Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden

Diskutiere Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Im Prinzip ist das richtig, wenn uns nicht seit Jahrzehnten aus allen Blättern und von allen Sendern die Sache einseitig und oft noch wenig...

Jubernd

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Es gibt ja diese beiden Kategorien - das Recht ZUM Krieg und das Recht IM Krieg.
Da ist es ja in den meisten Diskussionen so, das die Fakten IM Krieg immer voll in den Fokus gestellt werden. Alles was mit Recht ZUM Krieg zu tun hat, wird ausgeblendet.

So leider auch hier in der Diskussion.

Es werden die Ursachen ausgeblendet, wieso eigentlich deutsche Städte von den Alliierten angegriffen wurden. Es werden also die Folgen beklagt. Die Ursache spielt keine Rolle.
Auch die vielen in Schutt und Asche gelegten Städte in West- und Osteuropa werden ausgeblendet.

Wenn bis Ende März 1945 (!) noch V-2 gestartet werden (also reine Terrorwaffen), braucht man sich über Dresden im Februar 1945 nicht zu wundern.
Im Prinzip ist das richtig, wenn uns nicht seit Jahrzehnten aus allen Blättern und von allen Sendern die Sache einseitig und oft noch wenig wahrheitsgemäß eingehämmert würde. Die Diskussion trägt wohltuend zum lägst fälligen Ausgleich bei. Manche Sender wie zdf-info, tun sich dabei besonders negativ hervor. Ein Vergleich der V2 Angriffe mit dem Bombardement von Dresden ist völlig verfehlt, weil ein genaues Zielen mit der Rakete nicht möglich war (es gab Versuche mit eingebauter Fernsehkamera) während der Angriff auf Dresden ausschließlich die Vernichtung von Zivilpersonen zum Ziel hatte, während militärische Ziele nicht interessant waren.
 
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... Ein Vergleich der V2 Angriffe mit dem Bombardement von Dresden ist völlig verfehlt, weil ein genaues Zielen mit der Rakete nicht möglich war (es gab Versuche mit eingebauter Fernsehkamera) während der Angriff auf Dresden ausschließlich die Vernichtung von Zivilpersonen zum Ziel hatte, während militärische Ziele nicht interessant waren.
Genau wie von mir beschrieben: du bewegst dich ausschließlich in der Kategorie Recht IM Krieg.
Das funktioniert so nicht.
Für die Toten in Dresden ist ursächlich Hitler verantwortlich und nicht Bomber-Harris.
 

Jubernd

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Na gut, wenn du das so siehst. Hightech im Labor - aber nichts Verwertbares an die Front.
Aber eigentlich hätten wir siegen müssen. :TD:
Nein. Das war aussichtslos, nach dem Eintritt der USA, genau wie im WK1. Hier sind aber deutsche Wissenschaftler nicht ganz unschuldig, indem sie H. unter anderem einen Amerikabomber für machbar erklärten.
 
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Ist schon mal interessant, wenn man sich mal so die Entwicklung des Museums im Verlaufe der Jahrzehnte so ansieht.
Ursprünglich gab es ja das Deutsche Armeemuseum im Potsdamer Marmorpalais. 1961 eröffnet.
Ist zwar schon lange her, aber so zwei, drei Besuche in Potsdam als Jugendlicher gab's da schon.
Draußen durchaus interessante Technik-Exponate (z.B. Sopka-Flügelgeschoß).
In den Innenräumen durchaus gut gemachte Ausstellungen. Alles eingebettet in die damalige DDR-Geschichtsdarstellung.
Also Befreiungskriege gegen Napoleon. Scharnhorst, Gneisenau, Schill - das waren eben Namen aus der preußischen Zeit.
Nach meiner Erinnerung war auch die Pariser Kommune und Spanienkrieg mit auch dabei. Eben alles was an Traditionen in Richtung NVA geführt hat.

 
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1972 dann der Umzug nach Dresden.
Hier fand man dann auch einiges von der Potsdamer Technik wieder.
Die Innenausstellung in größerem Rahmen. Aber eben wieder DDR-geschichtskonform.

