Übergabe von zwei Pilatus PC-21 an die Schweizer Luftwaffe
Heute (12.04.2012) übergab die Beschaffungsorganisation armasuisse auf dem Militärflugplatz Emmen zwei weitere Pilatus PC-21 Flugzeuge der Schweizer Luftwaffe. Mit der offiziellen Übernahme verfügt die Luftwaffe nun über insgesamt acht Jet-Piloten-Ausbildungs-Systeme (JEPAS) modernster Technologie Schweizer Bauart.
Die Initialbeschaffung der ersten Pilatus PC-21 erfolgte mit dem Rüstungsprogramm 06 und umfasste die Lieferung von vorerst sechs Maschinen. Das gesamte Beschaffungspaket hatte einen Umfang von 115 Millionen Schweizer Franken und beinhaltete neben den Flugzeugen einen Simulator, entsprechende Missionsplanungs- und Auswertestationen sowie computerunterstützende Ausbildungsmittel und ein dazugehörendes Logistikpaket.
Die Beschaffung des PC-21 erfolgte unter dem Hintergrund der sich abzeichnenden Nutzungsdauer des F-5-Tiger Doppelsitzers, welcher auch für die Jetpilotenausbildung eingesetzt wurde. Ausserdem wurden durch die Beschaffung der PC-21 eine Verbesserung der Ausbildung sowie eine Kosten- und Lärmreduktion angestrebt.
Das von der Schweizer Firma Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans, OW, neu entwickelte PC-21 Jet-Piloten-Ausbildungs-System (JEPAS) erlaubt es, im Flug Systeme zu simulieren, die denjenigen der Kampfflugzeug F/A-18 Hornet weitgehend entsprechen. Das Cockpit des Trainingsflugzeugs mit jetähnlichen Eigenschaften ist demjenigen eines modernen Kampfflugzeugs nachgebildet und ermöglicht, mit seinen multifunktionalen Bildschirmen und den dazugehörenden adaptierbaren Missionssystemen verschiedenste Aspekte wie Radar und Waffenbedienung zu simulieren und zu trainieren, ohne dass teure reale Systeme eingesetzt werden müssen.
Auf dem PC-21 können unter anderem verschiedene Ausbildungsmodule wirkungsvoll geschult, aufgezeichnet und anschliessend ausgewertet werden.
Seit Einführung des PC-21 konnten bereits zwei Jetpilotenausbildungen erfolgreich durchgeführt werden. Die Auswertung der ersten Ausbildungen hat jedoch gezeigt, dass die zur Verfügung stehenden sechs Maschinen nicht ausreichen, um die Ausbildung für die benötigten Jetpilotenanwärter sicherzustellen, weshalb mit dem Rüstungsprogramm 2010 (RP 2010) eine weitere Tranche mit zwei zusätzlichen PC-21 beantragt wurde.
Von den von der armasuisse im Rahmen des RP 2010 nachbeschafften Maschinen konnte eine bereits heute im Rahmen einer kleinen Übergabefeier der Luftwaffe übergeben werden - rund zwei Monate früher als ursprünglich geplant. Die zweite Maschine benötigt noch eine kleine Nachbesserung und wird voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen der Luftwaffe übergeben. Die Beschaffungen mit dem Rüstungsprogramm 2010 umfassten neben den beiden PC-21 Flugzeugen ausserdem eine zusätzliche Auswertestation, Ersatzteile für den Simulator sowie Logistikmaterial im Gesamtwert von insgesamt 31 Millionen Schweizer Franken.
Mit dem PC-21 verfügt die Luftwaffe nun über ein bewährtes, modernes und wirtschaftliches Mittel für die Sicherstellung der Ausbildung künftiger F/A-18 Piloten.