Russland setzt Abrüstungsvertrag einseitig aus

Diskutiere Russland setzt Abrüstungsvertrag einseitig aus im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Es wird sich zeigen, was für die wahren Motive USA mit deren Raketenabwehrschirm hat, wenn die US-Regierung das Russisches Angebot ablehnen...

malex

Berufspilot
Dabei seit
05.02.2004
Beiträge
83
Zustimmungen
5
Ort
Berlin
Bleiente schrieb:
http://de.rian.ru/safety/20070607/66864128.html

Ach, das fällt W.Putin aber zeitig ein. :rolleyes:
Naja zeigt zumindest das das man drüber reden kann und will. Und es zeigt das Russland den Iran auch misstrauisch entgegen sieht. Aber ob es auch funktioniert (ich meine mit der Abwehr) ?
Es wird sich zeigen, was für die wahren Motive USA mit deren Raketenabwehrschirm hat, wenn die US-Regierung das Russisches Angebot ablehnen sollte. Der Putin hat USA in deren eigene Falle mit dem Angebot gelockt.
 

malex

Berufspilot
Dabei seit
05.02.2004
Beiträge
83
Zustimmungen
5
Ort
Berlin
Kurze Frage: Kann jemand sagen wie weit liegt eigentlich USA von Iran ?

Nur so ein Gedanke: wenn die Modernen USA ICBMs so etwa 11000 km reichweite haben, was müsste Iran für ICBM entwickeln um USA erreichen zu können ?
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Kurze Frage: Kann jemand sagen wie weit liegt eigentlich USA von Iran ?

Nur so ein Gedanke: wenn die Modernen USA ICBMs so etwa 11000 km reichweite haben, was müsste Iran für ICBM entwickeln um USA erreichen zu können ?
Nordiran (37N, 47E) zum Flughafen Logan International in Boston sind 9220km auf Großkreis.

 
Anhang anzeigen
Bleiente

Bleiente

Alien
Dabei seit
27.12.2004
Beiträge
6.634
Zustimmungen
1.686
Ort
Nordschwarzwald
Hast Du schon mit deinem Globus Zuhause Probiert nachzustellen ?
Kurze Frage: Kann jemand sagen wie weit liegt eigentlich USA von Iran ?...
Nordiran (37N, 47E) zum Flughafen Logan International in Boston sind 9220km auf Großkreis. ....
@Schorsch,
ich glaub, er wird Dir immer noch nicht glauben :FFTeufel:

Da hast Du doch (bestimmt wieder mit soeinem "Westlichen Computerggedöns" ) schon wieder die Flugbahn über Europa gezogen. :TD: :TOP:
 

malex

Berufspilot
Dabei seit
05.02.2004
Beiträge
83
Zustimmungen
5
Ort
Berlin
Warum so skeptisch immer ? Glaubst du immer an alles was dir gesagt wird ? Ich wollte bloss zeigen, daß wenn Iran an die technologie gelangt, wo seine Raketen über 11000 km fliegen können, selbst dann besteht es kein risiko für USA, weil angrif auf die USA wäre gleich dem Irans selbstmord. Aber OK ihr könnt ruhig weiter glauben: US-Raketenabwehr ist gegen IRANische Raketen gerichtet. Prost !
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.779
Ort
Deutschland
Meine Vorhersage, was passieren wird:
Die Amerikaner hören sich das ganze russische Überraschungsangebot jetzt erst mal an und machen nach den vorhersehbar scheiternden Verhandlungen (die Russen werden verlangen, dass ohne sie weltweit nirgendwo etwas anderes stattfinden darf) dann doch ihr eigenes Ding weiter. (was ich in ihrem Fall auch tun würde)
Dann ist Putin super beleidigt und die Russen schimpfen noch lauter als vor kurzem.
Fazit: Alles Theater.
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
@Schorsch,
ich glaub, er wird Dir immer noch nicht glauben :FFTeufel:

Da hast Du doch (bestimmt wieder mit soeinem "Westlichen Computerggedöns" ) schon wieder die Flugbahn über Europa gezogen. :TD: :TOP:
Ich werde daher mal den Universalglobus ansetzen - Google Earth.

