Anforderungen an Fachpublikationen

Diskutiere Anforderungen an Fachpublikationen im Bücher u. Fachzeitschriften Forum im Bereich Literatur u. Medien; Aus der Vorstellung der FliegerRevue Extra Nr. 19 http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?t=44803 ergab sich die folgende Debatte über...
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Alien
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Deino

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O.k. ... schuldig im Sinne der Anklage, auch wenn der link inzwischen nach der CDF-Serverumstellung irgendwas anderes anzeigt, stammt dieser Stammbaum von China-Defense.com ... bzw. wie fast die meisten der im Artikel verwendeten Fotos von dieser Seite, da die Ursprungsquelle nicht bekannt ist und auch nicht zurückzuverfolgen war.
Zu besagtem J-7-Stammbaum gibt es leider nichts hinzuzufügen, außer, dass dem Verlag das Problem der Quellen - wie auch bei fast allen anderen Fotos - bekannt ist, und man sich dort mit dem Vermerk auf den Internetlink zufriedengibt.
Die beiden anderen Stammbäume stammen von mir - sind hier auch schon in älterer Version mal in klein geposted worden - und wurden seitens des Verlags von Herrn Jeschke mit chinesischen Schriftzeichen und den kleinen Profilen "aufgemotzt".
Was mich allerdings etwas enttäuscht hat istdie Tatsache, dass angeblich die letzte Fassung, die ich vor ein paar Wochen als pdf-file noch einmal zur Überarbeitung bekommen habe kurz vor Druck noch einmal stark gekürzt wurde und nach vorne verschoben wurde. Dadurch sind viele Querverweise wie die Quellenangabe der letzten beiden Stammbäume und der Fotovergleich der J-10 und FC-1 noch auf die alte Fassung gemünzt. Auch ist das letzte Kapitel ""Resümee" ganz extrem zusammengestrichen worden, so dass der letzte Satz alleine von der Grammatik her fast keinen Sinn ergibt. Zudem soll angeblich die Firma, die den Druck ausführt letztendlich noch einmal eine paar Dinge vergessen oder vertauscht haben, so dass zum einen besagtes FC-1-Vergleichsfoto auf S. 58 durch ein weiteres J-10A-Profil vertauscht wurde und weitere Korrekturen (z.B. wird die LFC-16 auf S. 69 im oberen linken Absatz immer noch nur als LFC-1 bezeichnet) vergessen oder übersehen.

Die Redaktion hat auch schon angekündigt, dass dazu in der nächsten Ausgabe ein paar korregierende Anmerkungen sowie das fehlende Foto folgen werden.

Gruß, Deino :(
 
FREDO

FREDO

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Leider geht es meist aber in die Gegenrichtung: es wird verschlimmbessert. Und der Autor bekommt dann zu hören, was er für einen Mist geschrieben habe...

Grüße
FredO
 

V-ger

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Das Problem ist immer das gleiche: Geld.

Die Verlage sind überall unter Druck. So wie alle anderen Firmen, sollen sie Profit abwerfen. Da bleibt die Qualität auf der Strecke. So kämpft man ums jede Cent, und spart wo es nur geht. Vor allem am Personal. Anders geht's nicht.

Die Extra wird von einer ganz kleinen Mannschaft vorbereitet: es mögen zwar drei oder vier Leute als Redakteure und "Verantwortliche" zeichnen, letztendlich ist es eigentlich nur ein Mann der an den von Autoren zur Verfügung gestellten Manuskripten arbeitet, und diese dann auch noch "in die Form einfließen" läßt.

Wie überall wo es um Projekte unbekannten Umfangs geht, von der Grundidee bis zu ihrer Realisation kann vieles dazwischen kommen. Die Autoren liefern spät, es fehlen Bilder oder es gibt zu viel Text usw. Anders als bei meisten anderen Zeitschriften gibt es hier offensichtlich auch keinen "Vorrat" an Artikeln: es gibt immer weniger Zeitschriften die sich das leisten können. Selbst wenn, ein Mann alleine kann die Aufgabe nicht bewältigen.

