1/72 Sea Lynx Mk.88/88a, Vergleich Fujimi/Airfix/Matchbox

Diskutiere 1/72 Sea Lynx Mk.88/88a, Vergleich Fujimi/Airfix/Matchbox im Hubschrauber Forum im Bereich Bausätze vorgestellt; brasilianische Mk.21A
DennisL

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Es gibt von Airwaves diverse Ätzteile und Umbausätze. Einige dieser Sätze sind durch das Erscheinen der HMA.8 von Airfix überflüssig geworden.
Hier exemplarisch der Ätzteilesatz HMA.8:
 
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Fazit:

Langer Rede kurzer Sinn:
Keine Lynx ist perfekt, eine korrekte Mk.88/Mk.88A ist mit viel Aufwand verbunden, egal, von welchem Basisbausatz man ausgeht.
Airfix bietet die bessere Rumpfform und die Möglichkeit, sowohl Mk.88 (da alle Teile noch beiliegen - hier geht dann aber nur die Kennung 83+12) als auch Mk.88A (83+21) zu bauen. Der Bau dürfte aber aufgrund der in Bauberichten erwähnten sehr schlechten Passgenauigkeit allerdings entsprechend aufwendig werden.
Fujimi hat Defizite in der Form, bietet aber den einfacheren Bau. Wer mit der Form leben kann, bekommt hier für weniger Arbeit trotzdem ein schönes Modell.

Meine Empfehlung:
Sowohl für Mk.88 als auch für Mk.88A eine Kombination aus Airfix und Fujimi (wer hat, kann noch eine Revell-Tür nutzen, die lässt sich aber auch leicht selbst herstellen.).

Dennis
 
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Revell / Matchbox Sea Lynx

Na so ein Pech, nimmt Dennis mir den Teil über die besseren Bausätze kurz vor meinem "Endspurt" ab. Allerdings kann ich die Lynx von Matchbox (PK-108) vorstellen, sie ist noch als Restposten der Revell-Wiederauflage erhältlich:

  • Revell-Nr.: 04409, 1:72, "Westland Lynx", Niveau 3, alter Preis 10,99 DEM (5,79 EUR)
  • 61 hellgrau gespritzte Plastikteile, dazu 5 durchsichtige (in mittelprächtiger Klarheit), 9,5 cm x 8,5 cm Decalbogen für zwei Versionen: Dt. Marineflieger und NL Marine (insg. 37 verschiedene Decals, sauber gedruckt, auch für die Torpedos, leider nur die wichtigsten größeren Stencils. Ein dt. Kreuz fehlt, die dt. Ziffern scheinen ca. 2 mm zu klein)
  • Übersichtliche Anleitung mit 21 Schritten auf einem großen (>DIN A3) Faltblatt.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Frog-Bausatz ein Abklatsch der alten Matchbox-Formen ist.

Kurzbeschreibung:
Das Modell zeigt die für Matchbox typische Mischung erhabener Gravuren mit weichen Details und versenkten "Kampfgräben". Einzelne Teile haben leichte Fischhäute, Einsackungen oder Auswerferspuren an sichtbaren Stellen hat mein Exemplar keine. Bei einigen Bauteilen sind die Angüsse nur sehr fummelig zu versäubern. Beim Bau der "Army Lynx" vor Jahren musste ich reichlich spachteln.

Mein Urteil:
Der schwächste Lynx-Bausatz, viele Details fehlen schlichtweg: Lufthutzen, Ölkühler, Trittbleche und Positionslichter sowie die meisten Antennen. Auch im Innenraum gibt es nur wenig Details, Steuerorgane? Fehlanzeige!
Er lohnt nur als Schnäppchen wegen der Decals, ggf. sind noch die FOD-Gitter nutzbar. Der akzeptabel detaillierte Hauptrotor könnte als Austauschteil zum Demonstrieren einer gefalteten Sea Lynx verwendet werden.

N. B.:
Revell liegt mit Weiß bei der Unterrumpf-Farbe leicht daneben: Lichtgrau RAL 7035 (typ. für Unterseiten der Norm '76) - z. B. Hu196, Re371 wäre korrekt, RAL 7001 (silbergrau) ist zu dunkel. Die Oberseite sollte in RAL 7012 (Basaltgrau) lackiert werden. Der frische Anstrich ist satiniert, stumpft aber durch Licht, Gischt etc. bald ab.

Der Hinterrumpf ist bei Fujimi insb. um die Treibwerksauslässe zu kastig, ich habe bei meiner "Alten" mit einer Soft-Nagelfeile symmetrische Dellen eingeschliffen. Allerdings sind die Abgasöffnungen beim Airfix-Kit auch nicht viel besser, da sie den Bauzustand des Prototypen wiedergeben. Beim Airfix-Modell ist der Wellentunnel zum Heckrotor deutlich zu schmal.

