Persönlich habe ich meine Zweifel an Rekkof, da Rekkof seit nun mehr 8 (?) Jahren eher durch warme Luftblasen auf sich aufmerksam machte.
Obwohl ich "Schorsch" zustimme, daß eine Neuauflage der Fokker 100/70 einen schon stark umkämpften Markt betreten würde, so ist es auch eine Tatsache, daß einst die Fokker 100 und die spätere Fokker 70 damals auch einige Konkurrenten hatte, auch wenn sich der Konkurrenzmarkt verschoben hat. Die Fokker 100 sah einst in der BAe146/Avro RJ, der Boeing 737-500, der MD-87 und letzlich auch die A319 als Konkurrenten. Jedenfalls trat die Fokker 100 bei einigen Kampagnen von Fluglinien für neue Flugzeuge teil. Für sich genommen konnte Fokker ihre Fokker 100 gut vermarkten, wobei sicherlich die Großaufträge von American Airlines und USAir stark halfen, denn in Europa war das Echo eher neutral bis negativ und die Fokker 100 verkaufte sich in Europa bei weitem nicht so gut wie erhofft. Man erinnere sich daran, daß die frühen Kunden Swissair und KLM sich öffentlich negativ über die Fokker 100 äußerten und KLM zeitweise ihre Fokker 100 aus dem Verkehr zog (später dann aber doch wieder Betreiber wurde), während Swissair ihre Fokker 100 u.a. wegen eines fehlenden zweiten Zugangs für Passagiere scharf kritisierte - eine Tatsache, die Swissair aber vorher wußte und für Swissair konzipierte Fokker auch eine optionale hintere Beschickungstür für die Bordküche für die Fokker 100.
Es war aber Fokker von Anfang klar, daß die konkurrierenden Produkte (bis auf die BAe146/Avro RJ mit anderen Qualitäten) erheblich höhere Leistungsfähigkeiten anboten und zumeist auch Fluglinien ansprachen, für die eine Fokker 100 zu wenig Nutzlast etc. beförderte bzw. eine unzureichende Reichweite für ihre jeweiligen Streckennetze aufwies. Auch plante BAe eine zweistrahlige Version des Avro RJ (NRA genannt), während ATR das Konzept einer ATR82 mit Turboprops oder Turbofans studierte, wobei Airbus (DASA)zeitgleich an Fokker beteiligt war, Airbus in Asien an verschiedenen Konzepten arbeitete (AE317/318 usw.) und somit auch damals der Markt eher voller zu werden schien. Es war wohl offiziell nicht absehbar, daß kein Produkt von damals es bis heute überlebt hat.
So wie McDonnell Douglas (MDD) rückblickend mit ihrer MD-95 (717) diesen klassischen Markt ansprechen wollte und sich in einer Industrie wähnte, wo ein solches Produkt durch zumeist ideal angepasste Leistungen den Anforderungen der Luftverkehrsgesellschaften erfüllen konnte, so müßte MDD heute auch ihr Marketing anders gestalten, so wie auch Rekkof heute anders handeln muß.
Jedenfalls kann Rekkof mit einer neu aufgelegten Fokker 100 keinesfalls den Markt ansprechen, den einst die Fokker 100 in den 80er und 90er Jahren ansprach. Da haben sich die Umstände massiv geändert. Und es bleibt abzuwarten, ob die Fokker 100/70 den "Geschmack" heutiger Gesellschaften entsprechen kann.
Und vergessen scheint zu sein, wie man eigentlich (offiziell) Fokker kollabieren ließ und ein Traditionsunternehmen verschwand von der Bildfläche.
Gruss