JG-9 Peenemünde

Diskutiere JG-9 Peenemünde im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; @nobse Meinst Du vielleicht dieses Gebäude? Zu meiner Zeit (Anfang der 80-er) war das das Schirmlager. Außerdem waren dort die Jungs mit den...
gaekoev

gaekoev

Sportflieger
Dabei seit
22.11.2006
Beiträge
24
Zustimmungen
35
Ort
Norddeutschland
@nobse

Meinst Du vielleicht dieses Gebäude?

Zu meiner Zeit (Anfang der 80-er) war das das Schirmlager. Außerdem waren dort die Jungs mit den Schleudersitzen aus der KRS untergebracht.

Nach meinem Wissen gab es dort alle Schirme aus dem Flugzeug: Bremsschirme und die Schirme aus den Sitzen. Ob dort allerdings auch "normale" Fallschirme gelagert wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß GAEKOEV
 
Anhang anzeigen
#
Schau mal hier: JG-9 Peenemünde. Dort wird jeder fündig!

Registrieren bzw. einloggen, um diese und auch andere Anzeigen zu deaktivieren

Büttner

inaktiv
Dabei seit
16.03.2003
Beiträge
601
Zustimmungen
22
Ort
Berlin
Genau jenes Gebäude meine ich! Und jenes soll sowjetischen Ursprungs der 50er Jahre sein. Man kann diese Gebäude auch auf anderen sowj. Flugplätzen finden. Mal auf die Architektur achten. Bemerkenswert meine ich :!:
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.779
Ort
Deutschland
In dem Peenemünde-Buch steht, das spätere Fallschirm-Gebäude sei zunächst das DHS-Gebäude gewesen.
 

Büttner

inaktiv
Dabei seit
16.03.2003
Beiträge
601
Zustimmungen
22
Ort
Berlin
@nobse

Meinst Du vielleicht dieses Gebäude?


Zu meiner Zeit (Anfang der 80-er) war das das Schirmlager. Außerdem waren dort die Jungs mit den Schleudersitzen aus der KRS untergebracht.

Nach meinem Wissen gab es dort alle Schirme aus dem Flugzeug: Bremsschirme und die Schirme aus den Sitzen. Ob dort allerdings auch "normale" Fallschirme gelagert wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß GAEKOEV
Ja, das ist es. Dürfte das älteste Gebäude auf dem Flugplatz sein oder?
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Dürfen hier auch Leute das Wort ergreifen, die in der TDZ-9 gedient haben ;) ? War vom Frühjahr 1984 bis Herbst 1986 als Uffz. bei dieser Einheit (mit der bekannten Verlegung im Jahr 1985 - für mich war es Trollenhagen). Würde mich freuen, einigen Mitstreitern wieder auf die Spur zu kommen (auch Leuten aus der KRS, die hier ja auch unterrepräsentiert zu sein scheinen).

Da wir etwas abgelegen waren und zudem ein wirkungsvoller E-Zaun unser "Anwesen" absicherte, könnte vielleicht den einen oder anderen interessieren, wie es bei uns aussah. Natürlich sind die Bilder erst später entstanden (REH und der Container mit den Diensträumen der Offiziere sind auf den im Sommer 1997 entstandenen Fotos schon längst verschwunden). Wie es heute aussieht, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich ist noch mehr durch Vandalismus zerstört worden.

Ich hätte noch mehr Bilder ... aber nur, wenn Interesse besteht :D (ich bin oft zu faul zum Scannen).
 
Anhang anzeigen

Büttner

inaktiv
Dabei seit
16.03.2003
Beiträge
601
Zustimmungen
22
Ort
Berlin
Dürfen hier auch Leute das Wort ergreifen, die in der TDZ-9 gedient haben ;) ? War vom Frühjahr 1984 bis Herbst 1986 als Uffz. bei dieser Einheit (mit der bekannten Verlegung im Jahr 1985 - für mich war es Trollenhagen). Würde mich freuen, einigen Mitstreitern wieder auf die Spur zu kommen (auch Leuten aus der KRS, die hier ja auch unterrepräsentiert zu sein scheinen).

Da wir etwas abgelegen waren und zudem ein wirkungsvoller E-Zaun unser "Anwesen" absicherte, könnte vielleicht den einen oder anderen interessieren, wie es bei uns aussah. Natürlich sind die Bilder erst später entstanden (REH und der Container mit den Diensträumen der Offiziere sind auf den im Sommer 1997 entstandenen Fotos schon längst verschwunden). Wie es heute aussieht, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich ist noch mehr durch Vandalismus zerstört worden.

