Flugzeugnotfanganlage ATU-G/1A

Diskutiere Flugzeugnotfanganlage ATU-G/1A im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Ok, ok, ich wollte hier keinen Streit hinsichtlich Vor- und Nachteile von Kabel- und Netzfanganlagen vom Zaune brechen. Natürlich sind...
dr.peter.horn

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Ok, ok, ich wollte hier keinen Streit hinsichtlich Vor- und Nachteile von Kabel- und Netzfanganlagen vom Zaune brechen. Natürlich sind Kabelfanganlagen günstiger hinsichtlich vermeidbarer Beschädigungen am Flugzeug. Sie setzen aber eben konstruktive Gegebenheiten, den Fanghaken, am Flugzeug vorraus. Den gab es eben bei den Flugzeugen der NVA und ihren Verbündeten nicht. Auch wurde eine Typenunabhängigkeit vorausgesetzt, d.h. es sollte im Notfall jedes Flugzeug abgebremst werden. Dazu war der Einsatzbereich für die Einrollgeschwindigkeit von 80 bis 360 km/h und für die Flugzeugmasse von 5 bis 20 t ausgelegt. Es wurden aber auch Flugzeuge abgebremst, die dieses Einsatzspektrum überschritten haben (zB. eine Phantom, ca. 23 t Masse, bei den Versuchen 1996 und auch eine Tornado, ca. 28 t Masse, bei einem Havariefall in Manchingen, dieser Havariefall trat auf als eine Kabelfanganlage mit der Tornade bei einer Einrollgeschwindigkeit mit 350 km/h erprobt werden sollte, der Bremsgurt rechts blockierte und riss. Beim Abbremsen glühten die Bremsen aus und versagten, die am Ende der Rollbahn verfügbare Kabelfanganlage wurde vom deformierten Fanghaken verfehlt ... Zum Glück stand dahinter noch eine ATU-G/1A).
Zu der Erprobungsmaschine Mig 23 von 1977 in Alteno kann ich nur sehr wenig sagen. Sie wurde zu den Versuchen direkt aus der Sowjetunion eingeflogen und in den Versuchen auch von einem russischen Testpiloten gesteuert. Die Überführung war für uns bis kurz vor der Landung geheimgehalten worden, ... die französische Militärmission wusste aber offensichtlich bescheid. Sie war pünktlich zur Landung anwesend, zum Filmen. Sie waren des öfteren anwesend :).
Interessanterweise hatte diese Mig 23 für die Balastbomben, um die Masse von 17 t zu realisieren, Waffenträgeraufhängungen sogar noch unter den schwenkbaren Tragflächenteilen. Es sah komisch aus als im letzten Versuch 1977, der vor den Mitgliedern aus allen Militärdelegationen des Osten stattfand, durch eine Havarie bei der Mig 23 das Schneckengetriebe für den Schwenkmechanismuss überdrückt wurde, die Maschine noch mit ca. 180 km/h durch das Netz schoß, der Holm des Seitenleitwerkes das Stahlseil oberhalb des Fangnetzes zerschnitt und die Pfeilung der Schwenkflügel so stark war, dass die Ballastbomben sich in den Rumpf borten. Die Maschine kam erst nach ca. 800 m zum Stehen, Trümmerteile lagen auf der Rollbahn verstreut aber es gab keinen Personenschaden. Sie konnte also nur noch verschrottet werden, dazu war sie offensichtlich auch schon vorher vorgesehen.
Die Mig 21 wurde vom Werkspiloten Finkenwirt vom VEB Flugzeugwerft Dresden gesteuert und nach der letzten Erprobung 1979 dort am Eingang abgestellt. Sie war bereits in Alteno nur noch rollfähig, also fluguntauglich.
Bitte entschuldigt, wenn ich Fachbegriffe nicht korrekt verwendet habe, ich war damals Mitarbeiter an der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden und habe die Regelungstechnischen Probleme, einschließlich Modellierung und Simulation, und den Mikrorechnereinsatz für die Flugzeugnotfanganlage ATU-G/1 bearbeitet. Nach der Erprobung wurde ich dann zur Flugzeugwerft "delegiert". Hat aber Spass gemacht:) .
 
