EC 725 als Zwischenlösung und CH 148 für NH/MH 90

Diskutiere EC 725 als Zwischenlösung und CH 148 für NH/MH 90 im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Im Fall des CH-148 könnte auch die interne Lage von Sikorsky eine Rolle spielen, wie Xena angedeutet hat. In der Zeit der Cyclone-Entwicklung...

K.B.

Space Cadet
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Im Fall des CH-148 könnte auch die interne Lage von Sikorsky eine Rolle spielen, wie Xena angedeutet hat.

In der Zeit der Cyclone-Entwicklung hat man parallel den UH-60M und MH-60R auf die Strecke gebracht. Da muss man nicht lange fragen, wo die Prioritäten gesetzt werden. Parallel dazu liefen und laufen die Programme für X2, S-97 sowie CH-53K, die auch Ingenieurskapazitäten binden.

Da bietet sich durchaus ein Vergleich zum A400M an - fehlende Manpower, möglicherweise gepaart mit der Unterschätzung der Aufgabe, unter die dynamischen Komponenten eines Blackhawks einfach eine größere Kabine zu montieren.
 

arneh

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Aber meine Frage - um sie noch einmal klarer zu formulieren - war, warum z.B. Sikorsky als anerkannter und wirklich erfolgreicher Hubschrauberhersteller "plötzlich keine Hubschrauber mehr bauen kann". Das ist jetzt vielleicht etwas überspitzt formuliert, trifft aber den Punkt auf den ich hinaus will.
Ich denke, hier beißt die Konstrukteure einfach das selbe Problem, was auch die Autoindustrie mittlerweile teilweise hat.
An den zugrundeliegenden Technologien für den Hubschrauberbau ändert sich eigentlich nicht mehr viel. Da gibt es keine revolutionären Verbesserungen im Bereich Materialforschung oder Aerodynamik mehr.
Ein neues Muster ist aber natürlich erstmal teurer als eines, bei dem die Entwicklung abgeschrieben ist und die Fertigungsprozesse gut eingelaufen sind.
Also muss als Verkaufsargument eine deutliche Verbesserung der Leistungen des Produktes her.
Um das zu erreichen wird auf Biegen und Brechen versucht, durch Optimierung und Ausquetschen von Margen und Reserven ein paar Prozent Gewicht zu sparen und Leistung zu finden, um eben mehr zu können als das Vorgängermuster.

Bei diesem verzweifelten Versuch ist aber der Spielraum, den man gegenüber Toleranzabweichungen in der Qualität hat, geringer. Das wiederum ist eine ganz schlechte Kombination mit immer härteren Bandagen auf der Einkaufs/Sourcing Seite und resultierend immmer 'bunteren' Lieferantenlandschaften bzw. Herkunftsländern.
Oder um es mal ganz praktsich zu demonstrieren: Bei dem S-92 eben der Vierblattrotor, das unterdimensionierte Hauptgetriebe, die Kopfstände beim Ölkreislauf, etc.
Blöderweise hat man beim Grundmuster das Gewichtsziel verfehlt. Und dann kommen die kaskadierenden Probleme. Plötzlich hält das Getriebe ohne Öl nur noch 10 min, die Vibrationen des Vierblattrotors klopfen das Getriebegehäuse (und die Piloten) weich, das Ölfiltergehäuse mit nur vier Titan(!!!)bolzen bricht ab.....
 
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Dem stimme ich zwar zu, aber die Frage ist doch "wer soll es bezahlen?"
Es wird jetzt schon die Anzahl an Hubschrauber stark gekürzt. Viele verschiede Hubschrauber für die verschiedenen Aufgaben würde aber eine viel größere Anzahl an Hubschrauber benötigen.
Dann frage ich mich aber wie es zum Beispiel die Bundespolizei schafft mit einer 4-Typenflotte effektiv zu arbeiten. Dazu kommt noch das sie ihre Standorte nicht Typenbereinigt betreibt, sondern den Mix vor Ort hat den man auch benötigt. Das selbe gilt auch für viele private Unternehmen die nicht nur mehrere Muster, sondern unter Umständen auch mehrere Hersteller in der Flotte haben und trotzdem verdienen sie Geld.
Da frage ich mich warum das in der Bw so unmöglich zu sein scheint. Komischerweise geht das bei der Flugbereitschaft auch. Wenn in der Flugbereitschaft der gleiche Maßstab gesetzt werden würde, würden jetzt nur die A310MRTT und die A319ACJ fliegen. Wenn dann größere Delegationen fliegen müssen, dann fliegt man eben mit zwei A319. Wie gesagt, ich finde es richtig das man so einen Mix beschafft hat, aber dann sollte der gleiche Maßstab auch für die Truppe angewandt werden.
Ich bin mir sicher das ein Mix aus etwa 18 Lynx/Sea Hawk und etwa 12 NH90 als Transport und SAR der ideale Mix wäre und sicher nicht wesentlich teurer als 30 MH90/Cyclone. Wenn man alle Systemkosten wie die Umbauten/größeren Neubauten von Schiffen mit einbezieht.
 