So kommt es dass, obwohl die Extra "nur" alle drei Monate veröffentlicht wird, der Redakteur regelmäßig bis zur buchstäblichen letzten Minute an der nächsten Ausgabe arbeitet. Dass unter solchen Umständen Fehler passieren, ist praktisch vorprogramiert. Bei der Extra konzentrieren sie sich aufs Einhalten der Fristen; die IAPR dagegen, publiziert je nachdem wann sie endlich wirklich fertig werden....

Ich würde sagen: die Fehler sind bedauerlich, da störend, aber nicht ausschlaggebend. Sicherlich wäre es so doll, wenn jeder Autor 100% genau wußte, wo welches Bild aufgenommen wurde, und auch noch Zeit hätte sich darum zu kümmern dies im Text o. Bildunterschriften zu berücksichtigen. In einer idealen Welt, hätte jeder Author die Zeit, Mittel und Möglichkeit alle Aufnahmen selbst zu machen, und Augenzeuge jeder Story zu sein, über die er schreibt. Leider funktioniert das nicht.

Da sollte man schon in Erinnerung rufen, dass wir in Gebieten wo Deutsch gesprochen wird, die Autoren welche nur von ihren Publikationen leben können auf den Fingern einer Hand zählen können. Die Verlage können nie mehr als nur für einen Bruchteil der Arbeit bezahlen. Alle anderen sind also gezwungen ihre Publizierungen irgendwo zwischen ihren "normalen" Jobs und der Familie einzuquetschen, und regelmäßig auch noch einiges an eigenen Mitteln zu investieren.

Ausserdem sollte man auch einen genaueren Blick auf bestimmte englische Publikationen werfen, um zu Erfahren was weitaus größeren (und, angeblich "profesionelleren") Mannschaften passiert, um das Bild ins richtige Licht zu rücken....

Oh, und nicht zu vergessen: es gibt weltweit nur noch zwei vergleichbare Zeitschriften: eine (Avions, in Frankreich) kämpft ums nackte Überleben, und die andere (AirEnthusiast) wird gerade von ihrem Verleger gekillt. Wir sind, schließlich, die letzten Generationen welche es bevorzugen derartige Texte "gedruckt" zu haben - und nicht im Internet.
 
Nachbrenner

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Alien
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"es gibt weltweit nur noch zwei vergleichbare Zeitschriften"Wir sind, schließlich, die letzten Generationen welche es bevorzügen derartige Texte "gedruckt" zu haben - und nicht im Internet. "

Ich will hier keine endlose Diskusion lostreten oder jemand kritisieriern, aber diese Meinung finde ich nicht so ganz richtig. Ich habe in diesem Land schon seit längerem den Eindruck, das in Veröffentlichungen über Luftfahrt es sich nicht lohnt , eben wegen auch dem Umsatz, ganze Bereiche von Luftfahrtgeschehen einfach zu ignorieren . Offentsichtlich hört die Fliegerei wieder irgendwo an der Oder Neiße auf und dahinter gibt es nichts mehr. Dabei gibt es geniale Zeitschriften die dort überall "derartige Texte" drucken. Der FR ist es aber trotz alledem zu Gute zu halten das dies die einzige Zeitschrift ist , die hierzulande in dieser Richtung versucht immer wieder mal etwas zu bringen.
Bestens, der JAN
 
Deino

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Alien
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Das Problem ist immer das gleiche: Geld.

Die Verlage sind überall unter Druck. So wie alle anderen Firmen, sollen sie Profit abwerfen. Da bleibt die Qualität auf der Strecke. So kämpft man ums jede Cent, und spart wo es nur geht. Vor allem am Personal. Anders geht's nicht.

.....

Oh, und nicht zu vergessen: es gibt weltweit nur noch zwei vergleichbare Zeitschriften: eine (Avions, in Frankreich) kämpft ums nackte Überleben, und die andere (AirEnthusiast) wird gerade von ihrem Verleger gekillt. Wir sind, schließlich, die letzten Generationen welche es bevorzügen derartige Texte "gedruckt" zu haben - und nicht im Internet.

