Verluste beim Überfall auf Polen

Diskutiere Verluste beim Überfall auf Polen im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ohne Zweifel? Der Begriff 'Überfall' meint einen überraschenden Angriff auf einen unvorbereiteten Gegner. Die Teilmobilmachung in Polen lief...
EDCG

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Astronaut
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Die Handlung an sich war ein Überfall, ohne Zweifel!
Ohne Zweifel?
Der Begriff 'Überfall' meint einen überraschenden Angriff auf
einen unvorbereiteten Gegner. Die Teilmobilmachung in Polen
lief seit März 1939, die Generalmobilmachung seit dem 29. August.
In Polen war man also weder besonders überrascht noch völlig
unvorbereitet. Der Begriff 'Überfall' passt daher für den Angriff
auf Polen m.E. nicht besonders.
 
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schrammi

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Ja, ohne Zweifel sprechen Historiker heute von einem Überfall auf Polen. Denn Überfall meint hier einen Angriffskrieg ohne Kriegserklärung.

Allerdings wäre es schön, ihr würdet zum Thema zurückkommen.
 
mcnoch

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Alien
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Grundsätzlich gibt es keine Definition von "Überfall" in der Militärgeschichte.
Der Begriff "Überfall" ist eine dem Strafrecht entlehnte Wertung, meist vorgenommen aus einer nicht militärischen und nachträglichen Sicht. In der "Kriegskunst" wird ein Überraschungsangriff - gleich ob zu Beginn eines Krieges oder in seinem weiteren Verlauf - als erstrebenswerter Wirkungsverstärker der angreifenden Partei angesehen. Die Frage, ob die aus der Ritterzeit stammende Kriegserklärung 30 Minuten im Voraus für Kriege wie den 2. Weltkrieg tatsächlich noch sinnvoll und erforderlich waren, kann so oder so entschieden werden. Wir haben in solchen Situation schlicht ein eklatantes Auseinanderklaffen von moralisch/zivilisatorischen und militärischen Vorstellungen, die sich in solchen Begrifflichkeiten widerspiegeln. Dass die breite Masse der Menschen - um es mal ganz überspitzt zu sagen - in einem plötzlich brennenden Haus und getöteten Familienangehörigen nicht unbedingt eine bewundernswerte Raffinesse der gegnerischen Kriegskunst zu erkennen vermag, ist natürlich auch klar...

Ich persönlich würde bezweifeln, ob eine 30minütige ausdrückliche Vorwarnung in dieser Krisensituation noch einen großen Unterschied gemacht hätte. Die Kommunikationswege waren damals noch nicht so gut wie heute. Man hätte um diese Uhrzeit kaum auch nur die notwendigsten höchsten Kommandostellen unterrichtet bekommen. Auch Pearl Harbor wäre nicht durch eine rechtzeitige Kriegserklärung zu verhindern gewesen und die Japaner wussten dies, sie wollten ja die Kriegserklärung ausdrücklich rechtzeitig abgeben, haben es nur nicht geschafft.
 
Hotte

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Grundsätzlich gibt es keine Definition von "Überfall" in der Militärgeschichte.
Der Begriff "Überfall" ist eine dem Strafrecht entlehnte Wertung, meist vorgenommen aus einer nicht militärischen und nachträglichen Sicht. In der "Kriegskunst" wird ein Überraschungsangriff - gleich ob zu Beginn eines Krieges oder in seinem weiteren Verlauf - als erstrebenswerter Wirkungsverstärker der angreifenden Partei angesehen. Die Frage, ob die aus der Ritterzeit stammende Kriegserklärung 30 Minuten im Voraus für Kriege wie den 2. Weltkrieg tatsächlich noch sinnvoll und erforderlich waren, kann so oder so entschieden werden. Wir haben in solchen Situation schlicht ein eklatantes Auseinanderklaffen von moralisch/zivilisatorischen und militärischen Vorstellungen, die sich in solchen Begrifflichkeiten widerspiegeln. Dass die breite Masse der Menschen - um es mal ganz überspitzt zu sagen - in einem plötzlich brennenden Haus und getöteten Familienangehörigen nicht unbedingt eine bewundernswerte Raffinesse der gegnerischen Kriegskunst zu erkennen vermag, ist natürlich auch klar...

