Spread your wings...
Die Internationale FH Bad Honnef bietet den
Luftverkehrsmanager in englischer Sprache an. Wer will, kann diese Ausbildung zum 'Bachelor in Aviation Management' direkt mit einer Pilotenausbildung zur Verkehrsflugzeugführerlizenz (
ATPL) kombinieren. Das nennt sich dann ganz famos '
Flying Bachelor'.
Das hört sich natürlich ziemlich verlockend und doppelt sicher an, aber der Lernstoff in diesen 6 Regelsemestern kommt dafür auch doppelt dick. :p Und wer die Ausbildung sponsort, bleibt ebenfalls unklar - im Zweifel ist es der eigene Geldbeutel. :(
Das nimmt dieser Doppellösung gleich den besonderen Reiz. Aber man sollte überlegen, ob man dieser Lernbelastung überhaupt gewachsen ist und nicht riskiert, einen der beiden (oder gar beide) Abschlüsse zu versemmeln...
Ich denke, man sollte sich vorab entscheiden, ob man ins Cockpit oder an den Schreibtisch geht. Der Pilotenschein nützt dem Bachelor - über das Fachwissen hinaus - mittelfristig wenig für die Managerkarriere. Gegen einen an den Boden zurückgekehrten 'Senior Pilot' hat man karrieremäßig kaum eine Chance, denn der Konkurrent hat schon sämtliche Berufs- und Insidererfahrung für einen leitenden Job. Man selbst glaubt es nach dem Bestehen des 'Flying Bachelors' bloß von sich.
Wer glaubt, mit der Doppelqualifikation als Geschäftsführer
und Pilot bei einer kleineren Firma so richtig Karriere machen zu können, muss schon Optimist und Glücksritter zugleich sein. Jedenfalls kann man einem "blutigen" Berufsanfänger in diesem ausgebufften, internationalen Konkurrenzgeschäft nur Glück wünschen...
Ich denke, dass man mit dem 'Bachelor of Arts in Aviation Management' so oder so eher als Gepäcksortierer oder Sicherheitsmonitorüberwacher eingestellt wird, denn als 'Manager'. Aber in der mittleren Führungshierarchie im Betrieb eines Flughafens oder eines Passagier-, Catering- oder Frachtunternehmens wird man später schon seinen angemessenen Platz finden.
Nachteil: die Ausbildung ist betriebswirtschaftlich orientiert, aber man wird doch ein wenig zum Spezi (d. h. Fachidioten) der Luftfahrt ausgebildet. Und wenn es mit der Einstellung bzw. der Konjunktur nicht so richtig läuft, ist man andernorts in benachbarten Branchen wie Speditionen, Groß- und Außenhandelsfirmen vielleicht als Exot mit schlechteren Einstellungschancen "gesegnet" als ein klassischer, kaufmännischer BBA (Bachelor of Business Administration).
Um in die Führungsetage eines Unternehmens aufzusteigen, braucht es neben der beruflichen/akademischen Qualifikation auch gewisser Berufserfahrung: also praktische Erfolge und auch die nötige Zielstrebigkeit sowie vorzugsweise den richtigen Riecher bei einer Aufstiegsvakanz in die Chefetage. Und große Mobilität wird in der Luftfahrtbranche ohnehin als Karrierevoraussetzung unterstellt. :D
Wer sich also zu diesem Studiengang des 'Luftverkehrsmanagers' durchringt, sollte vorher bei potenziellen Arbeitgebern mal nach den entsprechenden Qualifikationen der aktuellen Stelleninhaber fragen. Vielleicht bekommt man dort einen Überblick oder Einstellungstips, welches Studium sich am besten eignet. Ich denke, auch eine Rücksprache mit dem regionalen IHK-Vertreter für Luftfahrt kann einem statistische Werte liefern, an denen man die Nachfrage bzw. Zusammensetzung an Bachelor-Inhabern in der Branche ablesen kann.
Viel Spaß denne
wünscht Luftpirat