Hubschrauber fliegt unter Stromleitung

Diskutiere Hubschrauber fliegt unter Stromleitung im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich konnte diese Woche etwas beobachten, wo ich mich frage, ob man das überhaupt darf. Ich saß gerade in einen Auto auf den Beifahrersitz und wir...
Heizer Maddin

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Ich konnte diese Woche etwas beobachten, wo ich mich frage, ob man das überhaupt darf. Ich saß gerade in einen Auto auf den Beifahrersitz und wir fuhren auf einer Bundesstraße. Auf einmal überflog uns in wirklich geringer Höhe eine BO-105 von der Bundeswehr. Ich denke mal es waren nur 10 m. Er flog erst seitlich von uns weg über ein Feld und drehte dann in dieselbe Richtung in die wir fuhren, ein paar hundert Meter von uns entfernt. Wir hatten dieselbe Geschwindigkeit, so konnte ich ihn sehr gut beobachten, wie er mit etwa 100 km/h in weniger als 10 m über das Feld flog. Auf einmal mussten wir durch ein Dorf fahren und dadurch unsere Geschwindigkeit verringern. Als wir wieder aus dem Dorf kamen, konnte ich den Hubschrauber nicht mehr sehen. Aber kurz darauf sah ich wie er immer noch weiter ganz knapp über den Boden flog, aber jetzt wurde er immer langsamer. Bis er vor einer Stromleitung, die seinen Weg kreuzte, in der Luft schwebte. Ich dachte, dass er über sie hinweg fliegt will. Aber auf einmal senkte sich seine Nase, er nahm wieder Fahrt auf und flog unter der Stromleitung durch. Er Beschleunigte dann immer mehr bis ich ihn nicht mehr sehen konnte.
Meine Fragen wären jetzt. Darf man mit einen Hubschrauber unter einer Stromleitung durch fliegen? Und darf man mit einem Hubschrauber weniger als 10 m über den Boden fliegen mit über 100 km/h?

Ich habe mal ein Bild von einer Bo-105 heraus gesucht.
 
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Sturmvogel8466

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.
Meine Fragen wären jetzt. Darf man mit einen Hubschrauber unter einer Stromleitung durch fliegen? Und darf man mit einem Hubschrauber weniger als 10 m über den Boden fliegen mit über 100 km/h?
Darf man, wenn es im Flugauftrag steht. Gerade der PAH muss um nicht gesehen zu werden in Bodennähe und in der Hinderniskulisse operieren. Und da man das nicht aus dem Stehgreif kann muss es geübt werden. Es sind meistens freigebene und erkundete Strecken auf dem die Verfahren geübt werden.

Gruß
HHW
 
Heizer Maddin

Heizer Maddin

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Aber die Bundeswehr hat doch Truppenübungsplätze. Warum üben sie nicht dort ihre Flüge in Bodennähe? Ich stelle mir das sehr gefährlich vor, wenn sie so knapp über den Boden über zivilen Gelände herum fliegen. Allein die Sicht am Donnerstag war nicht gerade die Beste, weil gerade dichter Nebel war. Also ich konnte nur bis zum Hubschrauber sehen und nur ein Stück weiter. Alles was dahinter war konnte ich gar nicht sehen.
 
gero

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Hallo,

unabhängig von "darf" oder "darf nicht", es ist schwer bis unmöglich für einen Amateur Flughöhe und Geschwindigkeit zu schätzen. Gerade bei dichtem Nebel. Und wenn man selbst mit 100 km/h über die Landstraße brettert.

Selbst auf den Sachverhalt "unter der Leitung" oder "über die Leitung" würde ich nicht wetten ....

gero
 
EDGE-Henning

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Bei einem solchem Flug in Bodennähe kam es vor einiger Zeit in der Nähe von Eisenach zu einem Zwischenfall mit Notlandung.
 

Hueypilot

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:D Nettes Thema!

Ja, man darf Freileitungen unterschweben. Meist befinden die sich, die unterflogen werden, sowieso auf bereits vorher erkundeten und bekannten Tiefflugstrecken...

