Alitalia

Diskutiere Alitalia im Airlines Forum im Bereich Einsatz bei; Die FAZ hat auch ihre Lieblingsthemen, eins davon scheint Alitalia zu sein. Dem an sich ja sehr nüchternen Stil der Redakteure mischt eine leichte...
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Die FAZ hat auch ihre Lieblingsthemen, eins davon scheint Alitalia zu sein. Dem an sich ja sehr nüchternen Stil der Redakteure mischt eine leichte Schelmigkeit bei, wenn man über Alitalia berichtet. Heute heißt der Bericht: "Alitalia sucht neuen Finanzier, Air France einen neuen Markt"

Jedenfalls scheinen bei Alitalia momentan die allerletzten Takte eines Epos gespielt zu werden. Die "Fusion" mit AF-KLM kann eigentlich kaum klappen, da man in Italien wohl denkt, dass Alitalia auf Augenhöhe mit AF-KLM verhandeln könne. Dabei sagt die Überschrift eigentlich alles: AF-KLM sieht einen lukrativen Markt, für den man auch so eine drittklassige Airline aufkauft und die paar Euros für die Abwirtschaftung bezahlt. Alitalia denkt, da käme ein Retter und würde investieren. Nun muss man kein Insider zu sein, um zu erkennen, dass das Verbrennen der Euros potentiell mehr Rendite bringt als ein Investment bei Alitalia. Die Gewerkschaften haben noch viel lustigere Vorstellungen.

Dabei ist es erstaunlich, wie Alitalia es schafft, planmäßig Kunden zu vergraulen, Betriebskosten zu steigern und einfach alles zu vergeigen.

Daher nur dieses passende Zitat von IberiaMD-87 aus einem anderen Thread:
IberiaMD-87 schrieb:
Alitalia ist das beste Besipiel dafür, daß es Unternehmen gibt, die es eigentlich schon sehr lange gar nicht mehr geben dürfte, so sehr ich die MD-82-Flotte dort visuell ansprechend und vertraut finde...
Edit:
Bei leichter Recherche-Tätigkeit ist mir aufgefallen, dass ich noch keinen Beitrag über die Alitalia geschrieben habe, in dem ich nicht indirekt die Stilllegung dieses Euro-Krematoriums gefordert habe. Man könnte mich als voreingenommen bezeichnen ...:D
 
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IberiaMD-87

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Alitalia - Fusion mit Air One?

Es gibt Gerüchte und einen Bericht eines italienischen Wirtschaftsmgazins, daß Alitalia mit der Air One fusionieren und dieser Deal vorbereitet würde. Durch diese Entwicklung könnte Alitalia über Air One Partner von Lufthansa werden.

Gruss, IB M87
 

BavarianFighter

Guest
:rolleyes: Ich habe diese ganzen Gerüchte auch gelesen. Für Air One macht diese Fusion doch nur Sinn, wenn das Management von Air One die Führung der fusionierten Airline übernehmen würde. Ihre langjährige sehr gute Partnerschaft mit Lufthansa würden sie wohl mitnehmen wollen.

Aber warten wir mal ab. Diese ganzen Gerüchte...:rolleyes:
 
ramier

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Es gibt Gerüchte und einen Bericht eines italienischen Wirtschaftsmgazins, daß Alitalia mit der Air One fusionieren und dieser Deal vorbereitet würde. Durch diese Entwicklung könnte Alitalia über Air One Partner von Lufthansa werden.

Gruss, IB M87
Air One soll Alitalia die Lieferpositionen für 60 A320 überschreiben und dafür in Alitalia Aktien bezahlt werden.
 

IberiaMD-87

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Du hast Recht. In diesem Zusammenhang wird auch deutlich gemacht, daß "ein massiver Ersatz" der derzeit noch 76 McDonnell Douglas MD-82 durch Flugzeuge der Airbus A320-Familie umgesetzt werden soll.

Gruss!
 
