STS-118 - Endeavour Shuttle Mission August 2007

Diskutiere STS-118 - Endeavour Shuttle Mission August 2007 im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Genau kann weiß ich das auch nicht,aber bei der letzten Mission sollte die Isolierdecke zunächst mit einem Flickzeug für Raumanzüge reparriert...
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Fluglehrer
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Bei dem Problem mit den defekten Handschuhen kommen mir gleich ein paar Fragen in den Sinn. Vielleicht weiss ja jemand hier eine Antwort oder kennt einen Website, wo dies beschrieben wird:

Hat man eigentlich Ersatzteile für die US-Raumanzüge (EMU - Extravehicular Manoeuvring Unit) an Bord des Shuttle oder der ISS? Hat man z.B. zusätzliche Handschuhe als Ersatz dabei, oder müsste man die von einem der anderen US-Anzüge nehmen? Wäre das überhaupt möglich, oder müsste man sogar gleich eine andere EMU verwenden?
Wie sieht es eigentlich generell mit den Reparaturmöglichkeiten bei den EMU aus? Besteht die Möglichkeit, dass die Astronauten kleinere Reparaturarbeiten an den US-Anzügen selber ausführen können? Verfügen sie z.B. über das notwendige Material?

In der mittlerweile rund 25-jährigen Einsatzgeschichte der russischen ORLAN Anzüge kam es ja einige Male vor, dass die Kosmonauten im Orbit Teile ausgetauscht haben, z.B. Dichtungen oder defekte Ventile, aber auch mal alte Armteile durch neue, verbesserte ersetzt haben. Einmal (1983 auf Salyut 7) haben die Kosmonauten sogar einen Riss im Bein eines Anzuges selbst repariert.

Die russischen ORLAN Anzüge sind übrigens mit Druckmanschetten an den Handgelenken ausgerüstet, damit auch bei einem grösseren Loch im Handschuh kein Druckverlust im restlichen Teil des Anzugs entstehen kann. Haben dies die US-Anzüge auch? (Ich vermute mal ja, bin aber nicht sicher.)
Genau kann weiß ich das auch nicht,aber bei der letzten Mission sollte die Isolierdecke zunächst mit einem Flickzeug für Raumanzüge reparriert werden.
War das nun für russische oder für amerikanische Anzüge?
 
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Bei dem Problem mit den defekten Handschuhen kommen mir gleich ein paar Fragen in den Sinn. Vielleicht weiss ja jemand hier eine Antwort oder kennt einen Website, wo dies beschrieben wird:

Hat man eigentlich Ersatzteile für die US-Raumanzüge (EMU - Extravehicular Manoeuvring Unit) an Bord des Shuttle oder der ISS? Hat man z.B. zusätzliche Handschuhe als Ersatz dabei, oder müsste man die von einem der anderen US-Anzüge nehmen? Wäre das überhaupt möglich, oder müsste man sogar gleich eine andere EMU verwenden?
Wie sieht es eigentlich generell mit den Reparaturmöglichkeiten bei den EMU aus? Besteht die Möglichkeit, dass die Astronauten kleinere Reparaturarbeiten an den US-Anzügen selber ausführen können? Verfügen sie z.B. über das notwendige Material?

In der mittlerweile rund 25-jährigen Einsatzgeschichte der russischen ORLAN Anzüge kam es ja einige Male vor, dass die Kosmonauten im Orbit Teile ausgetauscht haben, z.B. Dichtungen oder defekte Ventile, aber auch mal alte Armteile durch neue, verbesserte ersetzt haben. Einmal (1983 auf Salyut 7) haben die Kosmonauten sogar einen Riss im Bein eines Anzuges selbst repariert.

Die russischen ORLAN Anzüge sind übrigens mit Druckmanschetten an den Handgelenken ausgerüstet, damit auch bei einem grösseren Loch im Handschuh kein Druckverlust im restlichen Teil des Anzugs entstehen kann. Haben dies die US-Anzüge auch? (Ich vermute mal ja, bin aber nicht sicher.)
Alle Fragen kann ich leider nicht beantworten, aber ein paar schon. Für den Rest kenne ich aber auch keine Web-Site, muss ich mal ein wenig suchen.

Die US Astronauten haben ein spezielles Reparaturkit mit, mit dem sie öberflächliche Schäden an den Raumanzügen beheben können (oder zur Not auch schon mal - wie bei der letzten Shuttle-Mission - was am Shuttle annähen können). Es gab schon Schäden an den Raumanzügen, aber jeweils nur an der äußeren Schicht. Einmal fiel allerdings die eingebaute Klimaanlage aus, dies aber noch im Shuttle, beim Anlagen des Raumanzuges. Dieser Schaden konnte nicht repariert werden. Die Raumanzüge sind nicht ganz so massgefertigt, wie z.B. die Sojuz-Sitze, aber es gibt natürlich unterschiedliche Größen, z.B. für die Hände, so dass von bestimmten Komponenten durchaus mehrere zur Verfügung stehen, aber nicht unbedingt in der benötigten Größe.
 
