Ausländische Kampfjets in der Schweiz

Diskutiere Ausländische Kampfjets in der Schweiz im Schweizer Luftwaffe Forum im Bereich Einsatz bei; Der tragische Tornadoabsturz hat in den Medien und in der Bevölkerung ein grosses Echo ausgelöst. Der Absturz hat in der Schweiz auch eine...

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Der tragische Tornadoabsturz hat in den Medien und in der Bevölkerung ein grosses Echo ausgelöst. Der Absturz hat in der Schweiz auch eine Kontroverse ausgelöst. Warum, wieviele ausländische Kampfjets die Schweiz besuchen.
Als ich die diversen Zeitungsartikel und Pressemeldungen las, war ich erstaunt als von mehr als 200 Übungsflügen die Rede ist. Das bedeutet scheinbar, dass uns nur wenige dieser Flüge bekannt sind. Navigationsflüge gibt es ca. 20 pro Jahr.
Einige der Poltiker kritisieren auch, dass diese Flüge nicht vorher bekannt geworden sind. Die Trainings der Patrouille Suisse werden ja auch angekündigt.
Vielleicht hat sogar dieser Absturz etwas positives (es gibt ja immer zwei Seiten) so das wir in Zukunft immer davon erfahren werden.:engel:

Da die ganze durch den Absturz ausgelöste Diskussion nicht mehr viel mit dem eigentlichen Absturz zu tun hat, habe ich diesen Thread eröffnet.
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Jährlich mehr als 200 Übungsflüge ausländischer Kampfjets

BERN - Pro Jahr finden über der Schweiz mehr als 200 Übungsflüge ausländischer Kampfjets statt - teils mit, teils ohne Beteiligung der Schweizer Luftwaffe. Im Gegenzug trainieren Schweizer mindestens so häufig im Ausland

Rechtliche Grundlage der Flüge sind Abkommen des Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit mehreren europäischen Staaten, wie Jürg Nussbaum, Sprecher der Schweizer Luftwaffe, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.

Der Flug des abgestürzten Tornado etwa wurde durch eine Vereinbarung über Ausbildung und Übungen zwischen dem VBS und dem deutschen Bundesministerium für Verteidigung ermöglicht. Analoge Abkommen seien mit Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Spanien abgeschlossen worden.

Der grösste Teil der Übungsflüge ausländischer Jets findet nach Angaben von Nussbaum im Rahmen gemeinsamer Übungen mit der Schweizer Luftwaffe statt. Sogenannte Navigationsflüge ohne Beteiligung von Schweizer Jets wie jener des deutschen Tornado würden jährlich rund 20 Mal bewilligt.

Die Zahl der Flüge im Rahmen gemeinsamer Übungen ist dagegen ungleich höher: Allein 2006 kam es zu 400 bis 500 Einsätzen ausländischer Militärflugzeuge.

Das Interesse der ausländischen Armeen an der Ausbildung in der Schweiz liege an der gebirgigen Topografie, sagte Nussbaum. Die Kooperationen dienten jedoch der besseren Ausbildung auf beiden Seiten. Im Gegenzug trainierten Schweizer Jets in der Regel mindestens ebenso oft pro Jahr im Ausland.

Für die Navigationsflüge wie jenen des abgestürzten Tornado ist zusätzlich zum Abkommen mit dem ausländische Staat eine Bewilligung des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) notwendig. Die ausländischen Kampfjets hätten sich dabei an gewisse Auflagen zu halten.

zisch.ch

Das Bild links in der Ecke ist von unserem Mitglied jetshow.ch:FFTeufel:
 
Achill

Achill

Space Cadet
Dabei seit
19.10.2006
Beiträge
1.914
Zustimmungen
386
Ort
Berlin
Gebirgiges Topografie

"Gebirgige Topografie"

Hallo,

finde ich sehr schade was vor einigen Tagen mit dem Tornado der Luftwaffe passiert ist...:(

Alle diese Länder (Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, Niederlanden, Norwegen, Schweden und Spanien) haben leider kein so massives Gebirge, so das sie ihre Übungen im Tiefflug oder so ähnlich in der Schweiz absolvieren können oder müssen...

Zum Glück haben wir bei uns den riesen Berg der Götter "Olympos" und das ist nicht der einzigste (es ist bei uns auch sehr hügelig) dort finden fast jeden Tag Übungen der griechischen Luftwaffe (HAF) statt...

