Hallo,
schön, daß noch einmal jemand eine CH-53G in 1/72 gebaut hat. Und dann noch in weiß, was nicht die einfachste Farbe ist, wenns ums lackieren geht. Gefällt mir.
Zum Modell selbst:
Meine Anmerkungen zum Bausatz und den Decals hatte ich Dir ja schon bei der Bausatzvorstellung geschrieben. Ein paar Kritikpunkte mußt Du Dir aber noch gefallen lassen (Ich kenne die Bilek-Bauanleitung nicht vielleicht stehts da auch falsch):
- auch wenns manchmal durch Verschmutzung und Ruß nicht so aussieht, die
Heckrotorblätter aller deutschen CH-53 sind rot an der Wurzel und
rot-weiß-rot gestreift an der Blattspitze.
- die Rotorköpfe (Haupt+Heck) sowie der untere Teil der Rotorkopfverkleidung
sind Gelboliv. Der obere Teil der Rotorkopfverkleidung wurde weiß
überstrichen (soweit ich weiß auch bei der 84+28 im ersten UN-Anstrich).
- leider hast Du die Lufteinlässe der Triebwerke um 90° verdreht, der dicke
Teil sollte zur Mitte zeigen.
- wenn am Boden die Laderampe offen ist, liegt der Hecksporn (der Ausleger
unter dem Hechkrotorträger) an der Zelle an, ansonsten könnte Deine
M-Klasse Probleme kriegen. Ist aber nur eine Kleinigkeit.
So, genug böse für heute. Insgesamt gefällt mir die dicke aber, und auch die Darstellung finde ich gelungen.
Zum Laderraum:
Länge: 8,58m
Breite: 2,29m
Höhe: 1,96m
ob die M-Klasse paßt, weiß ich nicht, ich habe keine Ahnung von SUVs...
Der Wolf paßt ohne Zerlegen.
hier der Nissan:
http://www.un.org/Depts/unscom/presspack/prints/46_NISSAN.JPG
Zum Einsatz:
Im Rahmen von UNSCOM (United Nations Special COMmission), also dem Einsatz der Waffeninspektoren im Irak, stellten die Heeresflieger von 09/1991 bis 08/1996 den Luftransport mit ständig 3 CH-53G sicher. Geflogen wurde von Bagdad Al Rasheed. Leitverband war das HFlgRgt 35 in Mendig. Geflogen wurden die Inspektoren zu ihren Inspektionen (u.a. Mitnahme der Nissan Patrol), Aufklärungseinsätze und es wurde eine Rettungsbereitschaft bei der Vernichtung von Kampfmitteln gestellt. Die Ablösung erfolgte dann 1996 durch Chile mit Bell 412.
Zur Lackierung:
Zunächst erhielten die Maschinen des ersten Kontingents einen provisorischen weißen Überzug über den Standardanstrich in Gelboliv. Vorhandene Markierungen wurden großflächig ausgespart (siehe z.B. F-40 CH-53G). Die oliven Felder um die Kennung wurden bei einem Aufenthalt in Diyarbakir (Türkei) vor Einflug in den Irak und dann während des Einsatzes sukzessive "ausgemalt". Erkennbar ist dieser Anstrich an den eckigen Buchstaben "UN" und den eckigen Rahmen um die Fenster.
hier:
http://www.radiobremen.de/tv/archiv/_bild/stealing_the_fire/hubschrauber_300.jpg
Im weiteren Verlauf erhielten die folgenden Kontingente dann Werftmäßige "richtige" Lackierungen. Diese hatten rundere "UN" Beschirftungen und andere Wartungshinweise. Die Maschinen des ersten Kontingents wurden nachlackiert.
hier:
http://www.un.org/Depts/unscom/presspack/prints/45_CH53GHELI.JPG
Die Maschinen unterschieden sich dennoch in Details wie z.B. Cockpitrahmen.
Die letzten Kontingente flogen auch noch mit IRBs (die sog. "Titan"rotorblätter).
hier:
http://www.un.org/Depts/unscom/presspack/prints/47_CH53GCHK.JPG
Dennis