Es ist nunmehr kollektiver Konsens, daß die zivile Wetterbeeinflussung seit Jahrzehnten gang und gäbe ist. Es scheint zwischenzeitlich auch unstrittig zu sein, daß die USA im Vietnamkrieg die Möglichkeiten zur Wetterbeeinflussung militärisch nutzte.
Mit Ratifizierung im Jahre 1980 der sog. ENMOD-Konvention aus 1978 ist der Einsatz solcher Waffen auch den USA verboten. Wenn ich das richtig gesehen habe, fehle an "bedeutenden" Staaten Frankreich und Israel. Das Forschen und experimentieren, ggf. über den "zivilen Umweg", ist zudem nicht verboten.
Leider werden wir durch das Nutzungs-Verbot nichts näheres über den aktuellen Stand erfahren, s.a.:
http://de.wikipedia.org/wiki/ENMOD-Konvention
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_515_06/index.html
update
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni HH hat 2004 ein Papier zum Thema herausgebracht:
http://www.ifsh.de/pdf/publikationen/hb/hb137.pdf
Nicht nur das Forschen, Experimentieren und Erproben(!) ist erlaubt, sondern der Einsatz von Wetterwaffen nur verboten, wenn die Schäden "weitreichend, lang anhaltend oder ernst" seien. Und da eben eine 1:1 - Beziehung stets Zweifelhaft ist ... die Regelung der Konvention gilt nur gegenüber "einem anderen Vertragsstaat“ und auch nur für Handlungen mit - sicher schwer nachweisbaren -"Schädigungszweck".
Interessant auch die ab S. 26 dargestellten und mit offiziellen US-Links belegten Aussagen zu aktuellen Stand: "Anfang der neunziger Jahre begannen verschiedene Arbeitsgruppen erneut mit dezidiert militärischen Experimenten. 146 Wichtigstes Projekt ist wohl „Owning the Weather in 2025“ der US-Airforce.147 Das Ziel ist klar: „Schlüssel zur geophysikalischen Kriegsführung ist die Identifizierung vorhandener ökologischer Instabilitäten und Problemzonen, bei denen durch das Einbringen einer kleinen Menge Energie wesentlich größere Energiemengen freigesetzt werden können“. 148 „In 2025, US aerospace forces can own the weather by capitalizing on emerging technologies (…). Such capability offers the war fighter tools to shape the battlespace in ways never before possible”.149 Durch “Weather Force Support Elements“ werden diese Techniken vernetzt zu einem weltumspannenden „Global Weather Network“ ... Details denkbarer Wetterkriegsführung z.B. gegen ein südamerikanisches Drogenkartell, ausgerüstet mit
russischen oder chinesischen Jagdflugzeugen, werden in einem „Scenario“152 illustriert. Andererseits werden durch die Umdeutung zu „Benign Weather Modification“153 Umweltschäden zu einem nicht-intendierten (und damit
nicht verbotenen) Effekt" (Hervorhebungen von mir).