Tja, irgendwie perfekt auf den Punkt gebracht. :TOP: ... und genau daher "schmerzen" dann so pauschale Vorwürfe oder Kritiken nach dem Motto "Entweder richtig, oder gar nicht !" weil entweder Fehler enthalten sind, der Preis zu hoch ist, und, und, und ... Dass natürlich jeder Autor zunächst mal für seine Sache selbst vernatwortlich ist, steht dabei außer Frage und vor allem mit dem Blick auf die übrige Medienlandschaft zu diesem Thema, bin ich froh, dass es die FR & FR-x gibt.

Deino
 

Rasmussen

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Ich würde sagen: die Fehler sind bedauerlich, da störend, aber nicht ausschlaggebend. Sicherlich wäre es so doll, wenn jeder Autor 100% genau wußte, wo welches Bild aufgenommen wurde, und auch noch Zeit hätte sich darum zu kümmern dies im Text o. Bildunterschriften zu berücksichtigen. In einer idealen Welt, hätte jeder Author die Zeit, Mittel und Möglichkeit alle Aufnahmen selbst zu machen, und Augenzeuge jeder Story zu sein, über die er schreibt. Leider funktioniert das nicht.
Eine recht interessante Aussage, denn das würde bedeuten: "Egal, was indem Artikel drin steht (ob richtig oder falsch), Hauptsache ein Artikel." Das wäre die Kapitulation vor fachlicher Beliebigkeit.

Nein ---- der Weg müsste der folgende sein: ein Autor entscheidet sich für ein Thema (von dem er etwas versteht), dann rechercheirt er ordentlich (müssen keine Jahre sein - mein Zlin-Recherche hat einige wenige Stunden gedauert - Sprachkenntnisse zum gewählten Thema vorausgesetzt, um zumindest Sekundärquellen im Original lesen zu können) und schreibt danach seinen Artikel/Buch. Fehlt mir entsprechendes Material, lasse ich die Finger vom Thema. Anscheinend läuft es aber anders ---- Beispiele gibt es ja genug, ob nun der Zlin-Artikel oder das Buch zu den Bf 109 unter fremder Flagge oder .... oder ... (im Regelfall schaue ich mir die Publikationsliste und das Quellenverzeichnis des Autors an und entscheide dann über die fachliche Qualität des Werkes ohne in das Buch schauen zu müssen --- klappt in 99% der Fälle). Ich muss nicht überall anwesend sein, ich muss nur ordentlich recherchieren ....

Beste Grüße
Rasmussen
 
FREDO

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Und er darf, wie so oft, nicht seine Vermutungen als Wahrheit verkaufen. Ehrlich währt am längsten, pflegte meine Großmutter zu sagen. Also auch hier sagen/schreiben, was man gesichert weiß, als Vermutung angeben, was vermutet wird. Dann kann sich der Leser selbst eine Meinung bilden und nicht ständig über den Fehlern den Kopf schütteln. Ehrlichkeit ist auch bei Bildern keine Schande; nur der Autor muß zu erkennen geben, daß er sich um Klärung bemüht hat. Was unbekannt oder nicht gesichert ist, muß auch so zu lesen sein.
Abschließend zur Quellenrecherche. Auch hier sollte das Bemühen des Autors um Klarheit erkennbar sein, denn jede noch so kleine Veröffentlichung ist eine wissenschaftliche Arbeit, in unseren Fällen eben in Technik, Technologie oder Geschichte. Und das, darüber sind wir uns hoffentlich einig, sind alles exakte Wissenschaften.
Dies zur Überlegung.

Grüße
FredO
 
Deino

Deino

Alien
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.... womit natürlich eine gewissen Quellenangabe - und nicht nur bei Abbildungen - ja eigentlich auch bei solch längeren Artikeln wünschenswert wäre !? Oder ??

