Modellbezeichnung Boeing und Airbus

Diskutiere Modellbezeichnung Boeing und Airbus im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Moin moin, für unsere Firmenzeitung arbeite ich an einem Artikel über die Geschichte von Airbus und Boeing. Das meiste konnte ich schon im Netz...
Roonster

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Moin moin,

für unsere Firmenzeitung arbeite ich an einem Artikel über die Geschichte von Airbus und Boeing. Das meiste konnte ich schon im Netz und durch Befragung von Kollegen finden nur über eine Sache zerbreche ich mir den Kopf.

Warum nennt Boeing alle zivilen Maschinen B 7x7 und Airbus alle zivilen A 3xx?


Es wäre nett, wenn mir das mal bitte jemand erläutern könnte.



Danke schon mal im voraus,


Ronny
 
Markus_P

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Ein Modell ist erfolgreich bzw. der Name hat sich festgesetzt, siehe 707 oder A 300/310 also wird man meist versuchen, dem nächsten Modell eine Bezeichnung zu geben, die dem bereits Bekannten ähnelt - das ist Marketing.

warum spricht Mercedes-Benz von A,B,C,E-Klasse, warum BMW von 1er, 3er, 5er, 7er??

warum heißen fast alle Audis heute A "X", warum bei Peugeot X0Y (z.B. 306,307) ?

warum heißt das eine Kind Tim und das andere Ludwig-Maximilian-Alexander? ;)

Weil das Kind einen Namen haben muß! :!:
 
Christian K

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Sehr gut erklärt, Markus P! :TOP:

Und auch andere Flugzeughersteller haben ihre Modellbezeichnungen nach diesem Schema:
Tupolev 104, 114, 124, 134, 144, 154, 164.....äh halt, letzteres gibts wohl noch nicht, oder :?!
 

IberiaMD-87

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Vor längerer Zeit las ich mal, dass die Bezeichnung "7X7" einerseits reines Marketing war und ist (die 7 ist recht populär, sowie auch die 8 in Asien sehr beliebt ist). Zusätzlich reservierte man intern bei Boeing die Designation "600" für Flugkörper/Raketen, die "500" für Flugzeuge mit "Gasturbinen" und "700" wiederum für "Flugzeuge". Die Bezeichnung 367-80 (intern gerne nur "Dash 80" genannt) war eine interne Bezeichnung und sollte der Welt "vorgaukeln", dass das Projekt der 367-80 nur ein Derivat des Modells 367 sei. Das Projekt, welches dann letztlich zur Boeing 707 führte, war ja das Konzept für einen Transporter mit Triebwerken für die US Air Force. Die US Air Force nahm aber wieder Abstand, die Subventionen wurden aber für das projekt weiter verwendet und Boeing hoffte, dass die US Air Force zu einem späteren Zeitpunkt wieder Interesse zeigen würde.
Andere Quellen sagen, dass man die "7" durch Addition der Zahlen in der Bezeichnung B-52 "Stratofortress" erfand.

Bei Airbus war es glaube ich die "3", weil man beim Konzept des ersten Airbusses an ein Flugzeug mit 250 und dann 300 Sitzplätzen dachte. Die "300" wurde dann in die Bezeichnung "A300" eingebaut. Aber nur wenige Jahre später wurde dann dieses Prinzip nicht mehr bei der A310 und A320 verfolgt, die ja bekanntlich nicht größer als die A300 sind und die späteren A330/340 hatten ja zuerst die Bezeichnung TA10/11 oder so (TA für Twin Aisle). Tatsächlich bezeichnete man in den Anfangsjahren bis zum Erscheinen der A310 ab 1983 bei Fluggesellschaften die A300 oft nur als "Airbus".
Bei der A320 war es die nummerische Fortsetzung von der A310, aber dann wurden ja bekanntlich die A321 und A319 flügge.

