Warbirds mit einer "etwas anderen" Geschichte

Diskutiere Warbirds mit einer "etwas anderen" Geschichte im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich dachte mir, dass ein Sammelthread in dem verschiedene Warbirds mit ungewöhnlicher Geschichte vorgestellt und gesammelt werden bestimmt für den...

MX87

Space Cadet
Dabei seit
18.04.2005
Beiträge
2.195
Zustimmungen
1.184
Ort
FRA
Ich dachte mir, dass ein Sammelthread in dem verschiedene Warbirds mit ungewöhnlicher Geschichte vorgestellt und gesammelt werden bestimmt für den ein oder anderen interessant wäre. Hiermit meine ich nicht die üblichen "nach dem Krieg als Wasserbomber umgerüstet" Geschichten sondern wahrhaft reizende Storys die manche dieser Vögel zu erzählen haben.

Jeder der die ein oder andere interessante Anekdote zu heute noch existenten Warbirds hat kann diese gerne Vorstellen.

Ich mach mal den Anfang:

North American B-25 Mitchell - Duke of Brabant Air Force, Niederlande
Bei der Restauration den Maschine fand man das ein oder andere Einschussloch, obwohl dieses Exemplar nachweislich keinen "offiziellen" Kampf gesehen hat. Die Maschine wurde im WKII nicht eingesetzt, warscheinlich diente sie aber bei einem ihrer zivilen Betreiber als Schmugglerflugzeug (Drogen?) und sah so einiges an "Combat-Action" ;)

Quelle: Fliegerrevue

Boeing B-17 - Evergreen Aviation Museum, Oregon, USA
Die Maschine wurde nicht im WKII eingesetzt und wurde in der Nachrkiegszeit an verschiedene CIA-Deckfirmen weiterverkauft. Die Verwendung der Maschine scheint weitgehend unbekannt. Allerdings diente sie unter einer der Firmen als Erprobungsflugzeug für das Fulton Lift-System (auch bekannt unter Skyhook-System). Ironischerweise spielte die Maschine dann im James Bond Film "Feuerball" eben eine solche Rettungsmaschine und führte das System dann quasi auf der Leinwand vor.
Vielleicht auch wegen dieser sehr nebeligen Vergangenheit trägt die Maschine die Seriennummer 48-3785 anstatt ihrer echten 44-83785-Nr auf dem Rumpf.

Quelle: http://www.visi.com/~jweeks/b17active/b17evergreen.html
 
Striker01

Striker01

Space Cadet
Dabei seit
04.08.2003
Beiträge
1.359
Zustimmungen
73
Ort
Buchholz i.d.N.
Zitat:

"Vielleicht auch wegen dieser sehr nebeligen Vergangenheit trägt die Maschine die Seriennummer 48-3785 anstatt ihrer echten 44-83785-Nr auf dem Rumpf."

Das mit der Seriennummer hat nichts mit Verschleierung zu tun sondern wohl eher mit dem Betreiber. Ich habe unten zwei links zu F-4 Phantom SN 65-0749, da siehst Du, das z.B. die Texas ANG die Codierung der SN nur anders gemacht hat als die USAF. Die 44 steht in Deinem Fall und die 65 in meinem Fall für das Fiskaljahr, in dem die Maschine bestellt wurde.

Texas ANG 50749
http://www.5053phantoms.com/photos//displayimage.php?pos=-778

USAF 65-749
http://www.5053phantoms.com/photos//displayimage.php?pos=-798

Diese Maschine fliegt heute bei der Collings Foundation als einzige F-4 eines zivilen Betreibers ( nicht von der geänderten SN 67-463 oder 63-7680 verwirren lassen). Beide Serien Nummer wurden zu Ehren von Brig. Gen Robin Olds verwendet, die zweite nach seinem Tod.

Collings Foundation 67-463 (Sechs Abschußsterne von Robin Olds)
http://www.5053phantoms.com/photos//displayimage.php?pos=-5389

Collings Foundation 63-7680 (Die Maschine, mit der Robin Olds seinen ersten Abschuß in Vietnam erzielte)
http://www.5053phantoms.com/photos//displayimage.php?pos=-9030

Die 63-7680 war eigentlich eine F-4C, die 67-0463 war eine F-4D. Auch das Original, die 65-0749 ist eine F-4D.

Grüße

Uwe
 

MX87

Space Cadet
Dabei seit
18.04.2005
Beiträge
2.195
Zustimmungen
1.184
Ort
FRA
Aprospos Collings Foundation:

Boeing B-17 "Nine-O-Nine" - Collings Foundation, USA
Die Maschine wurde in den 50ern mehreren Atombombenexplosionen ausgesetzt um die Auswirkungen von solchen Explosionen auf Flugzeuge herauszufinden. Die Maschine überstand die Tests und wurde nach einigen Jahren "abklingen" (wg. der Strahlung) wieder Flugtüchtig gemacht.

Auch eine interessante Story wie ich finde :)
 

MX87

Space Cadet
Dabei seit
18.04.2005
Beiträge
2.195
Zustimmungen
1.184
Ort
FRA
Boeing B-17 - Evergreen Aviation Museum, Oregon, USA
Die Maschine wurde nicht im WKII eingesetzt und wurde in der Nachrkiegszeit an verschiedene CIA-Deckfirmen weiterverkauft. Die Verwendung der Maschine scheint weitgehend unbekannt. Allerdings diente sie unter einer der Firmen als Erprobungsflugzeug für das Fulton Lift-System (auch bekannt unter Skyhook-System). Ironischerweise spielte die Maschine dann im James Bond Film "Feuerball" eben eine solche Rettungsmaschine und führte das System dann quasi auf der Leinwand vor.
Vielleicht auch wegen dieser sehr nebeligen Vergangenheit trägt die Maschine die Seriennummer 48-3785 anstatt ihrer echten 44-83785-Nr auf dem Rumpf.