Deino
 

n/a

Guest
Eine recht interessante Aussage, denn das würde bedeuten: "Egal, was indem Artikel drin steht (ob richtig oder falsch), Hauptsache ein Artikel." Das wäre die Kapitulation vor fachlicher Beliebigkeit.

Nein ---- der Weg müsste der folgende sein: ein Autor entscheidet sich für ein Thema (von dem er etwas versteht), dann rechercheirt er ordentlich (müssen keine Jahre sein - mein Zlin-Recherche hat einige wenige Stunden gedauert - Sprachkenntnisse zum gewählten Thema vorausgesetzt, um zumindest Sekundärquellen im Original lesen zu können) und schreibt danach seinen Artikel/Buch. Fehlt mir entsprechendes Material, lasse ich die Finger vom Thema. Anscheinend läuft es aber anders ---- Beispiele gibt es ja genug, ob nun der Zlin-Artikel oder das Buch zu den Bf 109 unter fremder Flagge oder .... oder ... (im Regelfall schaue ich mir die Publikationsliste und das Quellenverzeichnis des Autors an und entscheide dann über die fachliche Qualität des Werkes ohne in das Buch schauen zu müssen --- klappt in 99% der Fälle). Ich muss nicht überall anwesend sein, ich muss nur ordentlich recherchieren ....

Beste Grüße
Rasmussen
Der Mann spricht mir aus der Seele. Und gerade weil die meisten Autoren hierzulande keinen wirtschaftlichen Zwängen unterliegen, da sie Ihren Lebensunterhalt nicht mit ihren Artikeln bestreiten, sollten sie sich bemüßigt fühlen, Qualität abzuliefern.

Umgekehrt muß man natürlich auch feststellen, daß Medien immer die Spiegel ihrer Konsumenten sind. D.h., es wird geschrieben, was die Leser lesen wollen, um eben den Absatz zu befördern. Insofern hat jeder über seine Kaufentscheidung die Möglichkeit zu beinflussen, wo die Reise hingeht. Und wenn es ein wirklich interessierter Leser ist, dann steht ihm auch noch die Möglichkeit offen, seine Meinung über Leserbriefe kundzutun. Die werden sicher nicht immer abgedruckt und oft auch ignoriert, aber da höhlt steter Tropfen bekanntlich den Stein.
 
Deino

Deino

Alien
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Tja, ich denke den meisten der hier vorgebrachten Argumenten können wir ohne Probleme jederzeit zustimmen: An erster Stelle steht da sicherlich Qualität für die die jeweiligen Autoren geradezustehen haben ... dann kann sicherlich jeder den - mal vorsichtig formuliert - "redaktionellen Umständen" folgen wie Personalmangel, Zeitdruck, zu lange und zu spät eingereichte Artikel, Kostenüberlegungen, usw. ....

Nur, wer kann denn über die Qualität der einzelnen Artikel urteilen ??? ... wenn ich mir die - und das ist ja auch gerade so gewollt - sehr speziellen Themen anschaue, dann frage ich mich, wer außer einer Handvoll von Spezialisten kennt sich da noch in dieser Tiefe aus ???

Also ich würde mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen in wie weit z.B. der Bericht über das 830. Bordregiment korrekt ist. Daher ist es doch schon als Glücksfall zu bezeichnen, wenn eher zufällig einer dieser Spezialisten hier im FF anzutrefen ist und auf Fehler bei den "Chinesen" oder den "Zlín-Flugzeugen" eingeht.

Das alles soll nun nicht Tür und Tor öffnen für alles, getreu "Hauptsache ein Artikel" ... :?!

Deino
 
FREDO

FREDO

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So soll es sein: immer fein ins FF schauen.:TOP:

Als Autor, um das nochmal mit anzuführen, hat man ja auch immer die Möglichkeit, verhunzt veröffentlichte Aufsätze ins Netz zu stellen...

Grüße
Fredo
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Hallo,
interessantes Thema.

