USA beenden noch 2006 ihre 65 Jahre Militärpräsenz in Island

[Bleiente]

Die Vereinigten Staaten beenden noch dieses Jahr ihre seit 65 Jahren aufrecht erhaltene Militärpräsenz in dem Nordatlantik-Staat Island. Außenminister Geir Haarde räumte in einer Aussendung ein, vom bevorstehenden Abzug der derzeit auf der US-Basis Keflavik stationierten Kampfflugzeuge und Helikopter unterrichtet worden zu sein und bedauerte die Entscheidung. Der Rückzug soll laut isländischen Medienberichten bereits im September abgeschlossen sein.
Der Rückzug des amerikanischen Militärs aus Keflavik hatte sich gegen den Widerstand Islands in den vergangenen Jahren bereits abgezeichnet. Die Präsenz der rund 1.200 Armee- und Luftwaffen-Angehörigen samt Flugzeugen und Hubschraubern kam das Pentagon vermutlich zu teuer. Gleichzeitig war die strategische Bedeutung Islands nach Ende des Kalten Krieges stark zurückgegangen.

Island verfügt über keine eigenen Streitkräfte
Unklar ist derzeit, wie die Verteidigungsbereitschaft der Insel künftig aufrecht erhalten werden soll. Island verfügt trotz NATO-Mitgliedschaft über keine eigenen Streitkräfte. Der US-Botschafter in Reykjavik sagte die prinzipielle Hilfsbereitschaft der USA beim Finden einer Lösung zu.
Die USA lösten im Jahr 1941 britische Streitkräfte als militärischer Schutz der damals noch zum von Nazideutschland besetzten Dänemark gehörenden Insel ab. 1951 schlossen die USA mit dem unabhängigen Island ein Verteidigungsabkommen, das seither mehrmals erneuert wurde.
17. März 2006
http://derstandard.at/?url=/?id=2381405

 

[Bleiente]

Norweger und Dänen bewachen jetzt die Insel

....Wie am Donnerstag in Oslo bekannt wurde, übernehmen norwegische Kampfflugzeuge die Überwachung des Luftraumes über der Nordatlantik-Insel, die selbst kein Militär unterhält. Islands Küstenwacht wird künftig von dänischen Marinefahrzeugen verstärkt.
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«So geht man nicht mit Freunden und Verbündeten um», erregte sich der damalige Außenminister und inzwischen zum Ministerpräsidenten aufgestiegene Geir Haarde. Hatte sich die Regierung in Reykjavik doch gerade erst mit bedingungsloser Unterstützung der US-Invasion im Irak wieder als besonders treuer Verbündeter erwiesen. Und musste sich nun nach dem Abzug der US-Truppen von den politischen Kräften der alten Linken im eigenen Land verhöhnen lassen, die früher den Abzug der US-Truppen aus Keflavik gefordert hatten. .... Wenn Außenministerin Valgerdur Sverrisdóttir am Donnerstag am Rande des NATO-Außenministertreffens in Oslo mit ihrem norwegischen Kollegen Jonas Gahr Støre den neuen Beistandsvertrag unterschreibt, geht es für die Isländer überdies auch um Sicherheit für die Umwelt. ....

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1177336069111&openMenu=987490165154&calledPageId=987490165154&listid=994342720546

Egal wie die USA es machen, irgendjemand hat immer etwas dagegen.

Aber in diesem Fall finde, ausser der unglücklichen Terminsituation damals eigentlich nichts schlimmes daran. Und es zeigt das wir in Europa auch mal ohne den großen Beistand auskommen können, ähnliches Beispiel ist ja die Luftraumüberwachung im Baltikum.

 

[beat]

Und es zeigt das wir in Europa auch mal ohne den großen Beistand auskommen können, ähnliches Beispiel ist ja die Luftraumüberwachung im Baltikum.

In der aktuell tiefen Bedrohungslage sicher. Das Island nicht glücklich damit ist, liegt vermutlich primär an den wirtschaftlichen Folgen, wirklich bedroht sind sie im Moment ja nicht. Aber ohne eigene Armee und Luftraumüberwachung besteht halt eine Abhängigkeit, welche nicht immer ideal verläuft.

Ich gehe aber davon aus, dass Norwegen kaum permanent Flugzeuge in Island stationieren wird, Keflavik dürfte auch geschlossen bzw. als Sleeping Base "eingemottet" werden. Weiss hier jemand etwas genaueres?

 

[Bleiente]

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Ich gehe aber davon aus, dass Norwegen kaum permanent Flugzeuge in Island stationieren wird, Keflavik dürfte auch geschlossen bzw. als Sleeping Base "eingemottet" werden. Weiss hier jemand etwas genaueres?

..... Norwegische Kampfflugzeuge werden im isländischen Luftraum Militärübungen abhalten und die Keflavik-Basis nutzen. Außerdem umfasst die Zusammenarbeit die zivile Bereitschaft, die Überwachung des Schiffverkehrs und die Seerettung. Man wolle Island helfen, die Souveränität zu wahren, übernehme jedoch keine Verantwortung für dessen Verteidigung, heißt es in Oslo. Für Sicherheitsgarantien seien weiterhin die Nato und die USA zuständig. ...

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=f77c576d8356bddd51b07b2fbac5a813&em_cnt=1122036

ich denke es werden wohl eher See-Überwachungsflugzeuge sein und wahrscheinlich Hubschrauber für einen SAR-Dienst.

So habe der massiv zunehmende Transport von russischem Öl auf Riesenschiffen über den Ozean völlig neue Gefahren geschaffen. Hier sollen die norwegischen Ressourcen nach dem Abzug von vier US-Rettungshubschraubern für nötige Kapazitäten sorgen. Weniger laut, aber vermutlich höchst intensiv haben die drei beteiligten nordeuropäischen Regierungen vor ihrer Einigung auch über Fischereirechte rund um Island gesprochen.

http://www.wiesbadener-kurier.de/politik/objekt.php3?artikel_id=2801096



Sollten dieses Thema jetzt nicht besser in das Forum "Sonstige Streitkräfte" verschieben ?

 

[beistrich]

Selber schuld!
Das Aufstellen und unterhalten von Streitkräften gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Staates!

Island hat 300.000 Einwohner und ein Budget von 6-7 Millarden. Da geht sich eine eigene Luftwaffe und Marine schlicht nicht aus.

 

[muermel]

ich denke es werden wohl eher See-Überwachungsflugzeuge sein und wahrscheinlich Hubschrauber für einen SAR-Dienst.

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Die Isländische Küstenwache hat (oder wird) noch 2 neue Hubschrauber für die Küstenwache in Dienst nehmen. Welche Typen genau und wann das passieren wird steht in der letzten oder vorletzten Rotorblatt, habe die Zeitungen jetzt gerade nicht zur Hand. Also den SAR-Dienst werden die wohl in Eigenregie machen.

lg

 

[ST-Micro]

So habe der massiv zunehmende Transport von russischem Öl auf Riesenschiffen über den Ozean völlig neue Gefahren geschaffen.

Ha, eine neue "GIUK gap". Erst U-Boote, jetzt Tanker!

Mit SAR wird die Landhelgisgæslan wohl selber klarkommen, und der Rest hat sich wohl für die nächsten Jahrzehnte erledigt...