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Die NASA hat sich nach einer eingehenden, breiten und kontroversen Diskussion gegen die Reparatur des Hitzeschildes entschieden. Die mit dem Außeneinsatz verbundenen Risiken überwögen nicht die Vorteile. Der Schaden stelle nach eingehenden Analysen, Tests und Vergleichen früherer Schäden kein Sicherheitsrisiko dar. Auch die schärfsten Kritiker dieser Entscheidung, eine spezielle, unabhängige Fachgruppe sieht keine Gefahr für das Shuttle, hätte eine Reparatur aber für klüger befunden.

Der vierte und wohl letzte Außeneinsatz für diese Mission wird sich also Samstag nur um Arbeiten an der ISS drehen. Es gilt noch ein paar kleinere Aufgaben von dem teilweise vorzeitig abgebrochenen letzten Außeneinsatz nachzuholen und ansonsten eine Reihe von Dingen zu erledigen, die sonst von zukünftigen Shuttle-Missionen oder durch Außeneinsätze der ISS-Besatzung erledigt werden müßten. Besonders letztere kann man durch solche Zusatz-Außeneinsätze einsparen, was man auch gerne tut, den bei der derzeitigen Besatzungsstärke der ISS von drei Leuten ist ein Außeneinsatz von zwei Astronauten immer mit einem höheren Risiko verbunden, da nur ein Beobachter und Koordinator ihnen zur Seite stehen kann. Die Außeneinsätze der Shuttle-Astronauten sind meist von drei oder vier Kollegen unterstützt, die sich während dieser Zeit nicht auch noch um andere Routine-Aufgaben kümmern müssen, sondern sich voll auf die Außenmission konzentrieren können.

NEben dem Umladen von Fracht von Shuttle zur ISS und umgekehrt, ging auch der Unterricht aus dem All weiter, aufgrund des verschobenen vierten Außeneinsatzes stand sogar einer der Astronaut zur Verfügung, der an den ersten drei Außeneinsätze der Mission teilgenommen hat.

Die Schäden an den Handschuhen wurden mittlerweile analysiert, sie stammen wohl von einer Griffposition an der ISS, die der Astronaut gemäß der Arbeitsplanung als Haltegriff genutzt hatte. Zukünftige Außeneinsätze werden jetzt so geplant, dass sie Stellen mit scharfen Kanten vermeiden.
 
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Große Eile an Bord des Shuttles. Aus Vorsicht wegen des aufziehenden Hurrikanes "Dean" haben die Missions Manager am Boden beschlossen, den vierten Außeneinsatz vorzeitig abzubrechen und das Shuttle schon heute Nacht seine Lucken zur ISS schließen zu lassen. Das Shuttle wird dann gegen 14 Uhr heute von der ISS abdocken und soll schon Dienstag gegen 18 Uhr auf dem KSC landen.

Der Außeneinsatz hat trotzdem seine wichtigsten Ziele erreicht. Es war der insgesamt 92. im ZUsammenhang mit dem Bau der ISS und während der STS-118 Mission wurden insgesamt vier Außeneinsätze mit einer Gesamtdauer von 23 Stunden und 15 Minuten absolviert.
 
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Das Shuttle hat von der ISS abgedockt und sich durch zwei Kurskorrekturen auf Heimatkurs begeben.
 
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Das Shuttle hat den ersten Teil der Hitzeschild- und Kolissionstests vor dem Wiedereintritt abgeschlossen, bislang wurde nichts gefunden. Erste Landemöglichkeit für das Shuttle ist um 12:32 Uhr (Ortszeit) am KSC. Die alternativen Landeplätze inkl. White Sands werden für die Landung bereits vorbereitet, da man das Shuttle wohl auf jeden Fall Dienstag runterholen will. NUr wenn die Metrologen Entwarnung bzgl. einer Gefährdung durch Dean geben sollten, kann das Shuttle noch einen Tag länger im All bleiben. Man gibt dem KSC zwei Orbits lang Zeit (201+202), danach steht für den 203 und 204 Oribit jeweils eine Landemöglichkeit in Edwards oder White Sands. Das es die NASA wirklich ernst meint, sieht man daran, dass die zulässigen Wetterparmeter bereits hochgesetzt werden, um eine Landung zu ermöglichen bzw. die Crew auf eine etwas rauere Landung vorzubereiten.
 
