Die Spad A.1 war das erste von der Societe Anonyme pour l'Aviation et ses Derives (kurz Spad genannt) gebaute Militärflugzeug. Wie aus dem ersten zu diesem Typ eingereichten Patent vom 27.2.1915 hervorgeht, wählte man die ungewöhnliche Konstruktion mit der Beobachtergondel vor dem Motor und dem Pilotensitz, um dem Beobachter bessere Sichtverhältnisse zu schaffen. Erst mit dem zweiten Patent vom 7.6.1915 wurde auch der Einbau eines Maschinengewehrs in der Beobachtergondel dargestellt. Verantwortlich für die Konstruktion der Spad A.1 zeichnete, wie auch später für die Spad 7, Louis Bechereau. So ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedene Konstruktionsmerkmale der Spad A.1 auch an der Spad 7 wiederfinden. Als auffälligstes Beispiel wären hier die inneren Tragflächenstreben zu nennen, die lediglich dazu dienten die Spanndrähte zusätzlich zu verankern und so übermäßigem Schwingen der Drähte vorzubeugen. Der Erstflug einer mit einem 80 PS Umlaufmotor ausgerüsteten A.1 fand im Mai 1915 statt. Wurden von der A.1 nur ca. zehn Maschinen gebaut, bestellte die französische Luftwaffe von der mit einem 110 PS Umlaufmotor und mit A.2 bezeichneten Maschine 42 Exemplare. Der Einsatz der ersten Spad erfolgte ungefähr im Sommer 1915, wobei jedoch keine komplette Staffel mit diesem Typ ausgerüstet wurde. Die Mehrzahl der Spad A.2 versahen ihren Dienst in Schulstaffeln oder dienten als Reservemaschinen. Eine französische Statistik vom Februar 1916 zählte nur noch vier A.2 im Einsatz. Mit ein Grund für die Zurückhaltung gegenüber dem mit knapp 160 km/h recht schnellen Flugzeug dürfte wohl die eingeschränkte Sicht des Piloten bei Starts und Landungen gewesen sein. Hieraus resultierende Unfälle endeten für den Beobachter in der Gondel meistens tödlich, so dass die Unbeliebtheit dieses Typs bei den Besatzungen nur allzu verständlich ist. Konstruktionsbedingt war auch das Anlassen des Motors etwas umständlich. Zunächst mussten die Stützstreben zwischen Gondel und oberer Tragfläche gelöst werden. Die Gondel konnte dann nach vorne geklappt werden und der Propeller war jetzt für den Mechaniker zugänglich. Wenn der Motor lief wurde die Gondel wieder verankert und der Beobachter konnte seinen Arbeitsplatz erklimmen. Weitere Verbreitung fand die Spad A.2 und ihr Nachfolgemuster die A.4 bei den russischen Luftstreitkräften. Russland bekam 57 A.2 und 10 A.4 geliefert, die aufgrund des permanenten Flugzeugmangels in Russland erheblich länger im aktiven Dienst blieben, als über der Westfront.