Ausrüstungsphilosophie bei der Bundeswehr

Diskutiere Ausrüstungsphilosophie bei der Bundeswehr im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Bei der Ausrüstung mit Fluggeräten kein Wunder... Außerdem kann ich mir schon denken, in welchem Zusammenhang Herr Scharping die reinen...
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Oder wie Minister Scharping mal richtig bemerkte: "Das teuerste an der Flugbereitschaft ist ihre Existenz."
Bei der Ausrüstung mit Fluggeräten kein Wunder...

Außerdem kann ich mir schon denken, in welchem Zusammenhang Herr Scharping die reinen Flugkosten kleingeredet hat...

Gemäß Auftrag ist die Flugbereitschaft nichts anderes als ein Lufttransport-Geschwader mit Zusatzauftrag. Hauptauftrag ist nach wie vor der Transport von Bundeswehrangehörigen zu Stützpunkten im Ausland (Ausbildung oder Einsatz). Der "Parlamentarische" Luftverkehr sollte in diesem Zusammenhang hauptsächlich unter folgenden Gesichtspunkten abgewickelt werden:

1. die Bedrohungslage bzw. der Anlaß erfordert es

Logo, kann ja die Kanzlerin nicht auf LTU economy buchen

2. der Zielort kann nicht anders angeflogen werden

Versteht auch jeder, die Condor fliegt nicht an jeden Krisenherd (zumal dort dann auch evtl. Punkt 1 zutrifft).

Was die Flugbereitschaft m. E. unnötig teuer macht, sind z. B. VIP-Hubschrauber die zum großen Teil von irgendwelchen Staatssekretären oder anderen Ministerialbürokraten benutzt werden um mal eben 80km zum Meeting zu fliegen, anstatt einfach eine der zahlreichen Oberklasse-Limousinen zu nehmen, die sich im Fuhrpark die Reifen platt stehen. Ist ja auch irgendwie cooler... Unvergesslich ist ja auch die Lustreise von Herr Trittin mit der Challenger nach Brasilien. Gemäß dem Motto: Bevor ich Linie buch, blockiere ich lieber eine Maschinen inkl. Besatzung für eine Woche, flieg auf der Uraltzelle die letzten Stunden runter und beschwer mich dann auch noch über's Zwischenlanden weil die Kurzstreckenmaschine nicht auf einem Hopps über den Atlantik kommt.
Wenn die Flugbereitschaft ihre VIP-Ausrüstung nur für wirklich wichtige und bedrohte Persönlichkeiten anschaffen würde / dürfte und diese VIP dann auch wirklich nur dringende dienstliche Anlässe als Reisegrund hätten, täten es sicher ein paar Maschinen weniger...

P.S.:
Das schließt auch Truppenbesuche auf dem Balkan ein, die offensichtlich einen Zwischenstop auf Malle erfordern... (siehe Scharping Zitat)
 
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Gebe mir eine Akte mit Kosten, eine Excel-Lizenz und drei Tage Zeit und ich rechne Dir jedes Flugzeug schön oder auch hässlich. Any Color You Like!
Welche Kosten schließe ich ein?
Ein A330 fliegt 5000 bis 6500 Stunden im Jahr. Eine Transall?
Auch wenn keine Transall fliegt, muss die ganze Mannschaft trotzdem besoldet werden.
Wenn du nicht weisst, wie viele Stunden des Jahresflugtundenprogramm der Transall (alle) umfasst, welcher Umfang an Personal für den Betrieb des Lfz-Musters benötigt wird, wie viele Inspektionen pro Jahr fällig werden, wie lange die dauern, wie störanfällig das Waffensystem ist und noch viele Faktoren mehr, wird es dir kaum gelingen, mit Excel-Lizenz und 100 Tagen Zeit, zu einem verwertbaren Ergebnis zu kommen. Deswegen nützt nur die vergleichende Betrachtung etwas. Unter gleichen Berechnungsgrundlagen werden vergleichbare Ergebnisse erzielt. Ich komme noch mal zurück auf den Bw-Plan 2008. Die Materialerhaltungskosten für die fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr sind unerwartet hoch und steigen. Treffen die Prognosen der Industrie bezüglich Wartungs- und Personalaufwand halbwegs zu, werden sich mit Einführung neuer Waffensysteme diese laufenden Kosten deutlich reduzieren. Ein erreichenswertes Ziel, so die Prognosen erfüllt werden können. Interessant wäre mal, von Erfahrungen im Flugbetrieb mit EF zu hören. Der aktuelle Bericht des Bundesrechnungshof hat in Verbindung mit der Einführung EF Negatives zu berichten.
Guckt ihr hier auf Seite 191, Ziffer 33 und 34. Und lest ruhig weiter unter 35 einige interessante Ausführungen zu den Lufttransportkapazitäten, Luftumschlag usw..
Last but not least sei allen Luftfahrtbegeisterten noch Ziffer 39 ans Herz gelegt (Musterprüfwesen Bw).

