Überreste identifizieren ... Sea Hawk 1962

Diskutiere Überreste identifizieren ... Sea Hawk 1962 im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Da die Maschine seinerzeit zum MFG2 gehörte aber zu dieser Zeit auf dem Flugplatz des MFG1 stationiert war, interessiert mich natürlich der Ablauf...
Kirsche

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...ist es üblich Schaufelblätter zur beschriften ("Bi C ....")?
Da die Maschine seinerzeit zum MFG2 gehörte aber zu dieser Zeit auf dem Flugplatz des MFG1 stationiert war, interessiert mich natürlich der Ablauf des gesammten Vorgangs. Das betrifft ganz besonders meine Chronik übers MFG1, welche dann von mir geändert bzw. ergänzt werden müßte.
In diversen Büchern der letzten Jahrzehnte wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß die Maschine nach der Bauchlandung in einen Hangar verbracht und der Aufklärungspod von uminösen hochgeheimen Herrschaften abtransportiert wurde. Warum solle der ganze Koffer aber nun schon vor dem Flugpaltz im Acker stecken geblieben sein, wenn KptLt Winkler die ganze Strecke von Eisenach bis Ahlhorn geschafft hatte? Spritmangel? Kontrollierter Absturz? Zumal vom besagten Aufklärungsbehälter nicht mehr viel übrig geblieben wäre. Wer hätte heute noch Interesse an Vertuschung?

Nun noch schnell mein Tip zur Twk-Schaufel. Ich habe seit Jahren beruflich jeden Tag diese Dinger in der Hand. Bei unseren Schaufeln sind im Fuß immer die Partnummern eingraviert. Nebenbei finden sich häufig auch Hinweise des Herstellers zu Losnummern oder aber auch Hinweise zu Reparaturverfahren die innerhalb eines Schaufellebens durchgeführt werden. Serialnummern findet man dagegen eigentlich nur auf Fan-, bzw. Turbinenschaufeln.
Auf der Airfoil, dem Schaufelblatt selbst sind Prüf-, und/oder Qualitätsstempel vollkommen normal.
 
EDCG

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In diversen Büchern der letzten Jahrzehnte wurde immer wieder darauf
hingewiesen, daß die Maschine nach der Bauchlandung in einen Hangar
verbracht und der Aufklärungspod von ominösen hochgeheimen
Herrschaften abtransportiert wurde.
Ja, und die Darstellung ist überall immer gleich. Man fragt sich,
ob die sich gegenseitig als Quelle benutzt haben ...


Warum solle der ganze Koffer aber nun schon vor dem Flugplatz im Acker
stecken geblieben sein, wenn KptLt Winkler die ganze Strecke von Eisenach
bis Ahlhorn geschafft hatte?
Denkbar wäre, dass man das Risiko einer Bauchlandung in Relation
zu den zu rettenden Werten als zu hoch eingeschätzt hat und
KptLt Winkler daher ausgestiegen ist. Denn weshalb sollte man
einen Piloten riskieren für eine Sea Hawk, die durch Beschuß und
Bauchlandung beschädigt ist. Und das noch 1962, wo der Ersatz
durch F-104 schon bevor stand. Wäre jedenfalls eine Möglichkeit.


Auf der Airfoil, dem Schaufelblatt selbst sind Prüf-,
und/oder Qualitätsstempel vollkommen normal.
Aber doch nur gestempelt, nicht eingeschlagen?
 
gonogo101

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Habe den Thread hier mit grossem Interesse gelesen. Veith, gehst du davon aus, das das Schild von der Zelle der Sea Hawk stammt?
Dann geh doch mal in ein Museum und lass dir das Typschild einer Sea Hawk zeigen und wenn das genauso strukturiert ist, könnte das einen Hinweis geben.
Wenn der Absturz bzw. die Bruchlandung so ein geheimes Ding damals waren, warum bleiben dann Trümmerteile auf dem Acker liegen, die eine eindeutige Identifizierung der Maschine ermöglichen? Schon irgendwie unlogisch, aber warum nicht?

Aber trotzdem würde mich interessieren, wie die Sache ausgeht. Warum beschreiten die beiden Hobbyforscher nicht den offiziellen Weg. Die Bundeswehr archiviert ihre Vorgänge sehr genau und sehr lange. Vielleicht kann das BMA helfen. Eine offizielle Anfrage schadet bestimmt nicht.
Jetzt, wo die geheimen Aufklärungsflüge der Amerikaner über dem Territorium der DDR schon medial verwurstet werden, wird doch sicher niemand mehr ein Interesse daran haben, irgend etwas zu verschleiern.

B.
 
