Invader Airfix/Italeri 1/72

Diskutiere Invader Airfix/Italeri 1/72 im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Wie gesagt, die Kanzel der Italeri-Invader hat eine falsche Form. Da das Ding aber eine Materialstärke von einem satten Millimeter hat, hatte ich...
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Wie gesagt, die Kanzel der Italeri-Invader hat eine falsche Form. Da das Ding aber eine Materialstärke von einem satten Millimeter hat, hatte ich genug "Fleisch", um bei der Korrektur nur im Plastik zu arbeiten. Damit ich die Orientierung nicht verliere, habe ich die Hauptlinien für die Kanzelstreben eingesägt. Nach ungefähr zwei Stunden Kratzen mit dem Dreikantschaber, dann Feilen, dann Schleifen, konnte ich den ersten Ziehversuch machen. Dazu brauche ich Klarsichtmaterial (von Blisterpackung oder auch Quarkverschlüsse), einen Toaster und einen Schraubstock. Man kann nicht vorher berechnen, um wieviel kleiner der Stempel im Vergleich zum gewünschten Endergebnis sein muß. Da sich das Material beim Tiefziehen ungleichmäßig hinsichtlich der Dicke verformt, müßte man ein Differenzialgleichungssystem lösen können, an dem auch ausgebuffte Doktoren der Technischen Mechanik versagen. Also heißt es Probieren und Nachbessern.
 
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Beim Ziehen ist darauf zu achten, dass alles schön sauber ist, da sich auch Fusseln durchdrücken. Deshalb zum Säubern des Stempels und des Klarsichtmaterials Küchentücher verwenden. Auch dann ist es nicht sicher, dass sich nicht doch irgendwo ein Staubkorn im letzten Augenblick festgesetzt hat. Im Schnitt brauche ich so zwei drei Versuche, bis ich eine Kanzel habe, die mir gefällt. An einem schlechten Tag auch zehn und mehr. Man sollte dann nur genügend Quark gegessen haben, denn es ist empfehlenswert, bei einem neuen Versuch ein neues Stück Klarsichtmaterial zu benutzen, weil es sonst bläulich anlaufen kann, was auch passiert, wenn man das Material zu heiß macht.
 
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Zum Ausschneiden benutze ich eine gebogene Fingernagelschere (sind wohl die meisten) zum groben Vorschnitt, dann ein Scalpell, dann Feile.
 
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Für das Auflager der Kanzel habe ich dünne Evergreen-Streifen aufgeklebt, damit die Kanzel einen sicheren Halt bekommt. Die grobe Paßprobe zeigt, dass ich Glück hatte und nichts nachbessern muss. Klappt aber wie gesagt nicht immer. In einem solchen Fall bearbeite ich den Stempel an den Stellen nach, die mir nicht gefallen und ziehe neu.
 
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wird in #4 das Leitwerk bemängelt. Ist da was dran ?
Prinzipiell ja, die Counter-Invaders hatten von der Firma One-Mark Aviation ein größeres Seitenleitwerk verpaßt bekommen. Aber das ist wie eine Frage an Radion Jerewan. Die A-26K von Italeri müßte deshalb ein sichtbar größeres Seitenleitwerk haben. Aber bei dem Bausatz habe ich bisher noch gar kein Teil gefunden, das mit irgendeiner Invader-Variante übereinstimmt. Wenn eine Korrektur des Seitenleitwerks alles wäre, was an diesem Bausatz falsch wäre, wäre das ein einfach zu behebendes Problem. Wer seine Invader aber nur einfach so aus dem Kasten bauen will, ohne irgendwelche Änderungen, für den dürfte das zu kleine Seitenleitwerk den Kohl auch nicht mehr fett machen.
 
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Die spätere MG-Nase der Originalinvaders hatten einen glockenförmigen Querschnitt. Die Nase bei Italeri hat einen eher rechteckigen Querschnitt. Die horizontale Auflagerlinie des Gun-Packs liegt um einen guten Millimeter zu tief.
 
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Zur Korrektur habe ich die Nase erstmal an der ungefähr richtigen horizontalen Linie durchgesägt.
 
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Dann habe ich die beiden Teile vertikal eingesägt. Das Oberteil bis zu ungefähr einem Drittel, das Unterteil bis über zwei Drittel der Länge der Teile. Danach habe ich Plastikkeile eingeschlagen, um die Nase aufzuweiten, bis ich den richtigen Querschnitt erreicht hatte, bzw. soviel "Fleisch" gewonnen hatte, dass ich den Querschnitt nachschaben kann. Alles wurde mit Flüssigplastik verputzt. Das Ausmaß des Fehlers läßt sich an der Größe der Keile erkennen.
 