Ich hätte noch mehr Bilder ... aber nur, wenn Interesse besteht :D (ich bin oft zu faul zum Scannen).
Hallo, alles ist noch vorhanden. Mich täten Deine Schilderungen interessieren aus diesem Objekt. Wie das halt so war mit den Raketen bevor es damit raus ging zum Flugplatz.
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Vielleicht erst einmal was Generelles zur Lage der TDZ-9. Schließlich waren wir nicht in Karlshagen untergebracht, sondern hatten unsere ständige Unterkunft gleich links hinter der Zufahrt zum Gelände der Technischen Dienstzone. Ich habe mal GoogleEarth bemüht, um das zu verdeutlichen. Das rote Rechteck unten rechts im Bild zeigt die ungefähre Position des KDL-2. Gleich hinterm Schlagbaum ging die Straße nach rechts ab (Verlauf = blaue Linie). Der gelbe Rahmen umreißt das Gelände und zugleich den Verlauf des Starkstromzaunes, der gesonderte Wachmannschaften überflüssig machte. (Es sei denn, es schneite heftig - und oft hatten wir an der Küste mehr davon als im heimatlichen Thüringer Wald! Wenn der untere Draht als Markierung der Schneehöhe dienen konnte, hieß es, auf etwa 4 km Länge eigene Wachen aufziehen zu lassen. Mit Anbruch des Tages durften dann alle verfügbaren Kräfte mit Schaufel und Schneeschiebern bewaffnet dem untersten Draht wieder ausreichend "Luft" verschaffen, damit der Strom wieder über die eingelagerten L-L-Raketen wachen konnte.)
 
Anhang anzeigen
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Und nun mal erst einmal etwas herangezoomt (mußte mich erst von meinem Sohn in einfachste Grafikprogramme einweisen lassen - so sieht mein Versuch auch aus).

Gelb ist wieder der Elektrozaun dargestellt.
Rot steht für die Gebäude (es existieren nicht mehr alle, dafür wurden kleine, weniger wichtige weggelassen).
Blau kennzeichnet den Verlauf der Straße (der himmelblaue "Badeteich" südlich Gebäude 4 ist in Wirklichkeit die sogenannte "Platte", eine große Betonfläche, die teilweise als Abstellfläche des Fahrzeugparks, zumeist aber als Wendebereich genutzt wurde).
Grün ist hier die Farbe des Zaunes, der den Bereich der Unterkünfte u. ä. von der eigentlichen Dienstzone abgrenzt. Ein Vierteljahrhundert nach Ende meiner Armeezeit läßt die Erinnerung zu wünschen übrig, deshalb ist der gepunktete Verlauf unsicher (entweder kurze Strecke zum E-Zaun oder die längere in Richtung "Platte", die mir immer wahrscheinlicher erscheint - die Pilzsammler unter meinen Mitstreitern wüßten es mit Sicherheit :D , ist ja aber auch nicht von großer Wichtigkeit).

Die Erklärung zu den Gebäuden folgt in den nächsten Tagen. (Anmerkung meinerseits: Diese Schilderungen mögen manchen Lesern womöglich langweilig erscheinen, aber in dem sehr guten Buch "MiGs über Peenemünde" ist die TDZ nur sehr marginal erwähnt - weil auch für hohe Dienstgrade des JG-9 und FTB-9 in aller Regel am Tor Schluß war. Bevor alles in Vergessenheit gerät, wollte ich es einfach mal "loswerden" und hoffe darauf, daß sich der eine oder andere findet, der auch mal in der TDZ als Uffz. oder als Offz. Dienst geschoben hat. Eventuell PN an mich.)
 
Anhang anzeigen
Zuletzt bearbeitet:

Büttner

inaktiv
Dabei seit
16.03.2003
Beiträge
601
Zustimmungen
22
Ort
Berlin
Was bedeuten denn die Nummern? Weiter so! :)
 

Foxi

Flieger-Ass
Dabei seit
17.05.2004
Beiträge
346
Zustimmungen
13
Ort
Stavenhagen/MV
Auf den ersten Blick sieht das fast wie die Cottbuser TDZ aus. Gabs da irgendwie eine Art Typbau ?
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Auf den ersten Blick sieht das fast wie die Cottbuser TDZ aus. Gabs da irgendwie eine Art Typbau ?
Gute Frage, doch ich war nie in Cottbus. Aber ein Kumpel aus meinem Jahrgang war dort. Müßte ihm die Bilder mal vorlegen. Eigentlich wollten wir anläßlich unseres "Silberjubiläums" zu dritt (einer war in der TDZ des JBG in Drewitz) alle drei Plätze mal abklappern, aber einen gemeinsamen Termin zu finden, entwickelt sich zu einem unerhörten Problem ...