D.h. brauchen oder müssen nicht wo anders Übungen absolvieren...
Geld sparen, na klar...:TOP:

MfG Achill
 
FREDO

FREDO

Astronaut
Dabei seit
29.03.2002
Beiträge
2.541
Zustimmungen
973
Ort
Halle/S.
Alles bekanntgeben???

Wenn von Meiringen drei F-18 mal nach Dübendorf düsen, steht's auch nicht in der NZZ.

Außerdem: Was sollte die Information über Überflüge wem bringen? Information um der Information willen halte ich doch für bedenklich. Ist wohl wie mit der Werbepost: Jeder hat sie im Kasten; die meisten werfen sie unbesehen weg.

Übrigens: die Polizei sagt ja auch nicht, wann sie wo kontrolliert. Oder die Bahn, daß im Bahnhof XY eine Weiche repariert wird.

Ist eben alles nicht im öffefntlichen Interesse. Das sogenannte, jetzt wieder hochgekochte, wird auch wieder verschwinden. Spätestens nächste Woche...

Grüße
FredO
 
AMIR

AMIR

Astronaut
Dabei seit
06.09.2001
Beiträge
2.848
Zustimmungen
348
Ort
CH-8200 Schaffhausen
"Gebirgige Topografie"
...Alle diese Länder (Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, Niederlanden, Norwegen, Schweden und Spanien) haben leider kein so massives Gebirge, so das sie ihre Übungen im Tiefflug oder so ähnlich in der Schweiz absolvieren können oder müssen...
Du kennst Dich in Geografie nicht so gut aus, stimmt's? Denn:
- in Frankreich stet der Mont-Blanc, höchster Gipfel der Alpen
- die Alpen ziehen sich noch auf eine Länge von ca. 300 Kilometer durch Österreich
- Das Matterhorn und die Monte-Rosa-Kette sind Grenzgipfel zu Italien
- Norwegen hat die höchsten Berge Skandinaviens

Deine Aufzählung stimmt also nur zum Teil ...

PS: Wie hoch ist eigentlich der "Riesen-Berg" Olympus?
 
Achill

Achill

Space Cadet
Dabei seit
19.10.2006
Beiträge
1.914
Zustimmungen
386
Ort
Berlin
Du kennst Dich in Geografie nicht so gut aus, stimmt's? Denn:
- in Frankreich stet der Mont-Blanc, höchster Gipfel der Alpen
- die Alpen ziehen sich noch auf eine Länge von ca. 300 Kilometer durch Österreich
- Das Matterhorn und die Monte-Rosa-Kette sind Grenzgipfel zu Italien
- Norwegen hat die höchsten Berge Skandinaviens

Deine Aufzählung stimmt also nur zum Teil ...

PS: Wie hoch ist eigentlich der "Riesen-Berg" Olympus?

Hallo Amir,

zum Glück hast du erwähnt welche Berge und Gebirgsketten in den Alpen liegen...!!!:?! :TD: Danke...!!!:D

Und warum trainieren dann diese Länder den Tiefflug in der Schweiz....hmmm???:?!

Also sind diese Gebirge (die du aufgezählt hast) nicht so wie die in der Schweiz...:TOP:


Und was den Olymp angeht, wenn du bei Google reinschaust siehst du wie hoch der Berg der Götter ist...:D

Ok, ich verrate es dir, er ist 2900m hoch etwas kleiner als der Mount Everest...:D


Ich hoffe du bist jetzt zufrieden...:TOP: :D

MfG Achill
 
Zuletzt bearbeitet:
AMIR

AMIR

Astronaut
Dabei seit
06.09.2001
Beiträge
2.848
Zustimmungen
348
Ort
CH-8200 Schaffhausen
Hallo Amir,

zum Glück hast du erwähnt welche Berge und Gebirgsketten in den Alpen liegen...!!!:?! :TD: Danke...!!!:D
Gern geschehen, man kann ja nicht alles wissen ... ;)

Und warum trainieren dann diese Länder den Tiefflug in der Schweiz....hmmm???:?!
Also sind diese Gebirge (die du aufgezählt hast) nicht so wie die in der Schweiz...:TOP:
Nun, die einzigen, die Du aufgelistet hast, die wirklich regelmässig in der Schweiz am Trainieren sind, dass sind die Franzosen. Und die trainieren nicht den Tiefflug, sondern "normalen" Luftkampf. Die Schweizer werden sich ja auch hüten, unser ach so "lärmgeplagtes" Volk mit Tiefflugtraining zu foltern! (Ach war das schön, als wir noch unsere Mirages hatten ...:rolleyes: )

Es mögen wohl Abkommen mit den entsprechenden Ländern geschlossen sein, damit gegenseitige Trainingsflüge möglich sind, aber regelmässige Trainingsflüge ausländischer Maschinen sind immer noch eher eine Seltenheit, gemessen an den Flügen unserer eigenen Jets!
 
