Quelle: Pressemitteilung des VBS
Das VBS überprüft das Standortkonzept der Luftwaffe
Bern, 09.05.2008 - Mit dem Stationierungskonzept der Armee von Juni 2005 ist die Anzahl der Jetflugplätze aus Kostengründen auf vier reduziert worden. Das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) lässt nun prüfen, ob sich die Verteilung der Flugbewegungen im gesamtschweizerischen Rahmen optimieren lässt.
Die rund 22'000 Flugbewegungen verteilen sich heute auf die Hauptjetflugplätze Payerne (11'000), Meiringen (4800), Sion (3600) und auf den Ausweichflugplatz Emmen (2500). In Dübendorf und in Buochs ist der Flugbetrieb mit Kampfjets eingestellt worden.
Im Vorfeld der Abstimmung zur Volksinitiative "Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten" hat Bundesrat Samuel Schmid betont, dass er das Problem mit dem Fluglärm ernst nimmt und nach Lösungen suchen will. Er hat den Flugplatzregionen angekündigt, dass er die Verteilung der Flugbewegungen im gesamtschweizerischen Rahmen nochmals mit dem Ziel einer Optimierung überprüfen lässt.
Das VBS lässt nun mögliche Varianten für die Verteilung der Flugbewegungen und die Verlängerung von Sommerpausen an den heutigen vier Standorten erarbeiten. Dabei sollen auch die Auswirkungen auf die einzelnen Flugplatzregionen aufgezeigt werden. Die Varianten werden den Flugplatzregionen im Herbst 2008 vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Im Hinblick auf die langfristige Verteilung der Flugbewegungen unter Berücksichtigung des Tiger-Teilersatzes prüft das VBS über das Stationierungskonzept hinaus weitere Standorte zur Entlastung der heutigen Jetflugplätze. In einer ersten Phase handelt es sich dabei vor allem um die Militärflugplätze Mollis, Dübendorf und Buochs. Weiter sollen aber auch Möglichkeiten für die Abdeckung von Spitzen auf den Landesflughäfen Zürich-Kloten und Genève-Cointrin, sowie Standorten im Ausland evaluiert werden. Dabei wird grundsätzlich von den heutigen finanziellen Rahmenbedingungen ausgegangen.
Diese Überprüfung des Stationierungskonzepts erfolgt parallel zur Evaluation des Tiger-Teilersatzes. Die langfristige Stationierung wird zusammen mit der Botschaft zur Beschaffung des Tiger-Teilersatzes voraussichtlich im Herbst 2009 vorgelegt. Die betroffenen Regionen werden in geeigneter Form in die Überprüfung einbezogen.
Verzicht auf Flugbewegungen nicht möglich
Die Luftwaffe benötigt heute rund 22'000 Flugbewegungen, um den verfassungsmässigen Auftrag zur Wahrung der Lufthoheit, wozu namentlich auch der Luftpolizeidienst gehört, erfüllen und das erforderliche Training sicherzustellen zu können. Diese Zahl bleibt auch mit dem Tiger-Teilersatz gleich.
Ein ersatzloser Verzicht auf einen Teil der 22'000 Flugbewegungen ist nicht möglich, weil dadurch das erforderliche Training pro Pilot nicht mehr möglich, dadurch die Sicherheit nicht mehr gewährleistet und die Erfüllung des Auftrags in Frage gestellt wäre. Dazu hat das Volk mit der Ablehnung der Initiative "Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten" am 24. Februar 2008 klar nein gesagt.
Eine kurzfristige Entlastung einzelner Flugplatzregionen bezüglich Flugbewegungen und Sommerpausen ist nur durch die stärkere Belastung der andern drei Regionen möglich. Optimierungsvarianten müssen deshalb vertieft geprüft und mit den Flugplatzregionen diskutiert werden.
Flugbetrieb in Dübendorf im aktuellen Umfang bis 2014
In den Verhandlungen zum Stationierungskonzept zwischen der Zürcher Regierung und dem damaligen Chef der Armee, Korpskommandant Christophe Keckeis, wurde im März 2005 vereinbart, dass in Dübendorf der Helikopter- und Flächenflugzeugbetrieb bis 2010, optional bis längstens 2014, weitergeführt wird, um dem Kanton die notwendige Zeit für die Planung der Nachnutzung des freiwerdenden Areals zu ermöglichen. Der Kanton Zürich hat nun signalisiert, dass er von dieser damals vereinbarten Option Gebrauch machen möchte. Der Chef VBS, Bundesrat Samuel Schmid, hat in diesen Tagen dem Kanton Zürich mitgeteilt, dass er damit einverstanden ist und der Flugbetrieb in Dübendorf im aktuellen Umfang bis längstens 2014 weitergeführt wird.