Hier eine kleine KML-Datei. Entpacken, mit Google Earth öffnen und schauen, ob Irans Raketen auch über Euren Vorgarten fliegen. Von Herrn malex würde ich dann gerne wissen, wo er Abwehrwaffen stationieren würde.

Viel Spaß mit der Datei, ich habe eine Bahnhöhe von 1200km gewählt, elliptische Bahn, Ziel New Jersey (weil ich nur einstellig genaue Koordinaten eingetippt habe, eigentlich wollte ich New York treffen).

Und noch was: ich liebe Google Earth! Wie ein kleiner Globus auf dem Tisch.
 
Anhang anzeigen
Zuletzt bearbeitet:

ST-Micro

Fluglehrer
Dabei seit
07.04.2007
Beiträge
118
Zustimmungen
26
Ort
Allgäu
Wer in der Sowjetunion mit der Propanganda dort erzogen wurde, kann sich nur schwer davon befreien. Die meisten schaffen es nicht.
Diskussionen sind da wohl fruchtlos.

P.S. Habe selbst einige Jahre dort verbracht, sowohl unter Gorbatschow, als auch unter Putin... :rolleyes:
 
Nummi

Nummi

Astronaut
Dabei seit
18.07.2006
Beiträge
2.700
Zustimmungen
1.386
Ort
EDBQ und EDAY
Am 15. September beginnen in Baku dreiseitige Konsultationen von Diplomaten aus den USA, Russland und Aserbaidschan über eine mögliche Nutzung der Radaranlage „Darjal“ im aserbaidschanischen Gabala zur Überwachung des iranischen Staatsgebiets.
Über dieses Problem beraten auch US-Präsident George Bush und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin am Rande des APEC-Forums in Sydney (Australien).
Laut US-Angaben baut Iran ballistische Raketen, die nicht nur die amerikanischen Verbündeten in Europa gefährden, sondern auch bis in die USA reichen können. Zum Schutz gegen diese Raketen will Washington in den kommenden Jahren ein Radar in Tschechien und zehn Abfangraketen in Polen stationieren. Moskau wendet sich strikt dagegen.
Der Kreml und seine Generale sind davon überzeugt, dass der US-Raketenschild in Europa nicht zum Schutz gegen nicht existierende iranische Interkontinentalraketen dient, sondern dem Ziel, das atomare Abschreckungspotential Russlands zu beeinträchtigen. Um seine Interessen zu schützen, kündigte Moskau „angemessene Gegenmaßnahmen“ an, die von der Kündigung des Abrüstungsvertrages über die Mittel- und Kurzstreckenraketen bis hin zur Stationierung von operativ-taktischen Waffensystemen „Iskander-M“ an der polnischen Grenze reichen.
Der Streit um den wahren Zweck der US-Raketenabwehr in Europa dauert seit Monaten an, und zwar auf höchster Ebene. Um die Besorgnis der USA über iranische Raketen zu beruhigen, schlug der russische Präsident Wladimir Putin George W. Bush eine gemeinsame Nutzung der Radarstation in Gabala vor, die als Teil des russischen Raketenwarnsystems nicht nur Iran, sondern auch ganz Südeurasien in einer Tiefe von 6 000 Kilometer überwacht. Im Gegenzug sollten die USA auf den Bau ihrer Raketenabwehrbasis bei Warschau verzichten oder diesen zumindest aussetzen, bis Iran nicht mythische, sondern reelle Raketen in seinen Besitz bringt, die bis nach Europa reichen. Wenn Iran solche Raketen testet, wird es laut Moskau nicht schwer sein, einen Raketenschild zu errichten.
Mit seiner Reaktion auf den russischen Vorschlag zur gemeinsamen Nutzung der Radaranlage Gabala wird Washington verdeutlichen, ob sein Raketenschild zum Schutz gegen Teheran oder zur Eindämmung Russlands dient.
Bei amerikanischen Politikern und Militärs löste der russische Vorschlag zwiespältige Gefühle aus. Einerseits wäre es unvernünftig, auf Gabala zu verzichten. Denn diese Radaranlage kann zusätzliche Aufklärungsdaten über Kriegsvorbereitungen in Iran liefern, auch wenn ihre technischen Kapazitäten dem US-Bedarf nicht entsprechen. Andererseits wollen die Amerikaner auf die Ausdehnung ihres Raketenabwehrsystems auf Tschechien und Polen nicht verzichten. Bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen, wollen die USA Pentagon-Experten nach Aserbaidschan schicken, die das Radar in Gabala untersuchen und dessen Modernisierungsbedarf ermitteln sollen.
Es sei gesagt, dass die Amerikaner die Radaranlage in Gabala ohne Russland nicht betreiben könnten. Die gesamte Ausrüstung der Anlage, ihre Sende- und Empfangsantennen, Computersysteme, Wasserversorgung und Wasserkläranlagen wurden in Russland gebaut und sind ohne russisches Personal nicht betriebsfähig. Ein Ersatz der russischen Ausrüstungen durch amerikanische wäre unmöglich. Für die USA wäre es einfacher, die Station zu zerstören und eine neue zu bauen. Wenn Washington auf das russische Angebot eingeht, können beide Staaten das Radar modernisieren und einen gemeinsamen Wachdienst organisieren sowie die Radardaten gemeinsam auswerten.
Eine Einbindung der Amerikaner in die Nutzung der Radaranlage in Gabala würde sowohl Russland als auch Aserbaidschan Vorteile bringen. Aserbaidschan wird dadurch Partner beider größter Militärmächte der Welt, ohne Eifersucht bei ihnen zu erregen, und bekommt sowohl von Moskau als auch von Washington politische und wirtschaftliche Präferenzen. Für Moskau wäre eine Einwilligung Washingtons ein großer politischer und strategischer Erfolg, sofern die Amerikaner auf die Aufstellung der Raketenabwehr in Polen und Tschechien verzichten würden.
Das um so mehr, als die Radarstation in Gabala ab 2012 für Russland jede Bedeutung verlieren wird. Sie wird durch die neue Frühwarn-Station „Woronesch-M“ ersetzt, die demnächst im südrussischen Armawir in Dienst gestellt werden soll. Dadurch erspart sich Russland die jährliche Miete für Gabala in Höhe von fünf Millionen Dollar und löst sich aus der Abhängigkeit von launischen aserbaidschanischen Politikern.
Von der gemeinsamen Nutzung der Radaranlagen Gabala und Woronesch verspricht sich Moskau zudem die Schaffung eines gemeinsamen Informationssystems im Bereich der Raketenabwehr. Ein gemeinsames Zentrum für den Austausch von Daten über Raketenstarts soll neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit den USA eröffnen.
Vom Ausgang der Raketenabwehr-Konsultationen in Aserbaidschan wird nicht nur die Sicherheit Russlands und der USA abhängen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Frage der Raketenabwehr für die Zeit der anstehenden Wahlen in Russland und den USA in der Luft hängen bleibt.
Die Wahlen in den USA können zu einer Korrektur der amerikanischen Politik führen. Der von den Demokraten dominierte Kongress verkürzte bereits wesentlich die Ausgaben für die Installierung des Raketenschildes in Europa. Es ist nicht auszuschließen, dass die Idee der europäischen Raketenabwehr langsam der Vergessenheit anheimfällt, wie dies einst mit Ronald Reagans Strategic Defense Initiative der Fall war.
http://de.rian.ru/analysis/20070907/77231287.html
 