Hönter

Hönter

Flieger-Ass
Dabei seit
30.04.2005
Beiträge
420
Zustimmungen
384
Ort
An einem schönen Ort
Tigerfan schrieb:
Als ich die diversen Zeitungsartikel und Pressemeldungen las, war ich erstaunt als von mehr als 200 Übungsflügen die Rede ist. Das bedeutet scheinbar, dass uns nur wenige dieser Flüge bekannt sind. Navigationsflüge gibt es ca. 20 pro Jahr.
Falls nur Flüge mit Start und Landung in der Schweiz zählen, um auf die 200 zu kommen, dann frage ich mich, warum das den vielen FF-Spottern nicht auffallen sollte. Ich spotte zwar selber nicht, freue mich aber immer wieder über die vielen Beiträge von Spottern, die rege auf Schweizer Flugplätzen unterwegs sind. "Unseren" Fotografen würden so viele ausländische Kampfjets kaum durch die Lappen gehen, oder? ;)
Daher: Wie wird eigentlich "Übungsflug" definiert? Sind damit nur Flüge gemeint, die innerhalb der Schweiz stattfinden, also Start/Landung auf einem Schweizer Flugplatz? Oder werden dabei Überführungsflüge mitgezählt (Anflug aus und Wegflug ins Ausland)? Ich meine nur, ein Überführungsflug könnte ja eigentlich auch als Übung angesehen werden (z.B. Landung auf einem ungewohnten Flugplatz). Sollte dies der Fall sein, dann ist die Zahl von 200 auch nicht mehr so gross.
 

MIASCB

Kunstflieger
Dabei seit
30.12.2005
Beiträge
34
Zustimmungen
0
Ort
NB
Zuletzt bearbeitet:
Flashbird

Flashbird

Astronaut
Dabei seit
20.10.2003
Beiträge
4.037
Zustimmungen
8.693
Ort
Im schönen Vogtland
Zuletzt bearbeitet:

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Laut der SonntagsZeitung wurden für Ende April weitere Flüge für deutsche Tornado genehmigt! Ich werde mich darauf freuen, was bei den SP und SVP'ler wohl weniger der Fall ist.:D

Also das es ca. 20 Navigationsflüge pro Jahr gibt, ist gut möglich. Und selbst auf unserem "best überbewachten Airport":D in Emmen landen pro Jahr angeblich eine Handvoll fremder Kampfjets obwohl laut dem FF seit September 2005 keine mehr da waren (mit Starts und/oder Landung).

Teilweise ist jetzt auch von 200 Einsätzen die Rede. Ein Einsatz ist doch ein Start und eine Landung.:?! Da sind 200 doch realistisch, wenn man bedenkt das jedes Jahr Mirages oder F-16 jeweils für eine Woche nach Payerne kommen.
 
Maverik

Maverik

Flieger-Ass
Dabei seit
08.08.2002
Beiträge
327
Zustimmungen
13
Ort
Obergösgen
Lsst mir die lieben Politiker und Presse Leuten ja nicht erfahren dass letztes Jahr 2 Französische Mirages sogar unsere Berge beschossen haben :FFTeufel:

Sorry aber wenn man bedenkt wie oft unsere Luftwaffe im Ausland trainiert, dann ist es nicht verwunderlich wenn zwischendurch mal ein par fremde Maschinen vorbei kommen. Ich mein die Luftraumbeobachter sollen doch auch mal was in echt sehen und nicht nur auf Bildern :FFTeufel:
 
MIG

MIG

Flieger-Ass
Dabei seit
08.10.2003
Beiträge
284
Zustimmungen
15
Ort
Thalwil / CH
Voruntersuchung abgeschlossen

