Jagdschutz für den "Führer"

Diskutiere Jagdschutz für den "Führer" im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ich habe in den letzten Tagen wiederholt mit einem Bekannten gesprochen, der sich im Rahmen einer Forschungsarbeit mit dem Personenschutz von...
mcnoch

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Alien
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Ich habe in den letzten Tagen wiederholt mit einem Bekannten gesprochen, der sich im Rahmen einer Forschungsarbeit mit dem Personenschutz von Adolf Hitler beschäftigt. Dabei kam das Thema auch auf den speziellen Luftschutz, den Adolf Hitler genoss, zu sprechen. Während mir die speziellen Flak-Einheiten und die besondere Einbindung der Wolfsschanze in das Luftverteidigungsnetz ja durchaus bekannt waren, macht mich das Thema Jagdschutz aber etwas nachdenklich. Auf seinen Flügen durchs Reich wurde Adolf Hitler wiederholt von Jagdfliegern eskortiert, diese gehörten zu verschiedenen Luftwaffengeschwadern. Solche Einsätze waren aber immer nur temporäre Abkommandierungen, meist sogar nur für einzelne Tage. Die Wolfsschanze soll aber - so die Aussage meines Bekannten - über einen eigenen Jagdschutz verfügt haben. Davon hatte ich aber noch nie etwas gehört, man kann ja aber auch nciht alles wissen. Im Buch „Die Geschichte des Führerhauptquartiers „Wolfsschanze“ des polnischen Autors Jaroslaw Zarzecki fand ich nun tatsächlich den Hinweis, dass in Königsberg, Goldap und Gumbinnen Jäger der Luftflotte "Reich" zum Schutz der Wolfsschanze bereit standen. Über Google bin ich da nicht viel weiter gekommen.

Der Personenschutz des Führers oblag dem RSD, der sich hierfür diverser bestehender oder speziell aufgestellter Einheiten von Polizei, Wehrmacht, SS und Luftwaffe bediente und über diese komplett das Kommando übernahm. Waren diese Jägereinheiten, die ich in meinen Luftwaffen-Organisationstabellen nicht finden kann, auch solche Sondereinheiten, die nicht unter dem Kommando der Luftwaffe standen und daher nicht in den Tabellen auftauchen, oder war diese Aufgabe den in diesem Raum stationierten, normalen Luftwaffengeschwadern als Sonderaufgabe zugewiesen? Letzteres hatte ich bisher – ohne darüber groß nachzudenken - immer angenommen. Hat jemand hier zu diesem Thema mehr Informationen?

Ich werde mich noch weiter durch meine Bücher wühlen, da ich das Thema durchaus interessant finde, mir aber durchaus vorstellen kann, dass hier ein Mißverständnis vorliegt. Aber über die nicht ganz kleine Zahl von Transport- und Verbindungsflugzeugen, die für den Führer im Einsatz war, liest man ja auch nur sehr selten etwas und trotzdem gab es sie.
 
FREDO

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Die Luftflotte Reich gab es nominell erst ab 5.2.44.

Über den Bestand von fliegenden Sondereinheiten, außer den Industrieschutzstaffeln, ist mir noch nichts untergekommen. Es gab ja den bekannten Ausspruch vom Dicken "Alles was fliegt untersteht mir."
Somit kann ein solcher Schutz nur von den "normalen" abgeordneten Staffeln der jeweiligen JG abgestellt worden sein. Die Hinweise auf die FlH würden das bestätigen.

Grüße
FredO
 
Husar

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Der Jagdschutz wird wohl jeweils gesondert gestellt worden sein. Allerdings gab es eine Nachtjagdkette in der Verbindungsstaffel des Führers, die Jungs flogen mit Ju 88 und Bf 110 Einsätze gegen britische Bomber. Hatten sowohl Erfolge als auch Verluste.
 
sw19

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Zu diesem Thema gibt es ein Buch von Flugkapitän Hans Bauer, Chefpilot des Führers. Hans Bauer schreibt hier nur von Jagdschutz bei Bedarf, von einer ständigen Begleitung der Ju-52, später Condor ist dort nicht die Rede. Der jeweils angeforderte Jagdschutz wurde von verschiedenen Staffeln entsprechend der überflogenen Region gestellt. Über eine Nachtjagdkette in der Verbindungsstaffel des Führers steht da auch nichts, obwohl Hans Bauer weite Teile der Fliegerei um die damalige Regierung befehligte - so habe ich jedenfalls dessen Ausführungen verstanden.
 
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Zu diesem Thema gibt es ein Buch von Flugkapitän Hans Bauer, Chefpilot des Führers. Hans Bauer schreibt hier nur von Jagdschutz bei Bedarf, von einer ständigen Begleitung der Ju-52, später Condor ist dort nicht die Rede. Der jeweils angeforderte Jagdschutz wurde von verschiedenen Staffeln entsprechend der überflogenen Region gestellt. Über eine Nachtjagdkette in der Verbindungsstaffel des Führers steht da auch nichts, obwohl Hans Bauer weite Teile der Fliegerei um die damalige Regierung befehligte - so habe ich jedenfalls dessen Ausführungen verstanden.
So kenne ich das auch.
Jagdschutz wurde immer von dern vor Ort ansässigen Jagdeinheiten gestellt.
Bei seinen Besuch bei Mannerheim in Finnland, übernahm sogar die finn. Luftwaffe den Schutz. Das die Wolfsschanze einen extra Jagdschutz hatte könnte ich mir allerdings vorstellen. Aber sicherlich von der Luftwaffe gestellt!

Hotte
 

T.AdlersKind

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Halo zusammen!

Vielleicht kommt man mit den dabei zurückzulegenden Strecken weiter?
Eine Ju 52 konnte doch in etwa 6 Stunden ca. 1000 km schaffen. Sehr viele Flüge von „Adler sen.“ dauerten 3 Stunden und ca. 600 km wurden dabei zurückgelegt.
Welches Jagdflugzeug hätte nach beispielsweise 750 km Strecke noch einen Abwehrkampf bestreiten können?
Soweit ich weiß, war nach spätestens 90 Min. „der Ofen aus“. Bei Luftkämpfen stieg der Spritverbrauch natürlich noch erheblich an.

Gruß & Horrido
P; :cool: TAK
 
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