Bleiente

Bleiente

Alien
Dabei seit
27.12.2004
Beiträge
6.634
Zustimmungen
1.686
Ort
Nordschwarzwald
Russland setzt KSE-Vertrag zum 12. Dezember aus

Als Reaktion auf den von den USA geplanten Raketenschild in Polen und Tschechien und die Einrichtung von US-Militärsstützpunkten in Bulgarien und Rumänien setzt Moskau eines der wichtigsten Abkommen zur Rüstungskontrolle in Europa zum 12. Dezember aus. Nach dem russischen Unterhaus votierte auch der Föderationsrat, das Oberhaus des Parlaments, einstimmig dafür, den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) zu suspendieren. Die Duma hatte am 7. November für eine Aussetzung des KSE-Vertrags gestimmt, der Obergrenzen für Waffen in Europa festlegt.
..... Moskau kritisiert, dass die NATO-Staaten die Neufassung des KSE-Vertrags von 1990, das Anpassungsabkommen (AKSE) von 1999, noch nicht unterzeichneten. Das Abkommen trägt der Verschiebung des militärischen Gleichgewichts durch die NATO-Osterweiterung Rechnung. Der Text wurde 2004 von Russland ratifiziert. Die NATO-Länder knüpften ihre Ratifizierung jedoch an den von Moskau zugesagten Truppenabzug aus Georgien und Moldawien. Den Truppenabzug aus Georgien vollendete Russland nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag. ....
http://afp.google.com/article/ALeqM5ixNr-FLKYI9mzLVdfsa6otk1h6bA

Kann jetzt wieder gerüstet werden ?
 