Voruntersuchung zum Tornado-Absturz abgeschlossen
Bern, 17.04.2007 - Die Deutsche Delegation, die letzten Freitag zur Voruntersuchung des Tornado-Absturzes im Berner Oberland in die Schweiz gereist ist, wird heute ihre Arbeit abschliessen und am Mittwoch nach Deutschland zurückkehren. Die noch anstehenden Arbeiten in der Schweiz werden nach einer offiziellen Übergabe am Mittwochvormittag durch Vertreter des Jagdbombengeschwaders 32, von dem die verunglückte Maschine stammte, ausgeführt. Der Waffensystemoffizier, der den Unfall überlebt hat, wurde am Dienstag in ein Spital nach Bayern überflogen. Der beim Absturz getötete Pilot wird noch diese Woche in seine Heimat überführt. Die Untersuchungen laufen derweil weiter. Der Abschluss der Untersuchung ist noch offen.
Der Unfall: Am Donnerstag, 12. April 2007, kurz vor 15 Uhr, stürzt im Berner Oberland ein Tornado-Jet der Deutschen Luftwaffe ab. Dabei kommt der Pilot ums Leben, der Waffensystemoffizier überlebt dank Schleudersitz schwer-, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Der Flug: Der Jet startete in Lechfeld (D), flog via Nîmes (F) und Korsika (F) nach Emmen, wo die Maschine am Donnerstag um 11.10 Uhr landet und aufgetankt wird. Kurz vor 15 Uhr startet sie in Emmen zu einem unbewaffneten, bewilligten "Navigationsflug". Einige Minuten später stürzte die Maschine im Berner Oberland ab. Die angemeldeten Etappenorte auf diesem Navigationsflug sind Sion, Lodrino, Samedan, Altenrhein und zurück nach Lechfeld (D). Bei einem Navigationsflug handelt es sich um einen Flug, bei dem auf der Karte ein vorbestimmter Flugweg geplant - unter Vorstellung der Topografie - und anschliessend im Sichtflug geflogen wird. Dabei müssen die in der Schweiz gültigen Vorschriften, oder eigene ausländische Vorschriften, falls strenger, eingehalten werden. Das heisst: Mindestflughöhe 1000 Fuss über Grund (rund 300 Meter).

Rechtliche Grundlagen: Die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland auf dem Gebiet der Ausbildung der Streitkräfte ist staatsvertraglich durch die Vereinbarungen vom 29. September 2003 und vom 8./14. Mai 2000 geregelt. Warum hat die Schweizer Luftwaffe solche Vereinbarungen? Von der in den Vereinbarungen festgehaltenen Zusammenarbeit profitiert die Schweizer Luftwaffe von den ausländischen Partnern in der Regel mehr als umgekehrt. Warum? Weil die Schweizer Luftwaffe dank den Vereinbarungen an Trainingskampagnen im Ausland teilnehmen kann, die sonst für sie nicht zugänglich wären.

Die Untersuchung: Vergangenen Freitagmittag traf in Emmen ein Unfalluntersuchungsteam von 15 Personen der Deutschen Luftwaffe ein. Die Bergungs- und Unfalluntersuchungsarbeiten wurden in einer gemeinsamen Untersuchung der Deutschen und Schweizer Untersuchungsbehörden mit Unterstützung der Schweizer Militärjustiz vollzogen. Der am Freitag gegen Abend gefundene Flugdatenschreiber wurde am Samstagnachmittag nach Köln zur Amtsstelle General Flugsicherheit der Bundeswehr geflogen, wo die Auswertung stattfindet. Erste Ergebnisse der Auslesung des leicht beschädigten Flugdatenschreibers wurden von Deutscher Seite noch Sonntagabend veröffentlicht. Demnach hat die Jetbesatzung alle rechtlichen Bestimmungen für den durchgeführten Flug eingehalten.

Die Besatzung: Der Waffensystemoffizier wurde am Dienstagmorgen aus dem Spital Interlaken in ein Spital nach Bayern verlegt. Der getötete Pilot wird noch diese Woche nach Deutschland überführt.

Die Trümmerbergung: Die geborgenen Trümmer wurden in einer militärischen Anlage im Lauterbrunnental gesammelt. Voraussichtlich werden diese noch im April 2007 nach Deutschland gebracht.

Die Kostenfrage: In den bestehenden Abkommen ist diese Frage nicht abschliessend geklärt. Wie unter guten Partnern üblich, wird diese Frage in gemeinsamen Gesprächen mit der Deutschen Luftwaffe geklärt.

