Euro-GPS "Galileo"

Diskutiere Euro-GPS "Galileo" im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Im Juni gab es den Auftrag zur Fertigung von 8 weiteren Galileo-Satelliten. Damit wäre die für den Dauerbetrieb in der Endausbaustufe benötigte...
mcnoch

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Alien
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Im Juni gab es den Auftrag zur Fertigung von 8 weiteren Galileo-Satelliten. Damit wäre die für den Dauerbetrieb in der Endausbaustufe benötigte Anzahl erreicht. Diese Satelliten würden dem gleichen Design entsprechen, möglicherweise werden die als im All störanfällig erkannten Uhren noch ein wenig modifiziert, damit es weniger Probleme gibt.

New orbiters for Europe's Galileo satnav system
 
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Man hat bei der ESA zwei Gründe für den Ausfall von einigen der Hochpäzesionsuhren an Bord der Galileo-Satelliten entdeckt. Zum einen gibt es eine fehlerhafte Komponente, die zu einem Kurzschluss führen kann und zum anderen erfordern Umstellungen an der Wasserstoff-Maser-Uhr sehr viel mehr Aufmerksamkeit auf Präzession, als man zuvor meinte. Für die bereits betroffenen Uhren kommen die Erkenntnisse zu spät, aber für die Zukunft ist man besser vorbereitet und wird die noch auf der Erde befindlichen bzw. noch im Bau befindlichen Satelliten entsprechend verbessern.

Europe's Galileo satnav identifies problems behind failing clocks
 
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Mal ne blöde Frage, braucht man, wenn das alles funktioniert neue Geräte? Oder lockt sich z.B. das Navi automatisch in das Galileo-System ein?
 
mcnoch

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Das Gerät muss mit dem Galileo-Signal hard- und softwaremäßig umgehen können. Viele der neueren Handies unterstützen dies schon, so wie auch die russischen, chiensischen und indischen Systeme, aber nicht jedes und die meisten der dedizierten GPS-Systeme für Flieger, Schiffe, Wanderer oder Geocacher können dies noch nicht.
 

mg218

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Wie war das ?
Man wollte ein eigenes Nav-System, um vom amerikanischen GPS unabhängig zu werden ?
 
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Unklar, was ist denn überhaupt ausgefallen ?
Die Satelliten ? Alle auf einmal ?
Oder die Bodenstation ?
 
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Sczepanski

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Und ich hab mich am Freitag schon gewundert, warum mein Auto-Navi keinen Empfang angezeigt hat. Gott sei Dank kenn ich seit Jahren den Weg in mein Büro … :-D
Ausfall des Galileo-Satellitensystems: Europa hat Sendepause - SPIEGEL ONLINE - Wissenschaft schreibt:
Seit Ende vergangener Woche ist Galileo von massiven technischen Problemen geplagt, das System ist, Stand Montagmittag, nicht einsatzfähig. Offiziell befindet sich die Satellitenkonstellation seit Dezember 2016 nur im Probebetrieb - bis heute.

Der aktuelle Ausfall stellt ein schwerwiegendes Problem dar, weil er die Verlässlichkeit von Galileo auch für die Zukunft infrage stellen könnte. Hinzu kommt, dass die zuständige EU-Agentur, die European Global Navigation Satellite Systems Agency (GSA), sich ausgesprochen schmallippig gibt, wo die Störung liegt und wie lange sie anhalten wird.
...

Die Satelliten senden dazu ständig Signale, die von Smartphones oder Navigationsgeräten empfangen werden können. Die Geräte lassen sich aus dem All nicht direkt orten, sie bekommen nur Informationen geliefert.

Im Fall von Galileo rasen die Satelliten in rund 23.260 Kilometern Höhe mit 3,6 Kilometern pro Sekunde um die Erde. Daher braucht man für ein weltweit nutzbares Navigationssystem auch mehr als vier davon. Derzeit sollten eigentlich 24 Satelliten zur Verfügung stehen. Zwei weitere befinden sich offiziell im Probebetrieb. Doch schaut man auf der Webseite der zuständigen GSA mit Sitz in Prag nach, zeigt sich: Keiner der 24 ist derzeit nutzbar. Allerdings, so erklären es Fachleute dem SPIEGEL, sind nicht Schwierigkeiten im All, sondern am Boden für das Problem verantwortlich.


Damit so eine Messung bei Galileo möglich ist, braucht man allerdings eine sehr genaue Vergleichszeit am Boden, die auch wieder zum Satelliten geschickt werden muss. Diese Vergleichszeit wird in den zwei Kontrollzentren mit noch deutlich präziseren Uhren gemessen.

Insgesamt sechs der Zeitmesser, vier Cäsium-Atomuhren und zwei Wasserstoff-Maser, befinden sich in der sogenannten Precise Timing Facility (PTF). Sie dürfen höchstens eine maximale Abweichung von 300 Pikosekunden pro Tag haben. Anders ausgedrückt: Es würden etwa 10 Millionen Jahre vergehen, bis das Zeitsignal um eine Sekunde falsch liegt.

Untersuchungskommission eingesetzt

In der technisch hochkomplexen PTF liegt offenbar das aktuelle Problem. So hat es zunächst der Fachdienst "Inside GNSS" berichtet. Und so hat es die GSA inzwischen bestätigt. Eine Untersuchungskommission kümmere sich um die Sache.

