Suchoi will 40 SuperJets-100 verkaufen und verhandelt mit Lufthansa

Diskutiere Suchoi will 40 SuperJets-100 verkaufen und verhandelt mit Lufthansa im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Danke für den ausführlichen Beitrag! Ich denke Du bringst es auf den Punkt. Anekdoten können manchmal irreführend sein, ein wirkliches Bild ist...
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Danke für den ausführlichen Beitrag! Ich denke Du bringst es auf den Punkt. Anekdoten können manchmal irreführend sein, ein wirkliches Bild ist sehr schwer zu erreichen. Somit lässt sich leider jeder Standpunkt vertreten.
"Wären genug Ersatzteile dagewesen, dann hätte ..."

Ich denke aber die Erkenntnis, dass "robust" im Flugzeugbereich ein sehr schwer zu definierender Terminus ist, bleibt. :TOP:
 
Toryu

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Sofern wir vom selben reden: Es geht ja aber in Richtung mehr Sensoren. Die Frage ist doch hier, wie "Fault-Tolerant" arbeitet das System, also was passiert, wenn dann mal ein Sensor ausfaellt. Sensor kaputt ist ja nicht gleichzusetzen mit Flugzeug kaputt.
Ich rede nicht von Deferred Items, die nach MEL erstmal links liegen gelassen werden können, sondern von Problemen, die den Abflug verzögern, was Geld kostet. Diese häufen sich nunmal mit stärkerer Automation und mehr Sensorik und Rechnern. Pure Statistik.

Der 5th Pod an einer B707 und B747 sind rein technisch gesehen auch sinnvoll, nutzt aber keiner
Das stimmt nicht. Dass 5th Pods heute seltener genutzt werden, hat andere Gründe. Heute bekomme ich zur Not fast überall ein Triebwerk - es muss nicht der Airline gehören. Einfliegen muss man das bei einer 747 eher selten, da man eher selten in der Wallachei landet.
Daher macht ein Fifth Pod heute auch weniger Sinn. Früher sah das anders aus. In Fact: Die 742, die seinerzeit AI 182 durchführte und durch Terroranschlag in den Ostatlantik stürzte, hatte einen 5th Pod 'dranhängen.

Darum gings ja garnicht, die B777 ist vom Systemaufbau so konstruiert, dass sie eben solche Unzulaenglichkeiten ziemlich gut verkraftet, das ist in dem Fall nur ein Extrembeispiel um das ganze zu verdeutlichen.
Wir reden aneinander vorbei. Ich rede von Auswirkungen auf die Dispatch Reliability, die von deinem Beispiel nicht berührt wird.
Du redest von Systemarchitektur.
 
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Meines Wissens gab`s den extra Pod früher deshalb, weil ein Triebwerk der Widebodies nicht auseinandernehmbar war und als Einheit transportiert werden musste. Es passte nicht durch die Frachtluken. Also nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig!

 
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Mal was um Thema Robustheit von russischen Fliegern aus erster Hand.
Die MiG-29 gilt als robust, weil sie u.a. dank der geschlossenen Lufteinläufe auf Graspisten landen konnte.
Igoriert wird dabei, wie oft an dem oberen/unteren Klappensystem was repariert werden muss.
Auch haben wir mal ein "Computer" gewechselt, der nach einem Flug auch hin war. Da mangels Ersatzteile kein Neuer verfügbar war, wurde der alte Kaputte nochmal eingebaut und es funktionierte wieder.
Muss man wohl nicht verstehen.
Vertraue keinen fremden Frauen und Flugzeugen, die die Russen bauen. :congratulatory:
Auch waren damals in Laage auf der zu-reparieren-Liste gewöhnlich mehr MiGs als Phantom.
 
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Da mangels Ersatzteile kein Neuer verfügbar war, wurde der alte Kaputte nochmal eingebaut und es funktionierte wieder.
Solche Rogue-Part Probleme gibts in der zivilen Fliegerei auch zuhauf.
Für militärischen Flugbetrieb weniger problematisch als für Airliner - zur Not ist bei den "Grünen" (oder "Grauen") eher ein Spare-Flugzeug aufzutreiben.