Den bauchigen Rumpfboden hinter den Sponsons beim Fujimi-Kit finde ich nicht so kritisch, die Seitenansicht wird dadurch schwer entstellt, dass Fujimis Heckausleger nicht hängt (ca. -5°) und das Hauptfahrwerk auch ca 1,5 mm zu hochbeinig ist (dies ist allerdings leicht korrigierbar).
 
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Bilder des Revell / Matchbox-Bausatzes

Dies sind Schnellschüsse, bei Bedarf werde ich sie gegen bessere Bilder austauschen.
Zuerst der komplette Decalbogen (im Gegenlicht, um die weißen Decals deutlicher sichtbar werden zulassen).
 
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Klarsichtteile

Mir erscheint die Frontverglasung etwas eckig, aber in Sachen Klarheit muss Revell sich nicht vor Airfix oder Fujimi verstecken. Allerdings haben die Fenster der Schiebetüren eine Gußnaht wo der geschmolzene Kunsstoff zusammengestoßen ist.

Die seitlichen Fenster zu Füßen der Piloten haben auch bei Revell Prototypen-Form und sollten annähernd quadratisch sein.
 
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Meine Lynx? Oh, Gott, die geht so grade...

... allein schon wegen der Mängel im Bausatz und der Pinselbemalung. Ich habe begonnen, sie aufzubessern, überlege aber, ob ich gleich die neue von HobbyBoss kaufe. (Die aber auch nicht ohne Fehler ist!)

Meine Hangar-Queen (Legende zum Lynx-Bild):

A - viereckige Aufsätze auf dem Triebwerksdom korrekt platziert
B - tropfenförmige Aufsätze auf dem Triebwerksdom vergrößert und korrekt platziert
C - Einschnürungen vor und hinter dem Triebwerksauslass (beiderseits) ausgefeilt
D - Ölkühler (?) backbordseits aus C-Profil und "Q-Tip" ergänzt
E - Triebwerksauslässe (beiderseits) durch Gravur ringförmig freigestellt
F - Lufteinlass Kühler 90°-Getreibe vergrößert
G - Positions- und Anitkollisionslichter aus klarem Gussast
H - Gravuren rings um den Bug ergänzt / verbessert
J - Laschings (Zurrösen) (beidseitig) aus Drahtringen ergänzen
K - Stange am Torpedoträger ergänzen (Stecknadel?)
L - Notauftriebshilfen ergänzen aus Bleifolie, 2K-Spachtel (beidseitig)

und - wie man sieht - dabei das Modell derbe fleddern...

Und bei meiner Baugeschwindigkeit ist fraglich, ob meine CH-53-Modelle fertig werde, bevor die CH FlyOut hat. Andererseits, was sollte sie ersetzen?

Trotzdem vielen Dank für die Blumen, die H-21 ist ja immerhin recht ordentlich geworden.

Hier geht es bald (gutes Fotolicht vorausgesetzt) mit Bildern der Triebwerksgondeln und der verschiedenen Außentanks weiter.

PS: Kann mir jemand garantieren, dass ich nicht sterbe, bevor ich meine Bausatzhalde (ca. 100 + Stück) abearbeitet habe? Hey, dann lebe ich ja ewig!
 
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Gibt es denn schon eine brauchbare Einschätzung, wie es HobbyBoss mit der Genauigkeit hin bekommen hat? Mir ist nur bekannt, dass der Heckrotor falsch herum dreht, der Hauptrotor zu hoch ist und eben die Scharniere am Heckausleger auch bei der deutschen Version gezeigt werden. Wie sieht es sonst aus?
 
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Probleme der Lynx von Hobby Boss

Moin!

Vorneweg: Ich bin selbst kein Luchs-Bändiger, meine Überlegungen resultieren aus Webrecherchen (allg. Bildersuche, B. Domkes Walk Around), den Heften "Wings & Wheels" und "World Airpower", sowie einem Truppenbesuch beim MFG 3 in Nordholz undDiskussionen hier und in anderen Foren.

Für Ergänzungen und Korrekturen bin ich dankbar.

Mögliche Verbesserungen beim HB-Bausatz (in Reihenfolge des Bauplans):
  • Die Sitze (B1) in der Kabine sind so komplett eingebaut wohl eher selten, hier muss der Modellbauer entscheiden, bei welcher Mission er "seine" Lynx zeigen will.
  • Eine "Gartenbank" (B1) ganz hinten ist nicht untypisch, falls das Sonar genutzt wird, ist wohl nur der Sonar-Operator Sitz eingerüstet.
  • Der hintere Sitz links für den Sonar-Operator ist zu weit vorne, davor muss ja noch die Sonar-Bedienstation passen.
  • Diese Sonar-Instrumente fehlen komplett, ebenso fehlen in der Kabine rechts Tauchsonar und -winde.
  • Die Schalldämmmatten (Karo-Stepp) an den Kabinenwänden fehlen, sind aber in 1/72 nicht leicht zu sehen.