Zurück zu den Nummern:

1 - Wache für UvD und GUvD (mit Ruheraum und Schaltraum für E-Zaun)
2 - Unterkünfte der Uffze (einschließlich Waffenkammer)
3 - Lagerhalle
4 - ich gestehe, die genaue Bezeichnung nicht mehr zu wissen - jedenfalls war es in der Hauptsache die Halle, die der Prüfstation (namens Ingul) für die Luft-Luft-Raketen Schutz bot
5 - Werkstatt (hier lagerte aber nur Werkzeug für allgemeine Arbeiten im Objekt, nichts, was für die Prüfung der Raketen gebraucht worden wäre)
6 - Container mit den Diensträumen der Offiziere (nicht mehr vorhanden)
7 - REH (vordere Hälfte = Speiseraum/hintere Hälfte = Fernsehraum - ebenfalls nicht mehr vorhanden)
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
So sah es aus, wenn man zum Objekt wollte. Doch nicht alle, die hinein wollten, durften auch. Warum ausgerechnet die TDZ ein solch geheimnisumwitterter Ort war, in den nur die dort Dienst Schiebenden und einige wenige aus der oberen Führungsriege durften, vermag ich nicht zu sagen. Schließlich war das, was wir behüteten, an jedem Flugtag oder draußen beim DHS für alle Armisten sicht- und anfaßbar (andere Munitionslager wiesen auch keinen Starkstromzaun auf). Daß wir dadurch ein ziemlich unbeschwertes Leben hatten, war uns natürlich willkommen, denn nach Dienstende war das Militärische des Alltags weitestgehend abgelegt. Kein Marschieren (welche Umstellung war das während der Monate in Neubrandenburg), große Kochstelle im REH und kein übermäßiges Gezerre um die Nachtruhe, ein oder zwei Uffze durften im Sommer auch mal für eine Stunde nach Feierabend an den Strand, der weit weg von Karlshagen und sehr breit war - eigentlich Urlaubsidylle. Es gab Wochenenddienste, da war unser einziges Kleidungsstück die UvD-Armbinde (kann ich dafür heute noch belangt werden? :FFTeufel: ). Zurück zum Foto. Halblinks Gebäude 2, rechts Gebäude 1 (die Nummerierung ist übrigens von mir willkürlich gewählt und wurde so nicht im Alltag verwendet). Links die Pfosten des Maschendrahtzaunes, der den eigentlichen E-Zaun umschloß, welcher ja nur am Eingangstor unterbrochen war (insofern ist meine Zeichnung nicht ganz korrekt).
 
Anhang anzeigen

Büttner

inaktiv
Dabei seit
16.03.2003
Beiträge
601
Zustimmungen
22
Ort
Berlin
Auf den ersten Blick sieht das fast wie die Cottbuser TDZ aus. Gabs da irgendwie eine Art Typbau ?
In der Tat gab es sowas, man könnte die hier vorgestellte TDZ als die "neue TDZ" betiteln. Was bedeutet das es auch "alte TDZ" gab. Noch mehr oder weniger unklar ist wann die beiden Varianten zeitlich gebaut wurden. Aber das kann man sicherlich noch herausbekommen. Wenn man sich mal die in Frage kommenden Standorte aus der Luft anschaut dann gibt das ganz schnell eine Liste mit den Unterscheidungen.

Sowie wie der aktuelle Forschungsstand aussieht wurden die alten TDZ mit Inbetriebnahme der neuen TDZ zu "Bombenlagern" umgenutzt.

Zu Nummer 3, Lagerhalle, waren darin die fertig montierten und geprüften Luft-Luft-Raketen untergebracht? Wie muss ich mir das vorstellen, fertig auf Wägelchen oder in Kisten oder so? Wie schauts mit der Kapazität aus?

Im Bild unten habe ich mal fehlende Gebäude eingetragen, da wurde doch sicherlich auch was gelagert?
 