Wie wäre die Idee: Um zwei TP400 baut man sich einen zweiten Transporter der 30-50 Tonnen Klasse, welche dann maximal auf Kurzstart getrimmt wird. Dann kommt man aus 400m Pisten. Ne Art V-22 für Arme. Vielleicht mit Variable Incidence Wing. Ach, das wäre doch was.
http://en.wikipedia.org/wiki/Variable-incidence_wing
Gut. Bitte umsetzen und unverbindlich dem BMVg zur Prüfung vorlegen.:rolleyes:

B.
 
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In Anbetracht der Tatsache, daß es sich hier um ein öffentliches Forum handelt, dürfte klar sein, das ich bestimmte Vorgänge nicht bis ins Detail runterbreche. Ich versuche so gut es geht sachlich zu argumentieren, aber ohne Nachteile für "Quellen" billigend in Kauf zu nehmen. Somit werde ich hier sicher nicht mitteilen, daß der Herr Oberleutnant XY vom JaboG Z gesagt hat, daß alles zum Kotzen ist weil... bzw. die Herren X und Y von Fa. Z mir gegenüber sehr detailiert geschildert haben, daß...
Das ist der Grund, warum ich es nicht für gut halte, überhaupt solche allgemeinen Aussagen über angebliche oder echte Missstände oder Verfehlungen zu äussern. Keiner von uns kann das nachprüfen, was da behauptet wird und selbst wenn zwei Leute das Gleiche behaupten, wird es dadurch nicht wahr.
Beobachtungen aus erster, zweiter oder dritter Hand geben nur subjektive Eindrücke wieder. Nichts messbares, nichts Vergleichbares. Keine Fakten.

Selbst die in meinem vorherigen Beitrag empfohlene Lektüre spiegelt nur das wieder, was die BRH-Prüfer an Eindrücken während ihrer Recherchen gewonnen haben. Da sie jedoch ihre Arbeit sehr gewissenhaft verrichten, sind die Bemerkungen wahrscheinlich zutreffend.
Ich fand es daher zum Thema Ausrüstungsphilosophie sehr passend, zeigt es doch teilweise, wie die verantwortlichen Stellen arbeiten und unter welchen Bedingungen Entscheidungen zu treffen sind. Ich finde beispielsweise die Bedingung schlecht, vor Festlegung des Konstruktionsstandes eines einzuführenden Flugzeugs bereits dessen Ersatzteilerstbedarf festzulegen. Wie soll da einer sagen, ob das Teil später wirklich dem Konstruktionsstand der Serie entspricht, die auch von uns betrieben wird?

B.
 
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Die Materialerhaltungskosten für die fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr sind unerwartet hoch und steigen.
Mich wundert die Formulierung "unerwartet". Haben die gedacht, daß der Wartungsaufwand mit zunehmender Nutzungsdauer abnimmt?