Hals-und Beinbruch,

Hueypilot
 
Heizer Maddin

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es ist schwer bis unmöglich für einen Amateur Flughöhe und Geschwindigkeit zu schätzen.
Da ist auch einiges Wahres dran. Ich finde oft Berichte im Internet, wo es um Schätzungen von Flughöhen geht, manchmal auch mit Bildern oder Videos. Wenn man dann aber mal einbisschen im Verhältnis zu anderen Sachen auf zum Beispiel Bildern nachmisst, stellt man schnell fest, dass das nicht stimmen kann. Aber ich hatte sehr gut Sicht auf den Hubschrauber und die Flughöhe und Geschwindigkeit konnte ich gut einschätzen. Wir waren zu fünf im Auto und die andersn haben geschätz dass der Hubschrauber eine Flüghöhe von unter fünf Meter hat. Weil man gerne dazu neigt entweder zu über oder untertreiben, kommt auf den Fall an, habe ich auf eine Flughöhe von 10 Metern getippt. Die Flughöhe hat er auch nie geändert und spätestens als er unter der Stromleitung durch geflogen ist, konnte ich mir mit meiner Höhenschätzung sicher sein. Er ist wenn man die Höhe der Stromleitungn nimmt, im unteren viertel durchgeflogen. Wenn er höher als 10 Meter geflogen währe, dann hätte die Stromleitung weit über 80 Meter hoch sein müssen (bei einer Flughöhe von 20 Metern). Also so hohe Stromleitungen standen dort nicht. Und zur Geschwindigkeit, wir sind 100 km/h gefahren und er ist fast fünf Minuten neben uns hergeflogen und das manchmal unter 100 Meter von uns entfernt.

Selbst auf den Sachverhalt "unter der Leitung" oder "über die Leitung" würde ich nicht wetten ....
Also ich glaube, dazu muss ich mich nicht groß äußern. Was für ein Sehfehler müsste ich und die vier andern Mitfahrer haben, dass wir nicht unterscheiden können, ob der Hubschrauber unter oder über den Stromleitungen geflogen ist. Und wir saßen auch alle richtig herum im Auto (Füße nach unten, Kopf nach oben).

Bei einem solchem Flug in Bodennähe kam es vor einiger Zeit in der Nähe von Eisenach zu einem Zwischenfall mit Notlandung.
Zu welchen Zwischenfall kam es den da?
 
Hirsch

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Auch unabhängig von "darf" und "darf nicht" (obwohl die dürfen...):
Wenn es Mistwetter ist und man bei niedriger Wolkenuntergrenze fliegt, müsste man z.T. für einen sicheren Überflug von Freileitungen oder Brücken oder... in die Wolken hinein. Das Ausfliegen aus den Wolken nach unten in der geringen Höhe und über unbekannten Gelände ist noch um ein vielfaches gefährlicher - abgesehen davon, dass beim Heer die Bo-105 nur für VFR eingesetzt wird und die Piloten somit i.d.R. keine/geringste Instrumentenflugerfahrung haben.
 
Mario-11

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Moin, ich war früher in Fritzlar, 10 m ist viel zu hoch :)

Wir hatten aber 1994 (?) auch nen "leichten" Zwischenfall, lief aber nach Vermessen und neue Verglasung/ Kufen alles wieder sein Gang.
 
JensB2001

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Hey

Also das unterfliegen von Power Line`s ist nun nicht etwas sehr ungewöhnliches..sicherlich wird man es eher selten in der freien "Laufbahn" eines Hubschraubers sehen , aber es kommt vor und wird sicher praktiziert ..

Allerdings meist aber bei guter Sicht und meist auch unter bekanntem erkundeten Gelände .. oder eben unter hierfür ausgewiesenen Tiefflugstrecken ..

Frag mich grad warum 10 Meter zu hoch sein sollten für ein Unterfliegen einer Power Line ?!

Ein Unterfliegen findet dann meist auch nahe der Masten statt, da hier die Leitungen noch höher hängen, als mittig zwischen den Masten ...

Das unterfliegen ist außerdem ein "interessante" Sache, wobei einem beim ersten mal schon ein befremdliches Gefühl überkommt ;)
Aber das ist ja oftmals so, wenn es das erste mal passiert *gg ;)

Gruß
Jens
 
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Heizer Maddin

Heizer Maddin

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Bei einem solchem Flug in Bodennähe kam es vor einiger Zeit in der Nähe von Eisenach zu einem Zwischenfall mit Notlandung.
Ich habe mir mal den Bericht durchgelesen und etwas entdeckt.