Die Neutralität: Zwischen den Navigationsflügen ausländischer Jets im schweizerischen Luftraum und der schweizerischen Neutralität gibt es keinen Widerspruch. Es ist Usus, dass neutrale Staaten auf dem Gebiet der Ausbildung ihrer Streitkräfte in Friedenszeiten mit anderen Staaten zusammenarbeiten. Die Schweiz ist zur Sicherstellung ihrer bewaffneten Neutralität darauf angewiesen, dass ihre Streitkräfte sich auch im Ausland ausbilden können. Sie räumt als Gegenleistung ausländischen Streitkräften Ausbildungsmöglichkeiten ein. Die Schweiz unterscheidet dabei nicht nach Bündniszugehörigkeiten.

Quelle: http://www.news.admin.ch/message/?lang=de&msg-id=12140
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Kampfjets: Infomappe für fremde Piloten

Die Schweizer Luftwaffe rea*giert auf den Crash des deutschen Tornado-Kampfjets von Mitte April im Berner Oberland. «Als Sofortmassnahme» sollen Besat*zungen ausländischer Kampfjets künftig für Gebirgsflüge in der Schweiz «ein explizites Briefing über Schweizer Eigenheiten» er*halten, sagt Jürg Kobert, Chef Flugsicherheit der Luftwaffe. Da*zu gehören Informationen über die Berge, das Wetter, die Lärm*problematik, die Luftraumstruk*tur oder die Trainingsräume von Hängegleitern.
Im VBS wird derzeit auch ein Bericht über die Bergungs- und Räumungskosten nach dem Tor*nado- Unfall erarbeitet. Diese dürf*ten unter 100000 Franken liegen. Wie sie zwischen der Schweiz und Deutschland aufgeteilt werden, ist offen.
Quelle: Sonntagszeitung
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Vorerst keine ausländischen Kampfjets in der Schweiz

Die Untersuchung zum Tornado-Absturz verzögert sich. Der Schlussbericht wird (logischerweise) nicht öffentlich gemacht.

Im weitere heisst es hier, dass vorerst keine weitere Flüge von ausländischen Kampfjets stattfinden.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL ist nicht zuständig für die Trainingsflüge ausländischer Armeeflugzeuge im Schweizer Luftraum. «Die Korridore dazu sind definiert und was innerhalb dieser geschieht, entzieht sich unserer Kenntnis», so BAZL-Sprecher Anton Kohler gegenüber dieser Zeitung. «Wir wissen nicht, ob es seit dem Tornado-Absturz weitere Trainingsflüge gegeben hat.» Jürg Nussbaum, Sprecher der Schweizer Luftwaffe erklärt auf Anfrage, dass seit dem Tornado-Absturz im April 2007 keine ausländischen Kampfjets in die Schweiz kamen für ein Training. «Dies ist wohl eher ein Zufall», so Nussbaum. Er könne sich jedoch vorstellen, dass die befreundeten Armeen aus Rücksicht auf die Schweizer Innenpolitik vorderhand keine Gesuche stellen. «An der Praxis haben wir jedoch nichts geändert, Trainings wären jederzeit möglich und werden auch wieder stattfinden.» Die Schweizer Luftwaffe hatte unlängst Trainingsflüge in Deutschland durchgeführt und gemeinsam mit der Deutschen Luftwaffe ein Manöver auf der Insel Kreta in Griechenland. «Die Beziehungen zwischen den beiden Luftwaffen sind nach wie vor hervorragend», meint Major Holger Wilkens vom deutschen Luftwaffenamt gegenüber dieser Zeitung.
Und scheinbar wusste weder der Tower in Meiringen, noch die zivile Flugsicherung von diesem Flug.

