Kosten der einzelnen Komponenten.

Diskutiere Kosten der einzelnen Komponenten. im Luftfahrzeugtechnik u. Ausrüstung Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Freu dich nicht zu früh. Dafür hat Dassault System (DS) Enovia mit den Zusatzmodul LCA für Projektmanagement entwickelt. Ziel von DS ist es...

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Schorsch schrieb:
Ein Flugzeug zu entwickeln, zu testen und zu betreiben geht etwas über das Erstellen einer Zeichnung hinaus. Ein erheblicher Anteil der Ingenieure im Luftfahrtbereich braucht sich niemals mit Plagen wie CATIA abfinden zu müssen, zum Glück kann man auch AutoCAD meiden. Schwein gehabt! :)
Freu dich nicht zu früh. Dafür hat Dassault System (DS) Enovia mit den Zusatzmodul LCA für Projektmanagement entwickelt.
Ziel von DS ist es alles, von der Idee "irgend ein Produkt herzustellen" bis hin zur Entsorgung, digital abzubilden/planen.
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Nun noch ein paar Worte zur ursprünglichen Frage ...
Von mir aus gesehen scheinen folgende Faktoren den Preis in die Höhe zu treiben:

- hohe Qualität/Anforderungen die vom Kunden verlangt werden

- schlecht ausgebildete Mitarbeiter (es kann z.B. kaum sein, dass jemand ohne eine entsprechende Lehre die selbe Tätikeit mit der selben Qualität vollbringt wie jemand mit einer Lehre). Dies gilt auch für Projektmanager und quereinsteigende Kaderleute, die quasi von einem Tag auf den anderen ein neues Projekt/Abteilung führen anstellen sich über die Monate/Jahre schrittweise Erfahrung/Wissen sammeln und somit von den Problemen der Basis/R&D keine Ahnung haben.

- zu viele Leute die mitreden/mitentscheiden (es ist lästig, wenn sich zuerst Person A durchsetzt und es spähter dann heist Stop, andere Richtung weil sich im Management jetzt Person B durchgesetzt hat.)

- Die Einstellung der Mitarbeiter zur Arbeit. Wenn z.B. einem/r Mitarbeiter/-in Geld das wichtigste ist. Gut, Geld braucht man zum Leben, aber es kann nicht sein, dass jemand nur gerade das Minimum tut um sich ein schönes Leben zu ermöglichen. Zum Glück ist dies hier in der Maschinenindustrie noch eher selten der Fall. Wenn man dann aber liest, dass der CEO im Jahr 20 Milionen verdient, dann kann man sich abgesehen von der Vorbildfunktion ausrechnen um wieviel jedes Bauteil teurer ist.

- ...
 

LFeldTom

Astronaut
Dabei seit
01.08.2002
Beiträge
2.581
Zustimmungen
1.336
Ort
Niederrhein
Lubeo schrieb:
Das umpassende an diesem Beispiel ist die Realität. Nehmen wir mal die F-22: Als der Prototyp entwickelt und gebaut wurde nahm man (irrtum vorbehalten) einen normalen Prozessor, der dann nach dem Erstflug bereits veraltet war. Dann wählten sie in weiser Voraussicht für die Serienausführung den modernsten/teuersten Prozessor den es damals gab. Heute dürfte dieser auch schon etwas veraltet sein und in ca. zehn Jahren, wenn man nicht Geld in die Hände nimmt um die Produktionslinie offen zu halten, wird man nur noch Ersatzprozessoren ab Lager erhalten und wenn dieses dann leer ist hat man ein "kleines" Problem.
Gutes Stichwort zum Thema IT in der Luftfahrt. Vielleicht ein, zwei Gedanken mehr dazu:

