Hier geht mal wieder so einiges durcheinander. Auf einen um die Erde kreisenden Satelliten wirkt zunächst einmal die Schwerkraft. Diese nimmt nach dem Gravitationsgesetz mit dem Quadrat des Abstandes von der Erde ab. In 400 km Höhe, was ungefähr der Bahnhöhe der ISS entspricht, ist sie nur etwas geringer als auf der Erdoberfläche. Diese Schwerkraft krümmt die Flugbahn des Satelliten in Abhängigkeit von dessen Geschwindigkeit mehr oder weniger stark, so dass sich eine entsprechende Bahnkurve (Kreis, Ellipse oder Hyperbel) ergibt.
Die Zentrifugalkraft ist eine Scheinkraft und nur wahrnehmbar, wenn man sich mit dem Objekt bewegt, z.B. für einen Astronauten in der ISS. Sie wirkt der Schwerkraft entgegen und hebt diese an jedem Punkt der Bahn gerade auf, so der Astronaut schwerelos ist.
Eine Höhenmessung mit Radar wie bei einem Flugzeug ist sinnlos. Man stelle sich vor, die Raumstation überfliegt den Himalaja, wie die Anzeige da hin- und herspringen würde. Das Raumfahrzeug folgt den Keplerschen Gesetzen, so dass man seine Flugbahn vorausberechnen kann, wenn man die erforderlichen Bahnelemente kennt. Um diese zu ermitteln, überwacht z. B. NORAD (North American Aerospace Defense Command) ständig alle künstlichen Himmelskörper mit Radar. Die erforderlichen Daten kann man sich für eine Vielzahl von Satelliten z.B. von der Homepage
http://celestrak.com/ herunterladen und die Flugbahnen der Satelliten von einem Programm wie z.B. STSPLUS von David Ransom (
http://www.dransom.com/stsplus.html) berechnen lassen. Diese Vorausberechnungen sind aber nur für etwa zwei Tage einigermaßen genau, da die Bahnelemente sich durch Wirkung der Restatmosphäre ständig ein wenig ändern. Thomas Reiter hatte STSPLUS bei seinem Aufenthalt auf der MIR auf seinem Notebook, wie man auf Videoaufnahmen sehen kann und David Ransom auf seiner Homepage mitteilt: During 1995/96, STSPLUS spent 179 days on orbit with Thomas Reiter, ESA astronaut, on the Mir Space Station.