Interessant wäre mal, von Erfahrungen im Flugbetrieb mit EF zu hören. Der aktuelle Bericht des Bundesrechnungshof hat in Verbindung mit der Einführung EF Negatives zu berichten.
Ist da möglicherweise die BW selbst schuld? Wenn man die bislang erreichten Gesamtflugzahlen aller Nutzer anschaut (hab ich kürzlich mal gesehen aber leider nicht parat), diese nach Nutzer aufdröselt und dann mit den ausgelieferten Maschinen in Verhältnis setzt, scheint die BW pro EF weniger zu fliegen. Weiß einer woran das liegen könnte (andere Vorschriften etc.)?

Ist keine von meinen schnippischen Unterstellungen sondern 'ne ernstgemeinte Frage. :-)

Gut. Bitte umsetzen und unverbindlich dem BMVg zur Prüfung vorlegen.:rolleyes:

B.
Bitte noch 'ne VIP-Variante ausarbeiten. Dann können endlich auch kleinere Ferieninseln angeflogen werden... :FFTeufel:
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
@Fighter117
das passt nicht zusammen, der von Dir hier genannte Grund kann in D nicht als ernsthafte, wichtige und richtige Auslegungsgrundlage für Militärgerät herangezogen werden. Es ist eben nicht Aufgabe der BW in Afrika Lebensmittel zu verteilen, so gut es sich in den Medien auch macht. Dafür ist sie einfach fehlplaziert. Obwohl sie auch kann, und schon gemacht hat. Andere können es einfach besser. :TOP:

Ok. Du hast recht. Humanitäre Hilfe ist nur eine Sekundäre Aufgabe und nicht der eigentliche Grund solches Gerät anzuschaffen.

----

Zu dem aktuellen Bericht des Bundesrechnungshofes:
Ich finde das irgendwie ziemlich Halbherzig zu behaupten das 3 Geschwader ausreichend sind. Erstens würde man sich in der heutigen Lage wieder ein Eigentor schiessen, da Neuburg schon so gut wie fertig ausgebaut ist. Der Platz ist aber so klein, dass er gewiss keine 60 Eufis fassen könnte. Ausserdem kann man nicht alles wirtschaftlich rechnen. Wie schon angemerkt, würde man damit noch mehr Fluglärmgegner auf dem Programm rufen. Es hätte sicher noch andere Nachteile. Vorhandene Plätze wie Laage und Nörvenich müssten extrem erweitert werden. Was ist mit den taktischen Dingen. Z.B. wäre es fast unmöglich Übungsgäste zu beherbergen. 3 Standorte sind weniger flexibel als 5 und und und.
Wo ich den Rechnungshof eher verstehe ist warum nicht alle Geschwader beide Rollen bekommen. Wenn es dann in den Einsatz (ala Kosovo) gehen sollte kann man nur auf reale 2 Geschwader zurückgreifen. Es sei denn man muss sich mit einer starken Luftwaffe auseinandersetzen. Wie wir in den letzten Konflikten aber gesehen haben, braucht man kaum noch reine Jäger.
Es wäre daher sinnvoll den beiden JG (JG73 lassen wir mal aussen vor) für, zumindest eine begrenzte Luft-Boden-Fähigkeit, zu befähigen.

Oder was meint ihr?
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
Ist da möglicherweise die BW selbst schuld? Wenn man die bislang erreichten Gesamtflugzahlen aller Nutzer anschaut (hab ich kürzlich mal gesehen aber leider nicht parat), diese nach Nutzer aufdröselt und dann mit den ausgelieferten Maschinen in Verhältnis setzt, scheint die BW pro EF weniger zu fliegen. Weiß einer woran das liegen könnte (andere Vorschriften etc.)?
1. Wurde ja schon in dem Bericht erwähnt, sind weniger Maschinen vorhanden als geplant.
Gründe sind ja bekannt (allg. Verzögerung im Projekt, Abgabe einiger Maschinen an Österreich)

2. Kann man schlecht mit den anderen Nationen vergleichen, da die Bw, als einziger Betreiber, ihre Eufis von Anfang an ohne die Hilfe der Industrie betreibt. Obwohl es sich langsam ausgleichen müsste, da die Bw ja inzwischen genug Erfahrungen gesammelt haben müsste. - Ist aber nur eine Vermutung.