Das Beispiel mit der F-22 ist gut, richtig und dennoch problematisch. Das Entwicklungstempo von Prozessoren verschiedenster Machart und das der flugtechnischen Komponenten divergiert heftig. In den letzten Jahrzehnten galt nahezu ungebrochen das Mooresche Gesetzt nachdem sich der Transistorcount von Prozessoren (oder auch Speicher) in etwa alle 18-24 Monate verdoppelt. Läßt sich zwar nicht 1:1 auf die Geschwindigkeit übertragen - aber weit weg davon ist man nicht (pendelt halt ab und an ein wenig). Will sagen, selbst bei einem rasanten Entwicklungszeitraum von z.B. 6-7 Jahren hätte sich die Leistung um etwa eine Größenordnung verbessert. Ein früher Prototyp kann also niemals die zum Zeitpunkt der Serienfertigung verfügbare Rechenleistung haben (von den verschiedenen Blöcken ganz zu schweigen). Entweder man lebt damit oder man paßt halt bei den Serienprototypen entsprechend an. Das geht dann aber allen Maschinen so. Dabei stellt sich die Frage nach dem "Wieviel brauch ich denn - was ist mein Ziel" natürlich auch. Für sehr viele Anwendungsbereiche gilt ein mehr an Leistung bringt kein mehr an Nutzen. Hier geht man meist den anderen Weg und kann die geforderte Leistung mit immer weniger Ressourcen erledigen. Bsp. aus dem zivilen Bereich: MP3. Derzeit geht der Trend weg von schnelleren Prozessoren hin zu extrem sparsamen - aber Video (z.B. H.264/AVC) schafft da natürlich neue Betätigungsfelder. Ähnlich in der Luftfahrt - Mehrleistung führt zu neuen Funktionen. Swinging-Role ala Gripen ist ohne moderne Rechner nicht denkbar. Btw muß man sich von dem Gedanken "der Prozessor" trennen. In einem modernen Flugzeug findet sich eine Vielzahl an Rechnern verschiedenster Leistung die über mehr oder minder leistungsfähige Busse verbunden sind. Auch hier kommt ein klassisches Problem. Kompatibilität versus Leistungsfähigkeit. Moderne Waffen (bei Airlinern derzeit weniger) erfordern
eine hohe Datenübertragungsrate was alte Systeme ausschließt. Neue Systeme müssen aber auch die nicht unerhebliche Arsenale an alter Munition verwerten können. Nicht immer einfach.
Wie bereits erwähnt ist Hardware für die Luftfahrt nicht mit Alltagsgegenständen vergleichbar. Bei Computern kommen da jetzt gleich mehrere Schwierigkeiten zusammen. Natürlich strebt man nach möglichst viel Rechenleistung für z.B. Missionsrechner, um viele Aufgaben erledigen zu können und evtl. auch noch Aufwuchspotential zu haben. Dem stehen aber eine Menge Probleme entgegen. Das allerwichtigste: jede CPU muß verläßlich sein. Inzwischen sind Standard-Prozessoren dermaßen komplex geworden, daß kein fehlerfreies Design mehr möglich ist (man möge sich hierzu man genüßlich die Errata-Liste z.B. von Intel und AMD CPUs ansehen - andere haben das Problem natürlich auch). Diese Errata-Listen sind meist erst nach geraumer Zeit halbwegs stabil was den Einsatz neuer CPUs in kritischen Bereichen bereits ausschließt. Ferner stellen die immer kleineren Strukturbreiten ein erhebliches Problem in größeren Höhen da - Ursache die deutlich zunehmende Hintergrundstrahlung. Hier sind also unbedingt Fehlererkennende/Fehlerkorrigierende Codes Voraussetzung. Daher gibt es nach einiger Zeit von vielen Prozessorlinien auch nach einiger Zeit Varianten die für z.B. den medizinischen oder militärischen Einsatz ausgelegt sind. Ein berühmt gewordenes Beispiel ist der i8086 der in entsprechender Version sowohl im Spaceshuttle