Aeronauticum in Nordholz bekommt einen Anbau
ES geht los: Bericht aus der Zeitung "Cuxhavener Nachrichten"
Die für das Aeronauticum bestimmten beiden Marineflugzeuge, ein Kampfflugzeug vom Typ Tornado und ein Seefernaufklärer vom Typ Breguet Atlantic, sind auf dem Weg ins Museum.
„Du musst weiter rechts”, ruft der Soldat seinem Kameraden zu und deutet ihm mit seinem Arm vehement die Richtung an. Sein Kamerad korrigiert gerade die abgesteckte Linie, an der die Soldaten des Mindener Pionierbataillons 130 eine Art mobile Straße ausrollen. Auf dieser so genannten Faltstraße wird zuerst die vom Marinefliegergeschwader 3 (MFG 3) ausgemusterte Breguet Atlantic ins Aeronauticum geschleppt oder vielmehr rückwärts geschoben, ihr folgt dann im Vorwärtsgang der Tornado vom MFG 2.
Zehn Faltstraßen mit je 50 Metern Länge stehen für die Aktion zur Verfügung. „Hätten wir mehr, würde alles natürlich viel schneller gehen”, kommentiert Hans-Peter Weber, Fregattenkapitän beim MFG 3. Am Montagnachmittag traf die Gruppe des Pionierbataillons aus Minden ein. Noch am selben Tag hatten die Soldaten begonnen, die ersten provisorischen Straßen zu verlegen.
So konnten die Flugzeuge bereits ihr erstes Wegstück hinter sich bringen, als sie am Dienstag schließlich das Gelände des Fliegerhorsts verließen und über den Sportflugplatz rollten. „Am Donnerstagmittag wollen wir fertig sein”, ist der Zugführer der Pioniere Udo Buhre optimistisch. Weber ist noch etwas vorsichtiger: „Wenn alles gut geht, stehen die Flugzeuge am Freitag auf ihrem Platz.”
Während ihre Chefs den Journalisten bereitwillig Auskunft geben, leisten die Pioniere indes Schwerstarbeit: Insgesamt 1600 Eisen-Platten mit jeweils 23 Kilogramm Gewicht müssen sie zusätzlich zu den Faltstraßen per Hand verlegen. Die aufwendige Handarbeit ist nötig, da das Fahrwerk des Seefernaufklärers deutlich breiter ist. Sie verlegen rechts und links der Faltstraße jeweils eine weitere Spur für die Fahrwerke unterhalb der Propellerantriebe.
Der Wegebau erfolgt nach dem „Pyramidenprinzip”, wie Uwe Schmidt-Prestin, technischer Offizier für den Transport der Bundeswehr-Luftfahrzeuge beim MFG 3, erläutert. Während die Soldaten in Richtung Aeronauticum noch Platten oder Straße verlegen und die Flugzeuge langsam dem Museum entgegen rollen, bauen ihre Kameraden schon wieder die provisorischen Fahrwege am anderen Ende ab. Und dies bis abends um 22 Uhr unter Einsatz von Flutlicht.
„Es geht leichter als gedacht”, meint Schmidt-Prestin. Als er dies sagt, liegt das schwierige Gelände noch vor ihnen: Der Acker zwischen Sportflugplatz und Aeronauticums-Gelände. Der Boden ist weich und uneben * eine Herausforderung für die Pioniere, die sie jedoch meistern.
http://www.cn-online.de/archiv_artikel.cfm?Artikel=8239
Wenn auch klein ein Bild aus gleicher Quelle