Regierungsflüge vor der Regierungsfliegerstaffel

Diskutiere Regierungsflüge vor der Regierungsfliegerstaffel im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; In der Fliegerrevue extra Nr. 4, war ja ein schöner Artikel über die. Der Beitrag nennt als ersten Flug den der DDR-Delegation zur Unterzeichnung...

Volker31

Flieger-Ass
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In der Fliegerrevue extra Nr. 4, war ja ein schöner Artikel über die. Der Beitrag nennt als ersten Flug den der DDR-Delegation zur Unterzeichnung des Staatsvertrages mit der UdSSR. Stattgefunden mit dem Flugziel sowjetische Hauptstadt am 16.September 1955. Geflogen von einer sowjetischen Besatzung. Der Artikel benenennt ebenfalls die in Schönefeld stationierte sowjetische 226. Transportfliegerstaffel, welche mit Li-2 vor diesem Termin auch DDR-Delegationen flog. Genannt wird der Flug vom 9. Dezember 1951 nach Paris.
In einem ziemlich frisch erschienenen Buch fand ich weitere Hinweise über Regierungsflüge mit sowjetischen Maschinen vor dem 16.9.1955. Hans Reichelt - langjähriger DDR-Minister nennt den 20. August 1953 als Termin für einen weiteren Flug nach Moskau. Zwei Maschinen (Typ wird nicht genannt) transportierten einen DDR Delegation, dessen Teilnehmer Reichelt war. Der Rückflug fand am 23.8.1953 statt. Im Buch ist ein Foto auf welchem die Delegation vor einer Li-2 zu sehen ist.

Volker

P.S. Quelle der Info: http://www.amazon.de/Die-deutschen-Kriegsheimkehrer-Hans-Reichelt/dp/3360010892/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1200336290&sr=1-1
 
Günter1u

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Ja, Volker bis zur Gründung der Deutschen Lufthansa (DDR) am 30.Juni 1955, eigentlich mit der Berufung der ersten Betriebsleitung durch den Ministerrat am 1.Juli 1955, wurden alle Regierungsflüge durch die SU abgesichert. Zum Einsatz kamen dabei hauptsächlich Li-2 ( Lizenzbau der DC-3, C-47). Der Flug am 16.09.1955, den Du anführst, wurde von einer IL-14P ( sowjetischer Produktion c/n 5340709 der Deutschen Lufthansa (DDR) Kennung DDR-ABA durchgeführt. Er gilt in der Geschichte als erster Flug einer Lufthansa (DDR) Maschine Das mit der sowjetischen Crew ist, meines Wissens, korrekt. Als Kommandant flog glaube ich Uwarow, denn zu diesem Zeitpunkt waren unsere (DDR) Piloten noch in der Ausbildung.

Aber zu diesem Thema gibt es eigentlich eine ganze Menge Material.

Die Übernahme der Regierungsflüge durch die Regierungsstaffel erfolgte schrittweise nach ihrer Bildung am 29.07.1957 lt. Befehl 60/57 des Ministers für Nationale Verteidigung. Die erste Maschine war auch eine IL-14P Kenner 470 sowj. Produktion. Aus der Reg. Staffel wird 1965 das TFS-29 und 1973 bis zum 03. Oktober 1990 zum TG-44

Gruß
Günter
 
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Veith

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Ich meine, es gab bis 1955 keinen deutschen Luftverkehr (Ost und West).

Auch die militärischen Einheiten der DDR flogen mit "Roten Stern". Ich vermute, daß erst nach NVA-Gründung mit der "Truppenübung Schwerin" (04.-07.09.1956) die ersten Maschinen mit deutschen Hoheitszeichen (noch ohne Wappen) flogen.

