'Skytrain's starteten von Trägerdeck!

Diskutiere 'Skytrain's starteten von Trägerdeck! im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hier sieht man die R4D-5 BuNo. 17237, aufgenommen aus einer Schwestermaschine, deren breite, orangefarbene Tragflächenbänder nicht schwarz...
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Hier sieht man die R4D-5 BuNo. 17237, aufgenommen aus einer Schwestermaschine, deren breite, orangefarbene Tragflächenbänder nicht schwarz eingefasst sind. Man kann sogar förmlich sehen, welche 'Gänsehaut' die Tragfläche hat. An der #17237 erkennt man gut den Radarbehälter unter dem rechten Flügel.

Am 16. und 17. Februar 1947 flogen zwei Skytrains im Verband zum Südpol und wieder zurück zum "Little America Municipal Airport", wie man den Landeplatz auf dem Schelfeis scherzhaft nannte. Ob diese Aufnahme auf besagtem Flug entstand, weiß ich nicht, aber es muss sich wohl um eine längere Exkursion über 'Terra incognita' gehandelt haben, bei der man aus Sicherheitsgründen nicht alleine flog.

(Foto: U. S. Navy)
 
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3... 2... 1... go!

Während der Operation 'Highjump' landete kein Flugzeug am Südpol; diese Pioniertat leistete erst (-mals) 10 Jahre später eine Schwestermaschine dieser R4D-5s, die berühmte 'Que Sera Sera'.

Am 16. Februar 1947 erreichten die beiden Skytrains jedenfalls um 16.00 Uhr Greenwich Civil Time (GCT) den geografischen Südpol, und Admiral Byrd ließ es sich nicht nehmen, persönlich die US-Flagge über dem Pol abzuwerfen. Diesen historischen Moment fror ein Besatzungsmitglied der #39092 für die Nachwelt auf diesem Foto ein:

(Foto: U. S. Navy)
 
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Danke, André. :) Ist ja auch ein spannendes Thema, gell?

Auf dem obigen Flug der beiden R4Ds hat man - vermutlich infolge günstiger Witterung und zur Reduzierung des Luftwiderstandes - auf die 'Schneeschuhe' verzichtet; diese Skytrain (die BuNo. 17197) trägt jedenfalls ihre Skiausrüstung an den 'Füßen', während sie das antarktische Schelfeis überfliegt. Die #17197 trägt augenscheinlich orangefarbene Warnmarkierungen.

Alle sechs R4D-5s der Operation 'Highjump' stammten übrigens aus USAAF-Kriegsbeständen und waren ehemalige C-47A Dakotas.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Diese Skytrain, die BuNo. 17237, steht mit warm verpackten Motoren auf ihrem Flugplatz auf dem "sechsten Kontinent". Man kann die Seriennummer des U. S. Naval Bureau of Aeronautics auf der Rumpfnase ganz gut entziffern, ferner erkennt man eine individuelle 'nose art', wie sie viele Flugzeuge der U. S. Navy im Antarktiseinsatz verpasst bekamen. Leider kann man das Motiv auf dem Foto nicht so gut erkennen.

Was man jedoch gut erkennt, sind die Eiszapfen, die sich an der Tragflächenhinterkante gebildet haben: dort, wo die heißen Triebwerksabgase das Tragflächeneis und die Eiskristalle in der Luft vorher zum Schmilzen gebracht hatten.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Hier steht die R4D-5 BuNo. 39092 ebenfalls auf ihrem Flugplatz in der 'schönen, weißen Welt'. Der Fixierklotz am Seitenruder lässt erahnen, dass es in der Antarktis nicht nur unglaublich kalt, sondern auch ebenso windig ist. Das Ross-Schelfeis ist ein riesiges, flaches Packeisgebiet, das den Stürmen des Südpolarmeeres über tausende Kilometer hinweg nur wenig entgegen zu setzen hat, so dass dort auch bei klarem Wetter Behinderungen und Gefahren durch Schneeverwehungen bestehen. Die enormen Windgeschwindigkeiten waren sicher einer der Gründe, die Operation 'Highjump' infolge Wetterverschlechterung bereits Anfang März 1947 vorzeitig abzubrechen.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Was man jedoch gut erkennt, sind die Eiszapfen, die sich an der Tragflächenhinterkante gebildet haben: dort, wo die heißen Triebwerksabgase das Tragflächeneis und die Eiskristalle in der Luft vorher zum Schmelzen gebracht hatten.
Auch gut erkennbar: der AN/APS-4 Radar-Behälter!

