AW: SAR 71 – Die Legende von Hamburg
Ich finde es sieht trotzdem bescheuert aus...
Ich glaube das Aussehen kann man bei sicherheitsrelevanten Überlegungen deutlich vernachlässigen
....und man nimmt da ja auch
einen recht großen toten Winkel in kauf in dem man nichts sehen kann
Welchen toten Winkel meinst du denn? Dass man nicht Rückwärts schauen kann? Muss man nicht! Den Ausgangspunkt seines Startvorganges hat man durch die Kabinenfenster nahe der Pedalerie zumeist aber sehr gut im Blick.
...Ob der tatsächliche Sicherheitsgewinn dann wirklich noch so groß ist?
In der Flugleistungsklasse I muss nach JAR-OPS 3 nun mal bei Ausfall eines kritischen Triebwerks und daraus resultierendem Startabbruch eine (wie auch immer geartete) Landung auf der FATO möglich sein. M.W. kommt diese Praxis aus der Offshore-Fliegerei, wo sich der Sinn der Übung noch am ehesten erschließt. Allerdings trifft das auch auf die Vielzahl der KH-Landeplätze zu. Ein "Zurückfallen" auf die "Endanflug- und Startfläche" ist (nicht zuletzt verbesserter Crash-Resistenzen der Zellen) für Besatzung und Umwelt (inkl. herumstehende Personen) gesünder als wenn man mit nose down attitude und vorwärtsfahrt in die Botanik orgelt, wenn einem eine Biene ausgeht. Es geht natürlich auch darum, möglichst zügig in eine Höhe zu kommen, in der man beim Übergang in die Vorwärtsfahrt keine Hindernisse mehr "überspringen" muss.
Letztlich muss man aber auch immer sehen, dass das alles, was das betrifft von vielen äußeren Faktoren abhängt: Außentremperatur, Zuladung, Windkomponente, ..., skills des Piloten bei eingine fail, usw.
Mir sagte mal ein Bo105-Jockey im Rettungsdienst: "Wenn mir beim Start mit drei oder vier Leuten an Bord, im Sommer bei 30°C, beim Start von einem Krankenhauslandeplatz mitten im bebauten Gebiet, ein Ofen abraucht, dann fallen wir runter wie ein Stein"
... und da bin ich doch ganz froh, dass zumindest in dieser Hinsicht etwas mehr Sicherheit mittlerweile Standard im Business ist.