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Horizontal wurde eine 0,3mm Plastikplatte dazwischengesetzt, ebenfalls zwecks Massegewinns.
 
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Eine zweite Kanzel wurde für die Airfix-Invader gezogen. Die ersten Paßversuche zeigten, dass ich den gesamten Kanzelbereich mit Plastikmaterial neu aufbauen muß. Insbesondere ist der Bereich vor dem Windschild zu flach. Da muß noch einiges passieren. Übrigens habe ich vor, aus dem Italeri-Kit eine farm-gate CIA-Invader zu bauen, die mit gefälschter Südvietnamesischer Kennung herumgeflogen ist. Die Airfix-Kiste soll eine demilitarisierte Invader mit Zivilzulassung werden, schaun ma mal.
 
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Um die Airfix-Maschine im Kern zu begradigen und zu stabilisieren, habe ich zwei Vorex-Streifen (einem rigiden Kunststoffmaterial) mit Sekundenkleber in den Bombenschacht geklebt. Da zuckt und wackelt nichts mehr.
 
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Um eine gute Auflage für die neue lange Nase der zivilen Invader zu schaffen, schneide ich die Stecklaschen von Airfix ab. Dazu nutze ich einen speziellen Seitenschneider, denn das geht nicht mit allen. Dieses Ding ist von der Industrie speziell auf Kunststoff ausgelegt. Ich säge auch keine Resinangüsse ab (ist viel zu mühselig und dauert zu lange), sondern knabbere die Angüsse mit dem Spezialseitenschneider ab. Der schneidet nämlich wirklich und bricht nicht das Material durch. Als ich mal bei Modellbau-Georgi ein Containerschiff im Maßstab 1/200 gebaut habe, wurde mir so ein Werkzeug ausgehändigt und von erfahrenen Modellbauern wurde mir der Umgang damit gezeigt. Ich mußte dazu lernen, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt selbst schon 30 Jahre Erfahrung hatte. Um hier eines mal klarzustellen. Die Firma, bei der ich beteiligt bin (Flying-Fish-Models), vertreibt dieses Werkzeug. Wenn ich dieses Werkzeug hier empfehle, hat es NICHT nur den Grund, dass ich daran verdiene, sondern, weil es das beste bekannte, von erfahrenen Modellbauern benutzte Werkzeug ist. Wenn mir jemand etwas wirklich besseres empfehlen kann, bin ich sehr dankbar, denn das würde mir Arbeitszeit und damit Geld sparen (gleiche Qualität im Ergebnis vorausgesetzt).
 
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Motschke

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Sehr interessanter thread! Wie schon der über die Phantoms! :TOP:

Gerade der Teil mit dem Tiefziehen ist für den Modellbau generell sehr hilfreich.
 
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Um die Sache mit dem zu flachen vorderen Bereich anzugehen, habe ich den Toaster angeworfen und aus 1 mm Plastik mal was drübergezogen. Ist zwar eine brutale Methode, aber wirksam. Wer Honni's Bildungssystem genossen hat und sich an die 4. Klasse Werkunterricht erinnern kann, der hat sowas mal gemacht, und zwar in Form eines Schuhanziehers, Anreißen, Projektionsproblematik berücksichtigen, Plastik schneiden, feilen, Loch bohren, Ziehen über Glasflasche. Meine Oma hat das Ding tatsächlich jahrelang benutzt.
 
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Nach Ausschneiden und Aufkleben sieht alles ganz ok aus, wird schon, ein Problem weniger.
 
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Weil der Toaster noch heiß war, habe ich gleich noch ein Teil für die Unterseite gezogen, da dort auch was fehlte und weil der Bugfahrwerkschacht durch die Rumpfverbreiterung zu breit geraten war. Das war glaube so 0,8 mm. Übrigens kann man auch verschiedene Verpackungen dazu verwenden, wenn diese aus Polystyrol sind (Lösemitteltest). Allerdings muß man sich dann früher oder später Sprüche anhören, wie "Liebling, darf ich den Joghurtbecher wegwerfen, oder willst du noch ein Flugzeug daraus basteln?"
 
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Die Bugfahrwerksabdeckung als Schablone nutzend, habe ich mit einer Graviernadel den Umriß der Öffnung markiert.
 
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Nach Ausschneiden und Feilen, habe ich dann das Teil ordentlich verklebt. Nach dem Trocknen wird dann der Überstand beseitigt.
 
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Invader Airfix/Italeri 1/72

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