Bleiente

Bleiente

Alien
Dabei seit
27.12.2004
Beiträge
6.634
Zustimmungen
1.686
Ort
Nordschwarzwald
.... Kann jetzt wieder gerüstet werden ?
Ja:

Die USA wollen nach einem Bericht der "New York Times" den geplanten Truppenabbau in Europa vorläufig stoppen. Demnach sollen in Deutschland und Italien zunächst rund 40.000 US- Soldaten stationiert bleiben, etwa doppelt so viele wie bisher geplant. Endgültig solle nach der Wahl im November 2008 der nächste US-Präsident darüber entscheiden, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf hohe Militärs. Verteidigungsminister Robert Gates habe sich auf Anraten hoher Generäle zu diesem Schritt entschlossen, schreibt das Blatt weiter.
Entscheidend seien nicht nur militärstrategische Aspekte gewesen. ....
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=94effc54f3497e33fa8b387e71cfe5e8&em_cnt=1246633

Nachdem Onkel Wladimir ja schon mal vorsorglich mit der Atomrakete gen NATO gewunken hat, ist diese Einsicht nicht mehr vollständig von der Hand zu weisen.
Europa wird angesichts der neuen, wenn auch Wahlkampftöne, wohl doch noch gezwungen sein, daß Verhältnis zu den schwierigen Cousins über´n Teich zu überdenken.
 
Luftpirat

Luftpirat

Space Cadet
Dabei seit
23.06.2006
Beiträge
1.663
Zustimmungen
300
Ort
"ETUW"
"Die Achse der Verblendeten"

Dass die Rüstungsspirale auf einmal wieder anders herum dreht, nämlich aufwärts, hat, so weit ich mich erinnern kann, mit dem US-Raketenabwehrschild für Osteuropa angefangen. Ohne Verteidigungsexperte zu sein, kommen mir da schon beim Blick in den Atlas Zweifel an einem Schutz der USA vor iranischen Raketenangriffen. Erhard Eppler hat dazu einen kritischen Kommentar in der Süddeutschen abgelassen.

Die Frage, inwieweit Putin Demokrat ist, ist derzeit recht aktuell und populär. Was er auf der letzten Münchner Sicherheitskonferenz zum russischen Selbstverständnis, seinen Sichtweisen und globalen Sorgen gesagt hat, ist auf der anderen Seite des großen Teichs aber nicht Ernst genommen worden. Dass er nun militärische Stärke demonstriert, kann ich nur als Reaktion deuten.

Doch zum Kriegführen braucht es immer zwei Parteien, die es diplomatisch 'voll verbocken'. Und da fällt mir die possierliche Signatur eines unserer FF-Kollegen ein: "Irgendwo in einem Dorf in Texas vermissen sie einen Idioten." Ich hoffe mal, dass mit dem US-Regierungswechsel in 2008/09 die Erkenntnis reift, dass eine Aufrüstung auch den Staat$haushalt arg strapaziert. Wenigstens dieses Argument sollte Einsichten wecken. :rolleyes:
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Dass die Rüstungsspirale auf einmal wieder anders herum dreht, nämlich aufwärts, hat, so weit ich mich erinnern kann, mit dem US-Raketenabwehrschild für Osteuropa angefangen. Ohne Verteidigungsexperte zu sein, kommen mir da schon beim Blick in den Atlas Zweifel an einem Schutz der USA vor iranischen Raketenangriffen. Erhard Eppler hat dazu einen kritischen Kommentar in der Süddeutschen abgelassen.

Die Frage, inwieweit Putin Demokrat ist, ist derzeit recht aktuell und populär. Was er auf der letzten Münchner Sicherheitskonferenz zum russischen Selbstverständnis, seinen Sichtweisen und globalen Sorgen gesagt hat, ist auf der anderen Seite des großen Teichs aber nicht Ernst genommen worden. Dass er nun militärische Stärke demonstriert, kann ich nur als Reaktion deuten.