Gruß
André
 
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Diese R4D-5 wird bei sonnigem Wetter gerade be- oder entladen. Diese Skytrain trägt einen Pinguin als individuelles Maskottchen am Bug. Vermutlich ist dies das Flugzeug aus dem o. g. Farbfoto während der Startvorbereitungen an Deck der Philippine Sea.

Eine Hauptaufgabe der Skytrains während der Operation 'Highjump' war die Luftbildkartierung der Antarktis. Rund 70.000 Aufnahmen wurden während der Operation gemacht, sie sollen allerdings wegen fehlender topografischer Bezugspunkte und falscher Belichtung weitgehend nutzlos gewesen sein, so dass man bei späteren Expeditionen diese Fotoflüge wiederholte.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Dieses Bild zeigt vermutlich die R4D-5 #39092 beim Start in 'Little America IV', und zwar ebenfalls mit Hilfe von Starthilfsraketen. Der Grund für diese Starthilfe liegt weniger darin, dass die 'Himmelszüge' überladen waren, sondern waren eher darin begründet, dass die Herrichtung einer betriebsfähigen Startbahn ohne Spalten, Eiskrusten und Buckel ein mühsames Unterfangen war und man die Flugzeuge auf kurzer Strecke in Luft bekommen wollte. Auf verschneitem Untergrund helfen die Starthilfsraketen zudem bei der Überwindung des zusätzlichen Reibungswiderstandes.

Trotz ihrer Kurzstartfähigkeit wurden alle 6 Skytrains auf dem weißen Kontinent zurück gelassen, da sie mangels Fangvorrichtung nicht sicher auf einem Flugzeugträger landen konnten. Angesichts ihrer historischen Rolle ist es schade, dass man die Flugzeuge nicht per Kran auf Schiffe verladen hat, oder wie es später üblich wurde, sie nach Neuseeland auszufliegen.

Allerdings muss man der damaligen Expedition zugute halten, dass sowohl der Laderaum als auch der Treibstoffvorrat der Task Force 68 begrenzt und sicherlich weitestgehend verplant waren. Möglicher Weise galten die Skytrains nach damaligen Maßstäben sogar als abgeflogen. Wer hätte 1946 schon gedacht, dass sie noch über 60 Jahre später in der Antarktis ihren Dienst verrichten?

Gruß
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(Foto: U. S. Navy)
 
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Das müsste die BuNo 17197 sein.
Zumindest ist es im MiniCraft-Bausatz so angegeben.
Schwer zu sagen, so lange man nicht mehr deutliche Fotos der sechs Skytrains hat. Im obigen Foto (Beitrag #24) sieht das Rumpfband der BuNo. 17197 allerdings recht orange aus.

Trotz ihres vorzeitigen Abbruchs war die Operation ‚Highjump’ aber kein völliger Misserfolg. Sie stellte den ersten Einsatz von Eisbrechern, U-Booten und Hubschraubern in der Antarktis dar, und trotz der fehlgeschlagenen Luftbildkartierung wurden während dieser Expedition 20 neue Inseln und 125.000 Quadratseemeilen bis dahin unbekannter Landfläche einschließlich mehrerer Bergketten entdeckt, ferner vier günstig gelegene Ankerbuchten für künftige Schiffsexpeditionen. Nicht zu vergessen: die spektakulären Temperaturoasen wie z. B. die „Bunger Oasis“, die die Martin-Mariner-Flugboote auf ihren Flügen entdeckten.