als auch in diversen medizinischen Aparaten Verwendung gefunden hat - der eine oder andere erinnert sich vielleicht daran, daß die NASA vor einiger Zeit nach solchen gesucht hat (was dann viele hat fälschlicherweise hat glauben lassen, daß der uralte PC von Opa auf einmal Unmengen wert wäre). Korrespondiert natürlich mit den genannten sehr kurzen Produktionszyklen im IT-Bereich - man muß also tatsächlich sämtliche für den geplanten Einsatzzeitraum vorgesehen Komponenten sehr zeitig beschaffen (oder später für irres Geld auftreiben / kampfwertsteigerungen durchführen). Früh kaufen und lange lagern bedeutet natürlich hohe Kosten - zumal die Systeme oft noch zu ihrem Zenit gekauft werden müssen.
Ein weiteres Hardwareproblem sind die immer ausgefeilteren Cachetechniken Für den PC daheim und am Arbeitsplatz ist es ungemein nützlich wenn die CPU ausgiebig davon gebrauch macht (man möge einfach mal die 1st und 2nd Level Caches im heimischen Bios disablen und zusehen wie die Kiste fortan durch den Tag schleicht). Für den Entwickler von Echtzeitsoftware ist sowas eine Qual, da man hier stets vom Worstcase ausgehen muß - also z.B. Trashing - was gelinde gesagt nicht mehr viel davon übrig läßt.
So - nachdem ich jetzt schon ungemein viel rumgeschwafelt hab aber das eigendliche Hauptproblem (na endlich *lol*). Die Komplexität dieser verteilten Systeme ist gigantisch. Es gibt Unmengen an Konstellationen die berücksichtigt werden müssen - aber nicht immer vorhersehbar sind (oder zumindest nicht vorhergesehen wurden). Sehr viel davon wird erst zu einem späten Zeitpunkt der Entwicklung erkannt und kann auch nicht immer mit kleinen Patches behoben werden. Je nachdem um was es sich handelt hängt die Entwicklung damit erheblich. Beispielhaft sei hier z.B. die FlightControlSystem des Eurofighters benannt. Nachdem Schwächen auftraten mußte ein Großteil aufwändig in einer neuen Testumgebung validiert werden. Und genau hier liegt auch eine große Schwäche des Softwareengeneerings. Die Entwicklung der Methoden und Tools hält einfach nicht Schritt mit der Hardware und der daraus resultierenden möglichen Komplexität. Wenn zuhause eine Software mit einer Schutzverletzung aussteigt ist das ärgerlich - manchmal auch kostspielig wenn wichtige Daten auf der Strecke bleiben. Wenn Inflight ein wichtiges System amok läuft ist das erheblich kritischer. Für den Entwickler einer Flügelstruktur z.B. ist von Anfang an klar welchen Prüfkriterien seine Arbeit genügen muß (nichtsdestotrotz ist das natürlich kein leichtes Unterfangen - ein sehr aufwendiger Optimierungsprozess - aber darüber können Schorsch und Co wesentlich mehr sagen). Bei der Softwareentwicklung wird oft immer noch mit den selbsterdachten Tests während der Entwicklung gearbeitet. Insbesondere aber die Vielzahl der Situationskombinationen in der Wirklichkeit ist kaum umfassend vorherzusehen. Sehr viel davon wird bei Simulationsversuchen erfaßt, vom Rest (hoffentlich) viel bei der Erprobung erkannt. Da Änderungen in einzelnen Bereichen teilweise erhebliche Kausalitätsketten nach sich ziehen sind viele Änderungen nicht im Wochenbereich zu bewältigen. So erklärt sich denn auch warum so manche Maschine schon recht seriennah wirkt - aber immer noch in der Erprobung dümpelt. Oder auch, daß frühe Chargen hardwareseitig nahezu komplett geliefert werden - die passende Software aber erst nachgereicht werden muß.