3. Haben wir ja hier gelesen das die Bw anscheinend die falschen Ersatzteile eingekauft hat. :eek:
 
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Wo ich den Rechnungshof eher verstehe ist warum nicht alle Geschwader beide Rollen bekommen. Wenn es dann in den Einsatz (ala Kosovo) gehen sollte kann man nur auf reale 2 Geschwader zurückgreifen. Es sei denn man muss sich mit einer starken Luftwaffe auseinandersetzen. Wie wir in den letzten Konflikten aber gesehen haben, braucht man kaum noch reine Jäger.
Es wäre daher sinnvoll den beiden JG (JG73 lassen wir mal aussen vor) für, zumindest eine begrenzte Luft-Boden-Fähigkeit, zu befähigen.

Oder was meint ihr?
Vielleicht hat man da bei der Bundeswehr aus den Erfahrungen mit den Phantom-Verbänden gelernt, auch wenn's nicht danach ausschaut...
Da hat die Zweitrolle als Jabo sowohl bei der RF-4E als auch bei der F-4F nicht wirklich so funktioniert wie gedacht. Letztendlich müßte ja jeder Pilot eine deutlich höhere Anzahl an Flugstunden fliegen um für beide Einsatzrollen genauso gut vorbereitet zu sein, wie der Kollege der nur Jabo bzw. Jäger fliegt. Dürfte beim zugestandenen Flugstundenaufkommen illusorisch sein.
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
Vielleicht hat man da bei der Bundeswehr aus den Erfahrungen mit den Phantom-Verbänden gelernt, auch wenn's nicht danach ausschaut...
Da hat die Zweitrolle als Jabo sowohl bei der RF-4E als auch bei der F-4F nicht wirklich so funktioniert wie gedacht. Letztendlich müßte ja jeder Pilot eine deutlich höhere Anzahl an Flugstunden fliegen um für beide Einsatzrollen genauso gut vorbereitet zu sein, wie der Kollege der nur Jabo bzw. Jäger fliegt. Dürfte beim zugestandenen Flugstundenaufkommen illusorisch sein.
Davon hab ich auch schon gehört. Die beiden Jabos bekommen ja eine angeblich die Zweitrolle Luftverteidigung. Die ist aus meiner Sicht auch nötig. Denn wenn sie in den Einsatz müssen brauchen sie evtl. beides. Es ist ja das Konzept mit so einem Flieger einen Bombenangriff zu fliegen und nachdem sie diese Ziele bekämpft haben in die Jägerrolle zu schlüpfen sofern es dann der Treibstoffvorrat erlaubt.
Die jetzigen Tornadoverbände üben ja auch den Luftkampf. Zwar wahrscheinlich nur den defensiven, aber immerhin. Es geht doch bei anderen Streitkräften auch. Warum nicht auch bei der Lw. :?!
 
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Es ist ja das Konzept mit so einem Flieger einen Bombenangriff zu fliegen und nachdem sie diese Ziele bekämpft haben in die Jägerrolle zu schlüpfen sofern es dann der Treibstoffvorrat erlaubt.
Wobei je nach Entfernung des Ziels fraglich ist, ob der Treibstoffvorrat überhaupt ersteres erlaubt... :FFTeufel:
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
Wobei je nach Entfernung des Ziels fraglich ist, ob der Treibstoffvorrat überhaupt ersteres erlaubt... :FFTeufel:
Warum nicht? Das ist aber eine andere Frage und sicher Missionsbedingt. Darum geht es mir jetzt aber nicht.
Wenn man die Politik in anderen Ländern so anschaut machen die meisten auch (fast)alles. Besonders die mit einer Einheitsflotte. Die Polen wollen mit ihren F-16 sogar noch Aufklärung fliegen. Selbst die Navy hat erkannt, das es effektiver wäre, an ihren Tomcats auch Bomben zu hängen. Ich weiss zwar bei welchen Geschwadern die Eufis bei den anderen fliegen sollen, aber nicht welche Aufgabe die dort erfüllen sollen. Bleiben z.B. die Tornado F3 - Geschwader reine JG oder nehmen die dann auch Luft-Boden-Aufgaben wahr?

