mcnoch
Alien
Administrator
Okay, man hätte das Thema auch etwas weniger griffig formulieren können, wie es ja auch die NASA - wenn überhaupt - tut, aber das Thema ist durchaus ernst zu nehmen.
Ich nehme mal den aktuellen SpiegelOnline-Artikel http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,481543,00.html zum Anlass, hier einen Thread für solche Überlegungen zu eröffnen.
Es geht aber nicht nur um Sex, auch andere Probleme (ja, bewusste Wortwahl ) tun sich bei Langzeitmissionen auf. Fernsehhelden müssen ja eigentlich nie aufs Klo oder wenn nur, um dort einen entscheidenden Hinweis zu erhalten. Die Frage des im All aufs Klo Gehens ist für die normalen Missionen ja schon längst geklärt, bei Mars- oder Mond-Langzeitmissionen dürften die jetzigen, umweltfreundlichen Einlager- und Wiederaufbereitungssysteme aber an Grenzen stoßen.
Ähnlich ungelöst ist die Frage, was mit Schwerkranken im All zu tun ist. Bislang gab es nur einmal einen minder schweren solchen Fall, der dazu führte, dass die Shuttle-Mission um 2 Tage verkürzt wurde. Die Quetschung war aber nun auch nicht so dramatisch, dass man irgendwelche wilden Wiedereintritts-Manöver hätte fliegen müssen, da jede Sekunde (z. B. wegen eines Herzproblems) zählt. Zwar sind die Astronauten meist in sehr guter körperlicher Verfassung, aber a) Unfälle können immer geschehen und b) drei Jahre im All können den körperlichen Zustand stark verändern. Eine schnelle Rückkehr ist bei den ersten geplanten Mars-Missionen nicht wirklich möglich. Man würde dafür schlicht nicht genug Treibstoff an Bord haben, alle Bahnen sind komplex berechnet, Treibstoff für den Rückflug würde entweder auf dem Mars selber hergestellt werden müssen (Wunschtraum) oder durch eine unbemannte Begleitmission bereitgestellt werden. Auch Apollo 13 musste ja erst um den Mond herum, ehe man trotz der Katastrophe an Bord zurück zur Erde konnte.
Ein weiterer erörterungs- und vorplanungsbedürftiger Fall ist der Tod eines Astronauten. Neben dem Problem des Verlustes möglicherweise wichtiger Fähigkeiten bleibt die Frage, was mit dem Leichnam passieren sollte. Mitnehmen oder Bestattung im All. Die meisten Astronauten würden zwar durchaus einer Bestattung im All etwas abgewinnen können, aber dies ist nicht ganz so einfach oder würdevoll, wie es in Scifi Filmen immer dargestellt wird. In dem Fast-Vakuum des Weltalls würde sich das menschliche Gewebe relativ schnell ausdehnen, zusammen mit Gasen, die bei der Verwesung entstehen, könnte es sogar zu einem explosionsartigen Aufplatzen des Leichnams kommen, sobald er ins All ausgestoßen wird. Einen der raren Raumanzüge mit künstlichem Innendruck wird man wohl nicht opfern können, außer jeder hätte einen eigenen, aber dies ist unwahrscheinlich. Versiegelte, mit Innendruck versehene Särge wird man nicht mitführen können. Eine Rückführung in einer Gefriertruhe dürfte Platz- und Energieprobleme verursachen. Auf dem Mond- oder dem Mars könnte man eine Erdbestattung durchführen, dort könnte man auch geeignete Särge vorhalten oder herstellen. Aber im All ist es noch ein Problem.
Vielleicht wird man aber auch nicht für alle Fälle schon im Vorhinein eine funktionierende Lösung erdenken können. Die Astronauten, die auf diese ersten Langzeitmissionen gehen werden, werden vom Schlag her sowieso eher vom Typ "Entdecker und Allzweck-Genie" sein müssen, statt der Wissenschaftler, die man derzeit bevorzugt ins All schießt.
Ich nehme mal den aktuellen SpiegelOnline-Artikel http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,481543,00.html zum Anlass, hier einen Thread für solche Überlegungen zu eröffnen.
Es geht aber nicht nur um Sex, auch andere Probleme (ja, bewusste Wortwahl ) tun sich bei Langzeitmissionen auf. Fernsehhelden müssen ja eigentlich nie aufs Klo oder wenn nur, um dort einen entscheidenden Hinweis zu erhalten. Die Frage des im All aufs Klo Gehens ist für die normalen Missionen ja schon längst geklärt, bei Mars- oder Mond-Langzeitmissionen dürften die jetzigen, umweltfreundlichen Einlager- und Wiederaufbereitungssysteme aber an Grenzen stoßen.
Ähnlich ungelöst ist die Frage, was mit Schwerkranken im All zu tun ist. Bislang gab es nur einmal einen minder schweren solchen Fall, der dazu führte, dass die Shuttle-Mission um 2 Tage verkürzt wurde. Die Quetschung war aber nun auch nicht so dramatisch, dass man irgendwelche wilden Wiedereintritts-Manöver hätte fliegen müssen, da jede Sekunde (z. B. wegen eines Herzproblems) zählt. Zwar sind die Astronauten meist in sehr guter körperlicher Verfassung, aber a) Unfälle können immer geschehen und b) drei Jahre im All können den körperlichen Zustand stark verändern. Eine schnelle Rückkehr ist bei den ersten geplanten Mars-Missionen nicht wirklich möglich. Man würde dafür schlicht nicht genug Treibstoff an Bord haben, alle Bahnen sind komplex berechnet, Treibstoff für den Rückflug würde entweder auf dem Mars selber hergestellt werden müssen (Wunschtraum) oder durch eine unbemannte Begleitmission bereitgestellt werden. Auch Apollo 13 musste ja erst um den Mond herum, ehe man trotz der Katastrophe an Bord zurück zur Erde konnte.
Ein weiterer erörterungs- und vorplanungsbedürftiger Fall ist der Tod eines Astronauten. Neben dem Problem des Verlustes möglicherweise wichtiger Fähigkeiten bleibt die Frage, was mit dem Leichnam passieren sollte. Mitnehmen oder Bestattung im All. Die meisten Astronauten würden zwar durchaus einer Bestattung im All etwas abgewinnen können, aber dies ist nicht ganz so einfach oder würdevoll, wie es in Scifi Filmen immer dargestellt wird. In dem Fast-Vakuum des Weltalls würde sich das menschliche Gewebe relativ schnell ausdehnen, zusammen mit Gasen, die bei der Verwesung entstehen, könnte es sogar zu einem explosionsartigen Aufplatzen des Leichnams kommen, sobald er ins All ausgestoßen wird. Einen der raren Raumanzüge mit künstlichem Innendruck wird man wohl nicht opfern können, außer jeder hätte einen eigenen, aber dies ist unwahrscheinlich. Versiegelte, mit Innendruck versehene Särge wird man nicht mitführen können. Eine Rückführung in einer Gefriertruhe dürfte Platz- und Energieprobleme verursachen. Auf dem Mond- oder dem Mars könnte man eine Erdbestattung durchführen, dort könnte man auch geeignete Särge vorhalten oder herstellen. Aber im All ist es noch ein Problem.
Vielleicht wird man aber auch nicht für alle Fälle schon im Vorhinein eine funktionierende Lösung erdenken können. Die Astronauten, die auf diese ersten Langzeitmissionen gehen werden, werden vom Schlag her sowieso eher vom Typ "Entdecker und Allzweck-Genie" sein müssen, statt der Wissenschaftler, die man derzeit bevorzugt ins All schießt.