So - jetzt wollte ich nur ein, zwei Gedanken dazu einstreuen und hab schon soviel geschwafelt - aber noch nicht alles gesagt. Aber keine Angst - auch ich muß mal schlafen und somit verschone ich Euch jetzt vor weiterem Schrieb. Je nach Interesse vielleicht morgen mehr :FFTeufel: (hm - morgen ist ja schon heute *lol*)

Wenn man sich die Vielzahl von Rechnersystemen anschaut kann man erahnen wieviel deren Integration kostet und somit auf die Stückkosten umgelegt werden muß.
Ich geb zu, daß das jetzt in der Tat doch erheblicher OT geworden ist als geplant. Aber den ganzen Text jetzt in die Tonne hauen hab ich auch keine Lust - müßt ihr jetzt durch :red:


Gruß,
Tom

Abschließend vielleicht noch. Softwareentwicklung ist ein höchst optimistischer Prozess - oder anders rum - ich hab noch nie von einem größeren Softwareprojekt gehört, daß auch nur annähernd im Zeit/Finanzrahmen geblieben wäre.
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.762
Zustimmungen
5.720
Ort
mit Elbblick
So, noch ein paar Anmerkungen von mir.

Lubeo schrieb:
Das umpassende an diesem Beispiel ist die Realität. Nehmen wir mal die F-22: Als der Prototyp entwickelt und gebaut wurde nahm man (irrtum vorbehalten) einen normalen Prozessor, der dann nach dem Erstflug bereits veraltet war.
Es kommt sehr auf den Bereich an. Denke ich an Flugsteuerung (ein relativ kitzeliges Feld wegen der Sicherheitsrelevanz), dann reicht mir ein vergleichsweise langsamer Prozessor. Meine Anforderungen steigen nicht mit der Zeit, mehr Leistung kann ich durch bessere Prozessoren auch nicht erwarten. Daher flog der A320 fröhlich mit einem i8086 bzw. einem Motorola Prozessor umher. Andere Komponenten können von mehr Rechenleistung profitieren. Hier empfiehlt sich die modulare Auslegung: Sprich schwarzer Kasten raus, schwarzer KAsten rein. Will sagen: eine entsprechende Auslegung meines Systems schafft Wachstumsmöglichkeiten.

Das gute an Prozessoren: Man kann sie horten.

LFeldTom schrieb:
So erklärt sich denn auch warum so manche Maschine schon recht seriennah wirkt - aber immer noch in der Erprobung dümpelt.
Das ist wohl ein Stück Kernweisheit, welche man den Leuten in den China-Spekulationsthreads des Öfteren wieder in Erinnerung rufen muss.
 
radist

radist

переводчик
Dabei seit
29.03.2005
Beiträge
4.072
Zustimmungen
6.649
Ort
Plau am See
Schorsch schrieb:
Das gute an Prozessoren: Man kann sie horten.
Im Prinzip ja, aber Restbevorratung (über welchen Zeitraum? 30 Jahre?) ist immer die 2.- schlechtetste Lösung (die schlechteste ist Lieferunfähigkeit mit Neuentwicklung). Es entsteht da auch schnell ein "Schneeballeffekt" was die Varianten der zu bevorratenden Teile angeht. Da werden solche Sachen interessant wie Kapitalbindung, tatsächlich benötigte Mengen, Lagerbedingungen, Verarbeitbarkeit und Funktiuon (beim Prozessor wohl nicht das Thema) nach der Lagerung usw.
Aber leider ist es in vielen Fällen die einzige Möglichkeit.

radist
 

Dr. Seltsam

Guest
Lubeo schrieb:
Sorry, das mit parametrisiertes konstruieren ist ein schöner Werbespruch der bei einfachen Klötzchen und einfachen 3D Geometrien zutrifft. Aber bei komplexen 3D Flächen könnte ich dir Funktionen zeigen bei denen gerade dies nicht geht obwohl es "logisch" rational machbar wäre. Oder, es gibt Designs, die mit V4 möglich sind, aber mit V5 nicht oder nur mit einem grösseren Mehraufwand. ... Manche End-User werfen daher hinter der Hand Dassault Systems vor sie sollten entlich mal den CAD-Teil fertig entwickeln ...
Ist jetzt zwar off topic, aber ganz so fatalistisch sehe ich das nicht. Allerdings muss ich dir bei der Kritik an V5 zustimmen. Das Produkt ist inzwischen seit etwa 7 Jahren verfügbar, am Release 16 angelangt und es kommt fast zweiwöchentlich irgend ein Servicepack auf dem Markt, um Fehler zu korrigieren. Das Ziel V4 komplett abzulösen ist noch lange nicht erreicht.
Was das machbare mit V5 angeht, scheitern viele Konstrukteure daran, dass sie an eine V5 Konstruktion, wie an eine V4 Konstruktion herangehen. V5 verwendet brillianterweise auch beim nicht parametrisierten Konstruieren eine völlig andere Methodologie als V4. Geht man an ein Modell wie bei V4 heran, erreicht man fast zwangsläufig den Punkt, wo es nicht mehr weitergeht und man alles wegwerfen kann. Der Schulungsaufwand ist weitaus größer als man erahnen kann und da die meisten Anwender schon mit den Lizenzkosten gnadenlos abgezockt werden, ist meist kein Geld mehr für adäquate Schulungen da. Anwender, die V4 nicht kennen und direkt mit V5 gelernt haben, verwenden gleich die richtige Methodologie und kommen zumeist besser zurecht.
 