Die beiden Seeflugzeugtender führten je drei Flugboote mit, und nachstehendes Foto zeigt die verschärften Betriebsbedingungen auf der USS Pine Island (AV-12). Trotz der Gefährlichkeit der gesamten Unternehmung starben nur drei Menschen bei der Operation ‚Highjump’, als die Martin PBM-5 Mariner mit dem Rufnamen ‚George One’ nach visuellem Horizontverlust auf einem Fotoerkundungsflug am 30. Dezember 1946 in einen verschneiten Berghang flog.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Für den Uneingewiehenen haben wir hier das Schachtelbild des Minicraft-Bausatzes in 1:144. Der Pinguin auf der linken Rumpfnase gleicht in der Tat dem auf dem obigen Foto.

(Foto via Hannants.co.uk)
 
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Und hier haben wir das zusammengebaute Modell der Minicraft-Skytrain. Auf dem Leitwerk kann man in der Tat die BuNo. 17197 lesen. Hat zufällig jemand die Bauanleitung? Gibt es dort weitere Informationen zur Operation ‚Highjump’ oder zu den R4Ds der Expedition?

Sachdienliche Hinweise können Sie in unseren Studios in Wien oder in Bern oder gleich in der Redaktion von „Aktenzeichen FF ungelöst“ diskret und vertrauensvoll einreichen. :D

(Herstellerfoto des Minicraft-Modells via moduni.de)
 
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So sah eine der sechs hinterlassenen Skytrains ein Jahr später aus, als Teilnehmer der Operation ‚Windmill’ sie am 31. Januar 1948 besuchten und auch die unvollständig gebliebene Kartierung insbesondere der Küsten der Antarktis größtenteils nachholten. Das Flugzeug liegt vom Schnee zugeweht in der Station ‚Little America IV’, und im Gegensatz zu den Propellern und Antennen hat das Seitenruder dem horizontalen Druck von Wind und Schneelast nicht den ganzen antarktischen Winter über widerstehen können.

(Foto: U. S. Navy)
 
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'The Secret Land' (1948)

Am 22. Oktober 1948 erschienen die zum Dokumentarfilm zusammengeschnittenen Farbfilmszenen der Operation ‚Highjump’ bei Metro-Goldwyn-Mayer als 71minütiger Kinofilm. Mehr noch als das Genre war der Drehort völliges Neuland für das Publikum, und so heimste sich der Film 1949 einen Oskar für den besten Dokumentarfilm des Jahres ein.

Hier ein Szenenfoto aus dem Film, in dem ein Hundeschlitten an den aufgereihten Skytrains vorbei zieht. Für den antarktischen Sommer steht die Sonne beachtlich tief, und das güldene Licht lässt die Metallfarbe der Flugzeuge – und insbesondere die Rumpfmarkierungen – deutlich dunkler aussehen, als sie sind.

(USN-Szenenfoto aus ‚The Secret Land’)
 
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„The Secret Land – A terra desconhecida“

Diesen Film kann man sich bei YouTube in 17 Fünf-Minuten-Abschnitte zerstückelt ansehen, und zwar in voller Länge. Allerdings mit brasilianischer Moderation, und zwar alles in portugiesischer Sprache. Aber das sollte angesichts der interessanten Bilder nicht so schlimm sein.

Leider zeigt der Film – auch von den Flugzeugen – immer nur kurze Szenen, aber dafür gibt er Einblicke in die Aktivitäten an Deck des Flugzeugträgers und eines Seeflugzeugtenders. Es werden mehrere RATO-Starts der R4D vom Flugdeck der USS Philippine Sea gezeigt, und auch eine Ein-Motoren-Landung der Skytrain auf dem Eis findet sich unter den Aufnahmen. Hier kann man sie sich ansehen:

Teil 1 - Politische Beschlüsse, militärische Planungen

Teil 2 - HOS-1, PBM, Äquatortaufe, schwere See

Teil 3 - Seeflugzeugtender, Verladung der R4Ds, Schiffskantine, Scott-Insel, Wale