Bei Douglas wurde recht linear gedacht. DC (Douglas Commercial) blieb bis Mitte 1983 das Kürzel und die Zahl bei den zivilen Produkten zeigte die Abfolge. DC-1 war somit das erste Design, es folgte die DC-2 etc..
Die Änderung in MD hatte diverse Gründe. Gerne genannt werden, dass man einerseits durch "MD" (McDonnell Douglas) endlich die Mitte 1967 vollführte Fusion von Douglas und McDonnell auch bei den Typenbezeichnungen zeigen wollte und andererseits war das Image durch diverse DC-10-Unglücke Ende der 70er Jahre sehr negativ und dies wirkte sich auch auf andere DC-Produkte aus.
Die erste MD wurde dann die "MD-80" und die 80 steht für die 80er Jahre und wurde aus der früheren offiziellen Bezeichnung DC-9-80, DC-9 Super 80 oder schlicht nur Super 80" übernommen. Zertifiziert wurden aber alle versionen bis zur MD-87 als DC-9 (also DC-9-87 usw..), erst die MD-88 wurde wirklich als MD-88 zertifiziert. Die Unterversionen -81/-82 etc. sollten zuerst nur das Jahr der Indienststellung aufzeigen, aber bei der MD-83 wich dies stark von der Realität ab. Im Grunde orientierte man sich aber an der gewünschten zeitlichen Einführung oder Jahrzehnt (MD-90 für die 90er Jahre, MD-95 ab 1995 usw.).
Die MD-11 sollte nur die logische Erweiterung der DC-10 sein.

Bei Fokker kenne ich die Urspünge der Fokker F27/F28 nicht. Als in den 80er Jahren dann die Fokker 50 und Fokker 100 erschienen, so orientierte man sich an den Passagierkapazitäten der Konzepte und gab diesen Flugzeugen keine offiziellen Namen, wie es bei der F27 ("Friendship") und F28 ("Fellowship") der Fall war. Obwohl Fluggesellschaften etc. gerne "F50" oder F100" schreiben, so gibt es eigentlich keine F100, da Fokker das "F" bei der Fokker 50 und Fokker 100 nicht vorsah. Dies ist ja aber auch bei Boeing so, wo man aus Einfachkeitsgründen auch gerne und oft "B7X7" schreibt, obwohl ja offiziell es nur eine "Boeing 7x7" gibt.

Ergänzungen zu anderen Erklärungen zu anderen Bezeichnungen wären schön, auch Korrekturen, falls es jemand besser weiss.

Gruss, IB M87
 

Rhönlerche

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Boeing selbst nennt seine Flugzeuge übrigens immer ohne "B" davor also z.B. nur 787 etc.
 

IberiaMD-87

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Ja klar, war etwas blöd von mir ausgedrückt, ich meinte damit mich und viele, die gerne das "B" vor der Typenbezeichnung nutzen, obwohl es Boeing nicht tut.

Gruss!
 

Rhönlerche

Alien
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Ja das klingt immer lustig. Ungefähr so als würde man Porsche "P911" sagen.:FFTeufel:

Jeder wie er mag.:engel:
 
Roonster

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Danke für die ausführliche Antworten!
 
Schorsch

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Kann jemand sagen, was die dreistellige Nummer hinter der Flugzeugbezeichnung heißen soll (bei Airbus)?
Zum Beispiel A340-642.
Ich meine die 4 steht für Rolls Royce Triebwerke.
 

Rhönlerche

Alien
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6 ist, wie bekannt, die Version.
Die nächste Zahl steht für den Triebwerkshersteller.
0: General Electric
1: CFM
2: Pratt&Whitney
3: IAE
4: Rolls Royce
6: Engine Alliance
Die letzte Zahl ist die Triebwerksversion.
Vielleicht kann es jemand noch genauer erklären.
Und dann gibt es noch "X" für Langstreckenausführungen mit erhöhter Abflugmasse und "E" (Enhanced) hieß mal die überarbeitete A340-300E mit elektronischem Ruder.
 
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Flori

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Ja klar, war etwas blöd von mir ausgedrückt, ich meinte damit mich und viele, die gerne das "B" vor der Typenbezeichnung nutzen, obwohl es Boeing nicht tut.

