" Schräge Vögel " ( Testflugzeuge und Protypen)

Diskutiere " Schräge Vögel " ( Testflugzeuge und Protypen) im Royal Air Force Forum im Bereich Einsatz bei; Wenn man jemandem erst nur Bilder von Spitfire, Mosquito, Hunter, Victor, VC 10, Comet, EAP etc. zeigen würde, dann würde er sich wahrscheinlich...
Tiphareth

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Wenn man jemandem erst nur Bilder von Spitfire, Mosquito, Hunter, Victor, VC 10, Comet, EAP etc. zeigen würde, dann würde er sich wahrscheinlich weigern zu glauben, dass dieses Land auch sowas wie die Seamew hervorgebracht hat :D
 
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Die Seemöwe ist tatsächlich mehr als skurill,eigentlich typisch Britisch.Es gibt da aber noch den ein oder anderen schrägen Vogel......:TD:
 
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Handley Page H.P.75 Manx

Die Handley Page H.P.75 Manx war ein experimenteller britischer Nurflügler.
Entworfen wurde er vom Chefdesigner der Firma Handley Page ,Dr.Gustav
Lachmann.Das Flugzeug ohne Heckleitwerk war als Mitteldecker ausgelegt
und besass an den Flügelspitzen die Seitenruder. Bereits 1939 wurde der Prototyp geliefert, allerdings war er für Flugtests noch zu schwer.Das Front-
fahrwerk war starr, aber die Räder unter den Tragflächen konnten eingezogen
werden. Als Motoren kamen zwei 140 PS de Havilland Gipsy Major II zum
Einsatz,die zwei Druckpropeller antrieben.

Nachdem das Gewicht reduziert worden war, musste der Rumpf neu verklebt werden,da sich der alte Kleber abgelöst hatte. 1942 erfolgten erste Rolltests, wobei einmal das vordere starre Fahrwerk brach,was Reparaturen und
weitere Modifikationen notwendig machte.Es gab einige missglückte Flugversuche,einmal traf das Flugzeug auf eine Bodenwelle auf der Startbahn
und hüpfte drei Meter hoch.

Am 11.Juni 1943 gab es dann doch so etwas wie einen Erstflug,aber auch
dieser verlief nicht gerade glücklich.Der Pilot brach den Flug nach zehn
Minuten ab,weil das Kabinendach verloren ging.Der Flug war symptomatisch
für das komplette Testprogramm.Dann und wann nur glückte ein Start,man
kam immerhin auf siebzehn Flugstunden bei insgesamt dreissig Starts !

Aufgrund der vielen Schwierigkeiten verlor man das Interesse an dem Projekt und verschrottete das Flugzeug 1952.

Technische Daten

Länge : 5,58 m
Spannweite : 12,13 m
Triebwerk : Zwei de Havilland Gipsy Major II mit je 140 PS
Höchstgeschwindigkeit : 240 km/h
Besatzung : 2
Dienstgipfelhöhe :4575 m
Leergewicht : 1361 kg
Fluggewicht : 1820 kg

Manx am Boden © Handley Page
 
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Dr.Gustav Lachmann
Nicht unbedingt ein Engländer, oder??

Hübsch anzuschauen war das aber auch nicht immer, was die sich da so zusammengeschustert haben, gell???:eek:

Tschau
Maik
 
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Handley Page H.P.88

Mit der H.P.88 wollte man die aerodynamischen Eigenschaften des späteren Handley Page Victor Bombers erforschen,dazu besass die H.P.88
eine verkleinerte Version der sichelförmigen Tragflächen der Victor.

Die H.P.88 war ein Mix aus dem modifizierten Rumpf einer Supermarine Attacker mit Elementen der Supermarine Swift. und wurde von der
Blackburn Aircraft Limited in Brough gebaut.Das Resultat war sehr
ungewöhnlich,hörte es doch auf drei Bezeichungen,Handley Page H.P.88,
Supermarine 521 und Blackburn YB.2 !

Es wurden zwei Maschinen( VX330 und VX337 ) bestellt,aber nur VX330 wurde
gebaut.Der Erstflug fand am 21.Juni 1951 in Carnaby statt.Es wurden über
dreissig Flüge durchgeführt bis das Flugzeug während der Vorbereitungen zur SBAC Show am 26.August 1951 abstürzte.Der Testpilot von Handley Page ,Flt Lt D.J.P. Broomfield,kam dabei ums Leben.

Der Verlust der H.P.88 spielte für das Victor Programm allerdings keine große
Rolle,da bereits zwei Prototypen fast fertiggestellt waren.

Technische Daten :

Besatzung : 1
Länge : 12,2 m
max.Startgewicht : 6640 kg
Triebwerk : 1 x Rolls-Royce Nene Turbojet
Geschwindigkeit : Mach 0,9

VX330 © Handley Page
 
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Percival P.74

Um Probleme mit Drehmoment,Gewicht und Getriebe eines herkömmlichen
Helikopters mit Heckrotor zu umgehen,schien zur damaligen Zeit die beste
Lösung,den Abgasstrahl durch die Enden der Rotorblätter zu führen.1951 gründete die Percival Aircraft Company eine Helikopter-Abteilung mit
dem Ziel einen mittelgroßen Helikopter mit der Bezeichnung P.74 in
Zusammenarbeit mit der benachbarten Firma Napier herzustellen.
Dieser experimentelle Helikopter hatte eine tropfenformiges Design und sah
aus wie ein Wetterballon mit Fenstern.