Meines Wissens gab`s den extra Pod früher deshalb, weil ein Triebwerk der Widebodies nicht auseinandernehmbar war und als Einheit transportiert werden musste. Es passte nicht durch die Frachtluken. Also nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig!
Früher gehörten die Triebwerke (wie die Flugzeuge) den Fluglinien. Darüber hinaus bewegte man sich mit einer 747 selten außerhalb der Hauptroute*, weswegen man ein Ersatztriebwerk schnell mit der Folgemaschine anliefern konnte (und das kaputte TWK ebenfalls wieder mitnehmen konnte). Heute gehören Triebwerke (wie auch die meisten Flugzeuge) irgendwelchen Banken.
Dass die Triebwerke nicht zerlegbar waren, halte ich für ein Gerücht - beim Fifth Pod muss beispielsweise der Fan demontiert werden und mit einer aerodynamischen Abdeckung verkleidet werden. Die Fan-Bestandteile gehen dann in Kisten im Frachtraum mit. Mit dem Fifth Pod muss man das TWK eben nicht zerlegen, sondern dübelt es einfach an den Flieger. Die Performance-Einbußen waren offensichtich vertretbar.

___
* Wenn nicht missionskritisch (Payload-Range), konnte man auch mit drei Triebwerken den Abflug- oder Zielort erreichen (ohne zu diverten), oder zumindest einer eigenen oder Partner-MX-Base fliegen.
 
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Solche Rogue-Part Probleme gibts in der zivilen Fliegerei auch zuhauf.
Für militärischen Flugbetrieb weniger problematisch als für Airliner - zur Not ist bei den "Grünen" (oder "Grauen") eher ein Spare-Flugzeug aufzutreiben.
...
Die Betonung lag darauf, dass ein vormals kaputtes Teil wieder lief und ein andere heiles auch nur einen Flug.
 
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Diese häufen sich nunmal mit stärkerer Automation und mehr Sensorik und Rechnern. Pure Statistik.
Wie gesagt, ich behaupte das Gegenteil, nur weil etwas nicht ueberwacht wird, heisst ja nicht, das etwas nicht kaputt geht.

Wir reden aneinander vorbei. Ich rede von Auswirkungen auf die Dispatch Reliability, die von deinem Beispiel nicht berührt wird.Du redest von Systemarchitektur.
Das ist stark verwoben, davon rede ich ja die ganze Zeit. Die MEL gibt sowas ja nur her, wenn der Hersteller nachweisen kann, dass sein Flugzeug auch bei weiteren im Flug auftretenden Fehlern noch sicher zu betreiben ist, sprich mit was kann ich das Flugzeug noch fuer den kommerziellen Betrieb auf die Reise schicken und was kann/darf daraufhin auch noch im Flug kaputt gehen.

Als Beispiel der A380: geht hier eine Air Cycle Machine im Pack kaputt, dann gibt das nicht mal eine Warnung im Cockpit, der Pack-Controller geht auf Bypass, das System ist so Fehlertolerant, dass es so einen Schaden kompensieren kann (ohne Performanceeinbussen). Es wird "nur" ein Fehler im Maintenance System gesetzt, der dann irgendwann mal behoben werden sollte. MEL ist nicht betroffen.
Anderes Beispiel: Elevator Servo, bei etwa 95% aller Flugzeuge ein sicherer No-Go, der A380 schluckt sowas, per MEL geht der zumindest wieder nach Hause und das, obwohl beim A380 soviel Klimbim verbaut wurde.
B777: defekte Gyros oder Accelerometer in der ADIRU sind kein No-Go, zumindest nicht immer. Bei vielen anderen Flugzeugen ist zumindest eine ADIRU als defekt anzusehen mit entsprechenden Performanceeinbusen.