Gruss!
es gibt beides: zum einen den IATA-Code (dreistellig, also z.b. 733 oder 319) und den ICAO-Code (B733 bzw. A319). Ist wie bei den Airports (Bsp. STR/EDDS)

zum nachschlagen: airlinecodes.co.uk
 
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Vor längerer Zeit las ich mal, dass die Bezeichnung "7X7" einerseits reines Marketing war und ist (die 7 ist recht populär, sowie auch die 8 in Asien sehr beliebt ist). Zusätzlich reservierte man intern bei Boeing die Designation "600" für Flugkörper/Raketen, die "500" für Flugzeuge mit "Gasturbinen" und "700" wiederum für "Flugzeuge". Die Bezeichnung 367-80 (intern gerne nur "Dash 80" genannt) war eine interne Bezeichnung und sollte der Welt "vorgaukeln", dass das Projekt der 367-80 nur ein Derivat des Modells 367 sei. Das Projekt, welches dann letztlich zur Boeing 707 führte, war ja das Konzept für einen Transporter mit Triebwerken für die US Air Force. Die US Air Force nahm aber wieder Abstand, die Subventionen wurden aber für das projekt weiter verwendet und Boeing hoffte, dass die US Air Force zu einem späteren Zeitpunkt wieder Interesse zeigen würde.
Andere Quellen sagen, dass man die "7" durch Addition der Zahlen in der Bezeichnung B-52 "Stratofortress" erfand.

Bei Airbus war es glaube ich die "3", weil man beim Konzept des ersten Airbusses an ein Flugzeug mit 250 und dann 300 Sitzplätzen dachte. ...
Ich denke mit "vorgaukeln" hatte das wenig zu tun, da ja die USAF eben mit ihren 367 (C-97 Tanker) unglücklich war, weil zu langsam für die B-52 (Boeing Modell 464)

Boeing's Entwurf eines Jet-Tankers für Air Force wurde auf Basis der C-97 (Modell 367) gebaut. Tatsächlich verwendete die Dash80 den Rumpf der 367 (wenn auch modernisiert)
Beim Design-"Freeze" war man bei der 80'sten Konfig. angekommen und gab dem Modell die Bezeichnung 367-80. Boeing begann schon in den frühen 50'ern seine Modellnummern für Jets/Airliner-Projekte in den 7'ern einzuordnen, weil die Nummern davor bereits für andere Unternehmensbereiche und Projekte reserviert waren wie du sagst.
Die "707" - die nahezu nichts mit der Dash80 gemein hat - ist wohl tatsächlich dem Marketing zu verdanken. Als die aus der Dash80 entstandene C-135 in Serie ging, erhielt sie die Modellbezeichnung "717"

Die 720 war übrigens ursprünglich als "707-020" angedacht ("20" ist die Boeing-intern zugeordnete "Kundennummer" für Boeing selbst)
später wurde auf Grund der (nur auf den ersten Blick) großen Ähnlichkeit die Bezeichnung 717-020 erwogen. Schließlich ging man aber zu einer völlig neuen Modellbez. über: 720.
720 war bei einigen Airlines und Kunden nicht beliebt, so dass z.B. American Airlines ihre 720 als "707" bezeichnete und betrieb.


Bei Airbus war es genau umgekehrt. Ursprünglich dachte man an ein Flugzeug, das mit 3-Klassenkabine 300 Paxe aufnehmen sollte. Deshalb entschied man sich für die Bezeichnung "A300". Allerdings verwarf man die Pläne eines 300-Sitzers recht schnell wieder zugunsten eines kleineren Entwurfs für etwa 250 Paxe. Man beschloss jedoch die Bezeichnung A300 beizubehalten, allerdings mit nachgestelltem "B" (quasi für Plan B;) )- also A300B. Deshalb gibt es heute keine "A300". Alle Maschinen tragen die Bezeichnung A300B...
 
OnkelFisch

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Ab und zu wird die Subtypennummer ja auch verändert. So weit ich weiß, ist das kundenspezifisch. So wurde z.B. aus der Boeing 737-100 bei der Lufthansa eine Boeing 737-130.
Weiß hier jemand, ob diese Nummern tatsächlich nur der Kundenzuordnung dienen oder sich die Versionen auch anderweitig unterscheiden?

Gruß vom Onkel...
 
EDGE-Henning

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Ab und zu wird die Subtypennummer ja auch verändert. So weit ich weiß, ist das kundenspezifisch. So wurde z.B. aus der Boeing 737-100 bei der Lufthansa eine Boeing 737-130.
Weiß hier jemand, ob diese Nummern tatsächlich nur der Kundenzuordnung dienen oder sich die Versionen auch anderweitig unterscheiden?