Kirsche

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Das mit den Quellen scheint wirklich so zu sein, daß dort so ziemlich jeder von jedem abgeschrieben hat. Ich hoffe, daß wir dann alle gemeinsam den waren Hintergrund herausfinden. Das wäre gerade für meine Chronik sehr hilfreich ;)


Zur Beschriftung der Schaufeln nutze ich neben Stempel und Metallfarbe zusätzlich noch einen Speziellen Edding-Stift der 'ne eigene Luftfahrtzulassung hat.
Die Beschriftung im Schaufelfuß ist vom Hersteller eingeprägt bzw wird von uns per Hand eingraviert.
 
Veith

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... warum bleiben dann Trümmerteile auf dem Acker liegen, die eine eindeutige Identifizierung der Maschine ermöglichen?
Warum wurden die Rste der F-84 im Westberlin erst wieder eingebuddelt, nachdem sie ein Muni-Bergungsdienst in den 1970ern (ebenfalls) zufällig gefunden hatte? Keine Ahnung, bei uns wäre das nicht passiert :FFTeufel:
 
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Warum wurden die Reste der F-84 im Westberlin erst wieder eingebuddelt,
nachdem sie ein Muni-Bergungsdienst in den 1970ern (ebenfalls) zufällig
gefunden hatte?
Vermutlich weil es die einfachste Lösung war:
Einfach Gras über die Sache wachsen lassen ... :D
 
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Fazit

...und die Moral von der Geschichte,

nun sind wir genauso schlau wie vorher!

modelldoc
 
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"Abschuss"

"Der Vollständigkeit halber", doch nichts wirklich neues zum Thema Sea Hawk.
26 Jahre nach dem Vorfall derart verfasst, Zitat aus "Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1988", Militärverlag..., 2., erweiterte und durchgesehene Aufl.:

"18. August (1962) Ein Flugzeug der Bundeswehr der BRD dringt in den Luftraum der DDR ein. Da es die Aufforderung zur Landung wie auch die abgegebenen Warnschüsse mißachtet, wird es im Raum Eisenach von Kräften der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages abgeschossen." (sic!)
 
Veith

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Was ist daran falsch?

Die Maschine stürzte m.W. (einige Zeit) nach Beschuß ab (und keine Bauchlandung wie noch heute behauptet).
 

sdsr

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Da liest sich wieder nach brandneuem kalten Krieg. Es ist Interessant , Teile auf einem Acker zu finden und nachzuforschen, aber ich habe dann bei einigen Beiträgen immer so ein Gefühl als würde ich das "Neue Deutschland" lesen (müssen)... :FFTeufel:
Macht nix, immer feste druff auf den Imperialismus.

rev

P.s. Angeblich ist bei keinem einzigen HAWK-Absturz der Schleudersitz benutzt worden, vieleicht findet Veith ja auch hier den Gegenbeweis. :)
 
Veith

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Nun der "Abschuß" erfolgte doch dort, der "Absturz" halt woanders ....

Davon abgesehen würden mich Dienstvorschriften o.ä. aus BRD, USA, DDR etc. interessieren, woraus sich die Definition eines "Abschusses" ergeben könnte. Ich erinnere mich an einen sehr guten Artikel von WIMRE Tom Cooper in der Fliegerrevue, Heft 6/2000, S. 64 – 69, über den Korea-Krieg, wo er mit meinen "Kinderglauben" bezüglich der Abschüsse aufräumte:

Da wurde die unterschiedliche Zählung von Abschüssen dargestellt. Also, eigene Verluste werden anders gezählt als feindliche und schon machts keinen Sinn mehr - eine Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Angaben ist nicht gegeben. Während an der Zählung von Abschüssen so gut wie keine Anforderung gestellt werden, sind diese bei eigenen Verlusten besonders streng ... Als eigener Verlust gilt nur und ausschließlich, was noch in Folge von Beschuß über dem Gefechtsfeld abstürzt. Wer es noch 100 km weiter schafft und dann erst herunterfällt, zählt demnach nicht als Abschuß. Im Gegenzug, gilt jeder Feind der im Gefecht plötzlich nach unten wegtaucht und das von 2 Piloten gesehen wird, als Abschuß. Was sich noch während des Krieges aus praktischen Erwägungen rechtfertigen läßt, verliert Jahre später m.E. seine Rechtfertigung.

Nach dieser Definition war es tatsächlich kein Abschuß, sondern wohl nur eine Beschädigung und danach kam es zum Verlust aufgrund eines technischen Defekts ;)
 
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Nun der "Abschuß" erfolgte doch dort, der "Absturz" halt woanders ....
Mein Beitrag (Nr. 29) lautete lediglich "der Vollständigkeit halber"... , also kein Grund zur Aufregung. Vorkommnis um die Sea Hawk 1962, auch nach 47 Jahren! in der Informationsgesellschaft, noch immer unklar.:confused:
 
Thema:

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