@donnert: Nichts gegen dich. Mich würde aber wirklich mal die Meinung eines Piloten, oder jemanden der ähnlich viel Einblick hat, interessieren.
 
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Zweitrolle

Eine Haupt- und eine Nebenrolle macht in der heutigen Zeit der knappen Haushaltsmittel sehr viel Sinn. Es muss allerdings aufgepasst werden, dass die Rollenverteilung in den einzelnen Verbänden sinnig durchgeführt wird.
Die Hauptrolle sollte primär trainiert werden und die Nebenrolle sollte zu einem "good enough" level geübt werden.

Wenn ein JABOG einen EF einsetzt sollten die Piloten in der Lage sein das Waffensystem auch zu bedienen. Das bedeutet der Einsatz der Mittelstrecken Luft-Luft-Lenkwaffen und der Einsatz der Kurzstrecken Waffen (inkl. Luftkampf) muss geübt werden. Das wäre genug, um die Zweitrolle zu befriedigen. Um einen JABO zu einem vollwertigen Luftverteidiger zu machen, müsste aber viel Training, Zeit und Flugstunden aufgewendet werden. Diese Flugstunden scheinen nicht vorhanden zu sein und würde demnach die Trainingszeit in der Hauptrolle zu stark kürzen.

Ein JG kann durchaus die Zweitrolle A-G übernehmen, wenn das Training für den A-G Waffeneinsatz nicht das Primärtraining (A-A) zu stark verkürzt. Das geht nur bei einer relativ simpel einzusetzenden A-G Waffe, die nicht viel Training erfordert.

Als Beispiel sei hier die USAF genannt. F-22 trainieren hautptsächlich A-A und "nebenbei" den Einsatz von JDAM. Der Einsatz und dementsprechend das Training von JDAM ist nicht sehr anspruchsvoll und daher als Zweitrolle gut geeignet.

Wenn allerdings versucht wird alles zu können wird das Resultat sein, dass keiner mehr auf dem Experten Level operiert sondern alle nur noch Halbwissen/Können haben. Das wäre der falsche Weg!

Zur Aussage, dass in den letzten Konflikten keine Jäger gebraucht wurden kann ich nur sagen, korrekt. Aber bei der Vorhersage von zukünftigen Kriegen hat die Menschheit bisher keine gute Arbeit abgeliefert. Die Kernfähigkeit der Luftverteidigung sollte daher nicht aufgegeben werden.
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
Als Beispiel sei hier die USAF genannt. F-22 trainieren hautptsächlich A-A und "nebenbei" den Einsatz von JDAM. Der Einsatz und dementsprechend das Training von JDAM ist nicht sehr anspruchsvoll und daher als Zweitrolle gut geeignet.
Danke für deine Aussage. Das natürlich nicht alle, alles perfekt beherrschen können, ist klar. Es sollte meiner Meinung auch immer Eine Haupt- und eine Nebenrolle vorhanden sein. Genauso ein Beispiel hatte ich gemeint. Wäre das nicht für auch ein Weg für unsere Lw?
Das mit der Schiffsbekämpfung der Lw ist ja so ein fauler Kompromiss. Da bin ich der letzte der sowas fordert. Finde es auch nicht unbedingt toll das die Lechfelder jetzt auch Bomben schmeissen müssen. ECR ist ein Fachgebiet das höchste Priorität erfordern sollte.
 