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Eigentlich aus den von Sachmet genanten Gründen: großes Teil mit entsprechenden Gewicht ... Es muß ja so eingebaut sein, daß die Maschine komplett :FFTeufel: zum Stehen kommt.

Ich kann mir so eine Vorrichtung an den vergleichsweise zierlichen MiG-Vögel nicht vorstellen ... vielleicht war es einfach das: An Flugzeugen wie Phantom, fiel so ein Fanghaken auch nicht mehr auf ;)
Ich denke, dass man zwischen zwei Varianten von Fanghaken unterscheiden muss: die tatsächlich trägertauglichen wie bei der F-4, A-7 und F-18, bei denen sowohl der Fanghaken wie auch die Aufnahme am Flieger konstruktiv entsprechend (für täglichen Trägerbetrieb) ausgelegt ist und die Fanghaken von z.B. Tornado, F-104, Alpha Jet, die diesen Haken wenn möglich nie benutzen sollen.

Ein F-4 Haken ist schon ein wuchtiges und ziemlich schweres Gerät (zu bestaunen in Berlins Fliegerkneipe) - den hebt man so schnell nicht hoch.

Z.B. ist der Alpha Jet Haken ein eher "zierliches Gebilde". Dazu eine kurze Story: 2002 guckte ich mir anläßlichlich eines Vebeg-Versteigerungstermins in Fassberg 4 Starfighter an. Meine Frau ertrug die Besichtigung mit Fassung, fand aber sichtlich Interesse daran, die übrigen Teile auf dem Schrottplatz zu "entdecken". Plötzlich meinte sie zu mir, dass da ein Flugzeugfanghaken liege, nicht besonders schwer - man könne ihn schließlich mit einem Arm heben.
In Erinnerung des "Phantom-Hakens" entgegnete ich, dass das unmöglich ein Fanghaken sein könne, dass diese viel zu schwer seien, um mal so "einarmig" hochgehoben zu werden. Meine Frau bestand aber drauf - ich schaute mir also den Haken an, und tatsächlich: er stammte vom Alpha Jet, war ein "echter" Fanghaken und ziemlich leicht. Ein großes Lob an meine Frau und die Frage an Fassberg/Vebeg, ob ich ihn kaufen können. 2 Wochen später nach diversem Papierkram war er meiner und steht heut im Rechlin/Lärz Luftfahrtmuseum.
Von der 104 habe ich inzwischen auch einen - er ist sicherlich doppelt so schwer, aber immer noch "zierlich". Beide Haken sind vermutlich "Einmalhaken": mehr als eine Bremsung vertragen sie vermutlich nicht. Die Angriffspunkte am Flugzeug sind allerdings so gewählt, dass die Zelle die Notbremsung unbeschadet überstehen sollte.

Warum das an den russischen Migs nicht verwendet wurde? Aus gewichtsgründen vermutlich nicht. Ich denke, dass die russische Philosophie eine andere war. Das Netz ist wahrscheinlich oder erscheint zumindest zuverlässiger.
Netze dürften bei westlichen Mustern deutlich mehr Schaden anrichten: MiGs & Co. wirken doch deutlich robuster als Alpha Jet, 104 und Tornado.

VG

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Ich habe in meinem Fliegerleben zweimal die Fanganlage gebraucht und bin für deren Zuverlässigkeit dankbar. Vorausgehend war jedesmal ein Totalausfall der Hydraulikanlage und dadurch eine Landung mit erhöhter Geschwindigkeit (ca. 420 km/h beim Aufsetzen).
Das erst Mal mit der MiG-21M und einer Nachtlandung. Das zweite Mal mit einer 21-U nach dem Wetterflug als Fluglehrer.
Die Beschädigungen am Flugzeug waren geringfügig. Zum nächsten Flugdienst waren die Maschinen jeweils wieder einsatzbereit.
Lutzi
 
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@fibonacci,

als erstes, herzlich willkommen in unsrerer kleinen Gesprächsrunde.

So müssen wir aber auch gleich die Chance nutzen, Dich näher zum Prozedere der Landung mit anschließender "Netzverwahrung" zu befragen.