Ich sage nicht, dass viel Elektronik das Allheilmittel ist (und die hat mir schon diverse graue Haare beschafft), aber unterm Strich ist das der Weg der Zukunft.
Noch nen Beispiel: Die HMU* von so manchen Triebwerk eines englischen Herstellers hatte Probleme bzgl. der Zuverlaessigkeit (kommt vor), dabei hat der Output des Bemessungsventils nicht mit dem uebereingestimmt, was die HMU an Sprit zu den Brennern schicken sollte. Also das Ventil hat nicht genau so weit aufgemacht, wie die Steuereinheit des Triebwerks das gerne gehabt haette. Dieses Verhalten kann man aber eben aufgrund der umfangreichen Sensorik relativ frueh feststellen und bis zu einem gewissen Grad kann man damit auch noch akzeptieren, bzw das Triebwerk kann das kompensieren. Bei ollen MEcs (rein mechanische Regeleinheiten, alte B737 oder B747) merkt man das erst, wenn die Motoren kein Volldampf mehr liefern.
Davon abgesehen ist dank der Elektronik so ein HMU-Tausch ein Kinderspiel, das ist quasi "selbstjustierend" und das Triebwerkssteuergeraet erkennt das automatisch. Ein Selbsttest per Computer und einmal Anlassen und auf Leckagen pruefen -> fertig.
Wenn ich da an die B747-200 denke, alles mechanisch (also das meiste), da muessen Kabel getrennt werden, da dauert der Tausch der MEC alleine schon etwas laenger und dann noch Part Power Adjustments und vielleicht noch VSV-Schedule**-Checks. Alles bissi aufwaendiger, wenn vieleicht auch etwas anspruchsvollere Mechanikertaetigkeiten.


Zu den Russen: ich denke die haben sehr fitte Koepfe und auch gute Ideen, da mangelt es vielleicht etwas an Erfahrung und Geld, aber generell wuerde ich das auch mal interessieren. Die IL96 (Frachter) hatte ich mir einmal aus der Naehe anschauen duerfen, aber ich hab da keine Ahnung wie es da im Detail aussieht.

Gibt es den jemand der MIG 29 und F18 im direkten Vergleich kennt?


// *: Hydro Mechanical Unit: salopp gesagt die Treibstoffbemessungseinheit, die auch noch andere Aufgaben innerhalb der Triebwerkssteuerung wahrnimmt. FMU oder MEC sind Begriffe bei anderen Hersteller fuer aehnliche Bauteile.
** Variable Stator Vanes: Leitschaufelverstellung innerhalb des Kompressors, die werden auch ueber die MEC (Main Engine Control) angesteuert und verstellt, das geht aber alles mechanisch, also Ansteuerung und Feedback. Da muss man zuweilen pruefen ob das "Kennfeld" so korrekt ist oder durch Trennen irgendwelcher Seile "verschoben" wurde.
 
Toryu

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Du redest noch immer über Systemarchitektur, die Redundanz schaffen kann. Wird man aber einen A380 mit ausgefallenem Servo dispatchen, wenn er noch zu Hause steht? Diese Maßnahmen sind also stark fallabhängig.

Ich rede weiterhin vom Warnlicht (*Ding*), das am Gate* für eine Verzögerung sorgt, weil erst ein Troubleshooting erfolgt, nachdem das Dingen hoffentlich dann funktioniert. Meist hilft ein Neustart. Manchmal muss aber auch was getauscht werden.

Du magst da Recht haben, dass in neueren Entwürfen viele Probleme konstruktiv abgefangen werden. Ein weiterer Schritt im "Design for Service"-Prozess. Das Zeigt, dass man damit Maßnahmen schaffen kann, mit denen man das Flugzeug zumindest wieder zur eigenen MX-Base überführen kann.
Prinzipiell negiert das aber nicht den Umstand, dass mit mehr Sensorik und Rechnern eine größere Fehlerwahrscheinlichkeit zu erwarten ist**. Besonders, wenn wir über die Generation A320/A330 reden, die noch immer in Massen umherfliegen und mit zunehmendem Alter nicht gerade zuverlässiger werden***. Ich habe die Daten (allerdings von 737NG) gesehen - über 4-6 Jahren Zellenalter geht die Zuverlässigkeit der Elektronik stark 'runter. Stecker nutzen sich nunmal ab oder werden dreckig.

Da besteht dann der große Unterschied zur Steinzeittechnologie, bei der die Zuverlässigkeit im Alter eher zunimmt, da man die größten Troublemaker kennt und präventiv erledigen kann.

