dahinter scheint ein empfindliches Gerät zu stecken …Das Seismometer des Nasa-Landers „InSight“, das eigentlich Mars-Beben misst, reagiert auch auf eine Sonnenfinsternis auf dem roten Planeten. Was steckt dahinter?
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- Auf dem Mars verursacht der kleine Mond Phobos viele kurze Sonnenfinsternisse.
- Forscher untersuchen die Mars-Sonnenfinsternisse mit Hilfe des Nasa-Landers „InSight“.
- Dessen Seismometer reagiert auf die Sonnenfinsternis - was steckt dahinter?
… Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) wollten herausfinden, ob eine Sonnenfinsternis auf dem Mars ähnliche Effekte auslöst wie auf der Erde - also ein Absinken der Temperatur und damit einhergehende Windböen. Dazu nutzten sie die Daten der Nasa-Mars-Sonde „InSight“. Wie die Forscher es erwartet hatten, registrierten die Solarzellen des Mars-Landers die Sonnenfinsternisse, die seit der Landung von „InSight“ an der Landestelle zu sehen waren.
Während einer Sonnenfinsternis sank die Sonneneinstrahlung auf die Solarzellen von „InSight“ um 30 Prozent. Die Wetterstation an Bord des Mars-Landers konnte keine Wind-Veränderungen wahrnehmen - dafür sorgten gleich zwei andere Instrumente für große Verblüffung: Das Magnetometer und das Seismometer maßen Effekte der Sonnenfinsternis.
Seismometer auf dem Mars sorgt für Verblüffung - Effekt der Sonnenfinsternis gemessen
Beim Magnetometer konnten sich die Forscher die Messung noch erklären: Der Stromabfall auf den Solarzellen könnte damit zu tun haben. Doch was hatte es mit der Messung des Seismometers auf sich? „Das Seismometer-Signal haben wir nicht erwartet, es ist eine Kuriosität“...
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Durch die Sonnenfinsternis kippte das Seismometer auf dem Mars etwas in eine bestimmte Richtung - und zwar so minimal, dass es kaum vorstellbar ist: „Stellen Sie sich ein Fünffrankenstück vor und schieben Sie auf der einen Seite zwei Silberatome darunter“,
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Als wahrscheinlichste Ursache für das Kippen haben die Forschenden etwas anderes ausgemacht: „Während der Finsternis kühlt sich der Boden ab. Er verformt sich ungleichmäßig und löst so die Neigung aus“, so Martin van Driel von der Gruppe für Seismologie und Wellenphysik. ...
Mal was Neues: Unterwegs ein Selfie schiessen...
… Es stieß eine kleine Digitalkamera aus, die an zwei gegenüberliegenden Seiten über ein Weitwinkelobjektiv verfügt. Jede Sekunde wird automatisch ein Foto geschossen, zur Sonde übertragen und von dort zur Erde gesendet. Dabei gelang es der ungesteuerten Kamera, Tianwen-1 zu fotografieren. ...
und NASA-Wissenschaftsdirektor Zurbuchen: "Was passierte auf dem Mars?" | tagesschau.de...
Mars-Mission
Gab es Leben auf dem Mars? Auch auf diese Frage erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse. Nachdem im Juli gleich drei Mars-Missionen gestartet waren - von den USA, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten - werden sie im Februar den Mars erreichen.
Dort werden die Amerikaner zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt zwei Roboter einsetzen. Ein kleiner 1,8 kg schwerer Helikopter soll über die Oberfläche des roten Planeten fliegen. Und der Rover "Perseverance" (Durchhaltevermögen) soll auf dem Marsboden Gestein untersuchen und einsammeln. Diese Proben sollen dann von der ESA in einer weiteren Mission zurück zur Erde gebracht werden.
NASA-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen spricht im Interview mit tagesschau.de von einer "unglaublich" komplexen Mission. Er erklärt: "Es gibt verschiedenen Starts, drei von der Erde, einen vom Mars und dazwischen 'handshakes', also Übergaben von Material. Die ESA ist unser wichtigster Partner. Von allen Missionen, die wir machen,ist diese zusammen mit James Webb die größte und wichtigste." Die komplette Mars-Mission ist auf mindestens ein Jahrzehnt angelegt.
Asteroidenabwehr im All und Marslandung: Im kommenden Jahr stehen vielversprechende Missionen in den Weltraum an. NASA-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen erläutert im Interview ihre Bedeutung für die Wissenschaft.
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Forschung im ausgetrockneten Seebett
tagesschau.de: Im Februar soll die NASA-Sonde "Perseverance" auf dem Mars landen. Was ist ihre Aufgabe?
Zurbuchen: Wir landen an einem ganz speziellen Ort, einem Krater, der ein ausgetrocknetes Seebett ist. Dort entnehmen wir mit dem Rover kleine Proben, um herauszufinden, ob dort fossiles Leben ist. Wir wissen: Vor drei Milliarden Jahren hatten die drei Planeten Erde, Mars und Venus viel mehr Ähnlichkeit miteinander als heute. Zum Beispiel hatte der Mars wie die Erde ein Meer. 70 Prozent der Erdoberfläche besteht ja aus Meer. Auf dem Mars war es weniger, aber immerhin fast 50 Prozent. Die Frage ist: Was passierte auf dem Mars?
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Es ist ganz klar: Wir wollen zum Mond und dann zum Mars. Ich habe vor vier Jahren unter dem Führungsteam von Präsident Barack Obama gearbeitet. Und ich muss Ihnen sagen: Das war damals auch schon der Plan - zum Mond und zum Mars.
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