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Das ist bestimmt auch was für die Luftwaffe. Allerdings wurde schon immer in der Bundeswehr versucht "mehr mit weniger" zu machen.
Auf der Teppich-Etage sieht das dann auch immer ganz wunderbar aus, wenn viele Fähigkeiten auf dem Papier vorhanden sind. Auf der operationellen Ebene sieht dann aber die Realität meistens ganz anders aus und wir können froh sein, dass diese "Fähigkeiten" nicht im Einsatz von der Luftwaffe abverlangt werden.

Das AG51 "Immelmann" leistet hervorragende Arbeit in Afghanistan in ihrer Hauptrolle. Ich wage mal zu behaupten ("Immelmänner" mögen mir widersprechen und mich bitte berichtigen), dass ein Einsatz des AG-51 zur Bekämpfung von Überwassereinheiten nicht ganz so erfolgreich und reibungslos sein würde. Auf dem Papier ist diese Fähigkeit als Zweitrolle aber durchaus vorhanden.
 
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1. Wurde ja schon in dem Bericht erwähnt, sind weniger Maschinen vorhanden als geplant.
Gründe sind ja bekannt (allg. Verzögerung im Projekt, Abgabe einiger Maschinen an Österreich)
In dem Bericht ist aber doch von Flugstunden pro Maschine die Rede! Da spielt es doch keine Geige ob man weniger hat als man haben sollte! Dann würde ich ja ehr denken das, wenn ich weniger habe, die vorhandenen mehr bewegt werden!
 
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Panketal (nordöstliche Einflugschneise von TXL)
In dem Bericht ist aber doch von Flugstunden pro Maschine die Rede! Da spielt es doch keine Geige ob man weniger hat als man haben sollte! Dann würde ich ja ehr denken das, wenn ich weniger habe, die vorhandenen mehr bewegt werden!
Seh ich ein wenig anders. Gerade in der Phase der Aufrüstung zum Block5 ist das ziemlich entscheidend. Habe ich 10 Eufis, von denen 3 in der Umrüstung sind (was etwa ein Jahr zu dauern scheint siehe die 30+32), habe ich 7 zum fliegen. Was aber auf die 10 aufgerechnet wird. Habe ich 12 oder 14 Maschinen und es stehen 3 in der Umrüstung sieht das schon anders aus. Ich habe es auch nur als einen Faktoren aufgezählt.
Ich bezweifle nämlich, das die Lw die geplanten Umrüstungen der Eufis nach unten korrigiert hat, nachdem man einige Maschinen den Österreichern überlassen hat/musste. Ansonsten ist der Mangel an Maschinen beim JG74 nicht zu erklären. Man hat ja z.B. schon eine Maschine, die fürs JG73 geplant war, ans JG74 gegeben. Alles Indizien die meine Vermutung untermauern. (Meine Meinung) Oder wie siehst du das?
 
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Zu der geringeren Anzahl an Maschinen steht doch auch was in dem Bericht!

Soweit das Bundesministerium Verfügbarkeits- und Ersatzteilprobleme
als Begründung dafür anführt, dass die
tatsächlichen Jahresflugstunden bislang weit hinter den
Planwerten zurückbleiben, überzeugt dies den Bundesrechnungshof
nicht. Eine fiktive Korrektur der maßgeblichen
Kennzahl unter diesem Gesichtspunkt wirkte sich
nur unerheblich aus. Der kurzfristige Planungswert würde
dann nicht zu knapp 60 %, sondern zu 65 % erreicht.
 
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2. Kann man schlecht mit den anderen Nationen vergleichen, da die Bw, als einziger Betreiber, ihre Eufis von Anfang an ohne die Hilfe der Industrie betreibt.
Ist mir absolut neu. In der MES 1 und 2 alles durch Lw-Personal?
Ich war immer gegenteiliger Auffassung. Zumindest für´s Triebwerk hab ich was vom kooperativen Modell hier gelesen. Für den ganzen Flieger (Zelle) gibt´s auch ein Kooperatives Modell, behauptet zumindest die EADS und der Donaukurier von 2003. Aber das mag die MES> 1 und 2 betreffen. Macht ja dann Sinn.
Ehrlich gesagt, beobachte ich den Flugbetrieb EF nicht sehr genau.

