Tankanlagen auf NVA-Plätzen

[DDA]

Ich denke mal, daß es Unterschiede beim Schleppen zwischen den Vögelchen mit hand- oder druckluftbedienter Kabinenhaube gab. Bei den handbedienten (MiG-21 ab SPS) wäre ein Schlepp mit geöffneter und arretierter Haube eine arge Belastung für die Gelenke gewesen (die Federung der Fahrwerke läßt doch wirklich sehr zu wünschen übrig, konkret gesagt, sie ist seeehr sportlich hart, dafür würde manch hobbymäßiger Autotieferleger seine Großmutter verscherbeln ;) ), sodaß sich ein Offenstehen von allein verbot. Im Sommer kam eine nette Wärme unter der Kuppel herbei, insbesondere, wenn der Schlepp über den ganzen Flugplatz ging und fast 20 Minuten dauerte. *schwitz*. Ich hab dann versucht, das Dach mit dem Unterarm abzustützen, das ging aber auch nur eine begrenzte Zeit, denn das Dach war echt schwer.

Ansonsten, stell ruhig weiter Deine Fragen, es ist immer ganz spannend, zu versuchen, sich zu erinnern.

Axel

 

[radist]

Vorsicht! Das mit dem Flugzeugschlepp mit dem Multicar war wohl ein Gag für das Video. Wenn man genau hinhört, merkt man, wie sich der Kleine quält (insbesondere die Kupplung).
Das Schleppen erfolgte in der Regel mit den APA, Diko, SUS, AGU des FTB bzw. später der FBAS. Teilweise wurde auch mit dem UPG der Staffel geschleppt, gelegentlich musste auch der Staffel-W-50 ran. Normalerweise wurden aber mit dem die "Teleschkas", die Werkzeug- und Gerätewagen der Trupps ESA und FFMA und ggf. Plattformwagen von Waffens zur VSL geschleppt.
Tester

Also schleppen mit der SUS halte ich für echt gefährlich, kann mir auch nicht vorstellen, dass es praktiziert wurde. 1979 bis 1984 JG-2 kenne ich nur AG-2 als Schleppmittel, 1989/90 JG-9 nur den APA.

radist

 

[Veith]

Also schleppen mit der SUS ... kann mir ... nicht vorstellen ...

Geschleppt wurde grundsätzlich mit dem AGGI. Allerdings habe ich höchstselbst auch mehrmals die MiG-21 mit der SUS geschleppt, wenn einfach kein anderes Fahrzeug greifbar war und ich den "Kutscher" als guten Fahrer kannte.

Das geradeausschleppen war ja nicht das Thema, sondern die Kurven. Allerdings war an der Vorstartlinie genug Platz für eine große Kurve und dann habe ich geradlinig vor der Box abgestellt, ohne einzuschwenken. Das forderte mehr Arbeit / Kraft beim einbugsieren, aber besser als gar nichts bzw. ein kaputtets Staurohr (was WIMRE einen Kollegen mal passierte).

Vorsorglich, das betraf nicht das schleppen _zur_ Flugschicht :D

 

[Tester U3L]

Geschleppt wurde im MFG-28 überwiegend mit APA und Diko, AG-2/3 gab es im MFG nicht. Wenn es schnell gehen sollte (nicht unbedingt ZUR Flugschicht) auch mal mit anderen greifbaren Fahrzeugen (außer Tankwagen, Kamas (auch sehr langer hinterer Überhang) und Multicar). Ich spreche von den Su-22 und den dazugehörigen Schleppstangen mit der entsprechenden Länge und dem Einfederverhalten des Dämpfungsgliedes an der Zugöse.
Außer bei Regen wurde meist mit offenem Dach (druckluftbetätigt) geschleppt. Dadurch war eine bessere Kommunikation möglich und der Mechaniker konnte sich sein Kabinen-Klima entsprechend seinen Wünschen einstellen.

Wenn an der VSL nicht gerade am Flugzeug gearbeitet wurde, war das Kabinendach geschlossen und die Kabinendachplane aufgezogen, damit das Sonnendach nicht das teure Plexiglas vergilben lässt, bei Regen wurde zusätzlich die Lederolplane drübergezogen. Für die Arbeit in der Kabine wurde diese dann nur soweit geöffnet, dass man gerade reinkriechen konnte.

Generell war das, was man in Bad Düben gelernt hat Theorie, die Praxis in der Truppe sah häufig ganz anders aus (z.B. Sicherheitsbestimmungen zum Inhalt der Taschen), da es anders kaum praktikabel war bzw. auf anderen Flugzeugtypen (insbesondere in Hinsicht auf die Su-22) beruhte. Besonders in der Wende-/Nachwendezeit, insbesondere nach der großen Entlassung Ende Januar 1990, waren viele Prozeduren allein aus Personalmangel nicht mehr umsetzbar. Wir hatten zum Glück schon vorher effektivere Abläufe erarbeitet und getestet, die wir dann auch einsetzen durften.

Tester