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Beständig ist diesmal nur die Veränderung. Um White Sands zu vermeiden hat man nun drei Landemöglichkeiten für Edwards geschaffen. Um 15:37 Uhr EDT, 17:11 Uhr oder 18:48 Uhr. White Sands würde man nur im Notfall am Mittwoch nehmen.

Die Checks des Shuttles für den Wiedereintritt sind abgeschlossen, die Fracht ordnungsgemäß verstaut und man hat noch Zeit gefunden einen weiteren UNterrichtsblock, diesmal mit Schulkindern aus Kanada einzufügen.
 
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In SpiegelOnline typischer Manier trägt man die Probleme des Shuttles mal wieder besonders dick auf, spricht gar von der letzten Landung eines shuttles überhaupt (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,501036,00.html). Das dürfte alles etwas übertrieben sein, aber sonderlich glücklich war die Aussage des Nasa-Flugdirektor Steve Stich nicht, wonach man kein Shuttle mehr starten lassen wolle, solange das für den Schaden an der Endeavour verantwortliche Problem nicht gelößt hat. Derart dramatisch wie es SpiegelOnline auffäßt wird es aber nicht in der Fachpresse aufgenommen. Die Aussichten auf weiteren Verzögerungen im Shuttle-Startplan und dem Ausbau der ISS schaden dem Ansehen der NASA aber enorm. Dabei sind abbrechende Teile und die von ihnen verursachten Schäden durchaus kein Problem nur des Shuttles, Eisbelege und Isliermaße, selbst kleienre Teile brechen auch bei anderen Raketen während der Startphase ab, nur haben diese ihre empfindliche Fracht nicht im Huckepacksystem dabei, sondern nur an der Raketenspitze, wohin herabfallende Teile kaum hingelangen können.

Für die für heute geplante Shuttle-Landung erwartet man aber keine Probleme, die Wärmeentwicklung innerhalb der Schadstelle soll nach Berechnungen der NASA bei unter 200° bleiben, deutlich unterhalb der Werte, die für das umgebende Material eine Gefahr darstellen könnten.

Die Crew ist mittlerweile wach und bereitet sich auf die Landung vor.
 
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Der Deorbit-Burn für die erste mögliche Landung am KSC wäre um 17:25, Landung wäre dann um 18:32.
Die nächsten Shuttle-Flüge werden sich wohl aufgrund der Probleme mit herabfallendem Isolierschaum etwas verzögern.
(Zeitangaben in mesz)
 
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Die Nutzlasttüren der Endeavour sind geschlossen.
 
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Die Tore der Landebucht sind mittlerweile geschlossen, alle Astronauten auf ihren Plätzen und fleißig am Wasser trinken. Die Wetterbedingungen am KSC sind zwar nicht toll, aber derzeit akzeptabel.
 
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@andi
Ja, danke für den Hinweis, die abschließende Klammer war da in die URL mithingeraten, habe ich korrigiert.

Mittlerweile ist auch klar, dass es nicht notwendigerweise zu Verspätungen beim nächsten Shuttle-Flug kommen muss, die NASA hat nämlich eine ganze Reihe von Low-Level Lösungen für das Problem mit dem abbrechenden Isolierschaum gefunden, die ergriffen werden können, ehe ein etwaige überarbeiteter Tank zum Tragen kommen kann. Es fängt z.B. mit einer Verlängerung des Countdowns an, um den Ice-Teas mehr Zeit für das Enteisen bestimmter Stellen zu geben, geht über das Entfernen bestimmter nicht so dringend benötigter Isolierungen bis hin zu kleineren Umbauten.

Während man mit der nächsten Mission relativ flexible ist, was den genauen Startzeitpunkt anbelangt, muß man für den Transport des ESA Columbus-Labors ein engeres Zeitfenster von nur einer Woche einhalten.

http://www.space.com/missionlaunches/070820_sts118_foam.html

An Bord der Endeavour warten man nun auf das Go für den 3:35 Minuten langen De-Orbit Burn.
 
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Der erste der Hilfsgeneratoren für das Hydrauliksystem für die Steuerflächen wurde gestartet. Nun geht es gleich los.
 
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Alle Systeme zum De-Burn sind auf Go. Eine glückliche Landung!
 
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Ich wünsche der Crew eine Glückliche Landung!
 
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Das Shuttle ist jetzt in Sichtweite, CNN überträgt. Noch 4 Minuten.
 
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Sichere Landung! Nun folgt das übliche Prozedere.
 
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Herzlichen Glückwunsch an die Crew und das Bodenteam!
 
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