Nun auch von mir ein bescheidener Beitrag
Allerdings ist inhaltlich mehr unser Besuch in Polen Thema.
Die 1. JS des JG-2 war im September 1980 zum Staffelaustausch in Polen auf dem Flugplatz von Zegrze Pomorskie. Gleichzeitig war eine Staffel von dort bei uns in Neubrandenburg.
Da ich selbst mit in Zegrze war kenne ich die Ereignisse in Neubrandenburg nur von Erzählen:
Die Polen kamen zur Landung grundsätzlich im Paar rein, auch wenn das unserem Landeleiter nicht gefallen hat.
Ein Pilot schätzte die SLB falsch ein und setzte mit dem Bugrad zuerst auf. Eihn verbogenes Fahrwerksbein war die Folge. Die Polen waren dann später mit großer Mannschaft angereist, um den Vogel wieder flügge zu bekommen. Schlußendlich wurden dann doch die Flächen abgebaut und der Rücktransport erfolgte mit einer Transportmaschine.
Ich selbst war zu der Zeit Techniker im Trupp FFMA der 1. JS. Da mein TF Hptm. „August“ S. im Urlaub war (wie übrigens auch schon beim Luftkampflehrgang in Peenemünde) - ein Schelm der Arges dabei denkt! – durfte ich die Aktion begleiten. Der Hinflug erfolgte für das ITP zusammen mit dem Bodengerät auf An-2 und dem dabei üblichen Geschaukele. Den Rückflug stellten die Polen sicher, da flogen wir dann mit Jak-40, nur das Gerät mit An-2. Der Pilot der Jak schien aber ein recht lustiges Kerlchen gewesen zu sein, er führte uns vor lauter Begeisterung gleich die fast „Kunstflugtauglichkeit“ der Jak-40 vor. Mir war danach der Lärm und das Schaukeln der An-2 fast lieber!
Was mich betrifft, ich habe von der technischen Seite 2 einschneidende Ereignisse in Erinnerung. Zum einen ist gleich bei der Überführung ein Block 5 des SRZO-2 ausgefallen, den wir bei dann 2 Mal gewechselt haben. Erst haben wir ein Gerät eingebaut, das uns die Polen zur Verfügung gestellt haben. 2 Tage später haben wir das gegen ein „eigenes“ Gerät wieder ausgetauscht.
Natürlich war neben dem ARK auch die R-802 umzustimmen. Mein Oberoffizier Mj. D. gab mir aus seinem VS-Heft noch in Neubrandenburg die Kanäle und Frequenzen, die ich mir mit Kuli auf die Handfläche notiert habe. Eine Kleinigkeit muß dabei schief gegangen sein – die Frequenzen stimmten aber einige Kanäle waren vertauscht. Zum Glück war das Wetter beim ersten Versuch einer Flugschicht so schlecht, daß nur der Wetterflug in die Luft ging. Aber auch die Jungs hatten nur Verbindung zum Flugleiter, danach war Ruhe im Äther. Erst gab es einen Anschiß, dann habe ich mit meinem Mechaniker schnell die ganze Staffel richtig abgestimmt. Seit dem weiß ich, daß man zum drehen der Häckchen an der Trommel des Fernbedienteils nicht unbedingt das vorgesehene Spezialwerkzeug braucht – eine Fokkernadel tut es auch!
Sonst haben wir die Waffenbrüderschaft kräftig gefeiert, es gab Ausflüge nach Koszalin und Umgebung, geflogen wurde auch.
Ehe die Frage aufkommt, nein, ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, welche Version der MiG-21 in Zegrze geflogen wurde. An das „Stabsmoped“ und Wetterflugzeug „Iskra“ kann ich mich noch gut erinnern.
Im Anhang einmal eine Urkunde, die einige der Teilnehmer erhalten haben: