Ich bin nur ein Automotiv Ingenieur aber traue mich mal meine Gedanken dazu hier zu veröffentlichen.
Wenn ich mir diese Abbildungen so ansehe und den Text lese, stellen sich mir einige Fragen, die möglicherweise wenn es um die juristische Aufarbeitung geht auch Rechtsanwälte schnell stellen werden, wenn es zwischen dem Rechtsnachfolger des Herstellers, dem Zulieferer und der Airforce um die Kostenaufteilung geht.
1) Das Teil sieht für mich auf dem ersten Blick aus wie ein gegossenes Formstück. Wenn das so hergestellt wurde, sind evtl. die Wanddickenunterschiede also letztlich eine konstruktionsbedingtes Problem Auslöser. Wenn diese BT also Gussteile sind, so könnten sie durchaus noch innerhalb der Toleranz aber abweichend von nominal gewesen sein, dann ist es eher ein möglicherweise banaler Zeichnungsfehler (Allgemeintoleranz anstelle der gewollten aber nicht angezogenen engeren Toleranz)
2) Sollte das Teil aus dem Vollen gefräst oder im fraglichen Bereich nachgearbeitet sein, so ist wohl eher der Fräser zu tief geraten. Der Begriff Undercut's deutet das übrigens auch an.
3) "Darüber hinaus hatte man an 40% der Maschinen festgestellt, daß jenes fragliche Bauteil dünner ausgeführt war als in den Blaupausen spezifiziert. Genau dieser Mangel fand sich auch beim gebrochenen Longeron von 80-0034." Als Auslöser erscheint mir die Wanddickenunterschreitung auch sehr logisch.
4) Gerade vor dem großen Radius ist so ein undercut (hört sich eher nach gefrästem Teil an) nicht ganz so leicht zu entdecken, im Schnitt können wir den Fehler jetzt schön sehen, der Qualitaeter im CMM Raum (gab es damals auch noch nicht so oft) hingegen wird Wanddicken eher vom Radius etwas entfernt messen, wenn er nicht expliziert angewiesen wird diesen Bereich zu messen.
Ich schätze übrigens das man diese BT durchaus austauschen kann, natürlich nur in der Industrie und auch nicht von heute auf morgen aber ich denke zumindest die Maschinen, die bisher noch keine Risse entwickelt haben sondern "nur" zu dünne Träger haben, können durchaus gerettet werden.
Solche Fehler sind früher passiert und werden auch in Zukunft passieren, glücklicherweise immer seltener aber perfekte Maschinen sind unbezahlbar und somit unmöglich. Irgendeinem Profitgier in dieser Sache zu unterstellen ist m.E. konstruiert, ein fehlerfreies Teil hätte genausoviel gekostet und warum so viele Teile durchgegangen sind wird letztlich auch nicht daran gelegen haben, das jemand 100 % Inspektion kassiert hat aber nur 5% wirklich gemessen hat.
Bild USAF (As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain.) Und damit nach US Recht für nicht kommerzielle Zwecke freigegeben
...Es gibt jedoch für die F4F im Flughandbuch einen Part "Solo Flight", kommt aber in Deutschland nicht zur Anwendung, d.h. es wird immer 2-sitzig geflogen.
Klaus
Wo sind denn bei der F-4F die Batterietrennschalter ? Kommt der Kutscher da von Vorne aus dran ? Mir schwant da so etwas, ist nicht deswegen der Kreis der Mitflieger im Gegensatz zum MRCA und des Alphi immer recht überschaubar geblieben ?