Die ungewöhnliche Unterbringung der Turbinen machte es notwendig die
Abgasrohre in der Kabine zwischen den Sitzreihen zu verlegen,was natürlich
für die möglichen Passagiere mit einem Mordslärm und grosser Hitze
verbunden sein würde.

Der P.74 Prototyp ( vorgesehener Name nach der Umbennung der Firma
1954 war Hunting Percival P.74)wurde im Frühjahr 1956 fertig gestellt.
und erhielt die militärische Registrierung XK889.

Erste Bodenversuche begannen 1956 aber die Gasturbinen entwickelten
einfach nicht genug Schub.Nach Modifikationen an den Triebwerken
wurde der Erstflug abgebrochen weil die P.74 einfach nicht fliegen wollte.
wollte.Das war für die Piloten möglicherweise lebensrettend,da sich die
einzige Tür des Helikopters am Ende der Backbordseite befand.Der
auserwählte Testpilot sagte später in einem Interview,das weder Cockpit
noch Flug-und Triebwerk-Instrumente mit Hilfe eines Piloten entworfen sein
konnten !

Eigentlich wollte man stärkere Turbinen sowie eine größere Kabine für die
P.74 bauen,aber man stellte schnell fest das dieses Projekt nicht realisierbar
war und verschrottete die P.74 1957.

Technische Daten ( sofern bekannt )

Besatzung : 2
Passagiere : 8 , in zwei Sitzreihen
Rotordurchmesser : 15,76 m
Triebwerke : 2 x Napier Oryx No. 1 Gas Turbinen
Höchstgeschwindigkeit ( vorgesehen ) : 177 km/h

Einige Bilder dieses " Wetterballons " © alle MoD
 
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Wer hätte gedacht, dass tatsächlich mal ein Fliewatüüt gebaut wurde... :D
 
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Darauf bin ich noch gar nicht gekommen,aber jetzt wo du es sagst.....

Hier mal der Nachbau des P.74,auch Fliewaatüüt genannt:TD:
 
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Gloster Meteor F.8 " Prone Pilot "

In den frühen fünfziger Jahren schien die Idee einer liegenden Position des
Piloten aus zwei Gründen recht interessant.Erstens ermöglichte solch eine
Konfiguration die Stirnfläche des Flugzeuges und somit den Luftwiderstand
zu verringern, zweitens wusste man das eine Flugzeugbesatzung grösseren
G-Kräften besser widerstehen konnte, wenn sie nicht aufrecht sitzt.
Während man bereits zwischen 1951 und 1956 niedrige Geschwindigkeiten
erforschte ,benötigte die Royal Air Force bald aber ein Flugzeug für die
Erforschung der höheren Geschwindigkeiten.

Bei der Bristol Aeroplane Company wollte man diese “ Prone " -Position
für das geplante Raketenflugzeug Bristol Type 185 verwenden.Um diese
liegende Haltung zu erforschenbenötigte das RAF Institute of Aviation
Medicine ( Institut für Luftfahrtmedizin der Royal Air Force ) ein
ein Jagdflugzeug das für die entsprechenden Experimente verwendet werden
konnte.Man wählte dafür die letzte Serien Meteor F.8 die von
Armostrong-Withworth gebaut wurde für die nötigen Modifikationen
aus.aus.Ab Herbst 1954 konnte das Institut über die Meteor WK935
verfügen.Armstrong-Withworth führte sätliche Modifikationen als
" innerbetriebliches Projekt " durch.WK935 wurde niemals nur vom Piloten
in der vorderen Kanzel alleine geflogen.Diese spezielle Kanzel musste
natürlich für einen liegenden piloten entsprechend umgebaut werden.
Statt eines Meteor F.8 Leitwerks wurde eines von der Meteor NF.12
verwendet.

Im Falle einer Notlage des Prone Piloten mussten die Pedale entfernt
werden,dann musste er rückwärts zu einem Notausstieg der nur bei
eingezogenem Bugfahrwerk zu erreichen war.Glücklicherweise musste
dieses umständliche Verfahren nie angewendet werden.

Nach 55 Flugstunden und insgesamt 99 Flügen waren die Resultate bis
auf die Erkenntnis das die liegende Position des Piloten machbar war,
nicht besonders zufriedenstellend.Zwar konnten die Piloten der Prone-
Meteor das Flugzeug in ihrer liegenden Position manövrieren,aber
gleichzeitig stellte diese Position mit stark eingeschränkter Sicht nach
hinten für konventionelle Flugzeuge ein grosses Problem dar.

Da es einfachere Methoden gab Anti-G-Bekleidung zu entwickeln konnte
man auf weitere Tests mit WK935 verzichten

Nach einem Jahr schon wurde WK935 ausser Dienst gestellt und kann
heute im RAF Museum Cosford betrachtet werden.

Technische Daten :

Länge : 15,90 m
Spannweite : 11,32 m
Höhe : 3,96 m
Leergewicht : 4846 kg
Startgewicht : 7121 kg
Triebwerke : 2 x RR Derwent 8 Turbojet
Reichweite : 965 km
Gipfelhöhe : 13100 m

WK935 Man sieht auf diesem Bild sehr gut das die Nase an eine
original Meteor " angebastelt " wurde. © RAF
 
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Tschaika

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endlich geht es weiter ... bin schon ganz süchtig nach diesen wunderschönen und "schrägen Vögeln" :TOP:
 
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So soll das ja auch sein:TOP:
 
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Hier noch eine Zeichnung zur WK935,der Prone Meteor.Super bequem
schien die Position des vorderen Piloten nicht zu sein :
 
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