Vision vom Raucherflieger verpufft
Vision vom Raucherflieger verpufft
von Björn Maatz (Hamburg)
Er hatte hochfliegende Pläne, angeblich schon ein Flugzeug und zahlungswillige arabische Investoren: Doch Alexander Schoppmanns Vision einer Raucher-Airline ist verpufft. Der Gründer von Smokers International Airways (Smintair) hat seine Start- und Landerechte zurückgegeben.
Die Smintair-Homepage erweckt den Eindruck, dass die Airline sofort ihren Flugbetrieb aufnehmen könnte. Smintair befinde sich in den letzten Zügen für den ersten Flug in diesem Jahr, das Team könne auf zwei Jahre akribischer Vorbereitung zurückblicken, heißt es schon auf der Startseite. Unter dem Menüpunkt Jobs sind rund 50 Stellenausschreibungen zu finden, angeblich seien auch schon mehr als 1800 Bewerbungen eingegangen.
Die bislang letzte Neuigkeit im "News Flash" stammt vom 5.. Oktober: Dort entschuldigt sich das bislang nur virtuell existierende Unternehmen dafür, dass die Homepage für zehn Tage nicht zugänglich war. Der Grund: Ein Angestellter habe vergessen, 15 $ zu überweisen. Das hatte interessante Auswirkungen: Die Webpage glich im September einer Sexsite - halbnackte Frauen offenbarten sich dem verwunderten Betrachter.
Starttermin bereits dreimal verschoben
Kein Wort findet sich in der Nachrichtenspalte indes davon, dass Smintair seine Start- und Landerechte, sogenannte Slots, für den Düsseldorfer Flughafen zurückgegeben hat. Erst im Mai 2008 kann die Fluggesellschaft wieder neue Slots beantragen und dann frühestens im Winterflugplan 2008/2009 zum Zuge kommen. "Die Airline kann nicht mehr vor Ende Oktober 2008 starten", sagt Armin Obert von der Flughafenkoordination Deutschland, die die Start- und Landerechte vergibt. Ursprünglich wollte die Airline bereits Ende 2006 abheben. Der geplante Start, sollte er jemals erfolgen, verschiebt sich nun bereits zum dritten Mal. "In dieser Größenordnung wird das Konzept kaum realisierbar", sagt der Koordinationsleiter.
Vom Düsseldorfer Flughafen wird vorerst kein Smintair-Flieger abheben
Smintair wollte mit einer von South African Airways geleasten Maschine einen täglichen Businessflug für Raucher von Düsseldorf nach Nagoya anbieten. Die Boeing 747-400 sollte laut Schoppmann mit Frachtbeförderung Gewinn erzielen. Smintair wollte das Fliegen revolutionieren: So sollte es statt mehr als 500 Sitzplätzen lediglich 138 geben. Nur charmante und hübsche Flugbegleiterinnen sollten eine Chance im Service erhalten. Männliche Stewards wären höchstens als Barkeeper in Frage gekommen. Zudem sollte der Flieger über eine Upper-Deck-Lounge und Frischluftzufuhr verfügen.