Teil 4 - Eisberge, Pinguine, HNS-1, Robben, Packeisfahrt

Teil 5 - Moderation, Seeflugzeugtender, HO3S-Absturz, Moderation

Teil 6 - Moderation, HO3S-Einsatz und Absturz, Packeisfahrt mit Bordhubschrauber HNS-1, Robbenfang, Wassereinbruch im Schiff

Teil 7 - Skiläufer, Packeisfahrt, Panamakanaldurchfahrt der CV-47 und Decksoperationen, Pinguine

Teil 8 - Pinguine, Entladung von Gerät und der Norseman, Schlittenhunde, Stationsbauarbeiten

Teil 9 - Lagerleben, Schlittenhunde, Start der R4Ds vom Trägerdeck sowie Eislandungen, Schneeverwehungen

Teil 10 - Moderation, Meeressäuger, Moderation

Teil 11 - Stationsbetrieb im Schneesturm, Froschmänner, Pinguinfütterung

Teil 12 - Schlepperpanzer, Radwechsel/RATO-Start der R4D, "erfrischender" Querab-Manntransfer :rolleyes:, RATO-Start und Einsatz der PBM

Teil 13 - Fotoflug über Trockentäler, Moderation

Teil 14 - Bartappell auf Seeflugzeugtender, R4D-Motorvorwärmung sowie Kameraeinbau und Sonarboje, RATO-Starts der R4D und Fotoflug

Teil 15 - Fotoflug mit Admiral Byrd, dazwischen kurz: PBM-Einsatz auf der Pine Island

Teil 16 - Ein-Motoren-Landung der R4D, Flugbetrieb J2F-6 Duck, HO3S, PBM, R4D, Rettungsflug PBM zur 'George One'

Teil 17 - Rückkehr der verunglückten PBM-Besatzung, Höhenruderausbau an der R4D, Abbau des Lagers.

So weit, so gut. Allerdings habe ich im Film keinerlei Nazi-Flugscheiben gesehen. Und Admiral Byrd spricht auch nicht Deutsch, sondern merkwürdigerweise Portugiesisch ins Mikrofon. Ja, eigentlich sprechen alle Expeditionsteilnehmer Portugiesisch. :FFEEK: :D

Zum nachstehenden Foto: Die tief stehende Sonne beleuchtet diese Skytrain und ihren Radarbehälter vorzüglich. Im Vordergrund sieht man einen Schlitten mit Treibstofffässern.

(USN-Szenenfoto aus ‚The Secret Land’)
 
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Hallo Luftpirat!

Fantastischer Bericht. Sehr inspirierend. Dankeschön.:TOP:

Ich wage es mal, zwei ergänzende Lesetipps zu geben:

"Over the Poles - Early US Naval Polar Aviation" in Air Enthusiast No.108 (Nov/Dez 2003): Schilderung der U.S.Navy-Luftfahrtaktivitäten in Arktis und Antarktis zwischen 1924 und 1955.

"The Fighting Phil Sea - An Operational History of USS Philippine Sea (CV-47) 1946-1971" in The Hook, Fall 1988: sehr reichhaltig bebilderte umfangreiche Schilderung der Geschicke der Philippine Sea.

Grüße,

Christoph
 
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Nun, dann will ich der empfohlenen Literatur mal gleich auf den Zahn fühlen und nachfragen, ob sie denn zufälligerweise auch etwas zu den Skytrains der Operation ‚Highjump’ beiträgt... ;)

Die drei technischen Neuerungen der Expedition will ich mal bewerten:

Das U-Boot ist ein Jäger des freien Wassers mag kein Packeis, zumal wenn es dieselgetrieben ist. Und es ist auch nicht für eine Überwasserfahrt durch schweren Eisgang erfunden worden. Ich glaube fast, es war das U-Boot, das den im Film gezeigten Wassereinbruch hatte.

Der Eisbrecher erwies sich als notwendig, um dem U-Boot eine Fahrrinne zu schlagen. Des öfteren lief die USS Sennet Gefahr, von den Packeisschollen zerdrückt zu werden. Schließlich fuhr sie brav wie ein Hund im Schlepp hinter dem Eisbrecher Northwind her, der auch für die übrigen Schiffe die Fahrrinnen als auch den Ankerplatz erst mal freibrechen musste.