Schorsch

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Air One ist nach eigenstöndiger Blitz-Recherche ja eher ein kleiner Carrier für innereuropäische Destinationen, so eine Art Air Berlin Italiens (dazu der blöde Name ... Air One :rolleyes: ).
Nun, wenn die Alitalia übernehmen, dann
  • würden sie entweder ein anderes Marktsegement betreten, indem sie durch Alitalia Long-Range Destinationen bedienen,
  • oder sie nutzen die Infrastruktur von Alitalia, um ihre Kurz- und Mittelstrecken zu stärken, und streichen den Rest zusammen.
 
Schorsch

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Alitalia ist weiterhin sehr freigiebig mit Infos. Hier der Restrukturierungsplan, welcher doch teilweise sehr ehrgeizig klingt.
Link
Im Fenster nach unten scrollen und "I agree" anklicken, dann öffnet sich ein Download-Fenster.
Auf der Seite http://corporate.alitalia.com/en/ finden sich viele weitere Zahlen und Präsentationen,
Unter anderem werden die Halbjahresergebnisse gezeigt:
Klicke mich und ich verwandle mich in ein PDF mit Alitalia Halbjahreszahlen.
(ist auch Flotte und Kontostand drin, sehr sehenswert)

Alitalia hat auch im zweiten Quartal 2006 nicht das Ergebnis des Vorjahresquartal erreicht, und das obwohl ausnahmsweise mal nicht gestreikt wurde. Erstaunlich ist die Reduzierung der Arbeitskosten um 83 Millionen Euro auf 193 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Gleichzeitig ist Wartung mehr als doppelt so teuer*.

Zahlen Quartal 2/06: (2/05)
+ 1251 (1279) Millionen EUR Umsatz
- 1188 (1167) Millionen EUR Betriebskosten
- 66 (78) Millionen EUR Abschreibungen
- 48 (18) Millionen EUR "Financial Charges" (Zinsen?)
--------------------------------------
+ 13 (96) Millionen EUR mehr auf dem Konto
- 53 (+18) Millionen EUR mehr/weniger im Buch

Kommentare?

* eventuell alter Taschenspielertrick: Personal wird aus der Kostenbilanz gestrichen und die Dienstleitung dann eingekauft. Sprich: was früher eigene Leute machten, machen heute Firmen, die genau die gleichen Leute beschäftigen.
 

IberiaMD-87

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Der Name Air One wird oft zumeist englisch "Air One" ausgesprochen, aber eigentlich sollte es Airone (zu deutsch = Reiher) heißen, also eher "Airohne" ausgesprochen werden. Das Logo der Air One soll auch einen Reiher darstellen. So glaube ich zumindest...

Soll nicht klugscheissermäßig klingen :red: ;)

Gruss, IB M87
 
787-dreamliner

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Wenn Air One Alitalia übernemen sollte passiert dasselbe wie damals bei Crossair und Swissair .
 
Schorsch

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Lustiges aus Italien

Mal wieder Zeit für einen längeren FAZ-Bericht über die Alitalia.

Demnach wird die Fusion mit Air France/KLM nur noch vom Airline-Chef favorisiert, während die Politik (welche 49,9% der Aktien besitzt) das ablehnt, da man befürchtet, AF/KLM würde nur die Slots nehmen und Alitalia zu einem Regionalflieger deklassieren. Dagegen wird inzwischen die Fusion mit Air One befürwortet, wobei Air One dadurch seine starke Bindung an Lufthansa aufgeben müsste.
Es ist explizit die Absicht einiger Parteien, Lufthansa aus dem Markt zu drängen und eine "marktbeherrschende italienische Airline" zu schaffen. Anscheinend haben hier einige Herren die Sache mit der Liberalisierung nicht kapiert, selbst Italiens Chef-Wettbewerbshüter hat schon vor einer neuen Monopolairline gewarnt. Lustigerweise ist Air One durch Konkurrenz auf inneritalienischen Flügen Mitverursacher des Niedergangs von Alitalia.

Übrigens: Alitalia ist momentan läppische 1.35 Milliarden Euro wert. Dafür gibt es 10 B777, 14 B767, 47 A32x und noch mal 75 MD-80 (nebst etwas Kleinkram).
 

BavarianFighter

Guest
Mal wieder Zeit für einen längeren FAZ-Bericht über die Alitalia.