Gruß vom Onkel...
Die Seite nach unten Scrollen:
http://www.luftfahrt-eisenach.de/Boeing/Boeing-747/luftfahrt-eisenach-typenblatt_B747_variants.htm
 
OnkelFisch

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Ab und zu wird die Subtypennummer ja auch verändert. So weit ich weiß, ist das kundenspezifisch. So wurde z.B. aus der Boeing 737-100 bei der Lufthansa eine Boeing 737-130.
Weiß hier jemand, ob diese Nummern tatsächlich nur der Kundenzuordnung dienen oder sich die Versionen auch anderweitig unterscheiden?

Gruß vom Onkel...
Die Kundennummern kennzeichnen heute in erster Linie eben nur den Kunden, der die Maschine bestellt hat, bzw. diese abgenommen* hat - aber die meisten heutigen Boeings kommen "von der Stange" und gleichen größten Teils eine der anderen mit nur wenig Spielraum seitens des Kunden außerhalb der Kabine.

Früher war dies noch anders, da bekamen Kunden noch mehr "Extrawünsche" erfüllt. Stichwort 737-130 um mal eines zu nennen:
LH lies sich in ihre -130 eine ausfahrbare Treppe im hinteren linken Ausgang installieren. Die dafür nötige Türe war größer als bei anderen 737 üblich und klappte nach unten auf, um die Treppe aufnehmen zu können. Andere 737-100 Kunden wie z.B. Avianca (59) oder MSA (12) bekamen die "normale" Servie-Door. Eine -130 lässt sich also auch rein äußerlich von einer 731 eines anderen Kunden unterscheiden. M.W. wurde diese Treppe auch von eingen anderen Airlines in der -200 verbaut.
Das gleiche gilt auch für andere Typen und Versionen, die je nach Kunden erhebliche Unterschiede aufwiesen.

*Normalerweise behalten einmal unter einer gewissen Bezeichnung gebaute Maschinen ihre Bezeichnung, also z.B. 737-130 obwohl die Maschine den Besitzer gewechselt hat.
Einige wenige Ausnahmen bilden jedoch Maschinen, die für einen Kunden fertig gebaut wurden, dann jedoch nicht abgenommen und anderweitig untergebracht wurden.
Die Boeing 727-200; msn 20465; ist so ein Fall.
Geordert und gebaut wurde sie als 727-2F2; TC-JBC für THY Turkish Al. und stand 1970 fertig in THY Versuchsfarben lackiert auf der Flightline. THY nahm die Maschine allerdings nicht ab und so ging die Maschine erstmal in Besitz von Boeing und ein neuer Käufer wurde gesucht. Continental nahm die Maschine schließlich ab, nachdem sie auf CO's spezifikationen angepasst wurde. Die Maschine wurde dann als 727-224 mit der Kennung N32723 übergeben.
 
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Thema kundenspezifische Unterschiede...

Den wohl größten gibt's bei der 707-138 (38 = Qantas)
Speziell für die Bedürfnisse der Airline (Reichweite!) wurde der Rumpf der 707-120 um 10 Fuß gekürzt.
 
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Hallo Alex,
besten Dank für die ausführliche Information, also gab es doch bei einigen Kunden unterschiedliche Ausführungen.

Gruß vom Onkel..
 
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Sorry das ich's nochmal rauskram. Ich wusste doch wir hatten das schon mal...


Die Bezeichnung "367-80" entstand, da man an einer verbesserten Variante der C-97 Stratofreighter (Modell 367) arbeitete. Ziel war es, als Tanker mit dem relativ hohen Speed der B-52 mithalten zu können, die C-97 war schlicht zu langsam. Als das Projekt das "go" erhielt, arbeitete man gerade an der 80'sten Auslegung der Studie, also erhielt das zu bauende Flugzeug die Bezeichung "367-80".
Bei den Rumpfdurchmessern sei zu erwähnen, dass die 367-80 den identischen Rumpfquerschnitt (wenn ich recht erinnere sogar die Länge) des C-97 Rumpfes erhielt - 132".
Die USAF verlangte jedoch nach mehr, und so erhielten ihre C-135 (Modell 717) 144" Kabinenbreite.
Wie bereits von Ramier gesagt reichte den Airlines das aber immer noch nicht, so das man am Ende bei 148.5" beim 707 Prototypen (N708PA) angelangt war. Diese 148.5" findet man noch heute bei den Boeing Narrow-bodies. Allerdings hatte die 707 im Vergleich zu 727/737 einen höheren Unterflur-Laderaum und damit einen höheren Rumpf.