___
* "Fliegen wir damit jetzt erstmal auf die Kanaren?"
** Mit "Fehler" meine ich nicht unbedingt den kompletten Ausfall. Probleme lassen sich oft durch Neustart erledigen. Nicht gravierend, aber ärgerlich, da unweigerlich eine Verzögerung eintritt. Auch davon ist die Dispatch Reliability betroffen, denn die bezieht sich nicht auf Flugdurchführung, sondern Flugdurchführung "On Time".
*** Habe keine Erfahrung mit der T7 oder dem A380, aber auch diese Flugzeuge werden mit zunehmendem Alter sinnlose Warnlichter am Gate haben, die dann eben entweder "Good To Go" sind, oder durch den freundlichen Vertragsmechaniker gelöst werden müssen.
 
_Michael

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Dass die Triebwerke nicht zerlegbar waren, halte ich für ein Gerücht - beim Fifth Pod muss beispielsweise der Fan demontiert werden und mit einer aerodynamischen Abdeckung verkleidet werden.
Entschuldigung, wenn ich hier in das Fachgespräch reinplatze, aber da habe ich eine ganz simple Frage: Warum wurde das Triebwerk nicht einfach als gesamtes aerodynamisch verkleidet? Einfach vorne eine aerodynamisch geformte Kappe drauf und gut ist. Beziehungsweise, warum ist eine Verkleidung überhaupt notwendig? Die anderen Triebwerke können ja auch im Flug ausgeschaltet werden.
 
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Ich rede weiterhin vom Warnlicht (*Ding*), das am Gate* für eine Verzögerung sorgt, weil erst ein Troubleshooting erfolgt, nachdem das Dingen hoffentlich dann funktioniert.
Du redest (und korrigier mich bitte) einfach von der Anzahl der Warnmeldungen, die so ein Flugzeug generiert, erstmal unabhaengig davon, ob er sich nur mal verschluckt hat oder wirklich was im Argen ist, auf jeden Fall aber erstmal irgendwie Zeit/Manpower kostet ?

Wie gesagt, bei neuen Flugzeugen treten solche Fehler teilweise gar nicht mehr zutage, weil die durch die Systemarchitektur schon geschluckt werden, so wie das Beispiel mit der ACM beim A380.
Eine B737 wird dir eine ACM die fest ist mit einem Pack-Trip quittieren, also hin, nachschauen was ist, Compressor discharge Temp im Keller, Pack Outlet >90 Grad, relativ klarer Fall.
Eine A340 wird das gleiche tun, er erkennt aber eine ACM die fest ist und wird versuchen in Bypass zu gehen, bringt nur am Boden nicht viel (weil der Fan der fuer Kuehlluft sorgt ja auch auf der Welle der ACM sitzt), ansonsten ziemlich gleiches Fehlerbild wie bei der B737 auch.
Bei der A380 erkennst du im Cockpit auf den ersten Blick nichts, kann nur sein, dass dir beim RUndgang auffaellt, dass eine der Ram Air Outlet Doors nicht aufgeht. Die ACM wird als fest erkannt, aussen vor genommen und spaeter im Flug im Bypass betrieben, dabei gibts kein Warnlicht im Cockpit. Er setzt aber einen Fehler (aehnlich dem class2 wie bei den aelteren Airbussen) und setzt nen Timer. Innerhalb von xyz Flugstunden sollte der Fehler dann behoben werden.

Oder ein anderes Beispiel mit Sensoren in den Tueren:
Bei der A330/340 (und A320 wahrscheinlich auch) gehen die Packs aus, sofern eine Tuer nicht komplett geschlossen ist und die Triebwerke laufen. Hintergrund ist folgender, man will nicht, dass die Druckkabine gefahren wird, solange nicht alle Tueren verriegelt sind.
Was tun, wenn einer dieser Sensoren also Fehlerhaft ist?
Die "alten" A340er hatten dazu eine Break-Out Box, da konnte man einen Dummy aufschalten und so genau einen Sensor (von allen Tueren) ueberbruecken. Hat aber nen Moment gedauert und danach war die Tuer eigentlich nicht mehr zu nutzen, denn wenn man es tat, dann war der Computer dafuer wieder "verwirrt" und man musste von vorne anfangen.
Mit den "neuen" A340 (zb A340-600 oder auch die neuen A330er ) war nurmehr ein Knopf im Cockpit. Also fehlerhafter Sensor -> Warnung im Cockpit -> kontrollieren das es wirklich der Sensor ist -> Knopf druecken -> Tuer auf und zu -> Computer hat verstanden, dass die Tuer OK ist obwohl ein Fehler vorliegt -> fertig.
Man spart sich also schon mal das Rumgerenne und das Rumkriechen im Electronics Compartment
Die A380 kompensiert so einen fehlerhaften Sensor direkt, also es wird keinerlei Warnung ect. mehr ausgegeben, es wird wieder (wie bei der ACM) ein Fehler gesetzt und an die Wartung geschickt, die soll das dann beobachten und den Wechsel des Sensors einplanen (sollen).

