US-Behörde will höhere Sicherheitsstandards für Flugzeuge

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Bleiente

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Alien
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Die US-Regierung hat die Luftfahrtbranche angesichts potenzieller Risiken durch Entführer oder Terroristen aufgefordert, künftig höhere Sicherheitsstandards beim Bau neuer Passagierflugzeuge zu berücksichtigen.
Konzerne wie Boeing und Airbus sollten bei der Fertigung ihrer Maschinen vor allem die Cockpits und damit die Crew noch besser schützen, erklärte die US-Luftfahrtbehörde FAA am Freitag. Zudem solle in jeder Maschine ein besonders robuster Sicherheitsraum eingerichtet werden, in dem eine entdeckte Bombe noch während des Fluges sicher aufbewahrt werden könne. Für den Fall eines Feuers müssten nach der Empfehlung der Behörde auch die Rauch- und Brandunterdrückungssysteme optimiert werden.
Die Kosten zur Einhaltung dieser Standards dürften die Flugzeugbauer wie Fluggesellschaften langfristig mehr als 450 Millionen Dollar (556 Millionen Franken) kosten.
Nach den Anschlägen mit Passagierflugzeugen in den USA im September 2001 hatte der US-Kongress die Luftfahrtindustrie bereits angewiesen, die Cockpittüren in ihren Maschinen sicherer zu gestalten. Dieser Schritt wurden bis 2003 umgesetzt.

Danach machten die Behörden die US-Regierung auf zusätzliche Mängel und Sicherheitslücken aufmerksam, die mit den nun veröffentlichten Vorschlägen behoben werden sollen.
Basler Zeitung
 
mcnoch

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Alien
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Wie habe ich mir so einen besonders robusten Raum vorzustellen? Einen Raum, in dem man eine Bombe sicher verwahren könnte ist eine Sache, aber so sicher machen, dass das Ding da drinnen explodieren könnte, ohne das es durchschlägt, das würde mich mal interessieren.

Und wie die sich das wohl mit dem besseren Schutz der Flugbegleiterinnen vorstellen. Soll es da dann jetzt eine Essensausgabe hinter Panzerglas mit Anstellen geben? Oder meinen die die Schlafräume?

Ich kann mich an eine Doku über die B-747 erinnern, da hatte man mal Pläne gezeigt, die Boeing El Al unterbreitet hatte, die man dann aber doch nciht umgesetzt hatte. Das Oberdeck war komplett abriegelbar, indem die Treppe eingezogen wurde und eine gepanzerte Lucke nach vorne gezogen wurde. Sah nicht besonders hübsch aus, sollte aber dem Schutz von VIPs dienen. Die unsichtbaren, aber durchaus wichtigen Punkte waren aber die besondere Abschirmung der funktional-wichtigen Komponenten vom Zugriff durch die Kabine, inkl. der Leitungen hinter der Verschalung. Das haben die aber nicht gezeigt.
 
gero

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Alien
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Hallo,

Wie habe ich mir so einen besonders robusten Raum vorzustellen? Einen Raum, in dem man eine Bombe sicher verwahren könnte ist eine Sache, aber so sicher machen, dass das Ding da drinnen explodieren könnte, ohne das es durchschlägt, das würde mich mal interessieren.
Ach, da gibt es inzwischen einiges, (Kevlar und einige innovative Ideen machen es möglich). Beispielweise hat Telair (ist interessanterweise eine deutsche Firma) schon 2002 "explosionsfeste" Luftfrachtcontainer vorgestellt.
http://www.designnews.com/article/CA257378.html
Natürlich hat das Ganze auch seine Grenzen.

Letztens kam im Fernsehen auch ein Bericht über derartige Entwicklungen, da wurden Filmaufnahmen einer Versuchssprengung in einem ähnlich ausgekleideten Frachtraum einer "normalen" Verkehrsmaschine gezeigt, den der Rumpf vergleichsweise unbeschädigt überstanden hat.

Also möglich ist einiges, was es jedoch kosten wird, und wer es am ende in welchem Maße einführen wird, werden wir sehen.

gero
 
Mixray(Mi-9)

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Ich meine, das die Cockpits eine eigene Einstiegstür von aussen erhalten sollten und komplett vom Rest des Flugzeuges unabhängig.

Und gegen Flugzeugentführer könnte man dann z.B. ein Betäubungsgas anwenden, klar gehen dann alle da hinten schlafen, ist aber in einem solchen Fall immer noch besser, als das die Entführer noch welche umbringen könnten.