Quelle: http://www.visi.com/~jweeks/b17active/b17evergreen.html

Bezüglich der CIA-B-17 gibt es hier noch ein paar Infos in einem sehr druckfreundlichen PDF und zwei Fotos die die Maschinen in dem Farbschema zeigen in dem sie für die CIA flogen: In Mattschwarz

http://www.utdallas.edu/library/collections/speccoll/Leeker/b17.pdf

Ein Foto das später aufgenommen wurde, immernoch in schattigem Einsatz für die Regierungsbehörde und mit dem Fulton Skyhook-System ausgestattet:
http://1.bp.blogspot.com/_E-QOnTGFX_o/R4rx2OzMsiI/AAAAAAAACjg/VLeRwHU-krI/s1600-h/B-17+at+Barrow.gif


Im Aeroplane-Magazin gab es einen Artikel über die Maschine und einen Einsatz in der Arktis während der 60er. Muss mal suchen ob es dazu etwas im Internet gibt...

EDIT: Doch etwas gefunden und seltsamerweise sogar von der CIA selbst. Das PDF mit einem Gemälde der B-17 im arktischen Einsatz ist auf Seite 48, eine kurze Beschreibung auf Seite 49. Das PDF beginn übrigens auf Seite 43, also ewig lang muss der Interessierte nicht scrollen ;)

https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/csi-publications/csi-studies/studies/vol52no2/pdf/Intel-art-final.pdf

Ich zitiere mal die Beschreibung zum arktischen Einsatz auszugsweise:

During the Cold War, the United States and the Soviet Union
competed for every advantage, including study of the Arctic for its
strategic value. For seven days in May 1962, under Project COLDFEET,
the US Intelligence Community pursued an opportunity to collect
intelligence from an abandoned Soviet drift station on a floating ice
island deep in the Arctic. The Soviets had hastily evacuated the station
when shifting ice made its aircraft runway unusable, abandoning the
remote base and its equipment and research materials.
Upon discovering that the station had been abandoned, the
Intelligence Community formed a team of officers from the Office of
Naval Research, the Defense Intelligence Agency, the US Air Force,
and the CIA to develop a plan conceived by a Navy Maj. Lt (jg), Leonard
LeSchack, to parachute specialists on to the site and retrieve them using
a unique airborne pickup device, Robert Fulton’s Skyhook. The Skyhook
was an adaptation of devices Great Britain and the United States had
used in the 1940s and early 1950s to allow fixed-wing aircraft to pick up
people or objects from the ground without landing. Fulton’s device had
been tested, but it had never been used operationally.

COLDFEET came to life on 28 May, when LeSchack and Air Force
Major James F. Smith were dropped on to the abandoned post from a

B-17. The plane belonged to CIA proprietary Intermountain Aviation
and was flown by the company’s pilots, Connie Seigrist and Doug
Price, accompanied by a polar navigator borrowed from Pan American
Airlines and other Intermountain crew members to operate the recovery
equipment. On 2 June, under extremely difficult conditions caused
by poor visibility and high winds, the B-17 returned to make three
successful passes with the Skyhook to collect the men and the Soviet
material they had retrieved. The mission yielded information on the
Soviet Union’s Arctic research activities, including evidence of advanced
research on acoustical systems to detect under-ice US submarines and
efforts to develop Arctic anti-submarine warfare techniques.

Und das ist nur ein Einsatz in einer über ein Jahrzehnt währenden CIA-Karriere.... wenn dieses Flugzeug reden könnte...


EDIT die zweite:
Und noch mehr Infos direkt aus Langley über das Skyhook und Operation Coldfeet:
https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/csi-publications/csi-studies/studies/95unclass/Leary.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema:

Warbirds mit einer "etwas anderen" Geschichte

Warbirds mit einer "etwas anderen" Geschichte - Ähnliche Themen

  • Warbirds of Norway

    Warbirds of Norway: Hallo, Warbirds of Norway wurde 1985 gestiftet und hat jetzt etwa 300 Mitglieder. Ihr Ziel ist alt Warbirds in der Luft zu halten. Jedes Jahr...
  • 1996 fand das 25. Air Tattoo in Fairford statt. Natürlich durften auch die klassischen Warbirds des Gastgebers nicht fehlen.

    1996 fand das 25. Air Tattoo in Fairford statt. Natürlich durften auch die klassischen Warbirds des Gastgebers nicht fehlen.:
  • Bildbericht: Aviation Photoevent 1/2014 mit Yakovlev Trainern und Warbirds

    Bildbericht: Aviation Photoevent 1/2014 mit Yakovlev Trainern und Warbirds: Nach einer gelungenen Premiere bei unserem ersten "Aviation Photoevent" im Oktober 2013 (Bericht siehe hier...
  • Warbirds mit Begleitung

    Warbirds mit Begleitung: Da schauen die Warbirds doch gleich noch besser aus :wink: Warbirdpinups
  • Mitfliegen in Warbirds?

    Mitfliegen in Warbirds?: Hi, gibt es unter Euch jemanden, der schon einmal mit einem Warbird oder ähnlichen Odltimern mitgeflogen ist? Ich habe das vor und in...
  • Ähnliche Themen

    Oben