Am Tag des Tornadoabsturzes ging am 12. April 2007 bei den Feuerwehren im Grossraum Interlaken der Alarm los. Da die Kommandos sehr wenig Informationen erhielten, haben sie gemäss unbestätigten Gerüchten weitere Informationen beim Tower des Militärflugplatzes Meiringen eingeholt. Dort wusste man scheinbar nichts vom Unfall. Dies deutet darauf hin, dass nicht einmal die militärische Luftüberwachung Kenntnis des Fluges hatte, geschweige denn die zivile. Die Feuerwehren wurden kurze Zeit später wieder zurückbeordert. Gar keine Ahnung vom Tornado hatten die übrigen Teilnehmer des Luftraumes im Lauterbrunnental. Ob der Sachverhalt stimmt und zeitweise eine Gefahr für Dritte bestand, wollte Luftwaffensprecher Jürg Nussbaum gegenüber dieser Zeitung weder bestätigen noch dementieren.
jungfrau-zeitung.ch
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Anfrage Bewilligungspraxis bei Übungsflügen ausländischer Militärluftfahrzeuge

Eingereichter Text
Nach den beiden Unfällen ausländischer Militär-Luftfahrzeuge während bewilligten Übungsflügen in den Schweizer Alpen stelle ich dem Bundesrat die folgenden Fragen:

1. Gibt es nach den beiden Unfällen mit schweren ausländischen Militärflugzeugen anlässlich von Trainingsflügen über Schweizer Hohheitsgebiet eine Änderung in der Bewilligungspraxis?

a. Wer erteilt den Besatzungen ausländischer Militärmaschinen den konkreten Flugauftrag für eine Einzel-Trainingsmission über der Schweiz?

b. Erteilen sich die Besatzungen ausländischer Militärmaschinen den Flugauftrag für ein individuelles Training (Einzeltraining, nicht im Rahmen einer koordinierten Übung mit der Schweizer Luftwaffe) etwa selbst?

2. Werden Flüge von Piloten ausländischer Militärmaschinen in schwierigem Gelände und/oder bei zweifelhaften Wetterbedingungen von den verantwortlichen Stellen der Schweizer Luftwaffe wie bisher ohne detaillierte Kenntnis der Alpenflugerfahrung der Besatzungen bewilligt?

3. Hat die für die Bewilligung individueller Flüge zuständige Flugsicherungsstelle der Schweizer Luftwaffe nach den beiden Unfällen überhaupt die Befugnis, einen durch die Besatzung einer ausländischen Militärmaschine eingereichten Flugauftrag detailliert zu prüfen (d.h. die für diesen Flug nötige, spezifische Flugerfahrung der involvierten Piloten unter Berücksichtigung der Wetterverhältnisse abzuklären), allenfalls anzupassen oder zu verweigern?

Beim Tornado-Crash im Berner Oberland passierte nur zufällig kein Seilbahn-Drama wie am 4. Februar 1998 in Cavalese (Südtirol)! Der Tornado-Unfall war auf schlechte Flugvorbereitung und Gebirgsflugtaktik sowie auf Selbstüberschätzung, erhöhte Risikobereitschaft und Überschätzung der Leistungsfähigkeit der Maschine zurückzuführen.

Beim Heli-Unfall im Kanton Obwalden waren starke Winde mit Leeturbulenzen, als Folge einer Föhnlage, voraussehbare Faktoren der Flugplanung. So stellte beispielsweise die Titlisbahn am Unfalltag zeitweise ihren Betrieb ein! Der entsprechende Unfallbericht ist noch hängig!

Die Fachstellen der Schweizer Luftwaffe stehen gegenüber der (Berg-)Bevölkerung in der Verantwortung. Deshalb sollen die Fachstellen auch die Kompetenz haben, Trainingsflüge von zu wenig erfahrenen, ausländischen Piloten exakt zu prüfen und wenn nötig nicht zu bewilligen.

Antwort des Bundesrates vom 06.05.2009
Staatsluftfahrzeuge, zu denen auch ausländische Militärflugzeuge gehören, benötigen für Flüge in der Schweiz eine sogenannte Diplomatic Clearance. Diese wird vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) nach Rücksprache mit der Schweizer Luftwaffe und teilweise unter Einbezug des EDA entweder in Form einer Jahresbewilligung pauschal oder von Fall zu Fall als Einzelbewilligung erteilt. Die beteiligten Instanzen arbeiten eng zusammen und orientieren sich gegenseitig. Übungsflüge ausländischer Luftwaffen können im schweizerischen Luftraum ausserdem nur stattfinden, soweit die dafür erforderlichen Abkommen vorliegen.

