Um die ursprüngliche Frage aufzugreifen: Sowohl die Fairey Rotodyne als auch die AH-56 waren ihrer Zeit voraus, wie es immer so schön heisst.
Die Fairey hatte Blattspitzenantrieb, kleine Turbojets, die an den Blättern außen angebracht waren. Und genau das war auch eins der Probleme, die zum Scheitern führten: Die Dinger waren einfach unglaublich laut. Da die Rotodyne dazu vorgesehen war, Zubringerdienste aus den Städten zu den großen Flugplätzen zu machen, war die Lautstärke auch damals schon ein großes Akzeptanzproblem. Weitere technische Probleme waren das während der Entwicklung ständig zunehmende Gewicht und dadurch eine immer teuerere Triebwerksentwicklung.
Dazu kamen dann noch Industriepolitische Probleme: Der Zusammenschluß von Fairey mit Westland besiegelte schließlich das Ende der Rotodyne.
Bei der AH-56 lagen die Probleme noch weniger im technischen als im finanziellen politischen Bereich: Durch die steigende Inflation wurde das Programm immer teuerer, Army und Air Force konnten sich nicht einigen, etc. Ein Grund war auch das veraltete Angriffskonzept der AH-56: Sie war im Prinzip als Sturzkampfflieger ausgelegt. Mit der Entwicklung der ersten Manpads (SA-7) war dieses Konzept nicht mehr so anwendbar. Anstelle der AH-56 wurde schließlich die A-10 Thunderbolt entwickelt. Bei den Hubschraubern ging man mit AH-64 dann auf eine Taktik mit schwer entdeckbarem und besser manövrierbaren Hubschrauber.
Ich stimme übrigens mit Dir überein, dass sich mit der heutigen Technik ein GRoßteil der technischen Probleme von damals lösen lassen. Die Fairey Rotodyne hätte so sicherlich Chancen.
Grüße,
Bernd