Anhang anzeigen
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
In meiner Erinnerung ist das tatächlich das Munitionslager. Aber auch unsere Vorgesetzten haben das nie als "alte TDZ" bezeichnet. Da sie aber nur wenige Jahre älter als wir Uffze waren, kann es nicht ausgeschlossen werden, daß sie zuwenig an Jahren zählten, um das so kennengelernt zu haben. Ich bleibe erstmal skeptisch. Gibt's denn unter den älteren NVA-Offizieren, die noch heute in Karlshagen wohnen, niemanden, der darüber zu berichten weiß? Berackern die im Peenemünder Museum nur noch die Zeit bis 1945? Schade! Was ist aus den einstigen Dokumentationen des Standortes oder der LVD geworden? Liegen die in Koblenz :confused: ?
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Die Lagerhalle hatte an beiden Stirnseiten große Tore, die ein Durchfahren mit dem W50 ermöglichten. Die mittlere Spur war eigentlich immer freizuhalten (alle, die gedient haben, kennen sicherlich noch die weißen Markierungen auf dem grauen Fußboden, die Stellflächen von Fahrbereichen abtrennten). In diesem Gebäude wurden vor allem Raketenkisten gelagert. Für die grauen Holzkisten mit R-60 kann ich mich noch verbürgen, denn sie stapelten sich auf der Seite rechts/östlich der Durchfahrtsgasse. Diese Rakete war unser erklärter Liebling: leicht, wartungsarm, ja, man kann sagen wartungsfrei. Sie mußte nicht getestet werden. Einzig ein Silicagel-Tütchen mußte von Zeit zu Zeit gewechselt werden, um die Feuchtigkeit von ihr fernzuhalten. Erfreulicherweise mußte dazu nicht einmal der Deckel entfernt werden, denn es gab an der Stirnseite eine kleine Blechklappe mit einem Federmechanismus, hinter der sich dieser ziemlich kleine Beutel befand. Nebenbei waren wir schon an der Uffz.-Schule in Bad Düben von dieser Rakete beieindruckt (ob ihrer Überlastverträglichkeit), ohne sie je gesehen zu haben, bevor es nach Peenemünde ging. Und nun werde ich unsicher: Waren dort in der Lagerhalle auch die R-3S gelagert? Ich glaube, das wechselte immer mal. Vor allem muß dort auch der kleine Konvoi mit den Transportwagen für die Schreiberraketen gestanden haben. Es gab Schreiberraketenvarianten für die R-3S, die R-60 und die R-23 beider Versionen (korrigiert mich bitte, wenn ich mich hierin irre, denn die "Staffelknechte" haben sie ja zu Flugdienstbeginn entgegengenommen). Gezogen wurden diese Wagen (die darauf befindlichen Raketen waren bei jedem Wetter mit einer regendichten Plane abgedeckt) eigentlich immer von einem W50. Das Problem bestand darin, daß man mehrere (ich weiß gar nicht mehr wieviele hintereinander gekoppelt werden durften) dieser Transportwagen um einige enge Kurvenradien zu bewegen hatte - und sie ziemlich "ausgelassen" hinterherjuckelten (und das schon bei Schrittgeschwindigkeit. Wir waren auch die einzigen LKWs, die die Wasserdurchfahrt NICHT benutzen mußten :cool: ). Für die Zustellung der Schreiberraketen war unser eigenes DHS zuständig, das für eine Woche vergattert war und aus den anderen Diensten weitestgehend herausgehalten wurde (also an Flugtagen). Dafür mußten die beiden (der Fahrer des LKW und der Raketentechniker) aber - was für uns ungewöhnlich war - zu spätnächtlichem Flugdienstende noch mal raus auf den Platz. Bei DHS-Start hätten wir "scharfen" Nachschub zum Platz bringen müssen, aber zu meiner Zeit gab es dazu keine Veranlassung, weil die "Besucher" es nie darauf anlegten. Zu diesem Zweck war ein schönes, großes Funkgerät immer in unserem Fahrerhaus untergebracht. Die großen R-23 wurden in der Lagerhalle, aber auch in der großen Halle (Gebäude 4) aufbewahrt. Scharfe Raketen waren bei uns - außer wenn sie geprüft wurden - eigentlich immer in Kisten verpackt (Ölpapier und derber Foliensack; manchmal waren die Raketen nach erfolgter Farbgebung zu frisch ins Ölpapier eingeschlagen worden, sodaß selbst dieses daran kleben blieb. Schön für Vorführungen, weil wir dann die schönsten, also schneeweißen heraussuchen mußten: Kiste auf, Folie ab, Ölpapier ab, verdammt, eine verklebte, alles wieder in umgekehrter Reihenfolge eingepackt, und die nächste bitte - das Gewicht dieser Rakete kann jeder nachlesen ...). Der "erste Schuß" lag oder hing ja immer "greifbar" bei den Flugzeugen. Bei Alarm wären dann die Kistendeckel bei uns "weggeflogen", aber ansonsten wurden die Raketen eigentlich immer schön sorgfältig aufbewahrt.