Doch zum Kriegführen braucht es immer zwei Parteien, die es diplomatisch 'voll verbocken'. Und da fällt mir die possierliche Signatur eines unserer FF-Kollegen ein: "Irgendwo in einem Dorf in Texas vermissen sie einen Idioten." Ich hoffe mal, dass mit dem US-Regierungswechsel in 2008/09 die Erkenntnis reift, dass eine Aufrüstung auch den Staat$haushalt arg strapaziert. Wenigstens dieses Argument sollte Einsichten wecken. :rolleyes:
Dünnes Eis, very banworthy. :FFTeufel:
Nur um die Hoffnungen etwas zu dämpfen: Die Außenpolitk von Staaten hängt meist von langfristigen Erwägungen ab und die jeweiligen Regierungen bestimmen mehr den Ton denn die Richtung (siehe wie "Frieden-Kanzler" Überflugrechte für Streubombenbeladene B-52H erteilte). Selbst wenn Bush und Putin morgen weg vom Fenster sind wird sich der anbahnende strategische Konflikt zwischen Moskau und Washington nicht auflösen. Bush als Idioten zu bezeichnen ist des Weiteren disqualifizierend für den Kommentartor.
Des Weiteren wird Russland nicht signifikant gegen die Rüstungsbestimmungen des KSE Vertrages verstoßen. Es gibt politische Signale und militärische Signale. Putin setzt hier ersteres und wird es dabei auch bleiben lassen. Ein konvetionelles Wettrüsten würde Russland ruinieren, nicht Europa oder die USA. So war es schon 1945-91.
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.679
Zustimmungen
8.608
Ort
Potsdam
Es lohnt sich, den Leserkommentar zu dem Focus-Link in #73 durchzulesen.
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Es lohnt sich, den Leserkommentar zu dem Focus-Link in #73 durchzulesen.
Hier wird nämlich ein deutlicher Vorteil von Printmedien deutlich: Kommentare von Fachjournalisten und Leserbriefe anderswo. Bei Focus und Spiegel darf ja inzwischen jeder seine Meinung zu Markte tragen, auch wenn sie nichts anderes als lineares Denken in schöne Worte verpackt sind.
 
Luftpirat

Luftpirat

Space Cadet
Dabei seit
23.06.2006
Beiträge
1.663
Zustimmungen
300
Ort
"ETUW"
Dünnes Eis?

Selbst wenn Bush und Putin morgen weg vom Fenster sind wird sich der anbahnende strategische Konflikt zwischen Moskau und Washington nicht auflösen. Bush als Idioten zu bezeichnen ist des Weiteren disqualifizierend für den Kommentartor.
Politik wird immer nur von amtierenden Politikern gemacht, deren Geschick bestimmt Wohl und Wehe unserer Welt. Oft sind es kleine Gesten großer Staatsmänner/-frauen, die Situationen entschärfen können. Und wo du es erwähnst: ich habe Bush gar nicht als Idioten bezeichnet. :engel: ;)

Was ich zugebe, und worauf Monitor vermutlich hinweisen will, ist der Umstand, dass auch Spitzenpolitiker von ihren Beratern und 'politischen Freunden' (oft Lobbyisten) in ihrem Handlungsspielraum vielfach eingeengt werden. So beklagte US-Präsident Eisenhower in seiner Amtsabschiedsrede (ich hoffe, ihr habt alle Arnes Beitrag #9 zu Ende gelesen!) die Einflussnahme des militärisch-industriellen Komplexes auf die Sicherheitspolitik. Eine strategische Partnerschaft USA-Russland könnte "zu viele historisch gewachsene Fundamente" - vornehmlich der Feindschaft, des Misstrauens und der Konkurrenz - erschüttern. :FFTeufel:

Eisenhowers Rede wäre in der jetzigen, verfahrenen Situation (wo man strategische Leitentscheidungen als 'Signale' verharmlost oder verkennt) übrigens eine prima Bettlektüre, finde ich. Da könnte der ein' oder andere Staatslenker durch sein dünnes politisches Eis mitten in einen ganz neuen 'Think Tank' fallen...

