Tachchen.
Dann will ich als einer der "Stuttgarter" Fraktion auch noch einen Erfahrungsbericht loswerden.
Ich hab von 1991 bis 1997 in Stuttgart LRT studiert. (bitte also das Alter dieser Information berücksichtigen, ist 10 Jahre her)
Danach war ich mehrere Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter, eher im Bereich "Grundlagen" (Strömungsmechanik Hubschrauber) in Stuttgart, kenne somit auch die Forschungsseite, die dich scheinbar interessiert, sowie die "andere Seite" des Lehrbetriebs an der Uni.
Das Grundstudium ist vergleichsweise trocken und hat noch wenig mit LRT zu tun. Aber das ist klar, bevor man einen Videorekorder zerlegt muss man erst mal nen Schraubezieher halten können.
Mathe-mässig gings mir wie Schorsch... man kommt von der Schule, meint, ewas zu wissen, und nach ner Woche sitzt man ernüchtert da und weiss, dass man nichts weiss, egal ob 12-Punkte Mathe-LK oder nicht.
Die ersten vier Semester muss man also irgendwie überstehen, bevor´s nach Praktikum und Vordiplom an die "interessanten" Fächer geht.
Stuttgart ist ihmo sehr "theoretisch" ausgerichtet, ich habe den praktischen Bezug zum "Produkt" Flugzeug eher vermisst. So ein Fachstudium unterscheidet sich sehr stark von der Art Wissen, wie man sie erwirbt, wenn man sich privat nebenher mit dem Thema LRT befasst (z.B. in Diskussionsforen ;) )
Man lernt zum Einen Grundlagenfächer (Thermodynamik, Strömungsmechanik u.Ä.) und "Anwendungsfächer" (Triebwerke, Flugmechanik, Leichtbau etc.), welche aber dennoch recht weit weg vom FLugzeug angesiedelt sind.
Dafür bietet sich aber die Möglichkeit, nach dem Vordiplom am Forschungsbereich teilhaben zu können. Ein guter Einstieg sind Hiwi-jobs, welche später dann auch in eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter münden können (so war das bei mir). Ob man dann versucht, bei den Uni-Instituten Forschung zu betreiben oder ausserhalb (DLR, F+E in der Industrie) liegt dann gegen Ende des Studiums in deiner Hand.
Prinzipiell gilt, dass Eigeninitiative gefragt ist. Wer nur die nötigsten Vorlesungen absitzt und nicht über den Tellerrand schaut wird wenig Spass haben (Auslandssemester machen! )
Auch wenn ich eigentlich einen gewissen Lokalpatriotismus aufbringen sollte würde ich nicht sagen, dass sich Stuttgart von den anderen Unis irgendwie positiv abhebt. Die 12 Semester sind auch hier realistisch, und das Argument mit den kurzen Röcken... na ja, bei dem "frauenarmen" Studiengang mag das ja ein Argument sein, aber der LRT-Campus ist in Vaihingen zusammen mit den anderen Ingenieursdisziplinen, das ist männerdominiert.
gruß
a.p.