Interessant wäre ja die im gleichen Hause befindliche Militärbibliothek gewesen. Es waren viele Bücher da - aber leider nicht für Sterbliche.
Es gab im Grunde 3 Kategorien von Büchern.
  • alles was DDR oder sozialistisches Ausland war - konnte man uneingeschränkt lesen.
  • dann gab es internes Material, also NVA-Dienstvorschriften, Technik-Handbücher, ... - hier hatte man Zugang wenn man sich einen Schriebs als Dienstauftrag besorgen konnte. Sonst war auch da kein rankommen.
  • westliche Pubikationen - keine Chance als Normal-Bürger
 
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Interessant wurde es bei einem Besuch im Jahre 1993.
Hier hatte man schon deutlich umgestaltet. Das Außengelände war mit NVA- und NATO-Technik bestückt.
Sehr interessant sich mal die NATO-Technik von dichtem anzusehen. Etwas verstört hat mich der Anblick einer M-48 Bugplatte. Die war gegossen und von der groben Verarbeitung - man hätte denken können, die ist in Tscheljabinsk hergestellt worden.
Egal.
Die Gestaltung der Innenräume stammte zum Teil noch aus Vorwendezeiten. Also da prangten noch die Flaggen der Armeen des Warschauer Vertrages großflächig an der Wand.
Na gut, alles auf einmal geht eben nicht.

Aber: was doch schon aufgefallen ist - in den bereits umgestalteten Räumen waren etliche Räume mit relativ großflächigen Schautafeln mit Zitaten von Golo Mann ausgestattet.
Es war nicht zu übersehen - hier ging es in Richtung Antikriegs-Museum.

Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob die jetzige Ausstellung in der heutigen Form überzogen ist.
Mir ist ja auch nicht ganz klar, was Sigmund Jähn's Raumkapsel mit Hitlers V-2 zu tun hat. Da fehlt mir sicher das philosophische Feeling.
 
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Interessant auch, wie andere Museen Geschichte darstellen..
In Berlin-Gatow hat man ja auch schon einiges umgestaltet.
Bei der Präsentation der He 111 (na gut CASA) hat man sich anscheinend auch was gedacht.
Oben die He 111, unten ein Trümmerstück eines Rotterdamer Waisenhauses.



 
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Auch das Panzermuseum in Munster ist nicht uninteressant. 2010 im Herbst hatte ich mal Besuch von einem Modellbau-Kollegen aus Petersburg. Sein Hauptinteressengebiet 1/72-Modelle Deutsche Panzer.
Also wenn er schon mal hier ist, dann haben wir mal gleich einen Abstecher nach Munster gemacht.
Ich muss dazu sagen, dass ich da recht voreingenommen hingefahren bin. Ich hätte da sowas wie ein Tigerverherrlichungsmuseum erwartet.
War aber nicht so. Alles sehr sachlich dargestellt.
Interessant ist ja, wenn man mal so auf die Webseite guckt:


Da stehen schon knallharte Aussagen:
... Das DPM betrachtet seine Arbeit als politisch. ...
... Das DPM will durch seine Objekte und Didaktik sein Thema kritisch, reflexiv und multiperspektivisch vermitteln und dabei allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Dekonstruktion wissenschaftlich überholter, aber in der Bevölkerung zählebiger Mythen. ...

Wow.
Das ist genau das, was die Macher des Dresdener Museums auch wollen und was in #184 beklagt wird. :TD:
 
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Da stehen schon knallharte Aussagen:
... Das DPM betrachtet seine Arbeit als politisch. ...
... Das DPM will durch seine Objekte und Didaktik sein Thema kritisch, reflexiv und multiperspektivisch vermitteln und dabei allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Dekonstruktion wissenschaftlich überholter, aber in der Bevölkerung zählebiger Mythen. ...

Wow.
Das ist genau das, was die Macher des Dresdener Museums auch wollen und was in #184 beklagt wird. :TD:
Nein. In Dresden geht es um reine Agitation u.a. durch Abwertung deutscher Technik, und, siehe 217, in unzulässiger Weise. Übrigens gäbe es da weltweit genug analoge Mythen, die für eine objektive Berichterstattung aufzuklären wären. Dem gegenüber steht die klare Aussage: "Das DPM ist kein Antikriegsmuseum. Herabwürdigung militärischer Werte und Praktiken haben ebenso wenig Platz wie die Propagierung von Pazifismus. "
 