Demnach wird die Fusion mit Air France/KLM nur noch vom Airline-Chef favorisiert, während die Politik (welche 49,9% der Aktien besitzt) das ablehnt, da man befürchtet, AF/KLM würde nur die Slots nehmen und Alitalia zu einem Regionalflieger deklassieren. Dagegen wird inzwischen die Fusion mit Air One befürwortet, wobei Air One dadurch seine starke Bindung an Lufthansa aufgeben müsste.
Es ist explizit die Absicht einiger Parteien, Lufthansa aus dem Markt zu drängen und eine "marktbeherrschende italienische Airline" zu schaffen. Anscheinend haben hier einige Herren die Sache mit der Liberalisierung nicht kapiert, selbst Italiens Chef-Wettbewerbshüter hat schon vor einer neuen Monopolairline gewarnt. Lustigerweise ist Air One durch Konkurrenz auf inneritalienischen Flügen Mitverursacher des Niedergangs von Alitalia.

Übrigens: Alitalia ist momentan läppische 1.35 Milliarden Euro wert. Dafür gibt es 10 B777, 14 B767, 47 A32x und noch mal 75 MD-80 (nebst etwas Kleinkram).
Ja, das ist wirklich lustig. Italien ist mittlerweile für Lufthansa ein Heimatmarkt. Den geben die nicht kampflos auf. Und dann möchte ich mal sehen, wer den längeren Atem hat.
 
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News über Alitalia
 
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Italienische Regierung nimmt Angebote für Alitalia entgegen

Italienische Regierung nimmt Angebote für Alitalia entgegen

Die Privatisierung der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia hat am Freitag offiziell begonnen. Die italienische Regierung bietet dabei ihren gesamten 49,9-prozentigen Anteil zum Verkauf an. Das Wirtschaftsministerium veröffentlichte im Internet die Einladung, Gebote für ein Mehrheitspaket an der Airline abzugeben. Interessenten müssen mindestens 30,1 Prozent übernehmen. In den nächsten Tagen werde die Ausschreibung auch in der nationalen und internationalen Presse veröffentlicht, hieß es. Die Frist für die Gebote läuft bis zum 29. Januar.

Die Privatisierung der verschuldeten Fluglinie soll voraussichtlich in sechs Monaten abgeschlossen sein, hatte Wirtschaftsminister Tommaso Padoa-Schioppa kürzlich gesagt. «Die vergangenen Jahre waren nicht nur für die Gesellschaft ein Misserfolg, sondern auch für den Staat», sagte er. Spekulationen zufolge gilt die Air France-KLM als möglicher Käufer.

(...)
[ Quelle ]
 
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Rothschild interessiert sich für Alitalia
Knapp drei Wochen vor Ablauf der Abgabefrist kommt Bewegung in den Verkaufsprozess der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia. Nach dem italienischen Investor Paolo Alazraki interessiert sich nun auch die Investmentbank Rothschild für die Airline.
Rothschild soll nach Medienberichten ein Konsortium anführen, dem italienische Fonds und zwei US-Fonds angehören. Franco Bernabè, Vizepräsident von Rothschild und Ex-Chef des italienischen Ölkonzerns Eni, bestätigte ein Interesse, stellte jedoch klar: „Derzeit ist alles noch in einem sehr frühen Stadium.“
Vergangene Woche hat Paolo Alazraki als erster Investor öffentlich Interesse an Alitalia bekundet. Der Vorstandsvorsitzende der Investmentgesellschaft Real Dreams Italy Srl hat nach eigenen Angaben mit weiteren 16 Unternehmern einen Restrukturierungsplan ausgearbeitet, den er den Gewerkschaften präsentieren will.
Wer hat genug Geld?
Um Alitalia zu retten, will Alazraki drei Milliarden Euro investieren. Laut Sanierungsplan soll die Fluggesellschaft die Verlustzone innerhalb von 24 Monaten verlassen, ohne dabei Mitarbeiter zu entlassen.
Als weiterer Interessent gilt die kleine italienische Fluggesellschaft Meridiana, die dem Investor Karim Aga Khan gehört und die erst kürzlich 30 Prozent an Eurofly übernommen hat.
Gegen ein Angebot von Meridiana spricht allerdings die geringe Kapitalausstattung der Airline. Ohne eine Kapitalerhöhung liegt Meridiana mit 82 Millionen Euro Eigenkapital unter den in der Ausschreibung geforderten 100 Millionen Euro.
Alitalia seit 2002 gewinnfrei
Der italienische Staat, der noch 49,9 Prozent der Alitalia-Aktien hält, ist auf der Suche nach einem Käufer. Bis zum 29. Januar müssen die Bieter ihr Interesse bei der Investmentbank Merrill Lynch bekunden, die den Verkauf für die Regierung in Rom begleitet.
Formal müssen sie zwar nur für mindestens 30,1 Prozent der Alitalia-Aktien bieten. Damit sind sie jedoch nach italienischem Recht gezwungen, auch für die restlichen Aktien ein Angebot vorzulegen. Die Fluggesellschaft hat seit 2002 keinen Gewinn mehr geschrieben.
http://www.businessnews.com
 