Bischen tricky ist, dass aber zwei dieser Fehler in Kombination (die ja vorher nie angezeigt werden) durchaus zu einem No-Go werden koennen (ungluecklicher Zufall und sehr selten, aber moeglich), sprich dieser "Service" der A380 ist keine Einladung zum rumschludern. Bei aller Lobhudelei muss ich auch zugeben, dass die A380 alles andere als ein Wartungsarmes Flugzeug ist und fuer genuegend graue Haare sorgen kann.

Das Witzige (wenn man das so nennen will) ist ja, dass die ganze Elektronik ja weitestgehend bei den neuen Kisten laeuft, die haben aber viel mehr Probleme mit der Struktur bzw. den wirklich mechanischen Systemen, die A380 ist ja (leider) auch das Paradebeispiel dafuer.

Wird man aber einen A380 mit ausgefallenem Servo dispatchen, wenn er noch zu Hause steht?
Kommt drauf an, wie risikofreudig der Betreiber ist, letztendlich muss man aber die gleiche Frage stellen, wenn es um ein defektes Bleed-System oder Pack geht, die koennen bei weiteren Fehlern auch zum No-Go fuehren. Aber immerhin hat man die Moeglichkeit dazu, bei anderen Flugzeugen wird man diese Entscheidung nie treffen muessen.


Entschuldigung, wenn ich hier in das Fachgespräch reinplatze
Ne ne, eigentlich sind wir schon lange vom eigentlichen Thema weg, du hast ja recht.

Warum die keine komplette Verkleidung rundum gepackt haben kann ich dir auch nciht sagen, vielleicht wollte man (fuer den Fall der Faelle) ein weiteren Satzt Fan-Verkleidungen, Inlet-Cowl und Schubduese mitnehmen, wer weis was bei dem auszutauschenden Motor alles Kaputt ist. Ich weiss auch nicht, ob man bei den alten RR-Triebwerken mit kombinierter Schubduese fuer Fan-Strom und Heissstrom so ohne weiteres die Schubduese tauschen darf, weil die ja mit in die EPR-Anzeige (Schubanzeige) reinspielt.
Offen mit Fan darf nicht geflogen werden, weil der Motor dann dreht, aber die Oelpumpe nicht angetrieben wird und die Lager nicht versorgt werden, aber auch da gibt es Limits fuer.
Den Fan einfach festzurren wurde auch gehen, aber der Widerstand ist eben auch dementsprechend gross, auch doof.
 
Toryu

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Zu den Zusatzpötten:

VC-10:
http://www.vc10.net/Technical/oddities.html (spare engine carrying pod)
B707 mit PW:
http://www.airliners.net/photo/0226374/L/
743 mit RR:
http://www.airliners.net/photo/0731258/L/
DC-8:
http://www.airliners.net/photo/0457505/L/
Tristar:
http://www.airliners.net/photo/0962210/L/
744 mit RR:
http://www.airliners.net/photo/0289429/L/

Einerseits ist das Ölproblem (wie schon beschrieben) nicht unerheblich. Andererseits kostet ein mitdrehender Fan ordentlich Energie (Widerstand). So werden die Leistungseinbußen limitiert.