Die Galileo-Kontrollzentren befinden sich im bayerischen Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino. Betrieben werden sie im Auftrag der EU vom Münchner Unternehmen Spaceopal, einer Gemeinschaftsfirma der DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen und der italienischen Telespazio. Oberpfaffenhofen ist vor allem dafür verantwortlich, den Kontakt zu den Satelliten zu halten und diese zu steuern, Fucino für das Verarbeiten der Zeitsignale. Dafür werden die Atomuhren der dortigen Precise Timing Facility genutzt.

Eigentlich sollten beide Kontrollzentren den Betrieb bei Problemen am jeweils anderen Ort auch allein stemmen können. Auch in Oberpfaffenhofen gibt es daher eine PTF. Warum sie die Aufgabe jedoch nicht übernehmen konnte, ist bisher nicht bekannt.
dass hunderttausende von Smartphones gleichzeitig diese Signale als Empfangs-/Bodenstation nicht mehr empfangen können, kann ich mir so recht nicht vorstellen. Und wenn es auch alle Satelliten nicht sind, dann kann es eigentlich nur an einer zentralen Steuerungs-/ Sendeanlage liegen, oder? Ein software- /serverproblem?
 
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Chopper80

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Alien
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... dann kann es eigentlich nur an einer zentralen Steuerungs-/ Sendeanlage liegen, oder? Ein software- /serverproblem?
Es steht doch in dem Artikel! Das System, das das hochpräzise Zeitsignal zu den Satelliten sendet, arbeitet fehlerhaft und ohne dieses Zeitsignal funktioniert die ganze Sache nicht.

C80
 

Sczepanski

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Es steht doch in dem Artikel! Das System, das das hochpräzise Zeitsignal zu den Satelliten sendet, arbeitet fehlerhaft und ohne dieses Zeitsignal funktioniert die ganze Sache nicht.

C80
aber warum arbeitet das System fehlerhaft? Gerade diese möglichen Fehlerquellen wollte ich ansprechen ...
 
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Alien
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Es steht doch in dem Artikel! Das System, das das hochpräzise Zeitsignal zu den Satelliten sendet, arbeitet fehlerhaft und ohne dieses Zeitsignal funktioniert die ganze Sache nicht.

C80
Also sind die Satelliten selber in Ordnung, richtig ?
Das wäre ja der Super-GAU, wenn es nicht so wäre. Wie soll man zwei Dutzend Satelliten im All reparieren ?
 
Chopper80

Chopper80

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Also sind die Satelliten selber in Ordnung, richtig ?
Das wäre ja der Super-GAU, wenn es nicht so wäre. Wie soll man zwei Dutzend Satelliten im All reparieren ?
Richtig, der bislang noch nicht näher bezeichnete Fehler liegt hier am Boden.

C80
 
Intrepid

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aber warum arbeitet das System fehlerhaft?
Die Satelliten fliegen so schnell, dass auf ihnen die Zeit langsamer vergeht (Einstein lässt grüßen). Der Zeitunterschied muss berechnet und kontinuierlich korrigiert werden, immerhin wird aus der Zeit oneway die Entfernung bestimmt (möglicher Weise fliegen die Galileo-Satelliten auf einer elliptischen Umlaufbahn mit wechselnden Geschwindigkeiten, dann ist der Korrekturfaktor variabel). Die Berechnungen finden am Boden statt und werden dann den Satelliten übermittelt. Es gibt zwei Bodenstationen, die ein redundantes System zur Berechnung und Übermittlung darstellen. Der Ausfall nur einer Station dürfte somit nicht zum Totalausfall des Systems führen.
 

Sczepanski

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Die Satelliten fliegen so schnell, dass auf ihnen die Zeit langsamer vergeht (Einstein lässt grüßen). Der Zeitunterschied muss berechnet und kontinuierlich korrigiert werden, immerhin wird aus der Zeit oneway die Entfernung bestimmt (möglicher Weise fliegen die Galileo-Satelliten auf einer elliptischen Umlaufbahn mit wechselnden Geschwindigkeiten, dann ist der Korrekturfaktor variabel). Die Berechnungen finden am Boden statt und werden dann den Satelliten übermittelt. Es gibt zwei Bodenstationen, die ein redundantes System zur Berechnung und Übermittlung darstellen. Der Ausfall nur einer Station dürfte somit nicht zum Totalausfall des Systems führen.
ebend - kann es also sein, dass in der "Berechnung des Zeitunterschiedes" ein Fehler liegt, also ein Software-Problem, das beide redundanten Systeme lahmlegt?
Oder ist doch der Server in der Bodenstation ausgefallen, so dass der Kontakt zwischen den Satelliten und der Erde ausgefallen ist … und von der zweiten Bodenstation gibt es Probleme, den Kontakt von dort herzustellen?
 
Intrepid

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Fehler beim Update der Software und nachfolgend Probleme auf den vorherigen Stand zurückzukehren, was so nicht geplant war.
Muss man dann nicht den Update-Prozess überdenken? Dass man immer nur einen Teil der Satelliten updatet, die übrigen ein eigenständiges System bilden?
 
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