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Air France-KLM entscheidet sich gegen Kauf von Alitalia

22.1.2007, Paris (AFP) - Der europäische Luftfahrtkonzern Air France-KLM hat beschlossen, kein Kaufangebot für die angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia zu unterbreiten. Dies habe der Verwaltungsrat am Mittwoch entschieden, berichtete die französische Zeitung "La Tribune" am Montag. Das Gremium habe die von Rom gesetzten Bedingungen als "unvernünftig" befunden, insbesondere "die extrem hohe Preisforderung" und dass das Alitalia-Netz nicht neu strukturiert werden dürfe.
...
Der Konzern wolle seine Entscheidung aber noch überdenken, falls für die Alitalia keine anderen Offerten unterbreitet würden oder falls im Gegenteil Konkurrenten wie die Lufthansa oder die italienische Air One einsteigen wollten.


ganzer Artikel bei airliners.de
 
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Noch tiefer im Schlamassel

Noch tiefer im Schlamassel
Alitalia weist für das letzte Jahr einen höheren Verlust aus

Die Situation bei der italienischen Fluggesellschaft Alitalia ist noch dramatischer als bis anhin gemeldet worden war. Der Verlust im letzten Jahr dürfte bei etwa 380 Millionen Euro liegen. Die liquiden Mittel reichten aber, um die Geschäfte länger als ein Jahr fortführen zu können.
Die angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia rechnet für das vergangene Jahr mit einem drastisch höheren Verlust als bis anhin mitgeteilt worden war. Für 2006 werde ein Minus von etwa 380 Millionen Euro erwartet, teilte der Konzern am Sonntagabend mit. Zuletzt schätzte der Konzern den Verlust noch auf ungefähr 221 Millionen Euro. Die Börsenaufsicht hatte von Alitalia jüngst bis Sonntag die Bekanntgabe der aktuellen Prognose gefordert.

Schuld sind Streiks, Billigflieger und Treibstoff
Alitalia erklärte am Sonntag, das Unternehmen habe genügend flüssige Mittel, um seine Geschäfte noch deutlich länger als zwölf Monate fortzuführen. Die Netto-Verschuldung wurde per Ende 2006 mit 1,026 Milliarden Euro angegeben. Für die ersten elf Monate 2006 wurde der operative Netto-Verlust mit 197 Millionen Euro beziffert.

Alitalia machte dafür verlorene Umsätze infolge von Streiks und die harte Konkurrenz von Billig-Fliegern verantwortlich. Zudem wurde auf gestiegene Treibstoffkosten und den Umstand verwiesen, dass eine Reduzierung der Arbeitskosten nicht gelungen sei. Die Fluggesellschaft hat seit 2002 keinen Jahresgewinn mehr geschrieben.

Mehrere Interessenten Der italienische Staat hält derzeit noch 49,9% an Alitalia. Nun will der Staat mindestens 30,1% verkaufen. Potenziellen Käufern hat er eine Frist zur Bekundung ihres Interesses bis Montagabend gesetzt.