Und der Aufwand ist bei weitem nicht so hoch.

Gruss Mixray
 

beistrich

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@gero: Nach dem Lockerbie-Anschlag hat die FAA gepanzerte Container prüfen, entwickeln und bauen lassen. Die waren aber alle so schwer dass ihr Einsatz keinen Sinn machte. Ich glaube so kann man sich auch diese Idee eines "sicheren Raums" vorstellen.

Gegen ein Bombe im Flugzeug hilft nur frühzeitige Entdeckung oder, am besten, eine Polizei die die Bombenleger schon vor der Tat festnimmt.

@Mixray: Im Cockpit ist wenig Platz für eine Tür und bis jetzt haben sich Crewmitglieder immer den Cockpitfenstern oder Notausgängen zu helfen gewusst
 
tigerstift

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Und der Aufwand ist bei weitem nicht so hoch.

Gruss Mixray
...und der Aufwand ist bei weitem sehr hoch!

Du stellst es dir viel zu einfach vor! Ein total abgekapseltes Cockpit wäre totaler schwachsinn. Dies würde auch kein Luftamt der Welt Zertifizieren. Betäubungsgas ins Flugzeug einspritzen? Das geht eindeutig zu weit;)
 
Schorsch

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Ich meine, das die Cockpits eine eigene Einstiegstür von aussen erhalten sollten und komplett vom Rest des Flugzeuges unabhängig.

Und gegen Flugzeugentführer könnte man dann z.B. ein Betäubungsgas anwenden, klar gehen dann alle da hinten schlafen, ist aber in einem solchen Fall immer noch besser, als das die Entführer noch welche umbringen könnten.

Und der Aufwand ist bei weitem nicht so hoch.

Gruss Mixray
Man kann sich auch leichter helfen: Kabinendruck absenken. Die Piloten haben relativ lange Sauerstoff, auf 7.000m wird kaum einer noch wach bleiben, für's Überleben sollte es allerdings reichen.
 
Mixray(Mi-9)

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...und der Aufwand ist bei weitem sehr hoch!

Du stellst es dir viel zu einfach vor! Ein total abgekapseltes Cockpit wäre totaler schwachsinn. Dies würde auch kein Luftamt der Welt Zertifizieren. Betäubungsgas ins Flugzeug einspritzen? Das geht eindeutig zu weit;)
OK, OK, das war ja nur eine Ûberlegung, und nur für den Schutz der Passagiere gedacht.
Das Gas würde ja auch nur für den harten Ernstfall gedacht! Ich glaube die Leute die das betreffen würde, würden sich auf jeden Fall eine schnelle Lösung wünschen. Nur betäuben, nicht vergasen:eek: , so wie du es auffassen magst.

Na sicher auch beginnt die Überwachung auch am Boden, sodas es erst garnicht dazu kommen muss.:cool:

Aber andere Fälle haben doch gezeigt, das das trotzdem möglich war.
Z.B.: meinen Phasenprüfer den ich als Werbegeschenk auf einer Elektromesse bekam, musste ich beim einchecken abgeben, aber mein scharfes Taschenmesser durfte ich behalten??? Da verstand ich die Welt nicht mehr?:confused:

Stell doch mal deine mögliche Lösung vor.

Gruss Mixray

PS: es war nur ein Vorschlag!
 
tigerstift

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Stell doch mal deine mögliche Lösung vor.

Gruss Mixray

PS: es war nur ein Vorschlag!
Mögliche Lösungen sehe ich in den Bereichen Check-In und Passagierkontrollen.

In sachen "In-Flight-Safety" langt es meiner Meinung nach schon.
z.B:
-Cockpittüren sind dreifach verriegelt, schuss- und schlangsicher, der bereich hinter der Cockpitür wird Videoüberwacht.
-Sicherheits-Equiptment wie z.B. Notäxte sind mittlerweile gut versteckt.

O.k. dies sind keine Lösungsvorschläge, aber ich bin mittlerweile sehr genervt von diesem Sichertswahn. Bin jeden Tag davon betroffen. Ich musste mich in München Tag für Tag mit "blöden" Fragen von der Airportsecurity rumschlagen. Wurde durchleuchtet und abgetastet. Mittlerweile bin ich in Zürich und es geht wieder. Dort ist der wahn zum Glück noch nicht angekommen.
 
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