Dr. Seltsam

Guest
Lubeo schrieb:
Das umpassende an diesem Beispiel ist die Realität. Nehmen wir mal die F-22: Als der Prototyp entwickelt und gebaut wurde nahm man (irrtum vorbehalten) einen normalen Prozessor, der dann nach dem Erstflug bereits veraltet war. Dann wählten sie in weiser Voraussicht für die Serienausführung den modernsten/teuersten Prozessor den es damals gab. Heute dürfte dieser auch schon etwas veraltet sein und in ca. zehn Jahren, wenn man nicht Geld in die Hände nimmt um die Produktionslinie offen zu halten, wird man nur noch Ersatzprozessoren ab Lager erhalten und wenn dieses dann leer ist hat man ein "kleines" Problem.
Man hatte sich für den von Intel und Siemens entwickelten Intel i960MX entschieden. Siemens stieg aus der Produktion aus und Intel erklärt, dass es nicht mehr wirtschaftlich sei diesen Prozesser weiterzuproduzieren und kündigte die Produktlinie 2004 ab. Die USAF kaufte also noch 820 CPUs ein, um damit 155 Serienflugzeuge ausrüsten zu können. Ein paar detaillierte Infos findet man in diesem Rechnungshofbericht.
 

n/a

Guest
Hallo,

Jungs, ihr legt euch ja richtig ins Zeug! Sehr gut! Ihr schreibt auch nichts, was offtopic ist, meiner Meinung nach, denn es hängt doch alles irgendwie miteinander zusammen.

Danke euch auch vielmals für die interessanten Infos! Ich hoffe, ihr werdet euch in diesem Thread noch schön austoben... :HOT

Viele Grüße.
Gore
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Ein wichtiger Punkt sind auch die politischen Rahmenkosten: Wenn bei drei Mini-Serien jeder Partner eine eigene Endmontage will, wird alles viel teurer. Ebenso, wenn sich alles politisch gewollt verzögert. Mal zehn Jahre eine Entwicklungsmannschaft bei der Stange zu halten ist extrem teuer. Und erst recht bei dann "aus Kostengründen" reduzierter Stückzahl. Und bei Verzögerungen wechseln die Fachleute auf der Militärseite schon wieder in ihre nächste Verwendung und Nachfolger müssen immer wieder neu angelernt werden. Natürlich kann man die Neuen dann auch kostenmäßig gut "über den Tisch ziehen".
 

LFeldTom

Astronaut
Dabei seit
01.08.2002
Beiträge
2.581
Zustimmungen
1.336
Ort
Niederrhein
Schorsch schrieb:
Daher flog der A320 fröhlich mit einem i8086 bzw. einem
Motorola Prozessor umher.
Kleine Anmerkung am Rande. Aus Sicherheitsgründen wurden der i8086 und der mc68000 in verschiedenen Sprachen von verschiedenen Teams codiert. Einer in Assembler (kann für das Team nur hoffen, daß das der mc68000 war) und der andere in einer Hochsprache (welche hab ich verdrängt). Solche Redundanz hat halt ihren (sinnvollen)Preis.