Ein Hubschrauber der Bundeswehr musste am Montag gegen 14.25 Uhr auf einem Feld bei Ebenau notlanden. Zuvor hat die BO 105 mit dem Kennzeichen 80+58 der Heeresflieger eine Freileitung durchtrennt. Diese versorgte die 25 Bewohner von Ebenau mit Strom. Die Freileitung überspannt das Werratal.
Die beiden Piloten und ihre Maschine sind in Fritzlar bei Kassel stationiert.
Durch die Feldjäger ist die Landestelle weiträumig abgesperrt, durch das hohe Gras gibt es keine sicht auf den Hubschrauber. Verletzt wurde niemand. Die Piloten konnten auf der Wiese landen.
Der Hubschrauber hat starke Beschädigungen und kann nicht mehr fliegen. Am Dienstag soll die Bergung erfolgen.
Offiziere der Unfallaufnahme sind vor Ort und überprüfen den Luftverkehrsunfall. Zeugen haben die Maschine im Anflug gesehen und sahen Funken, als die Leitung durchtrennt wurde. Die BO 105 ist nicht mit einem Kabelmesser ausgerüstet.
Durch die TEAG wurde kurz nach dem Unfall durch ein Notstromaggregat die Versorgung für die Bewohner des Örtchens gesichert.
So schnell wie möglich soll die Leitung wieder gespannt werden.
Über die Unfallursache gibt es noch keine Auskünfte seitens der Bundeswehr. Nur soviel steht fest: Die BO 105 hat während eines Übungsfluges eine Freileitung durchtrennt und musste Notlanden.
Ich würde gerne mal wissen, was ein Kabelmesser ist. Heißt das, dass der Hubschrauber mit seinen Rotorblättern zum Beispiel Stromleitungen bei Berührung durchschneiden kann ohne Schäden davon zu tragen.
 
Sturmvogel8466

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Ich würde gerne mal wissen, was ein Kabelmesser ist. .
Beispiel UH 1 D roter Pfeil . das ist der obere Kabelcuter. Der durchtrennt bei Einfliegen in eine Freileitung diese.
gruß
HHW

P.s.
Schaden nimmt der Hubschrauber immer, aber durch diese Einrichtung soll verhindert werden das er hängen bleibt und Abstürzt
 
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@ jens ich meine nicht das unterfliegen der Leitung, eher die 10 m Höhe für bodennahes Fliegen :TOP:
 

Wischmop

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@ Heizer Maddin
Ja, es gibt auch einen unteren Kabelcutter, wohl um sich nicht die Kufen abzurasieren.

MfG Wischmop
 

Huey

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Wenn ich mich an den Zwischenfall richtig erinnere, hing die Leitung zwischen Bäumen versteckt.

Da es "nur" ein kleines Kabel war, gabe es auch keine grösseren Probleme.


Das unterschweben (nicht unterfliegen!) von Freileitungen ist eigentlich Alltagsarbeit-überall dort, wo das Wetter bei Einsatzflügen ein Überfliegen nicht zulässt, wird die Leitung (sofern auf dem Flugauftrag genehmigt) eben unterschwebt.

Trainiert wird das ganze aber nahezu ausschließlich auf festgelegten Tiefflugstrecken-die mitunter aber auch weit vom eigenen Platz wegführen können und mitunter mehrere hundert Kilometer lang sind..
 

Army Aviator

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Hallo!

Das Unterschweben von Freileitungen ist ein Standartverfahren, und somit auch wirklich nichts besonderes. Das Verfahren wird auch unter BIV durchgeführt. :TOP:

Die Mindestflughöhe ist bei Tiefflügen meist mit 10 ft angegeben.
 

Dr. Seltsam

Guest
Diese Cablecutter sind bei deutschen Hochspannungsleitungen ziemlich wirkungslos, da die Leiterseile zumeist auf einem Stahlseil-Aluminiumverbund basieren. Die Hersteller nehmen daher zur Demonstration ihres Produktes immer armdicke Leiterseile aus Kupfer/Aldrey her, die der Cablecutter problemlos durchschneidet. Solche Seile sind in Deutschland aber in der Minderheit und werden auch woanders immer mehr durch Stahl-/Aluminium Verbundseile ersetzt.
Die "Wire Protection" schützt also hierzulande höchstens vor Telefonleitungen und kleineren Stromleitungen.
 
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