Der von nobse24 gezeigte kleine Bunker beinhaltete R-3S-Kisten, aber da bin ich nicht mehr so sicher, weil ich nicht zu dem Trupp gehörte, der sich darum zu kümmern hatte. Da gingen auch die Truppangehörigen nur selten rein. Der kleine Schuppen - :?! Munition (gleich welcher Art) war da wohl nicht drin, aber was genau, weiß ich auch nicht mehr. Das wesentlich Interessantere war nicht IM, sondern NEBEN/HINTER diesem kleinen Gebäude. Zu meiner Zeit stand dort eine Nachbildung einer ALCM, die wohl mal als Anschauungsmodell benutzt worden war (mir ist allerdings unbegreiflich, warum das Ding den Flugzeugführern als "Bodenziel" dienen sollte, wo doch wohl kaum im Westen diese Cruise Missiles auf Air Bases herumstanden :D ).

In meinem Gedächtnis gibt es Unsicherheiten (schade, daß hier keiner aus meiner Truppe mitliest und ergänzt, berichtigt oder klarstellt), sodaß ich keine Gewähr für alle Angaben übernehmen kann. Seht es mir bitte nach.
 
Anhang anzeigen
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Ob das zweite Komplekt (an diese Formulierung kann ich mich nicht erinnern) in den Staffeln bereit lag oder ob unser erster Nachschub schon eben jenes zweite Komplekt gewesen wäre, müssen die Staffelmechaniker/-techniker beantworten. Bei uns lagerte jedenfalls der große Rest. Über die Menge weiß ich allerdings nichts zu vermelden. Schon danach zu fragen, wäre verdächtig gewesen. Tut mir leid.

Es existierten Zeitvorgaben (wie eigentlich für alles in einer Armee, die sich ebenfalls preußischen Traditionen verpflichtet sah), aber ich habe sie gewiß schon kurze Zeit nach Ende der Armeezeit vergessen.

Deinen eingezeichneten "Lieferweg" muß ich an seinem Ende korrigieren. Auf der Zufahrt zum Flugplatz schon kurz nach Passieren der Einflugschneise nach rechts abzubiegen, war undenkbar (kann sein, daß es dort einen kleinen Weg für den LKW der Landebahnbefeuerung gab - ?). Und so einfach den kürzesten Weg zum Übergabepunkt zu nehmen, war auch nicht drin. Also eine schöne große Schleife durch den Staffelbereich (1. ?, auf alle Fälle jene Staffel mit den älteren MiG-23, also den MF), schon fast in Nähe der ZDK-Abstellfläche vorbei (bei den L-39 parkte gelegentlich auch die An-26, wenn sie mal bei uns war), und dann wieder runter bis zur Hälfte der VSL (Übergabe durch blaues Kreuz markiert). Der Rückzug erfolgte auch wieder auf gleichem Wege. Seitdem das Gerücht herumging, daß mal eine GSh-23 bei Wartungsarbeiten(?) an der VSL versehentlich ausgelöst wurde, waren wir immer froh, so schnell wie möglich aus diesem Bereich verschwinden zu können, denn wir standen immer direkt vor einer der MiGs (bloß eben am anderen Rand der Straße, die die VSL darstellte). Weiß eigentlich jemand was von diesem Vorfall zu berichten? Muß Anfang der 80er gewesen sein.
 
Anhang anzeigen
Zuletzt bearbeitet:
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Noch eine Bemerkung zum Luftbild in Eintrag # 215: GoogleEarth zeichnet selbständig vermeintliche Straßen weiß/grau ein. Bitte ignorieren, was Ihr da auf dem Kartenausschnitt seht, denn vieles ist frei erfunden (da gab es nicht mal einen Weg).
 
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Ich versuch's mal mit der nummerischen Reihenfolge der Gebäude.

