53-Infrastruktur schon da und auch das Personal dafür. Die klingt ja auch verheißungsvoll von den Leistungen.
Hängt wohl von der internen Dringlichkeit des Beschaffungsbedarfs ab, die ich nicht einschätzen kann.
Wobei der CH53K und CH53G wenig bis gar nichts gemein haben dürften.
Ein Heli besteht aus Motor, mechanischen Teilen (Getriebe, Rotorkopf) und der Elektronik. Alles drei ist komplett neu.

Man könnte sogar - wie seinerzeit - eine Lizenzfertigung anstreben. Weiterhin wäre es denkbar, dass man den Motor vielleicht hier entwickelt. die Zeit würde noch reichen.
 

Rhönlerche

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Da würde ich den Amis lieber noch 500 Lakotas verkaufen und die Dinger komplett fertig abnehmen.
 

arneh

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Der CH53K hat also 133% mehr Leistung als der CH47F, aber nur grob 72% mehr MTOW.
Interessant wäre die Frage, wie das Verhältnis Hot&High aussieht. Wenn ich mir die Anforderungen für den CH53K so anschaue, scheint da eher Wert darauf gelegt worden zu sein, hohe Nutzlasten auch im realen Betrieb zu erzielen, die maximale Hakenlast ist ggü. der E gar nicht so wahnsinning viel größer.

CH47F wäre eine Option, wenn es eher um eine Vergleichbaren Ersatz der CH53G geht. Gut, die hebt ein bissle mehr, ist aber noch ähnliche Größenordnung auch vom Frachtraum her.
Die K wäre interessant, wenn man wirklich eine andere Nutzlast Klasse anstrebt. Die schleppt im praktischen Einsatz das Dreifache und mehr der G.
 

Sens

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Ich denke der CH47F wäre nach den Aussagen der beste Kandidat. Technisch lässt er natürlich was zu wünschen übrig.

Eine Frage: Gesamtleistung des Antriebs ist ja irgendwo proportional zur "Hebeleistung":
CH47F: 7.2MW bei 22.3t MTOW
CH53D: 6.0MW bei 19.1t MTOW
CH53K: 16.8MW bei 38.4t MTOW

Der CH53K hat also 133% mehr Leistung als der CH47F, aber nur grob 72% mehr MTOW.
Was bei einem Tandem-Hubschrauber nicht überrascht. Da geht die gesamte Leistung in den Hub und auch die gesamte Rotor-Fläche ist größer.
 

Rhönlerche

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CH47F wäre eine Option, wenn es eher um eine Vergleichbaren Ersatz der CH53G geht. Gut, die hebt ein bissle mehr, ist aber noch ähnliche Größenordnung auch vom Frachtraum her.
Die K wäre interessant, wenn man wirklich eine andere Nutzlast Klasse anstrebt. Die schleppt im praktischen Einsatz das Dreifache und mehr der G.
Heute ist ja schon jeder blöde Jeep minensicher und entsprechend schwer.
 
Fighter117

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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
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Wenn man unbedingt so ein Monster braucht, dann soll sich die Lw doch 6-8 Mi-26 beschaffen. Die wenigen Missions wo man die Leistung dann wirklich braucht können dann zwei sich im Einsatz befindliche Maschinen locker abdecken. Für den Gros der Aufträge ist der CH-53K doch bestens ausgestattet. Auch könnte man von vorn herein CSAR-Rüstsätze beschaffen und ihn auch dafür nutzen. Lieber ein Muster mehr das zwar auch mehr Geld kostet, als die komplette Flotte völlig Überzudimensionieren. Das wäre ja so als würde AirBerlin nur A330 beschaffen um eine Einheitsflotte zu betreiben die auch jederzeit in der Lage ist 300 Paxe durch die Lüfte zu transportieren.

Ps: Das selbe sehe ich auch bei der A400M. Ein Mix aus 35 A400M und und 20 Spartan würde dem Bedarf eher entsprechen und Kostengünstiger zu betreiben sein als 50 A400M.
 

diver

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OK, da ist sie wieder, unsere Bundeswehr. Gott sei Dank haben wir keinen Krieg bzw. die Amis.

Situation: man hat einen Satz vollkommen veralteter und abgeflogener Hubschrauber. Egal welches Szenario, ob Afgahnistan oder Elbe-Flut, Helis mit ordentlich Nutzlast stehen immer im Mittelpunkt. Sie sind die Lastesel des Heeres, und ohne sie braucht man gar nicht kommen. Dann kann ich nämlich auch gleich das THW schicken.