OK, nach Hydraulikausfall (auch die Hydraulikakkus, wie ist dann aber das Hauptfahrwerk rausgekommen?) fahren keine Landeklappen und die gute Mig erinnert eher an eine ungelenkte Rakete. Ist der Notfall schon vorher bekannt und das Netz steht wahrscheinlich schon prophylaktisch. Wie jedoch ist der Bremsvorgang im Netz? Eher gleich einem heftigen Betätigen der Radbremsen oder doch kräftiger? Ich hab zwar auf die Kurven, die zu Beginn des Threads verlinkt sind und auch die Beschleunigungen enthalten, geschaut, aber diese behandeln die Bremsung aus hohen Geschwindikgeiten.

Axel
 
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Landung mit anschließender "Netzverwahrung"

Hi Axel!
Die Sache mit dem Fahrwerk ist ganz einfach. Die gute alte Mig hatte Preßluft an Bord und damit kann man das Fahrwerk notausfahren. Zuerst das Bugrad per Zugleine entriegeln, den Fahrwerkhebel auf neutral stellen und dann das Notventil an der rechten Seite betätigen (Hebel umklappen und kräftig nach rechts drehen) und mit etwas Glück ist das Fahrwerk draußen. Mit noch mehr Glück hat man durch diese Prozedur nochmal etwas Hydraulikdruck und die Schubdüse fährt ein. Sonst kann man die ganze Sache wohl vorzeitig abhaken. Landeklappen funktionieren natürlich nicht mehr. Das bedeutet: der Landeanflug wird sehr sehr flach und recht schnell. Unter 450 km/h ist nichts zu machen. Mit hohem Landegewicht wird es unter 480 km/h schon brenzlig. Da braucht man auch einen nervenstarken Flug- und Landeleiter am Boden. Das NFF überfliegt man in ca. 50 m. Das sieht aus der Sicht von der GDFL nicht gut aus.
Die Fanganlage bremst recht sachte ab. Da ruckt der Bremsschirm schon mehr.
Das größte Risiko sind die Reifen. Die werden durch die Bremserei ganz gewaltig beansprucht. Da muss man nochmal Glück haben, dass keiner platzt.
Die Reifen nach meinen "Netzlverwahrungen" sahen furchtbar aus. Teilweise hingen Gummifetzen wie Scheuerlappen dran.
Übrigens: beim zweiten Mal war alles viel einfacher.
Lutzi
 
dr.peter.horn

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Ich habe in meinem Fliegerleben zweimal die Fanganlage gebraucht und bin für deren Zuverlässigkeit dankbar. Vorausgehend war jedesmal ein Totalausfall der Hydraulikanlage und dadurch eine Landung mit erhöhter Geschwindigkeit (ca. 420 km/h beim Aufsetzen).
Das erst Mal mit der MiG-21M und einer Nachtlandung. Das zweite Mal mit einer 21-U nach dem Wetterflug als Fluglehrer.
Die Beschädigungen am Flugzeug waren geringfügig. Zum nächsten Flugdienst waren die Maschinen jeweils wieder einsatzbereit.
Lutzi
Hallo, zum erstenmal lerne ich hier jemanden kennen, der "gefangen" wurde, und das gleich zweimal. Wir haben zwar die Anlage 1975/77 entwickelt, haben aber nie eine Rückmeldung erhalten wie die nun realen Fangverläufe klappten, war ja alles immer geheim :cool:
Natürlich würde mich interessieren, welche Maschinen wurden "gefangen", wie groß war etwa das Gewicht und wie hoch etwa die Einrollgeschwindigkeit. War der Fangvorgang in der TFF 72 oder in der ATU-G/1A.
Wie war der Fangverlauf ;) und gibt es weitere "Gefangene"?:engel:
Peter
 
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@lutzi,
danke für die bildhafte Schilderung:

Vielleicht sollte ich doch einmal den Grund für meine Frage nach dem Hauptfahrwerk ausführen:
Kein HD- Druck, da gibt es nur ein paar Ursachen:
a) Triebwerk aus, dann sollte die Autorotation genügend Druck auf den Pumpen erzeugen um Fahrwerk und LK zu fahren (45° sollte man sich jedoch mangels Verdichterluft für SPS verkneifen :FFTeufel: oder reichte die Autorotation auch dafür? )
Wenn das TW total fest ist (Schmierstoff??), ist Landen ohne Flugzeug wahrscheinlich die bessere Wahl
b) Pumpe NP34 steht (weil kaputt), dann sollte eigentlich die Notpumpe (NP??) angehen. die läuft zwar nur begrenzte Zeit, aber mit stehender Hauptpumpe wird man wohl keine Strecken fliegen wollen
c) Hydraulikhauptsystem undicht: Dann muß irgendwo ein Leck im System sein und es läßt sich gar kein Druck aufbauen. Dann gibt es zwar rechts oben in der Kabine das Drehventil, welches Druckluft auf das Hauptsystem gibt. Aber das ist doch undicht.
Ich weiß, vor Notausfahren des HFW mußte der Fahrwerkshebel auf "neutral" stehen, um das System drucklos zu machen. Leider weiß ich nicht mehr, wo das System dann "abgekoppelt" wurde. (weil Druck im Druckluftsystem max 130 kp/cm², im Hydrauliksystem aber zwischen 185 und 215 kp/cm²)
Aber es muß ja funktioniert haben, ich hab ja selbst beim Fahrwerkfahren (am Boden) in der Kabine gesessen haben.
Für das Bugfahrwerk ohne HD- Druck gab es ja den netten roten Griff rechts vom "Bart", der die Schlösser der Fahrwerksklappen und die Verriegelung des Bugfahrwerkes öffnete und Schwerkraft+Fahrtwind den Rest der Aufgabe übertrug.

Die Frage nach dem Hydraulikakku ziehe ich zurück, weil der nur im Hydraulikverstärkersystem wirkt. Dort ist das Fahrwerk aber nicht angeschlossen. (dafür aber die Landeklappen)

OK, im Endeffekt zielte die Frageschon ein wenig auf den Grund des HD-Ausfalles.

Im angehängten Bild sind die beiden Notausfahr- Bedienelemente noch einmal markiert.
Axel
 
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Hallo, zum erstenmal lerne ich hier jemanden kennen, der "gefangen" wurde, und das gleich zweimal. Wir haben zwar die Anlage 1975/77 entwickelt, haben aber nie eine Rückmeldung erhalten wie die nun realen Fangverläufe klappten, war ja alles immer geheim :cool:
Natürlich würde mich interessieren, welche Maschinen wurden "gefangen", wie groß war etwa das Gewicht und wie hoch etwa die Einrollgeschwindigkeit. War der Fangvorgang in der TFF 72 oder in der ATU-G/1A.
Wie war der Fangverlauf ;) und gibt es weitere "Gefangene"?:engel:
Peter
Also in Laage wurde 1987? die Su-22M4 "824" der 2./MFG-28 gefangen. Welcher Anlagentyp in Laage installiert war, ist mir im Moment nicht bekannt.
Soweit ich weiss, wurde zumindest eines der Staurohre beschädigt, dazu die TF-Vorderkanten und einige Lukendeckel (Bugluke, Rumpfrücken usw.). Einige dieser beschädigten Lukendeckel sollen durch welche der abgestürzten "360" des JBG-77 ersetzt worden sein. Leider passten diese nicht 100%ig, so das z.B. für die Bugluke eine bestimmte Reihenfolge beim Anziehen der Schnellverschlußschrauben notwendig war. Wenn man diese nicht kannte, bekam man die Bugluke nur an 3 von 4 Seiten zu.
Ursache der Landung mit Fanganlage war wohl der falsche Einsatz des Bremsschirms, d.h. zu frühe Trennung vom Flugzeug durch einen Piloten des FO FMTFK.

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dr.peter.horn

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TFF 72 oder ATU-G/1A

Also in Laage wurde 1987? die Su-22M4 "824" der 2./MFG-28 gefangen. Welcher Anlagentyp in Laage installiert war, ist mir im Moment nicht bekannt....
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... war das Netz über ein Stahlseil oder einem (Dederon-) Gurt mit der Bremsanlage verbunden. Stahlseil war die TFF 72, Gurt war ATU-G/1A.
Peter
 