B.
 
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Ist mir absolut neu. In der MES 1 und 2 alles durch Lw-Personal?
Ich war immer gegenteiliger Auffassung. Zumindest für´s Triebwerk hab ich was vom kooperativen Modell hier gelesen. Für den ganzen Flieger (Zelle) gibt´s auch ein Kooperatives Modell, behauptet zumindest die EADS und der Donaukurier von 2003. Aber das mag die MES> 1 und 2 betreffen. Macht ja dann Sinn.
Ehrlich gesagt, beobachte ich den Flugbetrieb EF nicht sehr genau.

B.
Das hat nichts mit dem "Kooperativen Modell" zu tun. Das betreiben sie auch schon beim Tornado. Trotzdem wird der Toni von der Lw alleine betrieben. Genauso wie der Eufi. Im Geschwader sind fast nur Angestellte des Bundes für den Flugbetrieb zuständig. Ich habe jetzt gerade keine Quellen zur Hand. Ich weiss nur, dass die anderen drei Luftwaffen ihre Eufis mit Hilfe der Industrie betreiben. Wie lange noch, was und wie genau weiss ich nicht.
Ich habe mal gelesen, das D das wegen der Kosten von Anfang an alleine macht.
 

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Deutschland
Nicht im Zusammenhang mit der Luftwaffe aber im Zusammenhang mit diesem Thread sicherlich von Interesse:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,519407,00.html
Lustig.
Interessanterweise IST das EADS NaviPad (das "Navigationsgerät" :rolleyes: ) bereits eine robustere Ausgabe eines handelsüblichen iPaq-PDA von Compaq/Hewlett-Packard. Und noch interessanter ist, daß das Teil im Rahmen IdZ-ES (also der Weiterentwicklung des derzeit als Grundbefähigung im Rahmen des Einsatzbedingten Sofortbedarfes eingeführten IdZ-Basissystems) planmässig durch ein neues Gerät ersetzt werden soll. Zudem - abgesehen von den dann nicht mehr uneingeschränkt nutzbaren Zusatzfunktionen möchte ich mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn es durch ein wackliges Aldi-Navi ersetzt werden würde. Von der Verschlüsselung des Datenverkehrs der IdZ-Komponenten untereinander und EloSM-Bedenken ganz zu schweigen.

Die Schutzweste ist sperrig - meinetwegen, aber das sind alle Schutzwesten, und die IdZ-Weste ist eine von den sehr bequemen. Sie muß zur Nutzung der IdZ-Komponenten aber auch nicht zwingend getragen werden, dafür reicht die vorhandene Trageweste, die aber keinen ballistischen Schutz bietet. Ob die Weste getragen wird, ist eine Folge der Bedrohungslage und des resultierenden Tragebefehls. Im Vergleich zur Vorgängerin, der aus der für den Kosovo damals notbeschafften Bristol weiterentwickelten Schutzweste Standard ist die geschützte Fläche um etwa 50 Prozent größer geworden, bei einer gleichzeitigen Verrringerung des Tragegewichts um etwa 700 g bzw. fast ein Kilogramm mit den neuen Schutzplatten, vom Komfort- und Schutzgewinn ganz abgesehen.

Die Brille ist ebenfalls handelsüblich, eine EPS-21 von Gentex. Diese wurde nach Spezifikationen der Israelis entwickelt, und die sollten sich eigentlich mit heissem, staubigem Klima auskennen.

Unter dem Strich will ich so keine möglichen Mängel oder Nachteile ausschliessen, aber schon mit etwas Hintergrundinformation lassen sich viele solche Meldungen relativieren, respektive die "Oh mein Gott, Panik, alles schlecht"-Komponente herausnehmen. Für die Detailbewertung fehlen dann aber auch die nötigen Detailinformationen.
 
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