Der Bundesrat beantwortet die Fragen im Einzelnen wie folgt:

1. Im Nachgang zu den Unfällen hat das BAZL seine bisherige Bewilligungspraxis verschärft und ist für Trainingsflüge von einem Pauschalbewilligungs- zu einem Einzelbewilligungsregime übergegangen. Alle ausländische Militärluftfahrzeuge, die entweder unter Flugfläche 100 (ca. 10'000 ft/M resp. 3050 m/M) oder ausserhalb des publizierten Luftstrassensystems verkehren, oder in der Schweiz starten oder landen, oder ganz oder teilweise nach Sichtflugregeln verkehren, benötigen eine auf das konkrete Vorhaben ausgerichtete Diplomatic Clearance des BAZL. Diese Bewilligungen werden nur im Einvernehmen mit der Luftwaffe erteilt.

Die Flugauftragserteilung richtet sich nach dem Recht der ausländischen Flugbesatzung, in der Regel durch die vorgesetzte Kommandostelle. Im konkreten Fall der deutschen Heeresflieger ist dies der Regimentskommandeur. Allerdings findet vor der Durchführung des Fluges ein detailliertes Briefing mit einem Spezialisten der Schweizer Luftwaffe statt, namentlich über Flugverfahren, Luftraumstruktur, Besonderheiten des Gebirgsfluges, Wetterproblematik etc. Das Briefing umfasst aber auch Abklärungen über den Ausbildungsstand der ausländischen Besatzung und die Erteilung von Anweisungen an die Piloten, damit diese weder die Bevölkerung noch sich selber gefährden.

2. Jede Luftwaffe legt die Ausbildung ihrer Piloten in eigener Kompetenz fest. Obwohl die Lehrgänge heute weitgehend standardisiert sind, gibt es bei spezifischen Themen und gerade im Gebirgsflug sehr unterschiedliche Lektionenpläne. Der Stand der Ausbildung der ausländischen Besatzungen wird beim Briefing von den Spezialisten der Luftwaffe jeweils angesprochen. Eine umfassende Beurteilung der Gebirgsflugerfahrung ausländischer Besatzungen ist jedoch nicht möglich, da keine einheitlichen Lehrgänge bestehen und die Pilotenlizenzen nach unterschiedlichen Standards erteilt werden. Ferner sind die Leistungsparameter der ausländischen Luftfahrzeuge nicht im Detail bekannt.

3. Die Ausbildungszusammenarbeit beruht auf dem Grundsatz, dass nur Piloten eingesetzt werden, welche über die für die vorgesehenen Übungen erforderlichen Kenntnisse verfügen respektive von einem entsprechend ausgebildeten Fluglehrer in einen neuen Bereich eingeführt werden. Im Rahmen des Briefings werden die Besatzungen zudem von den Spezialisten der Schweizer Luftwaffe mit den Besonderheiten des vorgesehenen Ausbildungsfluges vertraut gemacht. Wenn die Besatzungen den Anforderungen für die bevorstehende Trainingsmission offensichtlich nicht genügen, kann die Bewilligung durch den Chef Operationszentrale der Schweizer Luftwaffe entsprechend angepasst oder verweigert werden.
parlament.ch
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Streitkräfteaufenthalts-Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland

Bern, 04.06.2010 - Der Bundesrat hat am Freitag, 4. Juni 2010, im Rahmen der militärischen Ausbildungszusammenarbeit, ein Streitkräfteaufenthalts-Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland genehmigt. Das Abkommen hat zum Zweck, die bereits 2003 mit Deutschland abgeschlossene militärische Ausbildungsvereinbarung zu ergänzen und anzupassen, namentlich die Bedingungen für Einreise, Ausreise und Aufenthalt von Personen sowie für die Ein- und Ausfuhr von Material, Waffen und Munition.

Die Schweizer Armee ist auf eine Ausbildungszusammenarbeit mit ausgewählten Staaten und deren Streitkräften angewiesen. Sie erhält so Zugang zu Ausbildungs- und Schiessplätzen sowie Trainingsmöglichkeiten, die in der Schweiz in dieser Qualität oder Grösse nicht existieren.

Dies gilt ganz besonders für die Luftwaffe, die gewisse Ausbildungs- und Trainingssequenzen mit Blick auf die Lärmbelastung, die räumlichen Verhältnisse und die Belastung unseres Luftraumes durch die Zivilluftfahrt nur noch im Ausland durchführen kann.