Schorsch schrieb:
Sprich schwarzer Kasten raus, schwarzer KAsten rein. Will sagen: eine entsprechende Auslegung meines Systems schafft Wachstumsmöglichkeiten.
So ist es. Allerdings auch hier darf man den Entwicklungs-Aufwand nicht unterschätzen. Muß jetzt aber erstmal selber Code ausquetschen - später vielleicht mehr dazu...

Gruß,
Tom
 
Ghostbear

Ghostbear

Space Cadet
Dabei seit
02.11.2004
Beiträge
1.031
Zustimmungen
794
Dr. Seltsam schrieb:
Die Luftfahrtindustrie ist erst bedeutend später auf den CATIA Zug aufgesprungen. Boeing verwendete schon V4 und Airbus ist wohl erst mit V5 eingestiegen. Aber das weiss Schorsch sicher genauer.
.
Ich weiß es auch genauer....
A380: Catia V4
A400M, A350 und alles neue : Catia V5
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Ghostbear schrieb:
Ich weiß es auch genauer....
A380: Catia V4
A400M, A350 und alles neue : Catia V5
Das lässt hoffen, dass der allgemeine User ohne Zusatzmodulen in zwei bis drei Jahren wirkliche Verbesserungen erwarten kann.
Es sei denn, Airbus macht es wie die Automobilindustrie, welche sich sowas sagte wie "mit der Standartsoftware kann man nicht viel anfangen" und dann für sich selbst nützliche Zusatzmodule/-funktionalitäten programmieren liessen. Dadurch hat dann Dassault System (DS) einen weiteren Kunden mehr, aber der allgemeine User hat dann nichts davon, was dazu führt, dass ein paar von denen "abspringen" und DS zur Kompensation sich einen weiteren finanzkräftigen Kunden suchten muss der Zusatzmodule wünscht, ... :?!
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Rhönlerche schrieb:
Ein wichtiger Punkt sind auch die politischen Rahmenkosten: Wenn bei drei Mini-Serien jeder Partner eine eigene Endmontage will, wird alles viel teurer. Ebenso, wenn sich alles politisch gewollt verzögert. Mal zehn Jahre eine Entwicklungsmannschaft bei der Stange zu halten ist extrem teuer. Und erst recht bei dann "aus Kostengründen" reduzierter Stückzahl. Und bei Verzögerungen wechseln die Fachleute auf der Militärseite schon wieder in ihre nächste Verwendung und Nachfolger müssen immer wieder neu angelernt werden. Natürlich kann man die Neuen dann auch kostenmäßig gut "über den Tisch ziehen".
Das witzige dabei ist: Wenn man eine Entwicklungsmannschaft entlässt und solch eine nach ein paar Jahren wieder aufbauen möchte, dann muss man auch das Knowhow neu aufbauen (und das kostet viel!). Man könnte abe auch hingehen und die beschäftigen mit dem Auftrag die eigenen Prozesse zu verbessern und Grundlagenforschung.
Da aber manche moderne Manager Entwicklungsabteilungen streichen um ggf. den Gewinn zu maximieren und sagen "Knowhow kann man einkaufen wenn man es braucht" aber dann erstaunt sind über die Kosten die dann beim Einzukaufen entstehen ist es scheinbar besser wenn man nichts mehr entwickelt.
Das ist wie wenn man im Flugzeughandbuch den Abschnitt "Trudeln" erst dann durchliest, wenn man trudelnden Flugzeug sitzt:!:
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Dr. Seltsam schrieb:
Der Schulungsaufwand ist weitaus größer als man erahnen kann und da die meisten Anwender schon mit den Lizenzkosten gnadenlos abgezockt werden, ist meist kein Geld mehr für adäquate Schulungen da.
Ja, das kommt mir so vor, wie wenn jemand ein Luxusflugzeug kauft und sich dann wundert wieso nicht jederman ohne Ausbildung dies fliegen kann.
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Schorsch schrieb:
Andere Komponenten können von mehr Rechenleistung profitieren. Hier empfiehlt sich die modulare Auslegung: Sprich schwarzer Kasten raus, schwarzer KAsten rein. Will sagen: eine entsprechende Auslegung meines Systems schafft Wachstumsmöglichkeiten.
Das geht nur wenn die Schnittstelle (Kastenfixierung) genormt ist und alle Hersteller gewillt sind sich daran zu halten. Nur, dem wiederspricht dass der Mensch sich mit seiner Tätigkeit profilieren will und andere den Gewinn maximieren wollen.
Oder kann mir hier jemand erklähren, warum es DVD+ und DVD- gibt? Oder warum man nicht auf jeden X-beliebigen Computer jedes X-beliebiges Betriebssystem installieren kann?