Ich schreibe auch ab und zu Artikel für Zeitschriften, alsda wären FLUGZEUG CLASSIC und Jet & Prop. Bisher sind meine Artikel, gottseidank, immer 1:1 so abgedruckt worden, wie ich sie geschrieben habe. Keine Kürzungen, keine Änderungen am Text. Einzig die Überschriften wurden teilweise geändert, da ich da nicht so kreativ bin und denen das auch immer angeboten habe.

Die wenigen Änderungen mögen wohl auch daran liegen, dass meine Artikel 100%ig wasserdicht recherchiert sind.:D
Nee, natürlich gibt es nie 100%ige Sicherheit, aber man sollte als Autor seine Vermutungen immer als solche kenntlich machen.

Als Autor hat man immer die volle Verantwortung für seinen Text. Ein Redakteur kann den Wahrheitsgehalt eines Textes niemals selber einschätzen. Dafür sind die Themen meist einfach zu speziell. Ich bin da vielleicht zu sehr Perfektionist, aber ich hätte eine Heidenangst, von jemandem als Lügner oder Autor mit zu viel Phantasie beschimpft zu werden.

Leider nehmen es viele Autoren mit der Wahrheit nicht so genau, wobei ich die angegebenen Ausreden (zu wenig Zeit, zu viele Zwänge usw.) nicht gelten lassen kann. Wenn man es nicht kann, soll man es gleich bleiben lassen.
Beispiel für einen über jeden Verdacht erhabenen Autor: FR extra Nr. 18: Artikel vom großen Karl Kössler über die Do 17. Einfach großartig recherchiert und geschrieben. Sehr schön ist auch immer zu lesen, wie er der „Abschreiberfraktion“ verbale Backpfeifen verpaßt.

Ich verwende ausschließlich Originalunterlagen für meine Recherchen. Internet als Quelle käme für mich beispielsweise nie infrage. 99%, nein, eigentlich 100%, der Internetseiten zu meinem Spezialgebiet (Junkers-Flugzeuge und Motoren) sind Müll.

Was die Publikationen aus dem anglo-amerikanischen Sprachgebiet angeht, sieht es auch nicht besser aus. Meine Erfahrungen (bezogen auf mein Spezialgebiet): Je mehr schöne bunte Zeichnungen (neudeutsch „Profiles“, eh zu 99% der Phantasie des Zeichners entsprungen) drin sind, desto schlechter und belangloser ist der Text.

Leben kann man als Autor von solchen Artikeln natürlich nicht, bei den „Liebhaberpreisen“, die von den Zeitschriften gezahlt werden.

Gruß Peter
 
gero

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Hallo,

Im Unterschied zu den Mitarbeitern der FR kann man aber beispielsweise einen Alan Warnes von Air Forces Monthly jeden Monat irgendwo anders auf einem Flugplatz treffen, während die Redaktion der Fliegerrevue ihre Räume nur für die ILA oder ähnlich provinzielle Luftfahrtveranstaltungen verläßt.
Schreibt hier ein Insider, oder hast Du nur vergessen, Vermutungen als solche zu kennzeichnen?

gero
 
Perceval

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Die Perle Mainfrankens!
.... womit natürlich eine gewissen Quellenangabe - und nicht nur bei Abbildungen - ja eigentlich auch bei solch längeren Artikeln wünschenswert wäre !? Oder ??
Richtig.

Du bist doch Lehrer, oder? Aktzeptierst Du bei Referaten oder Facharbeiten Ausführungen ("Behauptungen") ohne Quellenangabe?
 
Deino

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Richtig.

Du bist doch Lehrer, oder? Aktzepierst Du bei Referaten oder Facharbeiten Ausführungen ("Behauptungen") ohne Quellenangabe?
Ja, da muss ich Dir Recht geben ... aber im Gegensatz zu den "Formalia" einer Facharbeit, o.ä. werden diese denn zu solchen Artikeln verlangt oder gar aufgeführt ??? ... bislang war das nur bei Fotos der Fall und selbst wird am Ende oftmals alles zu "Sammlung XY" zusammengefasst.
Es würde aber genau das erleichtern, was vorhin schon mal genannt wurde: Jeder Leser kann sich ein eigenes - und sicherlich genaueres - Urteil bilden, in wie weit zumindest für diesen Artikel recherchiert wurde.