Gruß :)
Luftpirat
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.679
Zustimmungen
8.608
Ort
Potsdam
...
Ein konvetionelles Wettrüsten würde Russland ruinieren, nicht Europa oder die USA. So war es schon 1945-91.
Da kommen einem mit der Zeit aber doch Bedenken.

Der russische Militärhaushalt soll so bei 35 Mrd Dollar liegen, sagen wir mal 70 Mrd., weil sicher einiges in anderen Haushalten noch versteckt ist.

Die USA geben zur Zeit wohl etwa das Zehnfache aus (450 Mrd. + 250 Mrd. Irak/Afghanistan), jährlich.
Verteidungungsminister Gates hat vor ein paar Tagen sogar die Zahl von 1000 Mrd. ins Gespräch gebracht.
http://www.tagesschau.de/ausland/diplomatie2.html .

Nun weiß ich nicht, ob man so eine Summe auf lange Sicht so locker wegstecken kann. Ich habe da Zweifel.
 
Luftpirat

Luftpirat

Space Cadet
Dabei seit
23.06.2006
Beiträge
1.663
Zustimmungen
300
Ort
"ETUW"
Ein konvetionelles Wettrüsten würde Russland ruinieren, nicht Europa oder die USA. So war es schon 1945-91.
Ich will Schorsch hier nicht ebenfalls 'lineares Denken' unterstellen, aber der Vergleich hinkt aus einem anderen Grund (ohne hier wilde Summen zu Wirtschaftskraft und Rüstungshaushalt anzuführen): in der Russischen Föderation herrscht heuer keine Planwirtschaft mehr, sondern Marktwirtschaft. ;)

Allerdings muss man schon bessesener Volkswirtschaftler sein, um es wirklich erleben zu wollen, wie gut die russische Wirtschaft durch kriegsmäßige Aufrüstung mit westlichen Staaten mithalten kann...

Es hat genug Kriege gegeben, und auch heute gibt genug Probleme auf der Welt, die den Großmächten wichtiger sein sollten, als künftige Bedrohungen aus dem Iran oder dem eigenen Badezimmerspiegel. :D


@ Monitor: Verteidigungsminister Gates hat aber etwas Größeres in den Mittelpunkt gestellt als eine Billion Dollar Rüstungsgelder:
1. dass die Kriege in Afghanistan und im Irak nicht mit militärischen Mitteln allein gewonnen werden können
2. dass die Al-Kaida die Leute besser erreicht und bessere Kommunikation betreibt als die US-Regierung, deren Defizit er ausdrücklich zugibt.

Ergo: eine hübsche Einsicht, die vielleicht auch gegenüber Russland eingestanden werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Monitor schrieb:
Da kommen einem mit der Zeit aber doch Bedenken.

Der russische Militärhaushalt soll so bei 35 Mrd Dollar liegen, sagen wir mal 70 Mrd., weil sicher einiges in anderen Haushalten noch versteckt ist.

Die USA geben zur Zeit wohl etwa das Zehnfache aus (450 Mrd. + 250 Mrd. Irak/Afghanistan), jährlich.
Verteidungungsminister Gates hat vor ein paar Tagen sogar die Zahl von 1000 Mrd. ins Gespräch gebracht.
http://www.tagesschau.de/ausland/diplomatie2.html .

Nun weiß ich nicht, ob man so eine Summe auf lange Sicht so locker wegstecken kann. Ich habe da Zweifel.
Die Kosten entstehen auch durch ein anderes Preisgefüge. Die Haupkosten in einer Armee entstehen durch Wartung und Lohn. Hinzu kommt, dass die konventionellen Fähigkeiten der US Streitkräfte die Russlands um etwa einen Faktor um 5 bis 10 übertreffen.
Die USA haben derzeit fast die niedrigsten Verteidigungsausgaben seit 1945, und höhere Ausgaben haben der US-Wirtschaft nicht das Genick gebrochen.