Mithin war vor 1955 ein Transport mit sowjetischen Maschinen zwingend. Bis zur der Bildung der Regierungsstaffel (wenige Tage nach dem 29. Juli 1957) wären allerdings auch Flüge mit der Deutsche Lufthansa (Ost) möglich gewesen. Hier spielen vermutlich Fragen der Landerechte der Gesellschaft und Sicherheitsfragen eine Rolle ... und Regierungsdeligationen mit Linienmaschinen?! ;)

Ich denke, es wird stets Ausnahmen gegeben haben.

Die Benamung ist auch spannend und typisch:
01.11.1957 - 1962 "Regierungsstaffel",
1962 - 01.12.1965 "Selbständige Transportfliegerstaffel"
01.12.1965 - 01.01.1973 "Transportfliegerstaffel 29" (TFS-29)
ab 01.01.1973 "Transportfliegergeschwader 44 (TG-44; später TFG-44)
Im "Volksmund" immer "Regierungsstaffel".

P.S. Sind die westdeutschen Politiker nach Westberlin bis 1990 tatsächlich notgedrungen mit US-Amerikanischen Maschinen (PanAm) geflogen, oder gab es für sie Ausnahmen?
 
Porter_Pilot

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P.S. Sind die westdeutschen Politiker nach Westberlin bis 1990 tatsächlich notgedrungen mit US-Amerikanischen Maschinen (PanAm) geflogen, oder gab es für sie Ausnahmen?
hallo Veith,

soweit ich Weiß, gab es keine Ausnahmen, auch nicht für westdeutsche Politiker. Deswegen hatte z.B. die Bo-105, die in Berlin als Rettungshubschrauber flog, eine amerikanische Zulassung, weil da wirklich nix deutsches rumfliegen durfte, noch nicht mal ein Rettungsheli.

Ein guter Beitrag findet sich in dem Zusammenhang auch hier: http://www.airlines-airliners.de/airlines/euroberlin.htm Da die Lufthansa vor der Wende auch im Berlinverkehr ein wenig mitmischen wollte, wurde fix mit Air France eine neue Airline gegründet, an der Lufthansa mit 49% und Air France mit 51% beteiligt war- so war dem Besatzungsstatut genüge getan, da auch die Flugzeuge in England und/oder Frankreich zugelassen waren. Aus welchem Land die Piloten kamen, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.. ;)

Der von mir im letzten Absatz genannte Link ist immer eine gute Quelle auf der Suche nach Airlines, die "lost" sind..

viele Grüße
Alex
 
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MIGMISU

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Kleiner Fehler in der Geschwaderchronik:
ab 01.12.1971 Transportfliegerstaffel (TFS)-44
ab 01.01.1973 TG-44;)
 
EDGE-Henning

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Es gab sehrwohl Ausnahmen. Beispielsweise durfte F-J-Strauss mit seinem Flugzeug einfliegen, vermutlich als Privat deklariet. Auch diverse Falcon 50 und Lockheed Jetstar flogen zuweilen nach SXF, LEJ oder auch ERF.
 

Rhönlerche

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Die Flugzeuge von Euroberlin waren britisch. Mit Cockpitbesatzung von Monarch geleast.

Sehr hochrangige (West-)Deutsche Politiker, wie der Kanzler, flogen typischerweise mit kleinen Verbindungsflugzeugen der USAFE. z.B. Sabreliner. Jetstar u. ä.

Der erste Rettungshubschrauber in Berlin gehörte der amerikanischen Omniflight und war US-registriert.
 
Veith

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Kleiner Fehler in der Geschwaderchronik:
ab 01.12.1971 Transportfliegerstaffel (TFS)-44
ab 01.01.1973 TG-44;)
Das sagst DU ... KOPENHAGEN sagt es anders - und er war eher da (1. Auflage 1992, S. 61) ;)

ABER ich schließe mich mal Deiner Meinung an.
 

Rhönlerche

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FJS war zu Ost-Zeiten mit dem Jet seines bayerischen Amigos zwar in Moskau und SXF aber nicht in den Westsektoren von Berlin.

Ganz düster meine ich mich noch an einen BW-Jet der Flugbereitschaft zu erinnern, der mal nach SXF flog.
 
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