In dem Sektor braucht man mehr denn woanders Weitsicht, ein strategisches Konzept, das nicht nach jeder Wahl über den Haufen fällt. Sparen tut zwar Not, aber hinterher wird man wissen, welches Ende das falsche war.
Hüpfburgen und Limo kann die Sparkasse beisteuern oder irgend eine "private-public-partnership". Die freuen sich als Werbesponsor, einen Tag lang publikumswirksam nach den Sternen greifen zu dürfen.
Aber die Beschäftigungssicherheit der Ingenieure und die Bildung der Jugend (= Volk + Steuerzahler + Ingenieure von morgen!) sind zwei Standfüße derselben Basis, die man nicht ganz wegsparen sollte. Die Raumfahrtbranche täte gut daran, ein aufklärerisches PR-Programm zu fahren (vielleicht auch mal gemeinsam zwischen USA, EU, Russland), um den Nutzen ihrer Programme für die Menschheit heraus zu stellen und den (auch den morgigen) Steuerzahler und politischen Entscheider ein klein wenig mitzureißen.
Beim Wettlauf zum Mond ist schnell Euphorie aufgekommen, auch faszinierte das erstmalige Erreichen eines Himmelskörpers. Aber auch heute gäbe es genug Anlass für Freudensprünge :HOT , allein HUBBLE ist ein Glanzlicht im All. Doch selbst die bemannten Raumstationen reißen nur noch wenige Menschen vom Hocker. Es schien, dass Thomas Reiter hierzulande durch seinen jüngsten ISS-Flug das Interesse etwas wachrütteln konnte. Sendungen für die Jugend zu diesem Thema im Stil von "Q 21" oder "Quarks und Co." sind schon prima, und auch "Space Night" könnte man (vor allem zu anderer Sendezeit!) auch noch prima "updaten".
Die Shuttleflüge sollen zu Recht Sicherheit vermitteln und werden "Routine" genannt. Andererseits sind sie nationale Identifikationssymbole und der Stolz der USA. Die Gerüchte über ihr Einstampfen und nebulöse, unfinanzierbare Pläne von Supergleitern und bemannten Marsflügen (von z. B. ihrem Präsidenten vollmundig angekündigt), zerstören erfolgreich eine Ikone und lassen den in knapp 50 Jahren erlangten Ruhm der NASA bröckeln. Aber das ist US-(white)housegemacht.
Wenn man wieder so was wie den
Tag der Raumfahrt aufzäumen könnte, wäre das schon ein hilfreicher Schritt aus der o. g. Misere. Eine vorbildliche Öffentlichkeits- und Jugendarbeit könnte so aussehen wie bei der US-Umwelt- und Wetterbehörde (NOAA):
http://www.noaa.gov/