Verschiedene Interessenten
Zu den Interessenten sollen Investment-Firmen wie die Texas Pacific Group und Management & Capitali gehören. Italienische Zeitungen berichteten zudem, die italienische Fluggesellschaft Air One könne ebenfalls ein Gebot abgeben und von der Bank Intesa Sanpaolo unterstützt werden. Als möglicher Käufer gilt auch die französische Air France-KLM, die bereits rund zwei Prozent an Alitalia hält.
http://www.nzz.ch
 
magic

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neue lackierung

mittlerweile ist auch der erste airbus a321 mit der neuen lackierung versehen, hier ein foto

a321-100 alitalia i-bixc
 
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Wenn es dem Arbeitgeber schlecht geht, dann gibt man ihm als guter Arbeitnehmer noch einen Arschtritt, so anscheinend Mehrheitsmeinung der Alitalia Flugbegleiter:


ROM (dpa) - Ein 24-stündiger Streik des Kabinenpersonals bei der italienischen Fluglinie Alitalia wird an diesem Donnerstag zu erheblichen Behinderungen im Flugverkehr führen. Allein in Rom müssten über 356 Flüge gestrichen werden. Landesweit seien vermutlich etwa 30 000 Passagiere betroffen, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit.

Auch am Freitag wird mit weiteren Ausfällen gerechnet. Mit ihrer Aktion richten sich die Flugbegleiter gegen den Abbruch der Vertragsverhandlungen von Seiten der Fluglinie. Die Staatslinie Alitalia befindet sich seit Jahren in schweren wirtschaftlichen Turbulenzen und soll demnächst verkauft werden.
http://www.aero.de/news.php?varnewsid=3410

Wer solche Mitarbeiter hat, kann eine Pleite nur begrüßen.
 

IberiaMD-87

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Es ist ja erstaunlich, dass Alitalia überhaupt noch existiert. Die verschiedenen Mitarbeitergruppen sind (soweit ich informiert bin) zu keinerlei notwendigen Veränderungen bereit.
Übertrieben dargestellt gibt es bei Alitalia Streiks, sobald auch nur ein einziger Mitarbeiter entlassen wird. Und dies scheint eine gewachsene Haltung innerhalb der Mitarbeiter zu sein, weniger eine Haltung der verschiedenen Gewerkschaften. Wilde Aktionen sind oft an der Tagesordnung. Mal streiken Mechaniker, dann das Bodenpersonal, dann die Piloten und dann die Flugbegleiter. Es wird so abgesprochen, dass dann gar nichts läuft. Dann wird auch mal sabotiert (Dichtungsmanschetten an Flugzeugtüren wurden forciert zerschnitten) und es wird darüber geklagt, dass andere Fluggesellschaften "zu billig ihre Tickets anbieten würden".

Alitalia konnte aufgrund ihrer verkrusteten Strukturen sich bisher nicht an die veränderten europäischen Marktverhältnisse anpassen und viele Mitarbeiter scheinen auch gar kein Interesse daran zu haben, dass es ihrem Arbeitgeber besser geht. Die Beamtenmentalität bei Alitalia ist allgegenwärtig (und es war nicht immer so). Noch Anfang der 90er Jahre stand Alitalia besser da, aber dann wirkten sich die gewachsenen Strukturen immer mehr negativ aus. Während der WM 2006 mussten sogar (so wurde es geschrieben) diverse Flüge abgesagt werden, weil die Crews (Cockpit wie Kabine) nicht flogen, sondern Fußball schauten.
Und meines Wissens gab es keinerlei Disziplinarverfahren etc..
Die Mitarbeiter fühlen sich recht sicher, dass die Löhne gezahlt werden - unabhängig davon welche Leistung sie zu erbringen bereit sind. Die Flugbegleiter sind nicht bereit, länger zu arbeiten (eher der Versuch einer Anpassung an erlaubten Arbeitsstunden, die bei den meisten europäischen Fluggesellschaften üblich sind).
Und da bringt auch eine fragwürdige neue Bemalung nichts und hochschwebende Pläne, neue Flugzeuge einzuführen.