Ich persönlich würde bezweifeln, ob eine 30minütige ausdrückliche Vorwarnung in dieser Krisensituation noch einen großen Unterschied gemacht hätte. Die Kommunikationswege waren damals noch nicht so gut wie heute. Man hätte um diese Uhrzeit kaum auch nur die notwendigsten höchsten Kommandostellen unterrichtet bekommen. Auch Pearl Harbor wäre nicht durch eine rechtzeitige Kriegserklärung zu verhindern gewesen und die Japaner wussten dies, sie wollten ja die Kriegserklärung ausdrücklich rechtzeitig abgeben, haben es nur nicht geschafft.

Richtig!

Hervorgerufen wurde diese Zwischen-Diskussion ja auch nur,
weil das Wort "Feldzug" statt "Überfall" benutzt wurde.

Hotte
 
EMIL

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Geschichte wird immer nach einem Waffengang geschrieben, gemäß "dem Gewinner alle, dem Verlierer nichts".

Pearl Harbor - Überfall
Polen - Überfall
Schlesien (7jähriger Krieg) - Besetzung d. Friedrich II
Südtirol - Annexion d. Italien
Westjordanland - Nahostkonflikt
Irak - Okkupation d. USA und Verbündete

vom agressiven Pearl bis zum "gerechten" Irak - so verschieden sind Ansichten ...

Kriege sind grundsätzlich völkerrechtswidrig. Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen.

Wortlaut: "Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt."
 
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Man kann auch sagen: Feldzug gegen Pearl Harbour.
 
Hotte

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Formatierungsfehler bereinigt

Geschichte wird immer nach einem Waffengang geschrieben, gemäß "dem Gewinner alle, dem Verlierer nichts".

Pearl Harbor - Überfall
Polen - Überfall
Schlesien (7jähriger Krieg) - Besetzung d. Friedrich II
Südtirol - Annexion d. Italien
Westjordanland - Nahostkonflikt
Irak - Okkupation d. USA und Verbündete

vom agressiven Pearl bis zum "gerechten" Irak - so verschieden sind Ansichten ...
Diese Ausage ist Richtig!
Wird nur von vielen Leuten nicht so gerne gehört :D
Der Sieger schreibt die Geschichtsbücher!
Das wird wohl immer so bleiben.

Kleines Beispiel:
Im WK II besetzten die Briten und Russen den Iran.
Man könnte auch von einen Überfall sprechen!

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Was mögliche Verlustzahlen angeht, da muss man sie immer in Relation zum Ergebnis setzen. Prinzipiell hat immer die zahlenmäßig größere Luftwaffe eine hohe Zahl von Abgängen durch Unfälle aller Art, die auch an die Zahl der geflogenen Einsätze zu knüpfen ist. Sei es Polen oder Frankreich, auch aus deren Sicht werden diese Abgänge immer der eigenen Tapferkeit zugeschrieben, was einem die eigene Niederlage scheinbar besser ertragen lässt. Es mildert auch den kritischen Blick auf die eigenen Versäumnisse und die dafür Verantwortlichen. Es hätte eh nichts am Ergebnis geändert, weil die Polen nicht wussten, dass sie sich in einem Zweifrontenkrieg befanden und damit keinerlei Hilfe von Außen kommen würde. .
Selbst taktische Erfolge können eine strategische Niederlage nicht verhindern, weil sie nicht ausreichen eine bestehendes Ungleichgewicht entscheidend zu verändern. Siehe dazu den Winterkrieg in Finnland vom. November 1939 bis März 1940.
 
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