Thone

Thone

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Grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber zum einen erfüllt der NH-90 (wie hier schon öfter besprochen) nicht die Forderungen an einen SAR-Hubschrauber, zum anderen müssen die in der Marine eingesetzten Hubschrauber auch auf den deutschen Schiffen eingesetzt werden können.

Einen Mix halte ich aber auch für die beste Lösung, leider ist das dem mit militärischem nicht vertrauten Haushälter wohl nicht begreiflich zu machen.

Thomas
 

Xena

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Die werden ja auch von Consultern beraten die von Militär keine Ahnung haben und alles wie einen Wirtschaftsbetrieb sehen. Diese Consulter sind die Schmeißfliegen unserer Zeit die man an den Schaltstellen der Macht kaum los wird...
 

mhansi

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Grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber zum einen erfüllt der NH-90 (wie hier schon öfter besprochen) nicht die Forderungen an einen SAR-Hubschrauber,
In den Niederlande soll der NH90 auch den SAR Dienst (der derzeit an einer Firma ausgelagert wurde) übernehmen. Sehr viel höhere Anforderungen werden wir hier auch nicht haben. Das einzige was ich gefunden habe, was dagegen spräche, dass für die Deutschen Regeln der Rotorabwind der NH90 zu stark ist. Wenn man sich den S-92 beschafft, ist der Rotorabwind nicht geringer. Und man muss auch dafür die Regeln ändern.

Einen Mix halte ich aber auch für die beste Lösung, leider ist das dem mit militärischem nicht vertrauten Haushälter wohl nicht begreiflich zu machen.
Eigentlich entscheiden tun doch das BMVg und der Verteidigungsausschuss. Wenn die sagen, eine zwei Typen Flotte ist das beste, wird sich der Haushaltsausschuss dem anschließen.
 
ice225

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Um auf die Frage auf happyhuey zurück zu kommen: Ich habe da Gefühl, früher versuchte man einfach den für die Aufgabe bestmöglichen Hubschrauber zu bauen und heute den (zumindest auf den ersten Blick und der liegt ja nun Jahre zurück) Profitabelsten. Zu viele Controller und zu wenige Ingenieure. Alles wird auf Kante entwickelt und später merkt man dann: Es reicht nicht.

Und auch meine Lösung wäre so pragmatisch wie schnell verfügbar: Mischflotte aus Sea Lynx (für die Fregatten) und Merlins für Transport und SAR (und kleinere "Extraaufgaben" wie z.B. dem Verbringen von Spezialkräften vom EGV an Land und andere feuchte Träume der Strategen - Stichwort "Basis See"). Fliegt alles schon und funktioniert.
 

happyhuey

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. . . Eigentlich entscheiden tun doch das BMVg und der Verteidigungsausschuss. Wenn die sagen, eine zwei Typen Flotte ist das beste, wird sich der Haushaltsausschuss dem anschließen.
Hier ist offensichtlich der Wunsch Vater des Gedankens, oder :rolleyes: . . .

Was mich an Deinem oben zitierten "Statement" wirklich stört ist der Umstand das Du einfach "Behauptungen" aufstellst, die sich bei Dir dann wie "Tatsachen" lesen, tatsächlich aber - bei näherer Betrachtung - einfach nur Unsinn sind. In einigen anderen Themen kann man darüber eventuell "hinweg sehen", bei Deiner heutigen "Einlassung" sehe ich aber keine andere Möglichkeit, als diese Einschätzung hier einmal ganz klar zu treffen!

Möglicherweise kennst Du Dich im Bereich Luftfahrt aus. Das kann und will ich auch nicht einschätzen, Deine Postings sprechen hier für sich selbst.