____

Du redest (und korrigier mich bitte) einfach von der Anzahl der Warnmeldungen, die so ein Flugzeug generiert, erstmal unabhaengig davon, ob er sich nur mal verschluckt hat oder wirklich was im Argen ist, auf jeden Fall aber erstmal irgendwie Zeit/Manpower kostet ?
Genau. Der springende Punkt ist, dass jene Meldungen erstmal eine gewisse Zeit im Troubleshooting kosten - egal, ob rektifizierbar, oder nicht. Im Zweifelsfall bimmelt die Crew im Tech Ops durch und fragt nach. Das Flugzeug ist in den seltensten Fällen ernsthaft "kaputt", aber die Behebung des Problems kostet zu oft genug Zeit, um das 15min Delay-Limit zu überschreiten, was dann eine Auswirkung auf die DR hat.

Viele Fehler treten dann mit zunehmendem Alter aufgrund von Verschmtzungen oder Abnutzung auf.
 
D-EGGE

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Ich glaube nach den Bildern immer noch nicht, dass bei der 747 der Front Fan abmontiert werden musste. Danach hätte das Resttriebwerk doch schon durch die Luke gepasst.

diddi
 
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Habe nochmal in meine Aufzeichnungen geschaut (sind allerdings schon ein paar Jahre alt). Das Ergebnis war damals qualitativ repräsentativ.

7-10 Jahre alte Teilflotte: Delayrate 2,4%
1-3 Jahre alte Flotte: Delayrate 0,1%
 
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Habe nochmal in meine Aufzeichnungen geschaut (sind allerdings schon ein paar Jahre alt). Das Ergebnis war damals qualitativ repräsentativ.

7-10 Jahre alte Teilflotte: Delayrate 2,4%
1-3 Jahre alte Flotte: Delayrate 0,1%
Und rauche sie in der Pfeife. Weil:
- vermutlich unterschiedliche Flugzeugmuster
- vermutlich unterschiedliche Einsatzprofile (Kurzstrecke, Langstrecke)
gemeint sind.

Grundsätzlich erreicht ein Flugzeug nach 1-2 Jahren sein Optimum an Zuverlässigkeit. Irgendwann geht dies entweder zurück, oder aber die Wartungskosten steigen, da mehr "vorausschauend" gemacht werden muss. Eine dauerhafte Delayrate von 2.4% wäre ja der absolute Horror, und ein Todesurteil für ein Flugzeug.
 
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Für blöd brauchst du mich nicht halten.

Gleiche Flotte, gleiche Mission.
 
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Für blöd brauchst du mich nicht halten.

Gleiche Flotte, gleiche Mission.
Tue ich nicht.
Dann muss es eine scheußliche Maintenance sein, wenn DR auf unter 98% sinkt. Vor allem wundert es mich, dass dies nach nur 4 Jahren der Fall ist.
 
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Zwei Dinge dazu:

1) Was wir sehen, ist eine Momentaufnahme des Wartungsprogramms vor Entnahme dieser Zahlen. Daher die Anmerkung, dass die Zahlen schon ein paar Jahre alt sind - es wird sich also durchaus etwas geändert haben. Ich würde die Daten nicht quantitativ bewerten, sondern qualitativ. Ich habe das Beispiel gebracht, weil der Unterschied zwischen Neuflugzeugen und älteren Maschinen konsistent und deutlich bemerkbar ist.

2) Ältere Flugzeuge haben idR. eine Vorgeschichte, da größtenteils geleast. Was da teils umherfliegt, gibt Stoff zum Nachdenken. Vor allem, wenn die Flugzeuge von außerhalb Europas kommen. Daher ist die DR auch ein Stück weit den Vorbesitzern geschuldet.
 
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Zwei Dinge dazu:

1) Was wir sehen, ist eine Momentaufnahme des Wartungsprogramms vor Entnahme dieser Zahlen. Daher die Anmerkung, dass die Zahlen schon ein paar Jahre alt sind - es wird sich also durchaus etwas geändert haben. Ich würde die Daten nicht quantitativ bewerten, sondern qualitativ. Ich habe das Beispiel gebracht, weil der Unterschied zwischen Neuflugzeugen und älteren Maschinen konsistent und deutlich bemerkbar ist.

