Wohnst Du erst einmal alleine und musst Dir durch Arbeiten alles selbst verdienen, kannst Du das Studium eigentlich vergessen....
Danke, dann muß ich ja doch kein so schlechtes Gewissen haben :engel:
Aber Maddin schrieb ja "dazuverdienen" und nicht "vollfinanzieren"
Falls es doch um Vollfinanzierung geht (und für alle anderen Interessierten), hier ein Elaborat zur Finanzierung, aus eigener Erfahrung als sich selbst tragender Bummelstudent:
"...wozu als Student arbeiten, bekommt doch schließlich jeder BAFöG" (achtung - Sarkasmus!) - mit dieser Auffassung wirst Du später häufiger konfrontiert werden, der Student, der mit Arbeit mehr finanziert, als seinen zusätzlichen Freizeitspaß, existiert in den Augen vieler Hochschulverantwortlicher nicht.
Oft wird man auf wenig Verständnis dafür stoßen, daß man z.B. nur an 3 Tagen die Woche Zeit für Vorlesungen hat und auf kurzfristig verlegte Pflichtveranstaltungen nicht reagieren kann.
Dein Zeitbedarf ist einfach umrissen: Du hast nur halb so oft Zeit, Lehrveranstaltungen zu besuchen, also brauchst Du etwa doppelt so lang für Dein Studium -
WENN Du diszipliniert und gut koordiniert durchackerst! Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest Du Dir daher im Falle der Selbstfinanzierung möglichst vorher klären, daß es in Deinem Studiengang/Bundesland keine Zwangsexmatrikulation nach dem x-fachen der Regelstudienzeit gibt (gab es zumindest anno '99 mal in Ulm -oder sogar ganz BaWü?- ob noch aktuell, ist mir nicht bekannt).
Das Problem bei fast allen Jobs mit Themenbezug für Ing.Studenten ist, daß die Arbeitszeiten die gleichen sind, zu denen Herr Professor gern seine Vorlesungen hält, es heißt also entweder oder. HiWi-Jobs an der Uni haben zwar den Vorteil, daß man oft mal zwischendurch in die eine oder andere Vorlesung huschen kann, doch reichen diese meist nur als Zubrot, der Stundensatz ist meist einfach zu niedrig, Du kommst maximal auf Höhe des BaFöG-Satzes (max. 585€ inkl. Krankenversicherungszuschlag - hier in Aachen bekommt man z.B. als FH-Studi zur Zeit glaube ich weniger als 7€/h - macht max. 560€ brutto), hast aber all Deine 80h "verbraucht", mehr dazuverdienen ist nicht.
Kläre Deine finanziellen Bedürfnisse und Möglichkeiten im Vorfeld!
Unter 650€ im Monat kommst Du m.E. nicht aus. Ganz konservativ würde ich sogar 800€ veranschlagen. Macht aufgerundet 5000€/Semester! Ich kenne die Tariflöhne eines Fluggerätmechanikers nicht, aber ich bezweifle, daß man viel mehr beiseite legen kann, als die Finanzierung für 1 bis 1,5 Semester pro Arbeitsjahr - Ein Studium komplett oder auch nur teilweise vorzufinanzieren, stelle ich mir sehr hart vor. Und je länger Du arbeitest, desto schwerer wird der Wechsel an die Hochschule fallen. Aber ein Polster für "schlechte Zeiten" schadet sicher nicht
Im Idealfall bekämest Du BAFög, außerdem steht Dir (bis 25?) noch das Kindergeld zu, auch wenn es an Deine Eltern gezahlt wird.
Erkundige Dich am besten jetzt schon nach Deinen BAFöG-Ansprüchen, am besten bei mehreren Stellen parallel (
http://www.bafoeg.bmbf.de/ Bafög-Stelle der Hochschule und Asta o.ä.). So hast Du noch Zeit, evtl Widersprüchlichkeiten zu klären - die erzählen einem nämlich alle was anderes und die Wahrheit liegt wie immer dazwischen ;). Frage auch nach, ob Deine Ausbildung unter Umständen ein Ausschlußkriterium ist - ich habe noch so eine Info im Hinterkopf, daß nur für eine Ausbildung (egal ob Lehre oder Studium) förderungswürdig ist - dabei interessiert wohl nicht, ob Du schonmal Bafög beantragt hast, sondern nur, daß Du "hättest können"
es kann aber auch sein, daß das nicht so ist, daher: nachfragen!
Informiere Dich auch, wenn es soweit ist, über die Bedingungen des
Studienkredites der KfW oder ähnlicher Förderangebote, um z.B. die Schlußphase des Studiums ohne Job bzw mit stark reduzierten Wochenstunden absolvieren zu können. Wichtig sind die Obergrenzen für Alter und Semester - diese sind die Deadline, wann Du Dich entscheiden mußt, ob Du so einen Kredit in Anspruch nehmen willst oder nicht.
Wer sich selbst finanziert, ist auf den Job angewiesen und sollte daher auf folgende Punkte Wert legen:
- angemessene Vergütung (für 6,50/h kann man auch an der Uni arbeiten... oderam Wochenende/nachts an derTanke, das überschneidet sich wenigstens zeitlich nicht mit dem Studium, man kann jeden Pflichttermin wahrnehmen - zumindest physisch anwesend sein ;) )
- Kündigungsfristen, um eine Vorwarnzeit zu haben, sich etwas neues suchen zu können
- Klare Regelungen, daß das Studium Vorrang hat - möglicht flexible Arbeitszeiten und Stundenkonto (z.B. Vollzeit 160h im Juli dafür im September vor Klausuren frei)
- nach Lohnfortzahlung im Krankheitsfall fragen (ist bei Studenten nicht Standard!) ggf. nach Zusatzversicherung erkundigen - 3 Wochen Krankenhaus können das finanzielle Aus bedeuten, oder Dich das Semester kosten, weil Du nacharbeiten mußt
- Urlaubsanspruch muß klar definiert sein (Urlaub ist vor Klausuren Gold wert!)
Ich gebe zu, mit Deiner Frage nach Arbeit als Fluggerätmechaniker hat das alles nix zu tun, es ist mehr als Reaktion/Ergänzung auf Gores Beitrag zu verstehen. Zu Deiner Frage sehe ich es ähnlich wie VJ101: einen Fluggerätmechaniker stellt man nicht als Teilzeitkraft ein, aber Deine technischen Fertigkeiten werden Dir vielleicht bei der Suche nach einem interessanten Nebenjob ein paar Türen mehr öffnen, als einem, der direkt vom Gymnasium kommt.
Aus finanzieller Sich hat Gore sicher recht, daß es praktischer ist, noch die Füße "bei Mutti unter den Küchentisch zu stellen", doch sollte es in meinen Augen eher eine Notlösung sein (z.B. während Du auf ein Zimmer im Studiwohnheim wartest). Ein Studium ist Erwachsenenbildung - Selbstorganisation und Eigenverantwortlichkeit sind Dinge, die dazugehören, die man aber nicht an der Uni lernt, sondern im Leben drumherum!