Delmenhorster Kreisblatt vom Mi. 05.07.06
Ahlhorn: Konzepte liegen auf dem Tisch
Sechs Bewerber wollen auf ehemaligem Fliegerhorst-Gelände investieren / Gutachten im August
Einer der Investoren, die auf den Durchbruch warten, ist „Aviation Center Ahlhorn“. Fünf weitere Konzepte werden jetzt extern geprüft. FOTO: Torsten Heidemann
Den Beiratsmitgliedern der „Fliegerhorst Ahlhorn Nachnutzungsgesellschaft auf kommunaler Ebene“ (Flanke) wurden die Konzepte und Kaufabsichten der Investoren vorgestellt.
Von Torsten Heidemann
Ahlhorn. Sechs betriebswirtschaftliche Konzepte und Kaufabsichten für eine Nachnutzung des 300 Hektar großen Ahlhorner Flugplatzgeländes liegen seit gestern Abend auf dem Tisch. In einer Pressemitteilung erklärte die Flanke GmbH: „Der Fliegerhorst ist noch nicht verkauft, wir sind aber zuversichtlicher denn je.“ Zuvor hatte der Flanke-Beirat, dem auch Landrat Frank Eger und Großenknetens Bürgermeister Volker Bernasko angehören, hinter verschlossenen Türen getagt.
Die sechs Investoren sind das Aviation Center Ahlhorn (Wartung und Zerlegung von Flugzeugen), die Van-der-Most-Gruppe (Freizeitpark, Rock-Konzerte, Messegelände), Rotapark-Holding (Fahrsicherheitszentrum für LKW-Fahrer), die Bietergemeinschaft Bunte / Big Dutchman (gewerblich-industrielle Nutzung), eine Investorengemeinschaft von vier amerikanischen Unternehmen (fliegerische Nachnutzung) und die Unternehmensgruppe Schockemöhle (fliegerische sowie gewerblich-industrielle Nutzung).
Thomas Fricke, Projektmanager der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb stellte die bis zum 30. Juni eingereichten Kaufabsichten vor. Die Investorennachfragen werden nun über die externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit überprüft. Neben der betriebswirtschaftlichen Bewertung der einzelnen Konzepte werden Aussagen über die Auswirkungen des Vorhabens in der Region sowie die Zukunftsfähigkeit der Branche und die Qualität der zu schaffenden Arbeitsplätze getroffen.
Nach derzeitigem Sachstand wird bis Anfang oder Mitte August ein vergleichendes Gutachten über die Investorenkonzepte vorliegen. Dieses Gutachten soll dann dem Flanke-Beirat und den politischen Gremien der Gemeinde Großenkneten und des Landkreises Oldenburg in einer zusammenfassenden Bewertung vorgestellt werden.
Bis zur Veröffentlichung der Konzepte hatte es einen Stillhaltebeschluss des Großenkneter Rates gegeben. Dessen Votum hat Gewicht, weil er über die Nutzung entscheidet. Das letzte Wort hat aber der Bund als Eigentümer des Flugplatzes.