Vermute mal, dass es bei der Luftfahrindustrie ähnlich ist: Vieles was von ICAO nicht genormt ist wird induvalisiert oder auf etwas bestimmtes (Leistung, Kosten, ...) optimiert, was eine spähtere Modifikation teurer macht.
 
Thema:

Kosten der einzelnen Komponenten.

Kosten der einzelnen Komponenten. - Ähnliche Themen

  • Kostenlose Prüfungsvorbereitung CAT-A, B1, B2, und CAT-L Segelflieger & Heissluft Ballone

    Kostenlose Prüfungsvorbereitung CAT-A, B1, B2, und CAT-L Segelflieger & Heissluft Ballone: Wir stellen ein: Die Schulung der angemeldeten Firma, zum Jahresende! Da das Wissen nicht verloren gehen soll, findet die Schulung ab sofort...
  • Kosten für Rundflüge

    Kosten für Rundflüge: Hallo zusammen, mich würde interessieren, was man aktuell für Rundflüge so bezahlt. Motorflug, auch UL, Segelflug mit Windenstart oder...
  • Kostenlose E-books bei der NASA

    Kostenlose E-books bei der NASA: Ich glaube, wir hatten den Link hier schon mal. Aber da sowas leicht in Vergessenheit gerät, poste ich ihn hier nochmal. Für interessierte: Auf...
  • Staatliche Kosten der Fliegerei

    Staatliche Kosten der Fliegerei: Im Rahmen der Haushaltseinsparungen in den USA schließt die FAA ja auch verschiedene Tower von regionalen Flughäfen. Die Finanzierungsumlage für...
  • Kosten der Flugausbildungen

    Kosten der Flugausbildungen: Hi Leute ich fange an ab Januar mein Segelflugschen zu machen , meine Frage jedoch ist nich wieviel ein Segelflugschein kostet das weis ich...
  • Ähnliche Themen

    • Kostenlose Prüfungsvorbereitung CAT-A, B1, B2, und CAT-L Segelflieger & Heissluft Ballone

      Kostenlose Prüfungsvorbereitung CAT-A, B1, B2, und CAT-L Segelflieger & Heissluft Ballone: Wir stellen ein: Die Schulung der angemeldeten Firma, zum Jahresende! Da das Wissen nicht verloren gehen soll, findet die Schulung ab sofort...
    • Kosten für Rundflüge

      Kosten für Rundflüge: Hallo zusammen, mich würde interessieren, was man aktuell für Rundflüge so bezahlt. Motorflug, auch UL, Segelflug mit Windenstart oder...
    • Kostenlose E-books bei der NASA

      Kostenlose E-books bei der NASA: Ich glaube, wir hatten den Link hier schon mal. Aber da sowas leicht in Vergessenheit gerät, poste ich ihn hier nochmal. Für interessierte: Auf...
    • Staatliche Kosten der Fliegerei

      Staatliche Kosten der Fliegerei: Im Rahmen der Haushaltseinsparungen in den USA schließt die FAA ja auch verschiedene Tower von regionalen Flughäfen. Die Finanzierungsumlage für...
    • Kosten der Flugausbildungen

      Kosten der Flugausbildungen: Hi Leute ich fange an ab Januar mein Segelflugschen zu machen , meine Frage jedoch ist nich wieviel ein Segelflugschein kostet das weis ich...
    Oben