Frage von Technik-Fool

[grinch]

Mein Ton war ungeachtet der Meinungsdifferenz nicht angemessen. Bitte um Entschuldigung!

Für Interessierte hier das praktische Beispiel, per BFU Bericht. Ausfall Heckschraube an Bell 205.

Ich halte fest, dass die Bell 205 sehr leicht war und mit 100kt auch schnell flog. Der Ausfall der Heckschraube führte sofort zu wirklich extremen Fluglagen. Man kann nicht sagen, dass der Hubschrauber wirklich noch voll kontrollierbar war. Also mit geringer Leistung und höherer Geschwindigkeit weiterfliegen bis der Notlandeplatz passt, war definitiv nicht drin.

http://www.bfu-web.de/cln_007/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1998/Bericht__3X164-0.98,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_3X164-0.pdf

 

[chopper]

Der folgende Satz im Unfallbericht erscheint mir sehr aufschlussreich:
Zitat
"Nach dem Ausfall des Heckrotorantriebes ist, insbesondere mit diesem Muster, ein Unfall unvermeidlich"

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

 

[grinch]

Grinch, nun ja....

Die Ausführungen im Handbuch zu "Loss of Tail Rotor" halte ich für ziemliche Augenwischerei. So schnell wie erforderlich kann niemand eine AR einleiten. Schaut mal folgende Seite an: http://www.griffin-helicopters.co.uk/videos/playonevideo.asp?videokey=477

Ich kenne das Video. Es zeigt sehr gut, den Ablauf bei Heckschrauben Ausfall und auch dass der Pilot trotz professionellem Handeln eigentlich keine Chance hatte den Hubschrauber halbwegs sauber zu Boden zu bekommen. Er hat es sogar noch geschafft die Drehung zu stoppen. Der Einschlag, leider kann man das wohl nicht anders sagen, war aber sehr heftig. Aber er hat glücklicherweise überlebt!

Ein ähnliches Video gibt es auch aus UK. Auch bei diesem Unfall konnte die Drehung gestoppt werden, der HS schlägt dann aber heftig in den See. Die Sache ging nicht so glücklich aus.

Das Problem ist nicht die Schnelligkeit der Einleitung der AR. Es dauert vielleicht nur eine Sekunde das Gas rauszudrehen und den Pitch runter zu schmeissen. Damit habe ich aber immer noch einen relativ unkontrollierbaren Hubschrauber und wie wir alle wissen zählt beim Fliegen nur die glückliche Landung.

So gesehen ist das Handbuch wohl wirklich Augenwischerei.

 

[Eagle]

Mein Ton war ungeachtet der Meinungsdifferenz nicht angemessen. Bitte um Entschuldigung!

Für Interessierte hier das praktische Beispiel, per BFU Bericht. Ausfall Heckschraube an Bell 205.

Ich halte fest, dass die Bell 205 sehr leicht war und mit 100kt auch schnell flog. Der Ausfall der Heckschraube führte sofort zu wirklich extremen Fluglagen. Man kann nicht sagen, dass der Hubschrauber wirklich noch voll kontrollierbar war. Also mit geringer Leistung und höherer Geschwindigkeit weiterfliegen bis der Notlandeplatz passt, war definitiv nicht drin.

http://www.bfu-web.de/cln_007/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1998/Bericht__3X164-0.98,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_3X164-0.pdf

Schauriger Bericht mit wirklich gutem Ausgang!
Es muss hier nur noch zum 206 (zumindest militärisch, denke aber zivil gibts da keinen Unterschied) unterschieden werden da:

2-24. VERTICAL FIN
The vertical fin is installed with its leading edge 5 1/2° right of center line thus reducing tail
rotor thrust requirements in forward flight. The tail rotor is completely "off-loaded" between
100-110 KTAS.

Dies ist natürlich entscheidend, beim 205 ist das nicht der Fall! Daher auch meine Aussage, dass es Lfz abhängig ist. Der 206 wäre also beim angegeben Unfall nicht mal groß mit Sideslip geflogen (bei 100kts), somit hätte dann, bei geeignetem Landefeld eine AR eingeleitet werden können, ohne das das Lfz überhaupt gedreht hätte.

 

[grinch]

Nochmal zur Augenwischerei eine Ergänzung. Wahrscheinlich ist es auch nicht möglich für die Hersteller konkreter im Handbuch darauf einzugehen, da das Szenario leider sehr unterschiedlich sein kann.

Wie die BFU ja auch geschrieben hat, können Unwuchten durch davonfliegende Teile auch zu Abtrennung oder Beschädigung weiterer Bauteile am Heck führen. Damit ändert sich natürlich vieles. Es gibt auch Fälle bei denen eine gebrochen Antriebswelle so geschlagen hat, dass ganze Teile des Heckträgers abbrachen.

Beim 206 ist die Plastik-Finne nur mit 4 Schrauben befestigt. Gut möglich, dass sie sich dann auch teilweise oder ganz verabschiedet, wenn das Heckgetriebe rausgeschüttelt wird oder extrem vibriert. Das wäre natürlich extrem nachteilig. Hoffen wir es mal nicht!

 

[Eagle]

Volle Zustimmung!