Zu den 707 Bezeichnungen - weil ich gerade dabei bin:

Mit der 707 führte Boeing Kundennummern ein, mit der "21" wurde begonnen. "20" war als Boeing's interne Haus-Nummer reserviert, 01-19 wurden zuerst nicht genutzt. Die Kundennummern dienten auch der Identifikation, da an den Maschinen oftmals kundenspezifische Änderungen vorgenommen wurden. Sie wurden meist chronologisch nach eingehenden Bestellungen vergeben.

Bei den allgemeinen 707 Versionsbezeichnungen wird die kundenneutrale Nummer 20 benutzt. Also z.B. 707-120.

Erste 707 Version war die 707-"100" (meinetwegen auch 707-1 )
Boeing verkaufte alle 707, auch den ersten Prototypen. Also erhielt auch dieser bereits die Kundennummer des Erstkunden, Pan Am, 21.
Folglich war die Maschine ein Modell 707, Version 1(00), Kunde 21: 707-121

Die 707 Versionsbezeichnungen waren noch recht konfus, vor allem deshalb, weil man den Airlines fast jeden Wunsch erfüllte und immer wieder andere Versionen mit anderen Triebwerken etc. herausbrachte.

Auf die 707-120 folgte dann eine 707-220, die speziell für Braniff mit dem JT-4A Triebwerk und nicht wie die -120 mit dem JT-3C ausgestattet wurde. Sonst wie die -120. Braniff hatte Nummer 27, also 707-227.

Ein ganz besonderer "Freak" war die 707-138 für Qantas (Nr. 38), die eine um 10 Fuß (ca. 3m) gekürzte Version der -120 darstellte. Die 707-138 ging nur an Qantas und wird folglich mit 138 auch als eigenständige Version bezeichnet.

Dann folgte die 707-320. Sie hatte einen neuen Flügel, JT-4A Triebwerke und einen längeren Rumpf. Mit RollsRoyce Conways wurde sie als 707-420 bezeichnet. Lufthansa erhielt als Kunde Nr. 30 die 707-430, wärend TWA z.B. die 707-331 oder South African die 707-344 erhielt.

Als nächstes kam dann das "B" ins Spiel;)
Eine nochmals überarbeitete 707-320 mit verlängerten Flügelspitzen und anderen Änderungen erhielt das nun erhältliche, wesentlich bessere JT-3D Triebwerk und wurde als 707-320B bezeichnet. Nachfolgend wurden auch zahlreiche 707-120 sowie die 707-138 auf das JT-3D umgerüstet. Die Maschinen erhielten dann folgerichtig die Bezeichnung 707-1..B, also z.B. 707-123B wenn es sich um eine American Airlines Maschine handelte.

Die -320B erschien kurz darauf als eine zum Frachter umrüstbare Version "Convertible", mit seitlichem Frachttor in der Hauptkabine und weiteren Verbesserungen/Verstärkungen. Bezeichnung 707-320C.

Auf spezielle Unterversionen wie z.B. Northwest's 707-351B/SCD oder die zahlreichen B707-320B"Advanced", die Änderungen der C mit den Eigenschaften der B kobinierten will ich jetzt nicht näher eingehen...


Zurück zu den Kunden-Codes:
Nach einigen Jahren erreichte die Zahl der Firmen und Airlines, die bei Boeing Airliner bestellt hatten die Nummer 99. Als nächstes belegte man dann die Nummern 01 bis 19. Als auch die besetzt waren ging es mit Buchstaben weiter, also A0 bis A9, B0 bis.....

747-4EVF/ER/SCD (747-4EVERF(SCD):p ) sagt also nichts anderes aus, als das es sich um ein Modell 747, Version 400ER (Extended Range), Nur-Frachtversion (mit Bugklappe), mit zusätzlichem seitlichen Frachttor im hinteren Rumpfbereich (Side Cargo Door) des Kunden "EV" handelt. So verbirgt sich z.B. hinter "EV" die Jade Cargo.:FFEEK: ;)


:)
 
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