Im Bereich der "Gewaltenteilung", des "Parlamentarischen Systems" und der "Gesetzgebung" jedenfalls tust Du das nicht. Dies zeigt Dein oben zitiertes Posting deutlich!

Um es kurz zu machen - WAS die Bundeswehr beschafft wird jedes Jahr im "Haushaltsgesetz" beschlossen. Dieses Gesetz beschließt der Bundestag, nicht das BMVg und schon gar nicht der Verteidigungsausschuss. Der Verteidigungsausschuss kann das BMVg zur Beschaffung geeigneter Waffensysteme auffordern, oder entsprechende (Gesetzes)Vorlagen im Bundestag einbringen und tut dies auch - selbstständig entscheiden tut er das aber nicht! Leider - muss man manchmal sagen, da dort tatsächlich auch verteidigungspolitische Experten zu finden sind!

Das BMVg wiederum bringt seine Beschaffungsvorhaben - für die man sich vorher intern entscheiden musste - in den "Entwurf des Haushaltsgesetzes" im "Einzelplan 14" ein. ENTSCHEIDEN über dieses "Haushaltsgesetz" und damit letztendlich auch über die Beschaffung von Waffensystemen, wie oben bereits erwähnt, tut der Bundestag - nicht das BMVg.

Unter Beachtung des gerade Geschriebenen kann sich nun auch jeder leicht ausmalen, was der "Haushaltsausschuss" zu tun hat. Er berät, in diesem Zusammenhang, u.a. die finanziellen Aspekte des "Einzelplans 14" und gibt seinerseits Beschlussempfehlungen an das Parlament. Da können dann noch so schlüssige Begründungen vom BMVg und Empfehlungen vom Verteidigungsausschuss geschrieben worden sein - wenn das GELD für die Beschaffung nicht eingestellt wird, gibt es keine Beschaffung.

Sorry, für meinen kurzen Exkurs in "Politischer Bildung"! Aber manchmal treibt mir das hier Geschriebene einfach die Tränen in die Augen . . .

Zurück zum Thema . . .
 

mhansi

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@happyhuey

Soweit ich das verstanden haben, wird eine Beschaffung zuerst im Verteidigungsausschuss beraten und geht erst bei dessen ok in dann weiter in den Haushaltsausschuss. Und der Haushaltsausschuss soll sich in der Regel den Votum des Verteidigungsausschusses anschließen. Die Höhe des EP14 steht schon vorher fest! Bei jeder Beschaffung geht es um die Richtige Verteilung der Mittel. Das BMVg macht einen Vorschlag, wie die Mittel verteilt werden, und bespricht das mit den Verteidigungsausschuss.
Der Haushaltsausschuss oder ein einzelner Abgeordneter wird kaum die Muße haben, um da ein Gegenvorschlag zu Verteilung des EP14 zu machen. Praktisch werden die nur einzelne Beschaffungsvorhaben in Frage stellen. Für eine Kontrolle fehlt dem Abgeordneten die Zahlen und der Sachverstand. Unliebsame Dinge kann das BMVg und der Verteidigungsausschuss nicht beraten, dann passiert da nichts. Theoretische kann der Haushaltsausschuss und der Bundestag mitentscheiden, praktisch dürfte nur das BMVg und der Verteidigungsausschuss die Macht haben. Im Verteidigungsausschuss sind auch alle Parteien vertreten.

Wenn TdM Anfang Januar ganz plötzlich einfällt, er bräuchte ganz dringend neues Gerät für mehr als 25 Mio €, kann auch die Mittelverteilung per Nachtragshaushalt verändert werden. Im Dezember 2012 wurde auch noch ein Nachtragshaushalt 2012 beschlossen. Wenn die Steuereinnahmen einbrechen, gibt es z.B. auch immer ein Nachtragshaushalt. Das ist normal.

Ich denke das Hauptproblem bei der MHneu Suche ist, dass die Kosten für den NH90 NFH und CH-148 so gestiegen sind, und das ein Ende der Investitionen, bis die fertig entwickelt sind, nicht absehbar ist. Entscheidet man sich für ein Heli, dann kam man das nicht mehr rückgängig machen. Wahrscheinlich geht es im geheimen auch noch um den richtigen Arbeitsanteil der Deutschen Industrie. Das ganze bleibt spannend.
 
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