Hier eines der bekanntesten Fotos der USS Sennet (SS-408), das sie in einer gewissen 'Beklemmung' zeigt – und mit einer etwas angestoßenen Nase, die wenig später aber noch viel schlimmer aussah.

(Foto: U. S. Navy)
 
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Trotz der Unzulänglichkeiten der frühen Hubschraubertypen war 1946 bereits das Ende der bordeigenen Wasserflugzeuge absehbar, und der Kapitän der USCGC Northwind setzte sich damit durch, neben einer Grumman J2F-6 Duck auch einen HNS-1 Hoverfly mit auf die Expedition zu nehmen, weil dieser Hubschrauber sich bei der Arktiserprobung namens Operation ‚Nanook’ in Grönland im Juni 1946 sehr bewährt hatte. So nützlich, wie der Eisbrecher für die Überwasserschiffe ist, ist der Hubschrauber für den Eisbrecher.

Im Gegensatz zur Grumman Duck ließ sich ein Hubschrauber schneller und ohne freie Wasserflächen rund ums Schiff schnell und ohne großen Aufwand einsetzen - z. B. um die ideale Fahrrinne für einen Eisbrecher auszukundschaften. In dieser Rolle sieht man den Küstenwachen-Hoverfly mit der Rumpfnummer ‚043’ auch im Film ‚The Secret Land’. Dies war der erste alliierte Hubschraubertyp, der - im Mai 1943 - auf einem Schiff landete; allerdings war er nicht der erste weltweit. Hier hatte der deutsche Flettner Fl 282 die Nase vorn, was gerne vergessen wird. Aber ich behaupte mal, der Sikorsky R-4/HNS hat dem Hubschrauber als solchem entscheidend zum Durchbruch verholfen.

Hier sieht man den HNS-1 der US-Küstenwache während der Operation ‚Highjump’ über seiner Plattform auf der USCGC Northwind schweben.

(Foto: USCG)
 
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Zu den Flugszenen des Films gehört auch der unschöne Unfall, bei dem ein Sikorsky HO3S-1 Dragonfly in den eiskalten Fluten baden geht. Insgesamt sind zwei der vier Dragonflies auf dieser Expedition verunfallt.

Selbst unter normalen Bedingungen musste die empfindliche Schwerpunktlage dieses Hubschraubers mit zwei üblicherweise verfügbaren Bordgewichten (12,5 kg und 25 kg) je nach Zuladung vorn bzw. hinten in der Kabine tariert werden. Wenn der Hubschrauber Übergewicht hatte, wurden die Gewichte auch schon mal am Boden gelassen oder abgeworfen, und dann musste man sich mit dem Rettungsfloßpaket als Verschiebe-Ballast behelfen. Es wurden sogar zur Not dicke Steine an Bord genommen, die die Sikorsky-Gewichte dann im Geländeeinsatz ersetzten.

Die vier HO3S-1-Hubschrauber der Expedition ‚Highjump’ waren die ersten ihres Typs in der U. S. Navy, und sie waren direkt von Sikorsky für die Expedition an die ‚Helicopter Development Squadron Three’ (VX-3) in NAS Lakehurst, New Jersey, geliefert worden. Einer von ihnen flog im Dezember 1946 als allererster Hubschrauber in der Antarktis. Im Koreakrieg machten seine Einsätze als Rettungs- und Verbindungshubschrauber den H-5/HO3S und allgemein den Drehflügler unentbehrlich.

Dieses Foto von 1947/48 ist das einzige eines HO3S in den Markierungen der kurzlebigen VX-3, das ich gefunden habe. Es ist jedenfalls erst nach der Operation ‚Highjump’ entstanden - vermutlich zu Hause in Lakehurst, wo diese erste Navy-Hubschrauberstaffel Keimzelle der Hubschrauberpilotenausbildung wie auch der später im Koreakrieg so bekannten und wichtigen Rettungshubschrauberstaffeln der Trägerverbände wurde.

(Foto via aviastar.org)
 
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