  • Für alle Versionen: Wenn man bei Bauteil C22 den Teil unterhalb des großen Ringes wegschleift, und bei C20 oben noch ein wenig runterfeilt, passt die Hauptrotorhöhe.
  • Die Stellarme für die Hauptrotorblätter fehlen leider komplett, obwohl Teil C22 die passenden vier Aussparungen hat. (vgl. NeOmega-Teile)


  • Sowohl für eine "alte" Mk 88, als auch für eine Mk 88 A sind die nach hinten herausragenden Teile der seitlichen Fahrwerksträger (F1/F2, C5/C6) zu lang. Fotos von B. Domkes Walk Around lassen erkennen, dass etwa 2,5 mm entfernt werden müssen.
  • Die seitlichen Fahrwerksträger (F1/F2) der (neuen) Lynx Mk 88 A haben die kantigen Ausbauchungen für die EloKa-Sensoren (obwohl die MarFlg-Lynx nicht mit diesen Sensoren ausgerüstet sind). Für eine "alte" Mk 88 finden die Teile C5/C6 Verwendung.
  • Ich finde, dass die eckigen Teile der "neuen" Seitenfahrwerksträger (F1/F2) gut ausgesägt und in passende Lücken der "alten" Träger (C5/C6) eingeklebt werden können, da diese seitlich besser detailliert sind (mit Zurrösen).


  • Mittig hinter den beiden Blattantennen (C16) auf der Nase ist ein rechteckiges Lüftungsgitter, das HB "nur" mit dem Decal 22 darstellt.
  • Der IR-Sensor (Bauteile D1/D2) bei der Mk 88 A ist zwar im Ruhezustand so gedreht, wie HB ihn zeigt, sieht aber im aktiven Zustand interessanter aus, wenn das runde, schwarzglänzende Fenster nach vorne weist.


  • Für Mk 88 A Lynx sollte der "Tunnel" vorne quer über den Triebwerksabdeckungen ergänzt werden.
  • Die Löcher in der Abdeckung vor dem Hauptrotor verglasen, bei PHDS *) dahinter die Ölschaugläser ergänzen.
  • Bei der linken (backbord) Kabinenschiebetür sitzt das Fenster zu weit mittig, es ist bei deutschen Lynx deutlich näher an der Türhinterkante.


  • Für eine (neue) Lynx Mk 88 A sollte der Heckstabilisator (C 15) um knapp 5 mm eingekürzt werden (einfach das äußere Ende absägen) und an der Hinterkante die Gurney-Flap mit einem sehr feinen Streifen Plastikkarte (ca. 0,5 mm hoch stehend über die gesamte Breite) ergänzt werden.
  • Die Klappscharniere am Ende des Heckauslegers sind bei einer Mk 88 (auch A) überflüssig.
  • Die Abdeckung des 120°-Getriebes ist bei Mk 88 (auch A) nicht konkav, sondern gerade mit zwei setlichen Gittern.
  • Die Blattantenne mittig unter dem Heckausleger solle bei Mk 88 (auch A) einfach trapezförmig sein, etwas kleiner als Bauteil C26.


  • Den Heckrotor je nach Version auswählen: Mk. 88 - der kleinere (C2), im Uhrzeigersinn, Mk. 88A - der größere (F6), gegen den Uhrzeigersinn.
  • Falls eine Lynx mit Tauchsonar dargestellt werden soll, muss unter dem Rumpf die flache, trichterförmige Öffnung für das Sonar in Eigenbau ergänzt werden.
  • Bewaffnungsoptionen, die sinnvoll sind: Sea Skua mit IR, MG M3 mit IR oder Torpedos mit Sonar.
  • Deutsche Lynx tragen, soweit ich weiß, nur eine Sea Skua je Seite, also die Lastträger (D5/D6 und D7/D8) anpassen.
  • Die Torpedos (B11/B12) sind die einzigen, die ich bei deutschen Lynx Mk 88 gesehen habe, hier bitte genau recherchieren.
  • Die FOD-Gitter (Bauteile K4/K5) werden nicht immer genutzt.
  • Für eine Mk 88 (alt) sollten keine BERP-Rotorblätter verwendet werden, soweit ich weiß, wurden diese erst mit der Modernisierung zur Mk 88 A eingebaut.

Ja, das ist eine lange Liste, aber alles in allem ist der Bausatz doch der Champion und lässt (auch ohne die Korrekturen) im Gesamteindruck die Konkurrenz hinter sich. Viele der Korrekturen sind ja auch leicht gemacht.

Viel Spaß!

Jan

*) Progressivem Hyperdetaillierungs-Syndrom
 
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Wow, da hast Du Dir aber viel Arbeit und Mühe gemacht.:TOP:
Dafür gibt´s großen Dank meinerseits.

Viele Grüße, Steven:)
 
Thema:

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