Deino
 
Perceval

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Die Perle Mainfrankens!
Ja, da muss ich Dir Recht geben ... aber im Gegensatz zu den "Formalia" einer Facharbeit, o.ä. werden diese denn zu solchen Artikeln verlangt oder gar aufgeführt ??? ... bislang war das nur bei Fotos der Fall und selbst wird am Ende oftmals alles zu "Sammlung XY" zusammengefasst.
Es würde aber genau das erleichtern, was vorhin schon mal genannt wurde: Jeder Leser kann sich ein eigenes - und sicherlich genaueres - Urteil bilden, in wie weit zumindest für diesen Artikel recherchiert wurde.
Richtig.

Und es würde in meinen Augen die Glaubwürdigkeit des Autors erhöhen. Ganz davon zu schweigen, dass man sich als Leser bei Interesse anhand der Angaben vertiefend mit dem Thema beschäftigen könnte.

Davon abgesehen habe ich mir am Wochenende alle drei Teile noch einmal zu Gemüte geführt. Hast gut gemacht, Deino :TOP:
 
gero

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Alien
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Eigenes Erleben bzw. Nichterleben.
ich hab die FR-Jungs eigentlich in der Vergangenheit (auch der jüngeren) häufiger auf verschiedenen Veranstaltungen gesehen und gesprochen. Wobei möglicherweise der "Aktionsradius" eines Alan Warnes größer ist.

gero
 

V-ger

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Rasmussen schrieb:
Eine recht interessante Aussage, denn das würde bedeuten: "Egal, was indem Artikel drin steht (ob richtig oder falsch), Hauptsache ein Artikel." Das wäre die Kapitulation vor fachlicher Beliebigkeit.
Sorry, davon war hier gar nicht die Rede. Worüber ich sprach waren Typ- und/oder Grammatikfehler, Fehler beim Angleichen eines komplexen Manuskripts, Bildunterschriften und ähnliches. Keine Unmengen an Arbeit und/oder Recherchen schützen vor Fehlern. Im Gegenteil, sie sind eher wahrscheinlich die Anzahl dieser zu erhöhen.

Nein ---- der Weg müsste der folgende sein: ein Autor entscheidet sich für ein Thema (von dem er etwas versteht), dann rechercheirt er ordentlich (müssen keine Jahre sein - mein Zlin-Recherche hat einige wenige Stunden gedauert - Sprachkenntnisse zum gewählten Thema vorausgesetzt, um zumindest Sekundärquellen im Original lesen zu können) und schreibt danach seinen Artikel/Buch....
...ja...und überhaupt wäre es am besten, wenn alle Autoren Zyloner wären, welche ihre Arbeit vollkommen automatisch und punktgenau erledigen, und nur noch neue Werke hervorbringen, die biblisch wahrhaftig bis zum letzten Punkt und Beistrich sind.

Darüber hinaus wäre ich auch für die Einführung der Todesstrafe für alle jene die sich trauen, irgendwas zu publizieren das Fehler beinhaltet. Ausserdem bin ich der Meinung, dass Leute welche falsche Referenzquellen benutzen schlicht und einfach auf den Scheiterhaufen gehören.

Möge die Macht mit uns bei diesem heiligen Kreuzzug sein!

hauki schrieb:
Das überzeugt mich nicht wirklich. Auch die englischen Zeitschriften (ich rede hier von monatlich erscheinenden, weil es die anderen so kaum gibt; da aber auch die monatlich erscheinende Fliegerrevue unter den genannten Probleme leidet, ist die Vergleichbarkeit sehr wohl gegeben) arbeiten i.d.R. nur mit zwei, drei Redakteuren, denen allerdings noch ein paar zumeist sehr professionell organisierte Mitarbeiter zuarbeiten.
Ganz bestimmt. Schließlich ist Deutsch die Weltsprache Nr.1, nicht Englisch, und somit sind die Zeitschriften in Englischer Sprache deutlich im Nachteil, weil ihr Markt - und damit die potentiellen Einnahmen - weitaus beschränkter sind. Muss wohl der Grund sein, warum die Redaktionen von AFM oder AirInternational, Aeroplane usw. nur jeweils ein Duzend Leute zählen.