Luftpirat schrieb:
Was ich zugebe, und worauf Monitor vermutlich hinweisen will, ist der Umstand, dass auch Spitzenpolitiker von ihren Beratern und 'politischen Freunden' (oft Lobbyisten) in ihrem Handlungsspielraum vielfach eingeengt werden. So beklagte US-Präsident Eisenhower in seiner Amtsabschiedsrede (ich hoffe, ihr habt alle Arnes Beitrag #9 zu Ende gelesen!) die Einflussnahme des militärisch-industriellen Komplexes auf die Sicherheitspolitik. Eine strategische Partnerschaft USA-Russland könnte "zu viele historisch gewachsene Fundamente" - vornehmlich der Feindschaft, des Misstrauens und der Konkurrenz - erschüttern.
Jedoch wird dieses Umfeld an Beratern nicht schlagartig gewechselt mit Änderung der Regierung. Berater/Lobbyisten sind eine Repräsentierung bestimmter Gruppen, welchen ihren Einfluss auf jede Regierung geltend machen. In Russland und in den USA.

Luftpirat schrieb:
Ich will Schorsch hier nicht ebenfalls 'lineares Denken' unterstellen, aber der Vergleich hinkt aus einem anderen Grund (ohne hier wilde Summen zu Wirtschaftskraft und Rüstungshaushalt anzuführen): in der Russischen Föderation herrscht heuer keine Planwirtschaft mehr, sondern Marktwirtschaft.
Die Wirtschaft der Sowjetunion hat de facto nie aufgehört unter Kriegsbedingungen zu arbeiten. Etwas ähnliches kann sich eine russische Regierung heute nicht mehr leisten. Putin mag momentan sehr mächtig sein, aber auch er kann nicht beliebig schalten und walten. Er ist ebenso abhängig von Unterstützern.
Eine reale konventionelle Bedrohung Mitteleuropas würde riesige Summe kosten, da momentan qualitativ und quantitativ Russland nicht mit Westeuropa mithalten kann.


Wie gesagt: Das Signal der russischen Regierung (= Putin) ist in erster Linie innenpolitisch. Angesichts der nahenden Wahlen und der zu erwartenden wichtigen Entscheidungen in der russischen Innenpolitik in den nächsten Monaten (bricht Putin den Geist der Verfassung oder nicht), bedarf es starken Flankenfeuers.
 
Monitor

Monitor

Alien
Dabei seit
09.09.2004
Beiträge
12.679
Zustimmungen
8.608
Ort
Potsdam
...
Die USA haben derzeit fast die niedrigsten Verteidigungsausgaben seit 1945, und höhere Ausgaben haben der US-Wirtschaft nicht das Genick gebrochen.
...
Wie 1000 Mrd. Dollar pro Jahr die niedrigsten Verteidigungsausgaben sind, kann ich nicht nachvollziehen.
 
Thema:

Russland setzt Abrüstungsvertrag einseitig aus

Russland setzt Abrüstungsvertrag einseitig aus - Ähnliche Themen

  • 24.3.2024: Evt. Su-34 fliegt gegen Stromleitung (Woronesh/Russland)

    24.3.2024: Evt. Su-34 fliegt gegen Stromleitung (Woronesh/Russland): Etwa 9 km südlich vom Militärflugplatz Woronesch-Baltimore ist eine Su-34 im Tiefflug vermutlich in eine Stromleitung geflogen. Das Flugzeug wurde...
  • 04.02.24 - Absturz Mi-8 Hubschrauber im Norden Russlands

    04.02.24 - Absturz Mi-8 Hubschrauber im Norden Russlands: "... Ein Mi-8-Hubschrauber des russischen Ministeriums für Katastrophenschutz ist mit drei Besatzungsmitgliedern an Bord in einen See im Norden...
  • Russland: Landung auf gefrorenem Fluss statt auf Flughafen

    Russland: Landung auf gefrorenem Fluss statt auf Flughafen: In der Stadt Syrjanka im Osten Russlands ist eine AN24 statt auf dem seitlich des Flusses gelegenen Flughafen fälschlicherweise auf dem gefrorenen...
  • IL 78M „ RF-94272 „ BBC Russland Zvesda 1/ 144

    IL 78M „ RF-94272 „ BBC Russland Zvesda 1/ 144: Die in der UdSSR zu Tankflugzeugen umgebauten TU 16 und M 4 Flugzeuge erfüllten zu Ende der 70er Jahre die Anforderungen an die Luftbetankung von...
  • Russland setzt gegen US-Raketenschild eigene Raketen

    Russland setzt gegen US-Raketenschild eigene Raketen: http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE4A40PH20081105 eng. Wikipedia über Iskander http://en.wikipedia.org/wiki/Iskander 400 - 500...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    content

    Oben