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Gefangen im Netz

Hallo
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so viele Fragen beantworten soll.
In beiden Fällen war die Ursache des Hydraulikausfalls ein geplatzte Leitung. An Alles kann ich mich leider auch nicht mehr erinnern, war halt schon soooo lange her.
Die besten Erinnerungen habe ich noch an meine nächtlich "Gefangennahme".
Die Landung ( wie schon geschildert ) erfolgte mit erhöhter Landemasse: ich hatte noch ca. 2000 l Treibstoff an Bord. Trotz maximalem Bremseneinsatz und Bremsschirm (den habe ich auf Weisung des Flugleiters erst bei 240 km/h eingesetzt, damit er nicht abreißt) hatte ich beim Verlassen der Bahn noch Geschwindigkeitsanzeige, so etwas über 200 km/h. Also bin ich mit so ca.190 km/h ins Netz gerauscht (TFF 72). Das Netz rauschte über die Kabine hinweg und dann verspürte ich auch schon die Bremswirkung, allmählich beginnend und dann rasch stärker werden, also keinen Ruck.
Schäden:
-defekte Hydraulikleitung und ein total versautes TW. Die Flüssigkeit tropfte nach der Landung immer noch auf die heißen TW-Teile.
-die Reifen (wie schon geschildert)
-und eine mächtige Delle in der Vorderkante des Seitenleitwerks
An die taktische Nummer kann ich mich leider nicht mehr erinnern.
Das Foto zeigt eine ähnliche "Gefangennahme", ist aber nicht mein (s. Leitwerk)
Lutzi
 
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dr.peter.horn

dr.peter.horn

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danke für die prompte Antwort.
Gruss Peter
 
Cirrus

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... war das Netz über ein Stahlseil oder einem (Dederon-) Gurt mit der Bremsanlage verbunden. Stahlseil war die TFF 72, Gurt war ATU-G/1A.
Peter
In Laage war die ATU-G/1A Fanganlage installiert, diese wurde auch noch bis zur Ausphasung der MiG-29 verwendet. In Holzdorf und Neubrandenburg als Hauptausweichplätze für die MiG-29 in Laage waren die ATU-G/1A ebenfalls bis zur Abgabe der Flieger an Polen vorhanden.

In Preschen gab es den Netzfang einer MiG-29UB mit der ATU-G/1A. Dabei wurde der ausgefahrene Spiegel des Periskops der hinteren Kabine abgerissen und die Druckluft entwich. So hatte man anschließend Schwierigkeiten das Kabinendach zu öffnen. Das Einfahren des Periskops der Doppelsitzer bei drohendem Netzfang wurde daraufhin in die Checklisten aufgenommen.

Geschwindigkeit beim Einrollen kenne ich nicht, Masse müsste um die 12 bis 13 Tonnen gewesen sein. Vielleicht erinnert sich der beteiligte Fluglehrer an weitere Details. Werden ihn mal fragen.
 
dr.peter.horn

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Wieso bedingt ? :?!
Nun, jede Seil- bzw. Kabelfanganlage kann nur für Flugzeuge mit Fanghaken als Notfanganlage wirken. Für alle anderen sind sie nutzlos. Bedingt heißt also, nur unter der Bedingung dass am Flugzeug ein Fanghaken vorhanden ist. Ich nahm an, dass das verständlich ist.;)
 
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Ich hab in meiner aktiven Zeit auch mal ´ne Mig aus dem Fänger geholt.

( es müsste die 774 gewesen sein:?!)

Glücklicherweise schaute nur das Staurohr durch das Netz, aber den Flieger mit LKW-Kraft aus dem weichen und feuchten Sandboden zu bekommen, das war schon ´nen Akt:TD:
Besonders wenn dir dabei Staffel-Ing, Geschwader-Ing und Kommandeur zusehen und auf extreme Eile drängen. Schliesslich waren ja noch einige in der Luft und noch nicht irgendwo gelandet.:D
 
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Natürlich würde mich interessieren, welche Maschinen wurden "gefangen", wie groß war etwa das Gewicht und wie hoch etwa die Einrollgeschwindigkeit. War der Fangvorgang in der TFF 72 oder in der ATU-G/1A.
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Peter
hallo in die nicht mehr ganz frische runde.... ich lese fast das ganze jg9 und mig23 forum derzeit...

ich kann mich noch erinnern das in peenemünde seinerzeit eine su22 und ich denke eine mig21 kurz vorm baden gehen waren...
an die su 22 kann ich mich deshalb gut erinnern, da um diese kiste ein totales geheimnis gemacht wurde. wir durften ja nix sehen....:cool:

hoffe bissl weitergeholfen zu haben.

grüße , tom
 
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Flugzeugnotfanganlage ATU-G/1A

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