Und, überhaupt ist es so, die Anglo-Sachsen "machen's besser"....

Im Unterschied zu den Mitarbeitern der FR kann man aber beispielsweise einen Alan Warnes von Air Forces Monthly jeden Monat irgendwo anders auf einem Flugplatz treffen...
Das ist sicherlich der glänzendste Beispiel für ein Stern am Himmel der Luftfahrtjournalisten. Der Mann tendiert zwar dazu, sich furchtbar aufzuregen, wenn er keinen roten Teppich vorgerollt bekommt. Auch ist er immer darüber sehr verwundert, ja verärgert, wenn er - und das schon wieder - feststellen muss, dass keiner in der betroffenen Luftwaffe je was von ihm gehört hat. Zwar ist er unfähig einen ukrainischen Söldner im Cockpit der MiG-27M die zwei Meter vor ihm steht als solchen zu erkennen, dafür weiß er, dass er alles besser weiß und mehr Ahnung vom Thema hat, als alle jene die schon seit Jahren vor Ort arbeiten.

Wenn man auch noch seine Fähigkeiten die Werke anderer Autoren zu verunglimpfen oder unter eigenen Namen zu veröffentlichen hinzufügt, enden wir bestimmt mit der Schlussfolgerung, dass er das Prototype eines modernen und fortschrittlichen Redakteurs ist. Kein Wunder daher, dass seine Zeitschrift mittlerweile eine recht müde Ein-Mann-Show geworden ist.

Herrschaften, lasst euch, bitte, nicht täuschen: die Tatsache, dass bestimmte andere Publikationen in einer Fremdsprache veröffentlicht werden, schütz nicht vor (teilweise katastrophalen) Fehlern. "Reisen ist gut", so viel ist sicher. Es ist aber nicht ausschlaggebend, und sicherlich schütz es nicht vor dem hier so heftig angeprangerten journalistischem Dilentantismus.

Fähigkeit Information zu finden, zu sammeln und zu verstehen, dann aber auch noch anderen verständlich und in einer verdaulichen und wahrheitsgetreuen Form zu erklären, ist von weitaus größerer Bedeutung. Das schließt aber eben keine Fehler aus.

Schließlich reden wir hier wirklich nicht vom Neuen Testament: zum Glück (manchmal aber auch "leider") ist noch keiner davon gestorben, dass ihm in einer seiner Publikationen ein oder mehrere Fehler unterlaufen ist. Wichtig ist fähig zu sein, daraus zu lernen und bei nächster Gelegenheit den Fehler zu korrigieren.

Gerade da liegt der Unterschied zwischen Redaktionen bestimmter deutschen Publikationen und den hochgelobten Mr. A.W.
 
AE

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verläßt. ... kommt, daß
.... - auf dem Gebiet dier osteuropäischen Luftfahrt
....., daß die Leser
...paßt journalistischer
o.k. über die Möglichkeit den Text in einer Wordrechtschreibprüfung zu erstellen hatten wir geschrieben.
verlässt - verlassen
dass
der
passt - passen

Ich dachte nicht, dass ich mich auf dieses Niveau begeben muss....

Die Streiterei oder der Erfahrungsaustausch, ob die FR eine Dilettantenzeitschrift ist oder zu den guten deutschsprachigen Publikationen mit dazu zu zählen ist, sollte an Fakten geführt werden und nicht an Rechtschreib- und Tippfehlern (ich bin mir sicher, dass bei mir auch genügend zu finden sind). :)

Danke
 
Thema:

Anforderungen an Fachpublikationen

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