Nr. 1, unser eigenes KDL sozusagen, war in erster Linie Dienstraum/Wachgebäude des UvD/GUvD (hinter dem rechten Fenster gelegen; wenn man da durchschaut, sieht man gleich noch durch das andere, welches den Blick auf den beginnenden E-Zaun ermöglichte). Zwei Fenster sind ja gut und schön, aber genau dazwischen, also auf der Hausecke, lag die "Hauptangriffsrichtung" der Ausgänger, die sich oft einen Spaß daraus machten, sich anzupirschen und dann laut am Tor zu rütteln. Das linke Fenster gehört zum Ruheraum für den schlafende Teil des UvD-Gespanns, wurde von den beiden aber selten genutzt, weil ja das eigene Bett gleich auf der anderen Straßenseite in der Uffz.-Unterkunft stand (zu meinen Füßen ist das Dach desselben zu erkennen). So wurde dieser Raum im Herbst zweckentfremdet: Man trocknete, trotz Belehrungen und Verbotes, darin an langen Girlanden Pilze (eine verheerende Pilzvergiftung hätte wohl die Gefechtsstärke erheblich reduziert :rolleyes: ). Hinten am Gebäude befand sich noch ein Anbau, indem die Schaltanlage des E-Zaunes installiert war.
 
Anhang anzeigen
boxkite

boxkite

Astronaut
Dabei seit
17.07.2008
Beiträge
3.048
Zustimmungen
8.599
Ort
Thüringen
Der eben erwähnte Schaltraum. Für das/den Pult hatte anscheinend auch 1997 noch niemand Verwendung gefunden (oder es war zu schwer zum Klauen). Es zeigt aber eigenartigerweise auch keine Spuren von Zerstörungswut.
 
Anhang anzeigen
Thema:

JG-9 Peenemünde

JG-9 Peenemünde - Ähnliche Themen

  • Demonstrator Athena startet zum Erstflug in Peenemünde

    Demonstrator Athena startet zum Erstflug in Peenemünde: Der Demonstrator eines unbemannten Raumflugzeugs für die Bundeswehr ist zu seinem Erstflug in Peenemünde gestartet...
  • Peenemünde ist immer eine Reise wert

    Peenemünde ist immer eine Reise wert: Gesagt getan, endlich dürfen wir wieder ins schönste Bundesland Deutschlands reisen, die Mountainbikes aufs Dach und an nach Karlshagen/Usedom...
  • Operation Crossbow - Bomben auf Peenemünde

    Operation Crossbow - Bomben auf Peenemünde: Manfred Kanetzki, Operation Crossbow - Bomben auf Peenemünde Christoph Links Verlag GmbH 2014, ISBN 978-3-86153-805-9 Für den...
  • Nutzung des Flugplatzes Peenemünde und Verlegung des JG-9

    Nutzung des Flugplatzes Peenemünde und Verlegung des JG-9: Liebe LSK-Forumtaeilnehmer, Das JG-9 wurde im Dezember 1953 als 3. Abteilung am Standort Drewitz aufgestellt. Die Einheit wurde im August 1954...
  • "Peenemünde-West" von Dietrich Gildenhaar, Rhino-Verlag, 2. Auflage 2013

    "Peenemünde-West" von Dietrich Gildenhaar, Rhino-Verlag, 2. Auflage 2013: Ich habe im Buchladen meines Vertrauens dieses Buch (Geheime Kommandosache: Peenemünde-West: Eine dokumentierte Führung über das Gelände der...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    jg 9 peenemünde

    ,

    jg-9

    ,

    flugplatz peenemünde

    ,
    www kaserne karlshagen de
    , jg 9 karlshagen, https://www.flugzeugforum.de/threads/jg-9-peenemuende.42003/, insel vilm, https://www.flugzeugforum.de/threads/jg-9-peenemuende.42003/page-4, mig-23 nva, sascha syrbe, letzter flugtag jg9, content, https://www.flugzeugforum.de/threads/jg-9-peenemuende.42003/page-78, schiffswrack peenemünde, nva peenemünde, JG 9, schiffswracks vor peenemünde, flugplatz peenemünde feuerwehr, funkfeuer peenemünde, https://www.flugzeugforum.de/threads/jg-9-peenemuende.42003/page-46, mig 23 peenemünde, joachim saathoff peenemünde, Jagdflieger JG-9 Peenemünde, https://www.flugzeugforum.de/threads/jg-9-peenemuende.42003/page-73, JG.9 Kaserne
    Oben