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Da haben schon ganz andere Leute abgewertet:
Der ehemalige Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion Albert Speer schrieb später zur Bewertung des V2-Projektes: „Unser aufwendigstes Projekt war zugleich unser sinnlosestes. Unser Stolz und zeitweilig mein favorisiertes Rüstungsziel erwies sich als einzige Fehlinvestition.“
 

Jubernd

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Da haben schon ganz andere Leute abgewertet:
Das hatte aber nichts mit der Qualität der Technik zu tun, sondern mit ihrer missbräuchlichen Verwendung. Die Entwicklung der Rakete hat den Amis und Sowjets Milliarden eigene Entwicklungskosten gespart und die Raumfahrt erst möglich gemacht (Sojus-Kapsel als Last).
"Die am 4. Oktober 1957 verwendete Rakete zum Start des ersten Satelliten Sputnik 1 auf Basis der Interkontinentalrakete R-7 wies deutliche Ähnlichkeiten mit Komponenten des A4 und zu den Ideen des deutschen Kollektivs auf, vor allem zum zuletzt ausgearbeiteten Konzept G-4 bzw. R-14.[59]:7-8 Die R-7 erreichte beim Start einen Schub von 3.900 kN, was ungefähr 4×4=16 gebündelten A4-Triebwerken entsprach.[60] Die heute verwendeten Sojus-Raketen basieren auf der Technologie der R-7 und gelten als sehr zuverlässig . (wiki)
 
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Nein, es geht in
Auch das Panzermuseum in Munster ist nicht uninteressant. 2010 im Herbst hatte ich mal Besuch von einem Modellbau-Kollegen aus Petersburg. Sein Hauptinteressengebiet 1/72-Modelle Deutsche Panzer.
Also wenn er schon mal hier ist, dann haben wir mal gleich einen Abstecher nach Munster gemacht.
Ich muss dazu sagen, dass ich da recht voreingenommen hingefahren bin. Ich hätte da sowas wie ein Tigerverherrlichungsmuseum erwartet.
War aber nicht so. Alles sehr sachlich dargestellt.
Interessant ist ja, wenn man mal so auf die Webseite guckt:


Da stehen schon knallharte Aussagen:
... Das DPM betrachtet seine Arbeit als politisch. ...
... Das DPM will durch seine Objekte und Didaktik sein Thema kritisch, reflexiv und multiperspektivisch vermitteln und dabei allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Dekonstruktion wissenschaftlich überholter, aber in der Bevölkerung zählebiger Mythen. ...

Wow.
Das ist genau das, was die Macher des Dresdener Museums auch wollen und was in #184 beklagt wird. :TD:
nein, es geht in Dresden nicht darum wissenschaftlich überhohlte Mythen zu wiederlegen, sondern explezit alle technischen Entwichlungen als technisch minderwertig und sinnlos darzustellen. Das hat nichts mit wissenschaftlich überholt zu tun sondern man setzt sich pauschal ein Ziel ohne das man dies vorher wissenschaftlich ergebnissoffen untersucht. Wie weit das von der Wirklichkeit entfernt ist, sieht man an dem großen Interesse welches die Siegermächte an deutscher Rüstungstechnologie nach dem Krieg hatten, das waren halt doch nicht alles Volltrottel...
 
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nein, es geht in Dresden nicht darum wissenschaftlich überhohlte Mythen zu wiederlegen, sondern explezit alle technischen Entwichlungen als technisch minderwertig und sinnlos darzustellen. Das hat nichts mit wissenschaftlich überholt zu tun sondern man setzt sich pauschal ein Ziel ohne das man dies vorher wissenschaftlich ergebnissoffen untersucht. Wie weit das von der Wirklichkeit entfernt ist, sieht man an dem großen Interesse welches die Siegermächte an deutscher Rüstungstechnologie nach dem Krieg hatten, das waren halt doch nicht alles Volltrottel...
Vielleicht könntest du oder @Jubernd zum Dresdener Museum mal eine nachlesbare Quelle angeben.

Auch in #184 (Münchener Museum) ist keine nachlesbare Quelle angegeben.
 

Jubernd

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Korrektur von mir: Waisenhaus.
Die Geschichte Rotterdams ist besonders tragisch. Die Hinweistafel erklärt aber nur die Hälfte. Den Rest muss man bei wiki nachlesen: So kann man keine Geschichte wirklichkeitsnah rüber bringen.
 
Thema:

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