Das Abkommen hat zum Zweck, die bereits 2003 mit Deutschland abgeschlossene militärische Ausbildungsvereinbarung zu ergänzen und anzupassen. Diese Ergänzungen basieren alle auf den Erfahrungen der letzten Jahre und betreffen vor allem die Bedingungen für Einreise, Ausreise und Aufenthalt von Personen sowie für die Ein- und Ausfuhr von Material, Waffen und Munition. Zudem werden Fragen der Strafgerichtsbarkeit, der Haftung und Schadensabwicklung, der Telekommunikation, des Umweltschutzes sowie des Strassenverkehrs und der Flugplatzbenutzung geregelt.

Die finanziellen Aspekte der Ausbildungszusammenarbeit beruhen nach wie vor auf den Prinzipien der gegenseitigen Ausgewogenheit und der finanziellen Reziprozität. Für die Schweiz werden die entstehenden Kosten im Finanzplan und im Verteidigungsbudget absorbiert werden.
news.admin.ch

Da jetzt scheinbar alles geregelt ist, steigen auch die Chancen auf einzelne Navigations- oder Trainingsflüge in der Schweiz.
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Danke Tigerfan für den Artikel.

Was genau beinhaltet dieses Abkommen?
Ausser den Leo und Super Puma Simulatoren, welche Trainingsmöglichkeiten kann CH D bieten die nicht eine unheilige Alianz zwischen SVP und SP hervor rufen?
Desweitern kann m.E. der Einsatz von D in Afganistan ein Stolperstein für die Umsetzung sein.

Ich glaube politisch wäre solch ein Abkommen mit Österreich viel einfacher.
 

Tigerfan

inaktiv
Dabei seit
22.09.2001
Beiträge
4.831
Zustimmungen
231
Ort
CH, nähe LSME Emmen
Danke Tigerfan für den Artikel.

Was genau beinhaltet dieses Abkommen?
Ausser den Leo und Super Puma Simulatoren, welche Trainingsmöglichkeiten kann CH D bieten die nicht eine unheilige Alianz zwischen SVP und SP hervor rufen?.
Desweitern kann m.E. der Einsatz von D in Afganistan ein Stolperstein für die Umsetzung sein.

Ich glaube politisch wäre solch ein Abkommen mit Österreich viel einfacher
Im Bereich LW: SP, EC635 Simulator, Gebirgslandetraining für Helikopter, Möglichkeiten für Tank Stops auf den Militärflugplätzen, Navigationsflüge

Diese Aktivitäten sind in der Politik bekannt und werden auch akzeptiert, obwohl es zum Teil Vorbereitungen für den Afghanistankrieg sind.
Gründe? Die Schweizer Luftwaffe kann von den Trainingsmöglichkeiten in Deutschland profitieren (Nachtflüge, Flüge über dem Meer etc.)
Die Luftwaffe ist auf Trainingsräume im Ausland angewiesen, Gegenleistung CH?
 
Thema:

Ausländische Kampfjets in der Schweiz

Ausländische Kampfjets in der Schweiz - Ähnliche Themen

  • Ausländische Händler Kitty Hawk

    Ausländische Händler Kitty Hawk: Hallo zusammen, ich suche ausländische Händler die noch Kitty Hawk Hubschrauber in der Größe 1:35 haben. Suche noch 2 bestimmt. Grüße
  • Hongdu L-15 / JL-10 in China mit ausländischem Crewmitglied abgestürzt

    Hongdu L-15 / JL-10 in China mit ausländischem Crewmitglied abgestürzt: In China ist ein Trainer und leichter Jagdbomber des Typs Hongdu L-15 / JL-10 abgestürzt. Beide Crewmitglieder konnten sich mit den...
  • Welche ausländischen (Militär-) Print-Magazine gibt es?

    Welche ausländischen (Militär-) Print-Magazine gibt es?: Hallo an alle, bei Google finde ich nur veraltete Listen und die FF-Suche spuckt auch nicht viel aus. Combat Aircraft, AFM und Co. kenne...
  • Umschreibung einer Ausländischen Lizenz

    Umschreibung einer Ausländischen Lizenz: Hallo, Wer kann Helfen, Schritt für Schritt:?! Ich habe eine PPL von Südafrika, was muß ich alles machen um diese in Deutschland umschreiben...
  • Ausbildung ausländischer Militärkader in der DDR

    Ausbildung ausländischer Militärkader in der DDR: Hallo allerseits, im sehr interessanten Bad-Düben-Thread blitzt es manchmal kurz auf, aber ich würde es gerne als eigenes Thema behandeln: Wie...
  • Ähnliche Themen

    Oben