Normalerweise müsste Alitalia mit sofortiger Wirkung ihren Betrieb einstellen. Dies hätte weitreichende Folgen in vielen Bereichen, aber (so böse es klingen mag) - sehr großes Mitleid mit den meisten Mitarbeitern hätte ich nicht, denn wie gesagt: die meisten Mitarbeiter sind nicht bereit, endlich einzusehen, dass Alitalia durch ihre Mitarbeiter leidet. Andere Personen wären froh, hätten sie einen sicheren Job und würden vielleicht dies auch damit honorieren, dass sie selebr Zugeständnisse an ihren Arbeitgeber machen und diese nicht nicht unmenschlich.

Da fällt mir ein Gegenbeispiel ein, auch wenn dies ebenfalsl ein sehr komplexes Thema ist:

Obwohl es vorwiegend nur negative Berichte über die letzten Lebensjahre der TWA gibt, so existieren genug Gegenmeinungen, dass es eben die Mitarbeiter waren, die durch ihre Zugeständnisse der TWA überhaupt ermöglichten, so lange zu existieren. Nachdem TWA 1993 Chapter 11 verlassen konnte, beteiligten sich die Mitarbeiter zu 45% an ihrer TWA, verzichteten auf teilweise viel Gehalt und der "Neuanfang" war überall zu spüren. Die Mitarbeiter waren enthusiastisch und dies trotz sehr begrenzter Mittel. Ihnen war bewusst, dass der Kunde jederzeit eine andere Fluggesellschaft wählen/buchen konnte und auf uns vielleicht fast "penetrant" wirkend, bedankte sich TWA bei ihren Passagieren, dass sie mit TWA fliegen, TWA geflogen sind und so weiter. Die Mitarbeiter waren zunehmend wieder "stolz" bei TWA zu arbeiten, zuvor versteckten viele Mitarbeiter nach Dienstschluss ihre Identität als TWA-Mitarbeiter. Die Resonanz seitens der Passagiere war auch positiv, offensiv wurde an der Qaulitätsverbesserung des vorhandenen Produkts und mit den überhaupt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten um Kunden gekämpft. Man wollte vollen Bordservice anbieten, obwohl zeitweise rund 90% aller Tickets nur mit Abschlägen an Kunden vermittelt werden konnten. Es ging hier nicht um die besten fianziellen Ergebnisse und das Zählen von Oliven im Salat und Ermittlung der besten ASM´s. Nach dem Fiasko mit Carl Icahn, dessen Einfluss auf TWA und rückblickend fundamentale Fehlentscheidungen und Abzocke bis zum letzten Tag von TWA durch spezielle Verträge, die ihm weiterhin indirekt Kontrolle und Einnahmen über die Tickets bei TWA gaben, sollte es besser werden. Nur hat Icahn derart heftig der TWA geschadet, dass die finanziellen Belastungen noch Jahre später zu spüren waren, da Icahn z.B. Einnahmen durch den Verkauf von Slots in Heathrow ("Kronjuwelen" genannt) nicht in TWA reinvestierte und nur ein Maximum aus TWA holte und TWA blutete aus. Da konnten die Mitarbeiter noch so euphorisch sein und sogar ein Flugzeug "spendieren", welches dann den Namen "Wings of Pride" trug.

Übrigens soll es keinen früheren TWA-Mitarbeiter mehr bei American Airlines geben. Alle wurden sie ab Herbst 2001 in großen Schritten entlassen. Zuvor wurden den TWA-Mitarbeitern indirekt deutlich gemacht, dass sie nichts zu melden hätten. Es herrschte ganz deutlich eine Zweiklassengesellschaft. Langjährige TWA-Piloten wurden degradiert etc..
Da gibt es auch genug Berichte, wo Mitarbeiter nach 25 Jahren Dienstzeit dachten, sie würden einen Brief mit einer Gratulation erhalten, aber es war eine Entlassung. Aufgrund der fragwürdigen Abwicklung (was auch die finanzielle Absicherung von TWA-Mitarbeitern anging) gab es Fälle von Selbstmord.
Der finale Niedergang von TWA bis Januar 2001 hatte dann sicherlich auch andere schwerwiegende Gründe gehabt, aber ganz bestimmt nicht Mitarbeiter, die Sport schauen wollten oder wegen jeder Kleinigkeit streikten.

Gruss, IB M87
 
Thema:

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