2) Ältere Flugzeuge haben idR. eine Vorgeschichte, da größtenteils geleast. Was da teils umherfliegt, gibt Stoff zum Nachdenken. Vor allem, wenn die Flugzeuge von außerhalb Europas kommen. Daher ist die DR auch ein Stück weit den Vorbesitzern geschuldet.
Aber nicht nach 4 Jahren. Im Gegenteil: junge Flugzeuge (1-2 Jahre alt) sind noch ein wenig unzuverlässiger, weil jede eigene MSN kleine Kinderkrankheiten hat. Einen Einfluss würde ich erst nach 10-15 Jahren vermuten, und vor allem dort, wo noch wenig Erfahrung vorliegt. Es gibt ja auch durchaus verschiedene Praktiken (Condition-based wenn möglich, Reparatur wenn kaputt, Reparatur nach Fahrplan). Keine Airline akzeptiert heutzutage ein Flugzeug, dass nach 5 Jahren eine DR deutlich unter 99% hat.
 
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Wäre es sehr vermessen, die Kombattanten zu bitten, einen neuen Thread zu eröffnen? Immer, wenn ich unter NEUE BEITRÄGE jenen zum von der Zeit schon längst überholten „Suchoi will 40 SuperJets-100 verkaufen und verhandelt mit Lufthansa“ aufrufe, muß ich feststellen, daß das Thema ungefähr ab den mittdreißiger Nummern nicht mehr wirklich mit dem SSJ zu tun hat – Wirtschaftlichkeit bzw. state of the art hin oder her :cool: .

Oder die Moderatoren ändern den Threadnamen und löschen die ersten Beiträge :headscratch: ...
 
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Aber nicht nach 4 Jahren. Im Gegenteil: junge Flugzeuge (1-2 Jahre alt) sind noch ein wenig unzuverlässiger, weil jede eigene MSN kleine Kinderkrankheiten hat. Einen Einfluss würde ich erst nach 10-15 Jahren vermuten, und vor allem dort, wo noch wenig Erfahrung vorliegt. Es gibt ja auch durchaus verschiedene Praktiken (Condition-based wenn möglich, Reparatur wenn kaputt, Reparatur nach Fahrplan). Keine Airline akzeptiert heutzutage ein Flugzeug, dass nach 5 Jahren eine DR deutlich unter 99% hat.
Junge Flugzeuge sind nach MSI xyz auch nicht mehr unzuverlässiger - die Design-Kinderkrankheiten haben sich bereinigt. Hier und da gibts mal ein paar Problemchen, aber normalerweise sollte sowas durch die Abnahmedelegation erschlagen werden.
Jede Konfigurationsänderung (z.B. in der Kabine) im Laufe des Flugzeuglebens bringt wieder eine solche Einlaufperiode mit sich.

Ob Condition-Based, oder nicht - das hilft alles nichts, wenn am Gate plötzlich mal die Lampe angeht. Was da eher hilft, ist eine fitte Crew und ein schneller Tech Support am Telefon.

Was die Airline akzeptiert, ist vor allem eine Frage des Angebots. Wenn es auf dem Markt nur noch Wühltischflugzeuge gibt, werden die eben genommen. Wenn du dir mal ansiehst, wie Flugzeuge teils aussehen, die weit jenseits des deutschen Reinlichkeitsäquators fliegen, dann weißt du auch bescheid, wo diese DR-Raten herkommen*. Das hat mit Theorie und Hochglanzprospekten dann weniger zu tun.

muß ich feststellen, daß das Thema ungefähr ab den mittdreißiger Nummern nicht mehr wirklich mit dem SSJ zu tun hat – Wirtschaftlichkeit bzw. state of the art hin oder her
Mag sein. Immerhin lernt man bei solchen Diskussionen mehr, als bei den üblichen "Flugzeug XXX ist das beste"-Threads, wo in steter Fanboymanier die Preisungsfanfaren geblasen werden. DR-Probleme werden auch den SSJ einholen - besonders, wenn er hauptsächlich in Hinterbufftingstan geflogen wird. Man kann sich dann die Attraktivität auf dem Markt ausrechnen.
___
* Andererseits: Aus einer Mücke einen Elefanten zu machen ist eben auch eine urdeutsche Eigenschaft. Beschert uns immerhin eine sehr sichere (wenn auch weniger effiziente) Fliegerei.
 
Thema:

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