Was tut man: anstatt sich am Markt einzudecken, bastelt man sich ein noch viel härteres Requirement zusammen, so dass man einen Mungo oben auf eine Bergspitze stellen kann, und dass bei 35°C auf der Spitze. Wieso? Weil man es ja mal brauchen könnte. Natürlich: den Heli muss man dann selber bauen.

Was passiert: kein Mensch braucht ein derart überspezifiertes Ding, welches mit Goldrand versehen ist. Die Stückkosten gehen durch die Decke. Am Ende wird man technische Schwierigkeiten haben, Leistungen werden schrumpfen, und man bekommt weniger.

Konsequenz: man bekommt zu einem späteren Zeitpunkt ein schlechteres Produkt, aber zu einem höheren Preis.

Warum nicht einfach den US Marines die Plage lassen und nach 5 Jahren fertige Dinger kaufen. So einen blöden Mungo (der 10cm zu hoch für die Kabine des CH-53K ist) kann man auch anhängen. Bevor der Hubschrauber in den Einsatzverbänden ist, ist sowieso ein Nachfolger beschafft.

Ernstgemeinte Frage am Ende: haben die beim BWB eigentlich noch alle Latten am Zaun?
Obwohl das procedere immer das Gleiche und an vielen Produkten erprobt ist, haben es viele hier immer noch nicht verstanden. Man muss unbedingt zuerst Anforderungen definieren, die eine etwaige Diskussion über den Ankauf fremdländischer Produkte von vorn herein unterbinden und statt dessen der einheimische Wirtschaft Entwicklung-, Produktions- und Strafgelder zuspielen. Das ist einfach und kostet wenig, sind ja alles Befehlsempfänger in Amt und Militär, Lobbyisten, Politiker - die sich parteiübergreifend gegenseitig noch einen Gefallen schulden oder Leute die noch nen Industriejob für den späteren Ruhestand brauchen.

Der weitere Ablauf ist wie folgt:

1. Die einheimische Industrie bietet ein den Anforderungen theoretisch voll entsprechendes Produkt zu einem Preis an, der in der Politik gerade noch so durchsetzbar ist. Ausländische Anbieter werden "geprüft", können aber "leider" die hohen Anforderungen der Ausschreibung nicht erfüllen. Um das zu so zu regeln, muss die Ausschreibung aber von wirklichen Ausschreibungs-Spezialisten formuliert werden!
2. Die einheimische industrie erhöht über die Jahre den Lieferpreis fortlaufend. Na klar, Inflation, gestiegene Weltmarktpreise usw.
3. Die einheimische Industire gibt auf dem letzten Drücker bekannt den vertraglichen Liefertermin nicht halten zu können, selbstverständlich liegt die Schuld daran an der Politik, deren Akteure sich zwischenzeitlich mehrfach geändert haben und die nicht (mehr) zur Verantwortung gezogen oder befragt werden können.
3. Nach Milliardenzahlungen für Entwicklung und Vorproduktion gibt die Politik zu, dass das Produkt nicht bzw. nicht in den bestellten Stückzahlen benötigt wird. Darauf hin kassiert die einheimische Industrie selbstverständlich vereinbarte Strafzahlungen und muss auch weniger Stückzahlen oder noch besser gar nicht liefern. Letzter Joker wird gezogen, wenn das Projekt gar zu jämmerlich fliegt.
4. Die einheimische Industrie muss kurz vor ultimo und nach mehrfachen Verschiebungen des Liefertermins zugeben, dass das Produkt die Ausschreibungsanforderungen gar nicht erfüllen kann. Die Politik droht für die Öffentlichkeit medienwirksam einen Vertragsabbruch an, - ein Minister macht den Starken Mann :) - der aber dann "aufgrund des fortgeschrittenen Projektes und des dringenden Bedarfes" und der Ausformulierung des Vertrages "leider" gar nicht möglich ist. Eine angedrohte Vertragsstrafe für den Auftragnehmer wird erlassen, da sonst der Wirtschaftstandort in Gefahr wäre.

Nach einer immensen Lieferverzögerung, während der mehr als eine ganze Generation Arbeiter und Manager warm und trocken an dem Projekt dank zuverlässig fließender Steuergelder gebastelt haben, lokale Politiker keine Sorge um ihre Wiederwahl haben mussten und die Gewerkschaften wegen des Arbeitsplatzerhaltes ein Herz und eine Seele mit der Politik waren, kommt der Tag an dem das erste Exemplar an die Bw ausgeliefert wird. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird das nächste ähnliche Projekt gestartet.

Alle Produkte der letzten Jahrzehnte wurden nach diesem bewährten Strickmuster durchgepeitscht und viele poster haben hier im Forum schon vor Jahren aus diesem Grund auf den HTH gewettet.
 
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