Viele Jahre war ich in Jerischke Schießplatzleiter. Dazu waren in Preschen einige Piloten der TAFS-47 und des JG-3 ausgebildet. War ein Luft-Boden-Schießen oder Bombenwurf (TAFS-47) angesetzt, wurde der Schießplatzleiter im Kübeltrabbi auf den Schießplatz gefahren. Dort begab man sich auf den Kontrollturm und leitete den Schießbetrieb. Neben der Erlaubnis zum Schießen bzw. Bombenwurf übermittelte man auch die Trefferergebnisse.
Manchmal musste man auch das Schießen unterbrechen, wenn ein Brand ausgebrochen war, die Schüsse außerhalb des Schießplatzgeländes niedergingen oder Pilzsammler mitten zwischen den Zielen auftauchten...
Beeindruckend war das Schießen mit Raketen aus 50m Flughöhe auf Kfz-Kolonnen. Man sah (und hörte) die Einschläge in den LKW und erst Sekunden später tauchten die Lfz auf! Bei einem Volltreffer sprang so ein LKW ein paar Meter in die Höhe und außer dem Fahrgestell gab es nur noch Kleinholz. Fuhr eine Rakete in so einen desintegrierten LKW und traf auf keinen Widerstand, so "buddelde" sie nur eine Schützenmulde im lockeren Sand.
Nur einmal war es knapp, als nach einem Bombenwurf der TAFS-47 ein Fragment knapp unterhalb der Kanzel in den Turm einschlug.
Einmal suchten wir Reste von S-5KO Raketen, die außerhalb niedergingen und einen verlorenen Abströmkegel des UB-16 Raketenbehälters. Zum Glück war außerhalb auch nur Wald...
Sehr interessant war auch das Schießen auf eine arbeitende Radarstation, um Trefferwirkung und Reparaturzeiten und -verfahren zu evaluieren.
In der Pilzzeit war es dort genial. Die ständige Besatzung in ihren Bungalow konnte nach kurzer Zeit keine Pilze mehr sehen. Wir bekamen jedoch von der Küche einen Kübel mit frischem Brot, Wurst, Obst und Gemüse mit. Den spendete ich der Stammbesatzung und bekam als Gegenleistung einen Campingtisch voller geputzter Pilze mit.